OnePlus 10 Pro im Test: Dieses Smartphone macht dich (fast) glücklich

Schöner Luxus trifft auf beste Technik: Mit dem OnePlus 10 Pro liefert OnePlus wieder ein erstklassiges Smartphone ab. Sensationelles gibt’s allerdings nicht.

OnePlus 10 Pro im Test: Dieses Smartphone macht dich (fast) glücklich
Das OnePlus 10 Pro fällt durch ein stylisches Kameramodul mit Keramik-Fläche auf. (Foto: Sven Wernicke)

Für Smartphone-Hersteller ist es zunehmend herausfordernd, Jahr für Jahr neue Akzente bei den eigenen Top-Geräten zu setzen. Vielleicht hat das OnePlus 10 Pro aus diesem Grund nicht allzu viele Überraschungen zu bieten. Einiges ist eh schon aus dem starken Vorgänger, dem OnePlus 9 Pro, bekannt. Halb so wild, denn: Legst du Wert auf ein überaus attraktives und technisch sehr starkes Smartphone, ist das 10 Pro eine hervorragende Wahl. Etwas mehr erhofft hatte ich mir nur vom Nachtmodus der Kamera. Aber sogar das ist Nörgelei auf einem ziemlich hohen Niveau.

Wieder mit dabei: Die markante, rote Verpackung. (Foto: Sven Wernicke)
Wieder mit dabei: Die markante, rote Verpackung. (Foto: Sven Wernicke)

Technische Ausstattung

Auf OnePlus ist Verlass: All das, was du von einem Highend-Mobiltelefon 2022 erwartest, steckt in dem schicken Gehäuse. Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 gehört zu den schnellsten Smartphone-Chips der Gegenwart, mindestens 8 GB RAM und 128 GB Flash-Speicher gehören auch zu einer Selbstverständlichkeit. Wobei ich heute immer zu mehr raten würde. Der Speicherbedarf steigt, und im Rahmen der Nachhaltigkeit würde ich nicht am falschen Ende sparen, wenn du ein Phone mehrere Jahre benutzen möchtest. Das OnePlus 10 Pro gibt es deswegen auch mit 256 GB und dann sogar 12 GB RAM. Eine Option mit noch mehr Speicher (512 GB) hätte mich persönlich sogar noch gefreut.

Prozessor:Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1
Speicher:8 / 12GB LPDDR5 RAM, 128/256GB UFS3.1 ROM
Display:6,7 Zoll 120 Hz AMOLED mit LTPO (2. Gen.), 1440 x 3216 / 525ppi, sRGB, Display P3, 10bit Farbtiefe
Kameras:





Frontkamera:
Sony IMX615 mit 32 Megapixeln
Hauptkamera:
Sony IMX 789 mit 48 Megapixeln (f/1.8)
Ultra-Weitwinkel Samsung ISOCELL JN1 mit 50 Megapixeln und 150 Grad FoV
Tele-Kamera mit 8 Megapixeln (f/2.4)
Weiteres:


Bluetooth 5.2
NFC
LTE / 5G
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/ax

Mein persönliches Highlight ist ohnehin das 6,7 Zoll große Display mit einer Auflösung von 3216 x 1440 Pixeln. Gegenüber dem Bildschirm vom OnePlus 9 Pro hat sich nicht viel getan, abgesehen vom LTPO der zweiten Generation. Oder anders gesagt: Der Always-on-Display spart nun noch mehr Energie, was zu einer längeren Akkulaufzeit von bis zu 1 ½ Stunden führt. Dank LTPO passt sich die Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120Hz dynamisch an – abhängig davon, wie du das Telefon gerade nutzt. Das ist effizient und funktioniert laut OnePlus besser als beim Vorgänger. Mag sein – praktisch lässt sich das kaum feststellen.

In das Display wirst du dich schnell verlieben. (Foto: Sven Wernicke)
In das Display wirst du dich schnell verlieben. (Foto: Sven Wernicke)

Anders sieht’s bei der sogenannten „Dual Color Calibration“ aus, die natürlichere Farbdarstellungen verspricht. Nicht nur subjektiv betrachtet sieht das Dargestellte auf dem Display einfach hervorragend aus. Verdammt hell, kontrastreich und authentisch – das gefällt mir richtig gut, wie OnePlus den Bildschirm optimal eingestellt hat.

