Magic Vs: Honors erstes Foldable erstaunt

Das Karussell der Smartphone-Hersteller dreht sich in letzter Zeit mit überhöhter Geschwindigkeit. Oppo und OnePlus dürfen in Deutschland derzeit keine Phones verkaufen, Huawei hat es ohne Google-Dienste sehr schwer. Und dann gibt es da noch Honor. Die ehemalige Huawei-Untermarke hat sich 2020 abgespalten, darf weiterhin auf Google-Dienste setzen – und hat nun auf dem Mobile World Congress 2023 mit dem Magic Vs ein erstes Foldable vorgestellt. Nebst einem neuen echten Flaggschiff, dem Magic5 Pro.

Honor Magic Vs: Faltbar und kompakt

Sind Fondables echte Umsatzträger für Marken wie Samsung, Xiaomi und Oppo? Darüber wissen wir wenig. Was wir allerdings wissen, ist, dass faltbare Smartphones Prestige-Objekte sind. Wer ein Foldable auf den Markt bringt, der sagt damit: „Seht her, wir können’s!“. Nun also das Magic Vs, das erste Foldable von Honor, der Marke, um die es in den vergangenen Jahren ein wenig ruhig geworden war.

Eckdaten des Magic Vs:

• Es beherbergt ein Fullscreen-Innen- und ein Fullscreen-Außen-Display auf der Vorderseite. Honor verschenkt hier keinen Platz.
• 7,9 Zoll misst die Display-Diagonale der Innenseite, 6,45 Zoll das Außendisplay. Mit dem 21:9-Formfaktor (außen) wirke das Foldable, laut Honor, zusammengeklappt eher wie ein echtes Smartphone als das Galaxy Z4 Fold.
• Dazu passt auch die Dicke von 12,9 Zoll. Das ist zugeklappt recht wenig für ein Foldable. Mit 269 Gramm ist es außerdem sehr leicht.
• Prozessor ist der Snapdragon 8+ Gen 1, der beste Smartphone-Prozessor des Vorjahres. Etwas in der Art ist üblich bei Foldables. Die Hersteller gehen mit erprobter Technik auf Nummer sicher.
• Das Magic Vs beherbergt ein Triple-Kamera-Set bestehend aus Weitwinkel (Sony IMX 800), Ultraweitwinkel und Telezoom (3x). Allerdings nicht den im Honor Magic5 Pro verwendeten Periskop-Telezoom.
• Der Akku misst 5.000 mAh, auch das ist etwas mehr als das Galaxy Z Fold4 (4.400 mAh).
• Auch beim Speicher lässt sich Honor nicht lumpen: 512 GB ROM und 12 GB RAM sind sehr ordentlich bemessen und dürften ein paar Jahre Spaß an dem Gerät erlauben.
• TÜV Rheinland hat das Gerät in einem Test 400.000 Mal gefaltet, was Display und Scharnier schadlos überstanden haben sollen. Das entspräche etwa 100 Faltungen über einen Zeitraum von 10 Jahren.
• Betriebssystem ist Android 13 mit Honors Oberfläche MagicOS 7.1.
• Preis, ca. 1.600 Euro. Erhältlich ab dem „frühen Sommer 2023“.

Mit all dem braucht sich das Honor Magic Vs keinesfalls vor der Konkurrenz zu verstecken. Das darf der Hersteller bei dem angedachten Preis von 1.600 Euro in meinen Augen allerdings auch nicht. Denn ein Preisbrecher ist Honor damit nicht.

Honor Magic5 Pro: Flaggschiff mit Spitzenkamera

Auch das eigentliche Smartphone-Flaggschiff, das Magic5 Pro, ist mit ca. 1.200 Euro (ab Mitte April erhältlich) kein Schnäppchen. Anders etwa als das OnePlus 11, das noch unter 1.000 Euro zu haben ist – zumindest im Ausland. Allerdings: Warum auch? Denn den Vergleich mit den noch teureren Xiaomi 13 Pro oder Galaxy S23 Ultra braucht das Magic5 Pro nicht zu scheuen.

Eckdaten des Honor Magic5 Pro:

• 6,81-Zoll-OLED-Display mit 2848 x 1312 px (FHD+) mit abgerundeten Ecken (Quad-Curved-Bildschirm) und Luminance Enhancement System
• Das Gerät ist damit riesig, was auch die Maße (162,9 x 76,7 x 8,77mm) und das Gewicht von 219 Gramm zeigen.
• Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (Octacore), der aktuell schnellste Smartphone-Chip auf dem Markt
• Triple-Kamera-Set bestehend aus: 50-MP-Weitwinkelkamera (f/1.6), 50-MP-Ultra-Weitwinkelkamera (f/2.0) und einer 50-MP-Periskop-Teleobjektivkamera mit 3,5-facher optischem Zoom. f/3.0 ist hier für eine Periskopkamera ein ziemlich guter Wert.
• Sensorgröße: 1/1,3 Zoll (für die Hauptkamera). Das ist nur unwesentlich kleiner als der 1/1-Zoll-Sensor im Xiaomi 13 Pro.
• Akku: 5.100 mAh (typischer Wert). Honor toppt also den „Goldstandard“ von 5.000 mAh bei Android-Phones leicht. Mit an Bord ist ein Schnelllademodus von 66 Watt (kabelgebunden, Ladegerät im Lieferumfang) und 50 Watt (kabellos).
• WiFi 7, Bluetooth 5.2, IP68, Stereo-Lautsprecher mit DTS:X
• Betriebssystem ist Android 13 mit MagicOS 7.1.
• Preis: ca. 1.200 Euro

Gleich zwei Technologien hat Honor eingebaut, die zu einer besseren Helligkeit und Farbwiedergabe in verschiedenen Umgebungen im Magic5 Pro verhelfen sollen.

Fazit

Ein bisschen Rätselraten bleibt am Schluss – aber ohne wäre es vielleicht auch langweilig. Etwa die Frage: Wie viel Huawei steckt auch drei Jahre nach der offiziellen Trennung noch in Honor? Das Design des Magic5 Pro, das einem Huawei Mate 50 nicht ganz unähnlich sieht, lässt die Vermutung zu, dass die Bande noch nicht vollständig gekappt sind.

Honor-50-Serie: Kommt mit Google

Was Honor mit dem neuen Flaggschiff und außerdem dem Foldable Magic Vs zeigt, kann sich sehen lassen. Es ist absolut auf Höhe der Zeit, weswegen die Marke sich auch nicht als Billigheimer verstanden wissen möchte. Die Frage wird dennoch bleiben, wer bereit sein wird, für diese Preise zu Honor zu greifen und nicht den erprobten Erlebnis-Kings von Samsung, Xiaomi oder Apple. Schön zu sehen ist auf jeden Fall, dass Honor immer noch überzeugen kann.

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