Neue Smartphones, klar. Aber unser aller Such- und neuerdings auch Hardwareriese hat heute auf dem Made by Google-Event noch viel mehr vorzustellen. Wir zeigen euch was – in unserer eigenen Reihenfolge.
8. Google Clips: Eine Kamera mit künstlicher Intelligenz
Manchmal reicht eine Smartphone-Kamera nicht aus. Die Google Clips kommt als selbstständiges Add-on daher und kann auf Auto-Modus geschaltet werden. Dann nimmt sie dank eines Maschinenlernprogramms automatisch auf, wenn sie entsprechende Personen, Formen oder Gegenstände erkennt. Das geht zuhause wie unterwegs und siedelt sich irgendwo zwischen Actioncam und Lifelogging-Kamera an.
Schade, dass die Google dabei die Chance verstreichen lässt, der Kamera einen optischen Zoom und einen großen Sensor zu spendieren, also dem, was eben nicht in eine Smartphone-Kamera passt. Was kann das Ding dann also mehr als eine Smartphone-Kamera? Außerdem gibt es die Google Clips erst einmal nicht in Deutschland, nur in den USA. Dort für stattliche 249 Dollar.
7. Google Daydream View (2017): Nur leicht verbessert, trotzdem teurer
Auch eine neue Version für sein Virtual-Reality-Headset hat Google vorgestellt. Die Daydream View 2017 hat leichte Design-Verbesserungen im Vergleich zur Vorjahresversion erhalten. Warum sie deswegen mit nun 109 Euro im Google Store ein ganzes Stück teurer sein muss, weiß ich nicht so genau. Man braucht natürlich auch weiterhin ein Smartphone dafür. Allerdings sind nun, knapp anderthalb Jahre nach dem Start der Plattform Daydream, weiterhin nur ein paar Geräte mit der Daydream-View überhaupt kompatibel. Nach einer beispiellosen Erfolgsgeschichte klingt das nicht…
6. Nest Secure: Alarmanlage in hübsch
Gleich drei neue Geräte in einem kommen von der Google-Tochter Nest. Die mit den smarten Rauchmeldern und Thermostaten stärken nun das Thema Heimsicherheit. Die Nest Cam (hier unser Test) gibt es schon länger. Neu hinzu kommen die Alarmanlage Nest Guard, der Fenster- und Türsensor Nest Detect sowie der Transponder Nest Tag. Den hält man einfach über die Nest Guard und kann das System damit scharfstellen oder wieder entschärfen. Das Komplettsystem wirkt schick, aber irgendwie nicht sonderlich sicher auf mich. Erhältlich ist das Gesamtpaket bestehend aus Nest Guard, zwei Nest Detect und zwei Nest Tags erst einmal nur in den USA für 499 Dollar.
5. Google Pixelbook: Das 1.000-Dollar-Chromebook
Ein neuer Laptop von Google? Wurde Zeit, werden die einen sagen. Der Start des Chromebook Pixel ist schon Jahre her. Braucht kein Mensch, sagen die anderen. Wer wolle schon einen 1000 Dollar teuren Laptop haben, auf dem nur Chrome OS läuft? Schön am Google Pixelbook ist das ultraflache, ultraleichte Design und die Tatsache, dass es mit Intels neuester Prozessorgeneration, Schnelllademodus, mindestens 8 GB RAM und einer „Ganztags“-Akkulaufzeit daher kommt. Auch einen Eingabestift (Pixel Pen) gibt es wahlweise – aber nicht kostenlos – dazu.
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Nicht so schön sind daumendicke Display-Ränder – und eben Chrome OS. Google pries sogar an, wie viel Spaß es mache, Smartphone-Apps auf dem Laptop laufen zu lassen. Jeder, der mal ernsthaft auf diese Weise arbeiten wollte, kann bestätigen, dass das Blödsinn ist. Smartphone-Apps auf einem Laptop zu nutzen, ist schlicht nicht der gleiche Komfort. Nein, sorry, Google. So schön das Pixelbook aussieht: Mit Chrome OS ist mir das zu wenig!
4. Google Home Mini: Smarter Lautsprecher zum Einstiegspreis
Der smarte Lautsprecher Google Home startete spät in Deutschland und war dann mit rund 150 Euro eher teuer. Nun hat Google die Lite-Version davon vorgestellt. Die sieht ultrachic aus – sofern man sie denn erkennt. Denn der Google Home Mini ist nur noch Handteller-groß und passt sich optisch schön in moderne Wohnzimmer-Ambiente ein. Der Google Assistent ist natürlich mit eingebaut. Wer sich bei Preis und Größe an den Amazon Echo Dot erinnert fühlt – der liegt genau richtig. Denn der Home Mini dürfte als Echo-Dot-Alternative für Einsteiger in die Welt der smarten Lautsprecher gedacht sein. Kostenpunkt UVP: 59 Euro.