Weitere „kleine“ Verbesserungen

Verbessert hat OnePlus den Fingerabdrucksensor, der schneller reagieren soll. Der war aber schon beim OnePlus 9 Pro super. Auch bekommst du als Displayschutz das aktuell beste Corning Gorilla Glass Victus geboten. Und bis maximal 80 Watt kannst du den 5000-mAh-Akku des OnePlus 10 Pro aufladen – in kaum mehr als einer halben Stunde. Die Technologie heißt neuerdings Supervooc (früher: WarpCharge), das nötige Schnellade-Netzteil liegt dem Lieferumfang bei.

Das 80-Watt-Netzteil legt OnePlus dem 10 Pro bei. (Foto: Sven Wernicke)
Das 80-Watt-Netzteil legt OnePlus dem 10 Pro bei. (Foto: Sven Wernicke)

Alles in allem steckt also wieder feinste Hardware im Gerät, aber einen Quantensprung vom 9 Pro zum 10 Pro solltest du nicht erwarten. Anders sieht es natürlich aus, wenn du das OnePlus 8 Pro oder 7er besitzt und mit dem Wechsel liebäugelst.

Die Kamera des OnePlus 10 Pro: Viel Licht, kaum Schatten

Auf dem ersten Blick könnte man meinen, dass sich auch bei dem Kamera-System des OnePlus 10 Pro gegenüber dem 9 Pro nicht viel getan hätte. Das stimmt auch, denn nach wie vor kommt der Sony IMX 789 mit seinen 48 Megapixeln als Hauptkamera zum Einsatz. Der Sensor leistet aber aufgrund der gestiegenen Leistung des verbauten Prozessors und der „Hasselblad Camera for Mobile“ der 2. Generation eine Ecke mehr. 10bit-Fotoaufnahmen, RAW-Bilder in 12bit oder stärkerer Bokeh-Effekt dank eigener Engine machen sich gerade bei Enthusiasten schnell bemerkbar.

Auffällig ist der neue Samsung Isocell-JN1-Sensor für die Ultraweitwinkelkamera, die ein Sichtfeld bis 150 Grad schafft. Das ist beachtlich und führt auch mal zu einigen interessanten Perspektiven.

Der neue Sony IMX 615 für die Frontkamera verfügt über 32 Megapixel und erlaubt qualitativ hochwertigere Videos und Fotos samt 10bit-Qualität.

Es sind dennoch die Software und der Snapdragon 8 Gen 1, die gemeinsam für mehr Spaß mit der Kamera sorgen. Zahllose „Spielereien“ zogen mich schnell in den Bann, darunter die Langzeitbelichtungs-Funktionen für Lichtmalerei oder schöne Wasser- und Wolkeneffekte. Und es ist schon faszinierend, im Porträt-Modus in Echtzeit den Bokeh-Effekt individuell anzupassen. Experten freuen sich zudem über einen ausführlichen Pro-Modus zum Anpassen aller Details. Einen solchen gibt’s auch für Videos.

Was mich nicht ganz glücklich macht, das ist der reguläre Nachtmodus, der doch zu viel „Licht“ in die Szenen hinein berechnet. Das wirkt künstlich und wenig überzeugend. Hier könnte gerne noch ein Update folgen.

10 tolle Kamera-Funktionen des OnePlus 10 Pro haben wir dir in einem weiteren Beitrag vorgestellt.

OnePlus 10 Pro im Alltag

Technische Daten hin oder her – am Schluss zählt die Alltagstauglichkeit. Und die fängt mit dem schlicht tollen Design an. Allein das Kameramodul mit Keramik-Umrandung ist eine Augenweide. Die matte Glasrückseite (Volcanic Black) hinterlässt nicht einmal Fingerabdrücke – klasse. Generell mag ich die abgerundeten Ecken sehr, die erinnern mich an die Galaxy-S-Reihe von Samsung. Auch wenn die Optik eine Frage des Geschmacks ist, ist den Verantwortlichen bei OnePlus wieder ein echtes Glanzstück gelungen.

