Huawei Mate X3 im Test: Foldable Friend

Das Huawei Mate X3 ist ein gutes Foldable, dem neben Google-Apps aber auch ein wenig die Ausdauer fehlt.

Huawei Mate X3 im Test: Foldable Friend
Huawei Mate X3 im Test (Bild: Jürgen Vielmeier)

Faltbare Smartphones sind gekommen um zu bleiben – vor allem, wenn sie zusammengeklappt kaum noch dicker sind als ein gewöhnliches Smartphone. Beim Huawei Mate X3 ist das der Fall. Das Foldable überzeugt bei uns im Test insgesamt mit tollen Displays und attraktiven Sonderfuntionen ohne sonderlich störenden Fold. Ein echter Dauerläufer ist der Akku allerdings nicht, das aufgeklappte Display hält nicht immer den gewünschten Winkel und die App-Installation ist schlicht chaotisch.

Inhalt:

Huawei Mate X3: Gehäuse, Display und Fold

Huawei lieh uns das faltbare Smartphone/Tablet Mate X3 in der Farbe Dunkelgrün aus, bei dem die Rückseite aus Polyurethan-Kunstleder gefertigt ist, tatsächlich elegant aussieht und passgenau mit dem Gehäuse abschließt. Was Huawei „veganes Leder“ nennt, ist allerdings in der Nutzung ziemlich glatt. Spannend: Für die Kunstlederseite liefert Huawei eine transparente Abdeckung mit, sicher, weil sie sonst nach einigen Monaten abgegriffen aussähe. Außerdem im Lieferumfang: Der 66W-Ladeplug und das passende Ladekabel (USB-A-auf-USB-C):

Huawei Mate X3 Lieferumfang: Ladeplug, Ladekabel, Cover und Phone
Huawei Mate X3 Lieferumfang: Ladeplug, Ladekabel, Cover und Phone (Bild: Jürgen Vielmeier)

Die Spaltmaße stimmen. Am Gehäuse (Huawei nennt es aufgrund der abgerundeten Ecken „Quad Curve“), dem Kameramodul und selbst am Fold schließt alles eben ab. Es gibt kaum etwas, wo sich Staub sammeln könnte. Die beworbene „Anti-Fingerabdruck-Oberfläche mit mikrokristalliner Struktur“ gilt nur für die Glas-Version, die es in Schwarz gibt. Auf den beiden Displays bleibt einiges an Fingerabdrücken haften.

Mate X3: Außendisplay und Kunstlederrückseite
Mate X3: Außendisplay und Kunstlederrückseite (Bild: Jürgen Vielmeier)

Deutlich leichter als das Mate X2s

Die 239 Gramm in der Kunstlederversion (241g wären es bei der schwarzen Glas-Version) fühlen sich nur unwesentlich schwerer an als ein „normales“, also nicht-faltbares Smartphone jenseits der 6,5 Zoll. Das X3 ist damit fast 20 Gramm leichter als der direkte Vorgänger Mate X2s. Leichte Aluminium- und Karbonfasern sollen dabei helfen, Gewicht einzusparen.

Auch das Außendisplay ist toll – das Mate X3 zugeklappt auch kaum dicker als ein normales Smartphone.
Auch das Außendisplay ist toll – das Mate X3 zugeklappt auch kaum dicker als ein normales Smartphone. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Mit 11,08 mm (+ dem Kameramodul) ist das Mate X3 zugeklappt kaum dicker als ein normales Smartphone. In der Tat: Schaute ich nicht genau hin, sah ich da auf meiner Couch oder dem Schreibtisch jeweils nur „ein Smartphone“ liegen, das ich bei wenig Licht auf den ersten Blick nicht von einem anderen Smartphone unterscheiden konnte. Nur 5,3 mm dünn ist das Mate X3, wenn du es aufklappst:

Eine echte Augenweide: Das Mate X3 aufgeklappt (hier mit angebrachtem Cover)
Eine echte Augenweide: Das Mate X3 aufgeklappt (hier mit angebrachtem Cover) (Bild: Jürgen Vielmeier)

A propos Aufklappen: Hier arbeitet im Mate X3 ein „mehrdimensionales Flüssigkeitsscharnier“. Auch eine mit Flüssigkeit arbeitende Schutzfolie kommt auf dem Innendisplay zum Einsatz und soll dabei helfen, es in Form zu halten. Selbst Scrollen mit nassem Display soll dann möglich sein. Wir haben es ausprobiert: Es funktioniert.

