Welches Obst kommt in den Kühlschrank?

Südfrüchte mögen es gerne warm. Lasst sie aus dem Kühlschrank heraus. Es sei denn, sie sind angeschnitten. Wie ihr Obst richtig lagert.

Welches Obst kommt in den Kühlschrank?
Das meiste Obst gehört in die Obstschale, nicht in den Kühlschrank (Bild: Unsplash/yoksel)

Obstschale oder Kühlschrank? Am geeigneten Ort hält Obst länger. Das gilt ebenso für die Vitamine und Nährstoffe darin. Dabei kommt es nicht nur auf die Temperatur an, sondern auch darauf, was zusammenliegt.

Bei der Lagerung von Obst gibt es zwei Faustregeln:

  1. Heimische Früchte lieben es kühl, exotische dagegen etwas wärmer.
  2. Früchte mit einem hohem Wasseranteil haben Kühlschrankverbot.

Äpfel und anderes Kernobst

Der Apfel ist ein Obst mit universellen Eigenschaften: gibt es immer, mag jeder, kann so ziemlich alles ab. Daher sind Äpfel in der Obstschale gut aufgehoben. Doch es stört sie auch nicht, wenn sie im Kühlschrank liegen.

Apfel
Der Apfel ist sehr robust. Er muss nicht in den Kühlschrank. Es schadet ihm aber auch nicht. (Bild: Unsplash/anvision)

Bei langer Lagerung, vor allem in großen Mengen, sollten sie an einem dunklen, kühlen Ort liegen, der nicht zu trocken ist. Am besten eignet sich dafür ein Keller.

Äpfel verlieren kontinuierlich Feuchtigkeit. Sie schrumpeln. Wer keinen geeigneten Keller hat, steckt die Äpfel am besten in einen perforierten Plastikbeutel und legt diesen in den Kühlschrank. Darin bildet sich dann eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das Paket kann aber immer noch atmen. Die Äpfel trocknen nicht aus, zumindest nicht so schnell.

Was für Äpfel gilt, gilt auch für anderes Kernobst. Zum Beispiel für Birnen und Quitten.

Ethylen lässt Obst faulen

Ganz wichtig: Äpfel geben viel Ethylen ab, das andere Lebensmittel in der Nähe schneller reifen, im Anschluss daran aber auch schnell faulig werden lässt. Ihr solltet sie deshalb getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern.

Dabei reichen keine drei, vier Zentimeter Abstand. Ethylen füllt den ganzen Raum. Verteilt Obst und Gemüse also passend auf die beiden Gemüsefächer, die ein Kühlschrank normalerweise hat. Oder hüllt Obst und Gemüse in Tüten oder Dosen aus Kunststoff.

Neben Äpfeln verströmen noch weitere Obstsorten Ethylen: Birnen, Aprikosen, Birnen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen. Sogar noch einige mehr, wenn auch in geringerem Maße. Werft am besten jeden Tag einen Blick auf euer Obst und lagert es gegebenenfalls um.

Steinobst in die Obstschale

Steinobst mag keine Kälte. Dazu gehören Pfirsich, Aprikose, Nektarine, Kirsche, Zwetschge, Pflaume und Mirabelle. Ihr bevorzugter Platz ist die Obstschale. Bei Zimmertemperatur kann es sogar noch nachreifen – mit Ausnahme der Kirsche.

Kirschen
Kirschen gehören wie anderes Steinobst in die Obstschale (Bild: Unsplash/thomasq)

Doch es schadet ihnen auch nicht, wenn ihr es in den Kühlschrank legt. Dort hält es sich ein bis zwei Tage, eingeschlagen in ein feuchtes Tuch sogar drei. Wo auch immer ihr Steinobst lagert, die Früchte verderben leicht, ihr solltet sie bald essen.

Obst, das temperaturempfindlich ist, sollte immer im wärmsten Bereich des Kühlschranks liegen, also ganz oben. Deckt es am besten mit einem Teller ab oder steckt es in einen verschließbaren Behälter. Legt ein feuchtes Küchentuch dazu, damit die Früchte nicht austrocknen.