Abgerundete Ecken - sehr stylisch, aber das mag nicht jeder. (Foto: Sven Wernicke)
Abgerundete Ecken – sehr stylisch, aber das mag nicht jeder. (Foto: Sven Wernicke)

Beim Rest passt ebenfalls alles zusammen: Die Leistung des Prozessors ist enorm, wie nicht nur die Benchmark-Ergebnisse zeigen. Hier ruckelt nichts, das OnePlus 10 Pro bringst du nicht so schnell an seine Grenzen. Mit dem Akku kommst du übrigens bei normaler Verwendung problemlos über den Tag, ansonsten lädst du die Batterie in überraschenden 32 Minuten wieder vollständig auf. Das Wireless Charging heißt jetzt übrigens Airvooc und schafft bis zu 50 Watt, was heißt: In 47 Minuten füllst du den Akku kabellos. Entsprechende Ladevorrichtung vorausgesetzt.

Dies fiel mir nach einer Woche Benutzung ebenfalls auf:

  • Wie schon beim OnePlus 9 Pro sind Tilt-Shift und Nachtaufnahmen verbesserungswürdig.
  • Neue Motoren für Vibrations-Effekte erlauben noch besseres haptisches Feedback. Das merkst du zum Beispiel beim Anpassen von Einstellungen in der Kamera-App.
  • Das OnePlus 10 Pro fühlt sich an wie „aus einem Guss“. Hier passt alles gut zusammen.
  • Wie gewohnt aufgeräumt, schnell und übersichtlich: Das OxygenOS basierend auf Android 12 ist ein sauberes, angenehm zu bedienendes Betriebssystem mit vielen Komfortfunktionen.
  • Es ist zweifelsohne das schönste Smartphone, das OnePlus derzeit verkauft!
  • An Leistungsgrenzen kam ich mit dem OnePlus 10 Pro zu keiner Zeit.

Fazit OnePlus 10 Pro: Das Smartphone willst du nicht wieder hergeben

Unsere Bewertung
  • Hervorragendes Display
  • Edle Optik
  • Enorme Performance
  • Zahlreiche "Spielereien" für die Hasselblad-Kamera
  • Sehr gut funktionierende Schnellladetechnologie
  • Nachtaufnahmen mit Luft nach oben
  • Keine IP-Zertifizierung

Mir fiel es schon schwer, mich vom OnePlus 9 Pro zu trennen. Und jetzt muss ich das OnePlus 10 Pro nach meinem Test wieder zurück zum Hersteller schicken. Seufz. Das tut etwas weh, denn das Smartphone ist eine echte Augenweide, fühlt sich trotz der Ausmaße angenehm in der Hand an und bietet im Inneren beste Hardware. Der Hasselblad-Faktor ist sicherlich ein spannendes Alleinstellungsmerkmal, aber letztlich reden wir über cleveres Marketing. Es sind schließlich „nur“ umfangreiche und coole Software-Funktionen, die gerade Hobby-Fotografen begeistern dürften. Aber: Wenn die Entwickler die vorhandene Hardware optimal ausnutzen, um das Beste aus Display und Kameras herauszuholen, ist das natürlich auch gut.

Ein wunderbares Gerät, das OnePlus 10 Pro. (Foto: Sven Wernicke)
Ein wunderbares Gerät, das OnePlus 10 Pro. (Foto: Sven Wernicke)

Das OnePlus 10 Pro ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein fantastischer Alltagsbegleiter mit einer gelungenen Kamera, die höchstens bei Nachtaufnahmen noch etwas realistischere Bilder erzeugen könnte. Das 10 Pro ist eine konsequente Weiterentwicklung und ein Spitzen-Smartphone.

Ein Umstieg vom OnePlus 9 Pro lohnt sich meiner Auffassung nach zwar nicht, aber ohnehin sollte sich niemand jedes Jahr ein Top-Telefon zulegen. Ist dein Smartphone dagegen schon drei, vier Jahre alt, zeigt dir das OnePlus 10 Pro eindrucksvoll, was heute alles möglich ist. Du wirst deine Freude haben. Versprochen.

Wir haben das OnePlus 10 Pro mit dem OnePlus 9 Pro verglichen. Darüber hinaus gibt es bei uns auch einen Vergleich des OnePlus 10 Pro mit dem Oppo Find X5 Pro.

Das OnePlus 10 Pro ist ab dem 5. April 2022 ab 899 Euro (8GB RAM, 128GB ROM) in „Volcanic Black“ erhältlich. Das größere Modell mit 12GB RAM und 256GB ROM kostet 100 Euro mehr, dafür gibt es dieses auch in der Farbe „Emerald Forest“.

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