Aufgeklapptes Display steht nicht immer

Dabei ist die Beschichtung derart gut, dass kaum einzelne Tropfen entstehen – wobei auch die IPX8-Zertifizierung hilft: Staub- und wasserfest bis 30 Minuten in 1,5 Meter tiefem Süßwasser. Zusammengeklappt hat das Gerät keinerlei Spalt zum Durchgucken. Aufgeklappt ist allerdings eine kleine Furche/Fold in der Mitte des Display deutlich sichtbar.

Im Kleingedruckten finden wir bei Huawei Sonderbares:

Nachdem das Huawei Mate X3 24 Stunden lang zusammengeklappt war kann es in einem beliebigen Winkel zwischen 45 und 110 Grad von selbst aufgeklappt stehenbleiben. Diese Winkel können je nach Nutzungsdauer und abhängig von Unterschieden zwischen den einzelnen Geräten variieren.

In der Praxis sieht das dann so aus, dass das Display etwa im Flex-Stop-Modus in den meisten Fällen aufgeklappt stehen bleibt, manchmal aber auch nicht. Warum manchmal ja und manchmal nein, haben wir noch nicht ganz herausgefunden:

Manchmal steht das aufgeklappte Display fest, manchmal nicht...
Manchmal steht das aufgeklappte Display fest, manchmal nicht… (GIF: Jürgen Vielmeier)

Ein weiterer Nachteil: Mit halb aufegklapptem Innendisplay liegt das Mate X3 praktisch direkt auf dem Außendisplay. Hier verwendet der Hersteller zwar robustes Kunlun-Glass, allerdings würden wir raten, möglichst immer eine weiche Unterlage dafür zu verwenden, damit das Display nicht zerkratzt.

Die Displays sind nebenbei beide eine Augenweide. Nicht nur innen, auch außen setzt Huawei auf randlose OLED-Displays mit 426 ppi Auflösung und 1,07 Milliarden Farben. Der TÜV Rheinland zertifizierte Farbgenauigkeit und Farbprojektion. Und auch subjektiv machen die farbigen, kristallklaren Displays Spaß in der Bedienung. Zumal sowohl innen als auch außen bei hellem Sonnenlicht noch alles gut zu erkennen ist. Doch Obacht: Nur das Außendisplay hat „echtes“ LTPO mit 1-120 Hertz spendiert bekommen – wohl auch für das Always-on-Dispay. Beim Innendisplay sind es nur drei Stufen: 60, 90 oder 120 Hertz.

Prozessor, Akku und Ausstattung

Auch unter der Haube passiert einiges im Mate X3. Huawei verbaut ein – nach eigenen Angaben – besonders leistungsfähiges Cross-Hinge-Kühlsystem mit einer Graphenschicht. Das Gerät bleibt beim Nutzen einiger aufwändiger Spiele wie dem unterstützten Titans Evolution oder auch dem Schnellladen schön kühl.

Wirklich dünn und leicht: das Huawei Mate X3, hier halb aufgeklappt
Wirklich dünn und leicht: das Huawei Mate X3, hier halb aufgeklappt (Bild: Jürgen Vielmeier)

Prozessor ist der Snapdragon 8+ Gen 1, also der beste Octacore-Prozessor für Android-Geräte des Vorjahres. Im PCMark Work-3.0-Benachmark erzielt er gute 11.285 Punkte; im Geekbench 5 rangiert er mit 1.300 (Single Core) und 3.600 Punkten (Multicore) etwas unterhalb dem, was für andere Geräte mit gleichem Prozessor möglich gewesen wäre. Neuere Chip-Versionen dürften Huawei vorenthalten worden sein. Allerdings ist die Nutzung des nicht bestmöglichen Prozessors auch für andere Foldables nicht unüblich. Im Alltag dürftest du ohnehin nichts von einem Unterschied zum Snpadragon 8 Gen 2 merken. Verzögerungen, die dem SoC geschuldet wären, haben wir im Test keine bemerkt.

Bei den Comms muss Huawei auf 5G verzichten, 4G ist drin. Der Hersteller belässt es außerdem bei WiFi 6 mit 2×2 MIMO, womit das Mate X3 das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Netz unterstützen kann, nicht aber 6-GHz-WLAN oder WiFi 7. Weiterhin unterstützt das faltbare Tablet Bluetooth 5.2 und USB 3.1 Gen 1 (USB-C) mit DisplayPort 1.2 zum Anschluss an einen Monitor – was jeweils nicht das bestmögliche, aber ebenfalls für die Oberklasse nicht unüblich ist.