Beerenobst nur kurz lagern

Beerenobst ist noch empfindlicher. Dazu zählen Himbeeren, Brombeeren, Heidelberen, Johannisbeeren und Erdbeeren – auch wenn die Erdbeere streng genommen eine Sammelnussfrucht ist. Doch im normalen Sprachgebrauch werden alle zu den Beeren gezählt und in der Küche auch so behandelt.

Erdbeere
Erbeeren und anderes Beerenobst sollte im Kühlschrank lagern – aber nicht lange (Bild: Unsplash/isaacquesada)

Beerenobst solltet ihr bald verzehren und auch nur zu diesem Zweck für wenige Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Für einen längeren Zeitraum gehören Beeren in den Kühlschrank und zwar abgedeckt. So halten sie sich ein bis drei Tage.

Eine Besonderheit von Erdbeeren und Himbeeren ist, dass sie zu Schimmelbefall neigen. Heidelbeeren und Johannisbeeren sind diesbezüglich nicht so anfällig. Damit sich die Schimmelsporen nicht so einfach verbreiten, solltet ihr die Beeren so auf einen Teller legen, dass sie sich möglichst nicht berühren.

Auch beim Beerenobst solltet ihr darauf achten, dass es nicht austrocknet. Egal, ob ihr es nun lediglich abdeckt oder in Folie einschlagt: legt noch ein feuchtes Papiertuch dazu.

Zitrusfrüchte brauchen Wärme

Importierte Früchte mögen keine Kälte, weil sie diese nicht gewohnt sind. Sie werden unreif auf die Reise geschickt und benötigen Zeit in der Wärme, um nachzureifen.

Mandarinen
Mandarinen haben wie alle exotischen Früchte nichts im Kühlschrank verloren (Bild: Unsplash/MarcosRamirez)

Bananen verlieren im Kühlschrank ihr Aroma und schmecken dann nicht mehr. Die Kälte unterbindet die Zellatmung. Sie werden schnell schwarz – außen wie auch innen. Außerhalb des Kühlschranks halten sich Bananen rund drei bis vier Tage.

Mangos, Ananas, Papaya und Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen, Grapefruits und Zitronen gehören ebenfalls nicht in den Kühlschrank. Auch sie verlieren ihren typischen Geschmack. Einige werden braun oder bekommen glasige Flecken. Sie schrumpeln und erhalten Dellen. Orangen und Zitronen bleiben in einer ungeheizten Küche ein bis zwei Wochen frisch.

Kiwis lege ich ebenfalls in die Obstschale. Doch weil sie etwas robuster sind, dürfen sie auch durchaus in den Kühlschrank.

Mangos pürieren und einfrieren

Einmal im Jahr erhalte ich eine Kiste Mangos über ein Direkthilfeprojekt aus Burkina Faso. Dann liegen zwölf Mangos in meiner Küche, die fast alle zur selben Zeit reif werden.

Mango
Diese gelbe Mango sollte nicht in den Kühlschrank, sondern gegessen werden, wenn sie reif ist (Bild: Unsplash/Becky Mattson)

Um den Reifungsprozss zu unterbrechen, habe ich schon mal einige von ihnen in den Kühlschrank gelegt. Meist hat es geklappt, dass ich so über viele Tage hinweg reife Mangos essen konnte. Doch der Geschmack leidet merklich, wenn die Früchte mehrere Tage im Kühlschrank liegen. Ich rate davon ab.

Besser ist es, die Früchte in der Obstschale ausreifen zu lassen, sie zu pürieren und einzufrieren, wenn ich es wirklich nicht schaffe, sie zu essen. Das Püree könnt ihr dann das ganze Jahr über weiterverarbeiten.

Ananas und aufgeschnittene Früchte

Eine Ananas soll ebenfalls bei Zimmertemperatur gelagert werden. Doch aufgeschnitten sind die Reste im Kühlschrank besser aufgehoben als an der frischen Luft. Ich decke die aufgeschnittene Ananas daher ab und stelle sie an den wärmsten Ort im Kühlschrank, also ganz nach oben. Ebenso halte ich es mit Melonen.

