Unerträglich heiß ist es im Sommer – leider auch in meiner Küche. Was eigentlich nicht in den Kühlschrank gehört (Erdbeeren, Äpfel, Zucchini), muss jetzt hinein, sonst ist es bald verdorben.
Früher hätte ich kälteempfindliches Obst und Gemüse ins sogenannte Gemüsefach gelegt, doch neue Kühlschränke haben zwei davon, die sich in Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterscheiden.
In dieser Null-Grad-Zone ist es jedoch kälter als im herkömmlichen Gemüsefach, nämlich 0–3 Grad statt 8 Grad. In beiden Fächern herrscht eine andere Temperatur – null oder drei Grad. Vor allem aber unterscheidet sich die Luftfeuchtigkeit. In dieser Umgebung bleiben Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch spürbar länger frisch.
Was ins Gemüsefach gehört und nicht
Ins klassische Gemüsefach gehören Obst und Gemüse – aber nicht alles. Beide Links führen zu Beiträgen, in denen wir erklären, was du in den Kühlschrank legen solltest, damit es länger frisch bleibt, und was nicht.
Wärme steigt nach oben. Entsprechend ist es unten am kältesten. Beim Gemüsefach im Kühlschrank oder in einer Kühl-Gefrier-Kombination ist das allerdings nicht so. Das Fach ist mit einer Glasplatte abgedeckt, sodass darin ein eigenes Klima herrscht – mit etwa 8 Grad.
Der kälteste Bereich im Kühlschrank ist dann der Bereich oberhalb der Glasplatte mit 2–3 Grad. Darauf legst du am besten alles, was möglichst kalt gelagert werden soll: Fleisch, Wurst, Milchwaren, Eier und Fisch.
Die kälteste Zone im Kühlschrank
Wenn es ein Null-Grad-Fach gibt, ist das der kälteste Ort im Kühlschrank – mit knapp über null Grad.
Dort herrscht ebenfalls ein eigenes Klima, da das Fach vom Rest des Kühlbereichs getrennt ist und damit auch von der Luftzirkulation abgeschnitten. Stattdessen leitet der Kühlschrank permanent kalte Luft von hinten in das Null-Grad-Fach.
Nicht nur die Temperatur ist wichtig, damit sich Obst und Gemüse wohlfühlen. Die passende Luftfeuchtigkeit bewirkt, dass sich die Haltbarkeit der Lebensmittel verdoppelt bis verdreifacht. Salat hält bis zu 8 Tage länger, Rindfleisch bis zu 6 Tage.
Was vorher nur wenige Tage im Gemüsefach liegen konnte, bleibt im Null-Grad-Fach nun mehr als eine Woche frisch. Auf diese Weise brauchst du nur einmal in der Woche einen Großeinkauf zu machen. Das gilt auch für frische Waren.
Die Enzyme, die Lebensmittel verderben lassen, arbeiten bei den tiefen Temperaturen einfach langsamer. Die längere Haltbarkeit bedeutet daher auch, dass Vitamine und Mineralstoffe sowie andere Nährstoffe länger erhalten bleiben. Genauso wie der Geschmack und das Aussehen.
Was in die feuchte Null-Grad-Zone kommt
In einer der beiden Fächer herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent und eine Temperatur von maximal drei Grad. Dieses Klima sorgt dafür, dass die Lebensmittel nicht austrocknen, sondern möglichst lange frisch und knackig bleiben.
Hier kommt Obst hinein wie Erdbeeren, Äpfel und Birnen, aber auch Gemüse, das welken kann, also Salat, Kohl, Blumenkohl und Broccoli sowie Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie, Pastinaken und Kohlrabi. Im Null-Grad-Fach bleibt es länger frisch als bei einer Lagerung im Gemüsefach.
Was in die trockene Null-Grad-Zone kommt
Im zweiten Fach herrscht eine reduzierte Lufteuchtigkeit von 50 Prozent und eine Temperatur von 0 Grad. Diese Bedingungen halten Bakterien und andere Mikroorganismen in Schach.
In dieses Fach kommen Fleisch und Wurst sowie Käse und andere Milchprodukte, dazu noch Eier, aber auch Fisch und Meeresfrüchte sowie Trauben und Pilze. Fleisch bleibt hier doppelt so lange frisch bzw. hält bis zu 6 Tage länger.
Einige Kühlschränke haben sogar ein Fach, in dem es noch kälter bis. Bei Liebherr heißt es BioFresh Plus. Dort ist es -2 Grad kalt. Diese Temperatur ist optimal für Fisch und Meeresfrüchte. Lachs bleibt dort bis zu vier Tage frisch.
Was nie in den Kühlschrank darf
Einige kälteempfindliche Lebensmittel gehören auf keinen Fall in den Kühlschrank – auch nicht bei sehr heißen Außentemperaturen. Ihre ideale Lagertemperatur liegt über 9 Grad. Sie vertragen weder das Klima im Gemüsefach noch im Null-Grad-Fach, egal bei welcher Luftfeuchtigkeit.
Dazu zählen Paprika, Kürbis, Süßkartoffel, Bananen und Südfrüchte. Ich habe selbst versucht, Bananen sowie Paprika in den Kühlschrank zu legen. Sie sind dort nicht so schnell verdorben wie in der Hitze draußen, doch sie haben umgehend an Geschmack verloren. Für mich war das Experiment damit gescheitert.
Wer keine Vorratskammer hat, sollte überlegen, trotz der Sommerhitze Obst und Gemüse im Keller zu lagern, auch wenn der vier Stockwerke tiefer liegt. Eine gute Alternative wäre ein Kühlschrank mit Kellerfach.
Kühlschränke mit Null-Grad-Fach
Liebherr nennt das Null-Grad-Fach Biofresh. Bei Bosch heißt es VitaFresh. Andere Hersteller verwenden wiederum andere Namen: Longfresh, Perfect Fresh, DrySafe, Humidity Fresh, Hyper Fresh oder HydroSafe. Die Idee ist aber immer die gleiche.
Viele Kühl-Gefrier-Kombinationen mit Null-Grad-Fach findest du auch bei EURONICS. Hier nur einige Beispiele:
- Haier HB17FPAAA mit French Door
- Beko bPRO 500 RCNE560E60ZXRN
- Bauknecht KGNF 182 WS
- Samsung RL38T705CB1
- Bosch KGN36VXCT
- Siemens KG39EEXCA
- LG GBP62MCNAC
Eine besondere Kühl-Gefrier-Kombination habe ich bereits getestet: den Samsung Bespoke mit Cool Select+. Beim Gefrierteil konnte ich alternativ auch eine andere Temperatur wählen: 2 Grad, –1 Grad oder –5 Grad. Bei den Fächern im Kühlteil konnte ich die Luftfeuchtigkeit manuell variieren.
Fazit: Ein Null-Grad-Fach lohnt sich
Kühlschränke mit 0-Grad-Fach sind etwas teurer, leisten aber auch mehr: Die Vorräte bleiben länger frisch. Du musst seltener einkaufen. Mir würde dann ein einziger Wocheneinkauf reichen.
Doch der eigentliche Vorteil einer Null-Grad-Zone liegt darin: Wenn Obst und Gemüse länger halten, wird weniger schlecht und du musst weniger wegwerfen. Das ist ökologisch und spart dir letztlich Geld.
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