Speicher satt. Zu kleiner Akku?

Entsperrung per Gesichterkennung und Fingerabdrucksensor im Einschaltknopf sind möglich. Beides funktioniert meistens gut. Mit einem Cappi, bei schlechtem Licht oder mit nicht vollständig aufgelegtem Daumen zickte das Mate zu Weilen. Aber das wirst du auch von anderen Geräten kennen.

Das Mate X3 unterstützt Dual-SIM, aber kein E-SIM. Beim zweiten Steckplatz musst du dich zwischen einer Nano-SIM oder einer Speichererweiterung mit Huaweis eigenem Standard Nano Memory (bis 256 GB) entscheiden. A propos Speicher: Sehr großzügige 512 GB Festspeicher und ebenfalls üppig bemessene 12 GB RAM/Arbeitsspeicher sind drin.

Im Lieferumfang enthalten: Der 66-Watt-Ladeplug mit Ladekabel.
Im Lieferumfang enthalten: Der 66-Watt-Ladeplug mit Ladekabel. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Der Akku ist neben fehlendem 5G der einzige echte Pferdefuß der Ausstattung. 4.800 mAh wäre bereits für ein nicht-faltbares Smartphone leicht unterhalb des Goldstandards von 5.000 mAh. Für ein faltbares Tablet mit einem riesigen Hauptbildschirm + Zweitbildschirm außen ist das allerdings wenig, zumal die Displays für gewöhnlich die Hauptakkufresser sind. Mit einer Ladung komme ich zwar über den Tag, aber dem Akkustand kannst du beim Leererwerden zusehen. Zu Huaweis Ehrenrettung sei gesagt, dass Branchenprimus Samsung im Galaxy Z Fold4 den Akku mit 4.400 mAh auch nicht größer portioniert, in Tests aber die etwas höhere Akkulaufzeit erzielt. Kleine Akkus bei faltbaren Smartphones sind meist der kompakten Bauweise geschuldet.

Dass die Displays Akkufresser sind, merkst du auch beim Wiederaufladen des Geräts. Nutzt du gleichzeitig das große Innendisplay, verlängert sich die Ladezeit enorm. Sonst sind es via Super Charge dank des mitgelieferten 66W-Schnellladeplugs etwas über 45 Minuten, um das Mate X3 wieder voll aufzuladen – was aufgeklappt übrigens etwas schneller geht als zugeklappt. Kabellos lädst du das Gerät mit immerhin noch 50 Watt, auch Reverse Charging mit 7,5 Watt ist möglich.

Kamera: Schlicht ausgezeichnet

Kamera ohne nennenswerte Kompromisse: Huawei verbaut im Mate X3 ein richtig gutes Triple-Kamera-Set inklusive Periskopkamera (5x optischer Zoom), Ultraweitwinkel-, Weitwinkelkamera und Makro-Modus.

Zwar verwendet Huawei dabei leider nicht das fantastische und wahrscheinlich im Sommer 2023 marktführende Kamera-Set mit variabler Blende des Huawei P60 Pro, allerdings überzeugt das Setting der so genannten Ultra-Vision-Xmage-Kamera dennoch.

Vor allem die 50-Megapixel-Hauptkamera brilliert tags wie nachts mit hoher Farbtreue, angenehmer Schärfe, tollen Effekten und enormer Lichtstärke auch bei Dunkelheit:

120 Grad sind ein stolzer Wert für die Ultraweitwinkelkamera (mit 13 MP, F2.2). Huawei hat ihr einen etwas anderen Farbsensor spendiert. Auch die Lichtstärke ist weniger hoch. Weil du eine UWW-Kamera wahrscheinlich am ehesten im gut beleuchteten Lichtdschungel einer Großstadt einsetzt, ist das vielleicht kein großer Verlust:

Einige Kameras des Mate X3 mit Schwächen nachts

Die Periskop-Zoomkamera knippst Fotos mit einem 5x optischen Zoom mit 12 Megapixeln. Die Qualität ist gut; die Bilder sind auch trotz einer Blende von F3.4 dank optischer Bildstabilisierung (OIS) hell, scharf und nur gelegentlich verwackelt:

Weniger berauschend: die Super-Makro-Funktion, die auf die Ultraweitwinkelkamera zugreift. Das sorgt zum einen für verzerrte Aufnahmen; zum anderen werden die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen dunkel, oder sie verwackeln leicht.