3. Google Home Max: Smarter Lautsprecher mit Wumms
Smarte Lautsprecher sind meist bessere Kofferradios. Wert auf Sound legten sie bisher eigentlich nicht. Damit springt Google nun mit dem Home Max in die Bresche. Der smarte Lautsprecher mit Google Assistent kommt mit Dual-Woofern und Hochtönern daher und soll für mächtig Rumms sorgen – kann also auch als Wohnzimmer-Lautsprecher dienen. Man kann ihn auch hochkant aufstellen oder in Reihe schalten und natürlich seine Lieblings-Musik-Apps darauf streamen.
Hat da jemand „Sonos“ gesagt? Ja, geht in die Richtung. Schön auch, dass der Google Home Max eine sich automatisch anpassende Lautstärke-Regelung hat. Diesmal soll Machine Learning dafür sorgen – ich hoffe, das klappt besser als die automatische Lautstärke-Anpassung im Auto…
Zwei Nachteile allerdings: Der Home Max ist zunächst nur in den USA erhältlich – und soll dort 399 Dollar kosten. Hier darf man mit einem etwas höheren Euro-Preis rechnen. Günstig wird’s also leider nicht…
2. Google Pixel 2 (XL): Reagiert auf Druck
Das Google Pixel der ersten Generation bekam vor allem viel Lob für seine Kamera. Die hat Google im neuen Pixel 2 (XL) noch weiter verbessert – diesmal ist auch optische Bildstabilisierung (OIS) mit dabei. Ebenso die schlaue Kamera Google Lens, die Dinge automatisch erkennen will. (Das will Samsung Bixby allerdings auch).
Außerdem neu am Pixel 2 (XL): kleinere Ränder, wasserabweisend nach IP 68, Stereo-Frontlautsprecher, ein auf Wunsch dauerhaft aktiviertes Display und eine druckempfindliche Außenhülle, die auf Wunsch den Google Assistenten starten kann. Sowas hat man schon im HTC U11 gesehen. Kein Wunder: Der von Google jüngst übernommene Teil von HTC hat schon das alte Pixel-Phone mit entworfen. Kostenpunkt: Ab 799 Euro, und Google legt Vorbestellern noch einen Home Mini mit ins Päckchen.
1. Google Pixel Buds: Dem Babelfisch ein Stück näher gekommen
Zu den neuen Pixel 2-Smartphones bietet Google das Bluetooth-Headset Pixel Buds als Zubehör an. Dabei zeigt sich das als eigentliches Highlight des heutigen Hardware-Lineups. Nicht nur, dass es wirklich schnieke aussieht, es hat ein integriertes Mikro und den Google Assistenten gleich mit eingebaut. Eine Demonstration des Systems in Kombination mit dem Google Übersetzer sorgte für Aufsehen: Hier werden die Pixel Buds praktisch zum Simultan-Übersetzer von 40 Sprachen. Und weil man das direkt ins Ohr gesagt bekommt, ist das dem von Douglas Adams im Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ skizzierten Simultanübersetzer Babelfisch ein Stück näher gekommen.
Dass das Kunststück nur zusammen mit einem Google Pixel 2 (oder anderem Smartphone) gelingt, dass Google Translate das im Prinzip auch so kann und dass das nur bei einer aktivierten Mobilfunkverbindung funktioniert (die man ja längst nicht überall hat), ist mir an dieser Stelle mal egal. Das war schon ein beeindruckendes Kunststück. Und weil die Pixel Buds dazu noch sehr hübsch sind, sind sie einfach mal unser Highlight von Googles neuester Hardware-Runde. Schade, dass sie gleich 179 Euro kosten müssen.
Fazit: Google wird zur Hardware-Company
Grau ist alle Theorie – das merkt zunehmend auch Google. Der Suchriese arbeitet mit Hochdruck an künstlicher Intelligenz, semantischer Suche und immer besseren Resultaten für seine Anwender. Aber davon merkt man nur etwas – und damit verdient man auch nur Geld – wenn man attraktive Hardware drumherum baut. Das ist Google mit der neuen Pixel-Hardware größtenteils gelungen.
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