Ananas
Erst wenn die Ananas aufgeschnitten ist, sollte sie in den Kühlschrank (Bild: Unsplash/julienpian)

Eine halbe Zitrone jedoch lege ich lieber mit der Schnittfläche auf einen Teller und lasse sie draußen stehen. Die Schnittfläche bietet weniger Oberfläche, über die Feuchtigkeit verloren gehen kann. Letztlich sind das aber Strategien, die nur für kurze Zeit funktionieren.

Sammelt eure eigenen Erfahrungen!

Ihr merkt schon: Die Empfehlungen, die ihr hier oder auch woanders lest, können gar nicht eindeutig sein, denn es kommt immer auf verschiedene Faktoren an: ob ihr einen Abstellraum habt, wie warm es bei euch in der Küche ist, wie voll der Kühlschrank ist und vor allem wie reif die Frucht ist.

Letztlich ist es eurem Urteil und euren persönlichen Erfahrungen überlassen, was für euch die beste Lösung ist.

Bei Weintrauben scheint es auch egal zu sein, denn ich habe beide Empfehlungen gleichermaßen gelesen: in den Kühlschrank damit oder auch nicht. Wenn sie schon lange liegen und reif sind, stelle ich sie in den Kühlschrank. Ebenso wenn ich die einzelnen Früchte vom Stil getrennt habe. Vorher aber nicht.

Wo ihr Obst im Kühlschrank lagert

Wie sehr ihr euch auch bemüht, Obst richtig zu lagern: Je länger die Früchte liegen, desto mehr Vitamine und Nährstoffe verlieren sie. Von Lagerung und Temperatur hängt lediglich ab, wie schnell dies passiert.

Kauft Obst also häufig, in kleinen Mengen, und esst es bald. Eine längere Lagerung sollte die Ausnahme sein.

Wenn ihr Obst in den Kühlschrank legt, muss es nicht gleich ins Gemüsefach. Bei angeschnittenen Früchten, die auf einem Teller liegen, wäre das ziemlich unpraktisch. Stellt es am besten ganz nach oben an die wärmste Stelle im Kühlschrank.

Obst kann auch im Kühlschrank austrocknen. Sorgt deshalb immer für ein feuchtes Klima. Der Apfel in einer perforierten Plastiktüte sorgt selbst dafür. Auf die Himbeeren könnt ihr ein feuchtes Papiertuch legen, bevor ihr sie mit einem Teller abdeckt. Rhabarber wickelt ihr am besten wie Spargel in ein feuchtes Tuch. Obst sollte aber nie in der Nässe liegen.

Kühlschränke mit Null-Grad- oder Kellerfach

Noch besser sind Kühlschränke mit Null-Grad-Fach, die allerdings in den wenigsten Haushalten stehen. Wenn Erdbeeren dort bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden, sollen sie laut Liebherr bis zu vier Tage länger frisch bleiben.

Wenn Obst in den Keller gehört, ihr aber keinen geeigneten habt, hilft auch ein Kühlschrank mit Kellerfach, die Früchte länger frisch und schmackhaft zu halten. Doch auch den hat nicht jeder.

Legt das Obst, das ihr über Nacht oder für ein paar Tage in den Kühlschrank gelagert habt, am besten zwei Stunden, bevor ihr es essen wollt, heraus. So kann es wieder die Zimmertemperatur annehmen. Nur so entfaltet es auch sein typisches Aroma.

Fazit: Frisches Obst bald essen!

Zitrusfrüchte gehören nur in den Kühlschrank, wenn sie bereits angeschnitten sind. Himbeeren dagegen sollten nicht in der Wärme liegen.

Am besten ist es jedoch, wenn ihr Obst frisch esst. Es hat dann noch sein volles Aroma. Zudem sind noch nicht viele Vitamine und Nährstoffe verloren gegangen.

Zu vielen Obstsorten findet ihr weiter oben im Text Hinweise, wie ihr sie am besten lagert. Die eine, richtige Art gibt es aber nicht, denn es hängt immer von verschiedenen Faktoren ab.

Sammelt also selbst Erfahrungen und traut dabei eurem eigenen Urteilsvermögen, wie ihr Obst in eurer Küche am besten lagert.

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