Schön ist, dass der 10x-Hybridzoom noch beinahe tadellos brauchbar ist. Das Mate zoomt bis maximal 50x, was wohl nur für den Notfall gedacht ist. In einem anderen Beitrag haben wir kürzlich erst beschrieben, dass du beinahe bedenkenlos mit deiner Smartphone-Kamera zoomen kannst.

Selfies mit der Hauptkamera: Toller Effekt

Bei der Frontkamera begnügt sich Huawei mit einer 8-Megapixel-Linse. Das geht deswegen in Ordnung, weil du für Selfies auch die viel stärkere Rückkamera verwenden kannst, die dann mit 50 MP aufnimmt und in unserem Beispiel dank der großen Linse sogar auf natürlichem Wege ein wenig Hintergrundundschärfe erzielt:

Die Vorteile eines Foldables kommen auf Wunsch auch hier zum Tragen: Du kannst das Mate X3 im Flex-Stop-Modus geklappt aufstellen und dann als Stativ benutzen – etwa für Selfies oder für Langzeitaufnahmen, die im Pro-Modus möglich sind:

Flip View: Hier kannst du das Mate X3 sogar als Stativ für sich selbst benutzen.
Flip View: Hier kannst du das Mate X3 sogar als Stativ benutzen. (GIF: Jürgen Vielmeier)

Video nimmt das Mate X3 mit maximal 4K und 60 fps auf – und das erfreulicherweise sogar in allen Zoomstufen von 0,5x, 1x, 5,5x und 10x.

EMUI 13.1 und Apps

Aufgrund von Handelsbeschränkungen im Zwist zwischen den USA und China muss der chinesische Hersteller Huawei weiterhin auf offizielle Dienste und -Apps des US-Anbieters Google verzichten. Ferner fehlen weitere große App-Anbieter wie Meta, Adobe oder Apple. Der Oberfläche EMUI 13.1 liegt in Europa ein quelloffenes Android 12 (AOSP) zu Grunde. Bei der chinesischen Version des Mate wäre es Harmony OS 3.1.

Was du über die App Gallery allerdings findest, sind einzelne Apps dieser Anbieter wie Google Maps, Google Chrome, Apple Music oder Instagram – über alternative AppStores wie APKPure. Ferner gibt es häufig Workarounds: GMail etwa kannst du als Dienst in der offiziellen Mail-App einrichten. Ebenso Google Fotos oder Google Calendar – bei denen EMUI die entsprechende Web-App im Browser öffnet. Google Maps und Chrome funktionieren bei mir, solange ich die Aufforderungen ignoriere, die für EMUI nicht verfügbaren Google-Play-Services zu installieren. Nicht perfekt, aber ein gangbarer Weg.

Viel, viel, viel Bloatware: Huawei hat es hier etwas zu gut gemeint
Viel, viel Bloatware: Huawei will zeigen, dass es eben doch viele Apps ohne Play Store gibt und hat es dabei offenbar etwas zu gut gemeint. (Screenshot: Jürgen Vielmeier)

Darüber hinaus finde ich in verschiedenen Quellen, die die App Gallery anbietet, Spotify, Deezer, Feedly, Telegram oder Amazon Kindle. Microsoft-Apps wie Bing und Office sind gar vorinstalliert. Standard-Office-Programm ist WPS Office. Huawei stellt zahlreiche Alternativen zu gängigen Apps wie einen eigenen Sprachrekorder, ein Game Center, eine Wetter-App oder Petal Maps als Maps-Alternative zur Verfügung. Insgesamt ist die App-Auswahl in Ordnung. Es fehlen allerdings immer noch viele Apps, die du von anderen Systemen kennst und die du auch genau so brauchst, etwa Apps, um den Leih-Scooter direkt vor dir benutzen zu können.

App-Installation: Es herrscht das Chaos

Kritisieren würde ich eher, dass Huawei das Mate X3 mit viel, viel Bloatware und Empfehlungen vollgeladen hat. Ganze Ordner an App-Vorschlägen zieren den breiten Startscreen des Innendisplays, wenn du es zum ersten Mal aufklappst. Viele dieser Apps sind zwar noch nicht installiert, Huawei bewirbt sie lediglich mit downloadbaren Icons. Du musst sie allerdings so oder so reihenweise löschen, wenn du einen aufgeräumten Homescreen haben möchtest.

