Die Auswahl an Gaming-Smartphones wird langsam, aber sicher immer größer. Die Xiaomi-Tochter Poco hat heute ihr neuestes Modell vorgestellt, das sich explizit an Spieler richtet, das F4 GT. Das haben wir uns zum Anlass genommen, die Frage zu stellen: Braucht überhaupt jemand ein Gaming-Smartphone? Um die Frage zu beantworten, müssen wir erst einmal wissen, inwiefern sich Gaming-Smartphones von normalen Smartphones unterscheiden.
Unterschiede Gaming-Smartphone und normales Smartphone
Handys fürs Gaming sind vor allem dafür ausgelegt, aufwendige Mobile-Spiele möglichst sauber laufen zu lassen, und sie bieten dazu noch einige kleinen Extras, die das Leben für Spieler einfacher gestalten sollen. Wir gehen die Unterschiede Punkt für Punkt durch und erklären diese an Hand des neuen Poco F4 GT:
Starker Prozessor: Gaming-Smartphones haben in der Regel einen starken Prozessor oder SoC, da dieser das Herzstück der Hardware ist. In dem sogenannten SoC (System on a Chip) ist die Grafikeinheit gleich mit eingebaut.
Oft nutzen die Handys für Spieler darum das stärkste Modell auf dem Markt. Das F4 GT von Poco hat den Snapdragon 8 Gen 1 verbaut, was momentan der schnellste Chip ist, den du bekommen kannst. Diesen findest du auch in High-End-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S22+ wieder, zumindest außerhalb von Europa.
Mehr und schneller RAM: Auch der Arbeitsspeicher sollte für Spiele möglichst groß und schnell sein. Hier hat das F4 GT bis zu 12 GByte LPDDR5 RAM verbaut. Das ist auf jeden Fall zukunftssicher, da einige der aktuell hardwarehungrigsten Mobile-Games wie Fortnite oder PUBG Mobile mit maximal 4 GByte RAM auskommen.
Wenn du nebenbei noch andere Prozesse laufen hast, kann ein wenig mehr Arbeitsspeicher aber schon sinnvoll sein. Normale Smartphones haben selten mehr als 8 GByte RAM. Highendmaschinen und eben Gaming-Phones legen hier mit manchmal 12 oder sogar 16 GB RAM vor.
Viel Datenspeicher: Dazu ist bei Gaming-Smartphones auch der Datenspeicher oft relativ groß. Anspruchsvolle Spiele können viele GByte Speicherplatz einnehmen, und du willst nicht ständig Spiele und Apps deinstallieren, wenn du ein neues Spiel herunterladen möchtest.
Das Poco F4 GT kommt hier mit maximal 256 GByte, was okay ist. Wenn du wirklich viele Apps und Daten wie Videos auf dem Gerät speicherst, darf es aber ruhig etwas mehr sein.
Extra-Buttons: Viele Spiele-Handys haben zusätzliche physische Tasten verbaut, die du für deine Spiele frei belegen kannst. Oft sind das Schultertasten, die auch das gerade enthüllte Poco-Handy hat. Hier nennen sie sich “magnetische Pop-Up-Trigger”.
Aber auch andere Gaming-Modelle haben diese. Die können tatsächlich sehr angenehm für Spiele sein, da sie im Gegensatz zu den digitalen Tasten auf dem Bildschirm echtes physisches Feedback bieten und damit das Gaming-Erlebnis verbessern.
Gutes Display mit schneller Reaktionszeit: Auch das Display ist ein Schlüsselelement. Zum einen ist für Spiele eine hohe Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz wichtig, da du so ein geschmeidiges Bild bekommst. Zum anderen ist auch die Abtastrate entscheidend. Diese bestimmt, wie schnell die Eingaben auf dem Bildschirm im Spiel umgesetzt werden.
Gaming-Handys sind darum in der Regel darauf ausgelegt. Wir nehmen wieder das Poco F4 GT als Beispiel. Das hat eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz und eine Abtastrate von 480 Hertz.
Batterie und Ladegeschwindigkeit: Wenn die Hardware des Handys auf Hochtouren läuft, verbraucht sie weitaus mehr Energie als im Leerlauf. Deswegen sollte ein gutes Gaming-Smartphone eine große Batterie haben, die du schnell wieder aufladen kannst, um deine Gaming-Sessions möglichst selten unterbrechen zu müssen.
Das F4 GT hat einen ausreichend großen Akku mit 4.700 mAh. Zum Aufladen kommt hier Xiaomis 120 Watt Hypercharge-Technologie zum Einsatz, die das Smartphone in weniger als 20 Minuten komplett auflädt. Du kannst das Handy sogar während des Spielens mit Hypercharge laden. Dann dauert es knapp 30 Minuten – was aber immer noch verdammt schnell ist.
Poco drosselt hier die Ladegeschwindigkeit etwas, da zu viel Hitze dem Akku schaden kann. Wenn du mehr über das Thema wissen möchtest: wir gehen hier der Frage auf den Grund: Ruiniert ultraschnelles Laden den Akku deines Smartphones?
Wer braucht ein Gaming-Smartphone?
Ein Gaming-Smartphone hat also meist die schnellste Technik verbaut, viel RAM, viel Speicher und ein gutes Display. Das haben auch die meisten Flaggschiff-Smartphones der großen Hersteller.
Wenn du also bereits so eins hast, kannst du damit auch die anspruchsvollsten Mobile-Spiele ohne Probleme spielen. Dafür brauchst du kein spezielles Gaming-Smartphone. Das könnte sich höchstens lohnen, wenn du auf die physischen Buttons nicht verzichten willst, aber auch dann kannst du theoretisch einen Bluetooth-Controller verwenden.
Willst du aber ein sehr performantes Smartphone, ohne dafür einen Flaggschiff-Preis von über 1.000 Euro zu zahlen, kann ein Spiele-Handy eine interessante Wahl sein. Denn tatsächlich kosten die Geräte oft weniger. Das F4 GT von Poco etwa bekommst du schon ab rund 500 Euro UVP.
Bei Gaming-Phones sparen die Hersteller in der Regel am Kamerasystem, da dies für Spiele nicht entscheidend ist. Abgesehen davon bekommst du aber rundum starke Hardware für weitaus weniger Geld.
Dann bleibt nur noch die Frage: Wer braucht denn überhaupt so starke Hardware? Wir würden mal vermuten: das sind die wenigsten. Unserer Meinung nach lohnt sich die Hardware nur, wenn du wirklich regelmäßig hardwarehungrige Spiele mit auf dem Handy spielst. Dazu zählen Fortnite, PUBG Mobile oder Call of Duty Mobile.
Wenn du hin und wieder mal Candy Crush oder ein anderes wenig forderndes Game daddelst, brauchst du kein Smartphone mit High-End-Hardware. Wenn du aber eins möchtest, kannst du auf das Poco F4 GT warten, das bald in den Verkauf geht – oder dir auch gerne das Motorola G200 anschauen, was wir erst vor Kurzem getestet haben:
Titelbild: Pixabay/ Poco
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