Auch das Laden der verschiedenen Apps ist aufwändig. Mal lädt eine App direkt in der App Gallery, mal ohne Zutun über einen anerkannten Drittanbieter, mal kommt eine Warnung vor möglicherweise schädlichem Material – innerhalb der App Gallery. Mal wirst du auf eine APK-Seite weitergeleitet, musst Werbung wegklicken und darfst dir zwischen blinkenden Bannern den richtigen Download suchen. Dann öffnet und installiert das System eine APK mal direkt, mal nach deiner Bestätigung, mal lädt es die APK nur in den Download-Ordner herunter und du darfst sie dann von selbst öffnen und installieren. Puh!

Weitere Infos zu Apps unter EMUI 13.1 haben wir in unserem Test zum Huawei P60 Pro aufgelistet.

Immerhin: Das Umschalten zwischen Außen- und Innendisplay klappt für die meisten Apps nahtlos. Du faltest das Mate auf und machst im Innendisplay direkt an der Stelle weiter, an der du im Außendisplay aufgehört hast. Oder umgekehrt. Manchmal allerdings dauert das Umschalten einen kleinen Moment, etwa bei der vorinstallierten Bord-App Petal Maps:

Umschalten zwischen den Bildschirmen: Es dauert oft einen Moment.
Umschalten zwischen den Bildschirmen: Es dauert oft einen Moment. (GIF: Jürgen Vielmeier)

Mate X3 v.s Mate X2s vs. Samsung und Honor

Huawei verkauft das Mate X3 in Deutschland UVP für 2.199 Euro. Und das ist ein stolzer Preis gemessen an dem, was die Konkurrenz auf dem Markt hat. Wir schreiben diesen Beitrag wenige Tage vor dem Start des Samsung Galaxy Z Fold5, das voraussichtlich etwas teurer wird als das Z Fold4, das mit 256 GB ursprünglich 1.799 Euro kostete. Wir gehen davon aus, dass das Z Fold5 mit 512 GB mindestens an der 2.000-Euro-Marke kratzen wird.

Huaweis mittlerweile selbstständige, einstige Tochtermarke Honor verkauft das erstaunlich ähnlich ausgetattete Honor Vs für 1.599 Euro. Weil das dazu Android 13 mit Google-Diensten nutzen darf und 5.000 mAh Akku mitbringt, klingt das im Vergleich zum Mate X3 beinahe wie ein Preisbrecher.

Und dann wäre da noch der Vorgänger, das Huawei Mate X2s für UVP 1.999 Euro (mittlerweile weit günstiger zu haben). Das hat im Vergleich zum Mate X3 das etwas schlechtere Triple-Kamera-Set, den etwas kleineren Akku, ein weniger fortschrittliches Scharnier und keine Möglichkeit des kabellosen Aufladens. Wenn du nicht die allerhöchsten Ansprüche an ein faltbares Tablets stellst, kann dir allerdings auch das Mate X2s genügen.

Fazit

Das Huawei Mate X3 ist ein gutes Foldable – nicht mehr und nicht weniger. Es ist technisch gut austattet, hat zwei Vorzeige-Displays, eine sehr gute Kamera und ein gut funktionierendes Scharnier mit geplanter Langlebigkeit. Es bietet tolle Bord-Apps, viele optimierte Einstellungen für ein faltbares Smartphone/Tablet. Wichtigster Punkt allerdings: Es macht Spaß.

Huawei Mate X3 (Kunstleder-Rückseite und Kamera)
Huawei Mate X3 (Bild: Jürgen Vielmeier)

Eine Schwäche ist die Akkulaufzeit. Dass Fehlen von WiFi 7 mit 6 GHz ist zu verschmerzen, das von 5G in dieser Preisklasse aber eigentlich nicht. Und selbst wenn Google-Dienste und damit auch -Apps fehlen: Das Chaos, die Nutzer:innen Apps auf unterschiedlichsten Wegen teils abenteuerlicherweise zusammenklauben zu lassen, könnte Huawei durchaus beseitigen. Die Möglichkeit ist da.

Wer diese Nachteile kennt, kann mit dem Huawei Mate X3 aber viel Freude haben. Und das ist am Ende ja das Wichtigste.

Unsere Bewertung
  • Schönes, leichtes Foldable
  • Gut arbeitendes, auf lange Haltbarkeit optimiertes Scharnier
  • Ausgezeichnete Kamera
  • Insgesamt gute technische Ausstattung
  • Exzellente Displays und Handhabung
  • Eher kurze Akkulaufzeit
  • Keine Google-Dienste, App-Installation abenteuerlich
  • Kein 5G

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.