Blueair 7470i im Test: Der Luftreiniger für große Räume

Hoher Luftdurchsatz bei erträglicher Lautstärke. Der Luftreiniger Blueair 7470i findet einen guten Kompromiss.

Blueair 7470i im Test: Der Luftreiniger für große Räume
Luftreiniger BlueAir 7470i (Bild: Peter Giesecke)

Ohne Viren, ohne Allergene – die Luft, die wir atmen, soll möglichst rein sein. Nicht erst seit Corona. Richtiges Lüften hilft, fällt im Winter aber schwer und bei Pollenflug besser ganz aus. Ein Luftreiniger wie der Blueair HealthProtect 7470i kann die Lösung sein.

Das Modell aus Schweden ist der Volvo unter den Luftreinigern. Mit viel Kraft säubert er die Atemluft in großen Räumen bis 38 qm und arbeitet dabei leise genug für Schlafzimmer und Arbeitsplatz. Ein paar Kanten hat er auch.

Wir haben den Luftreiniger Blueair HealthProtect 7470i im Herbst 2021 für euch getestet.

Ein Luftreiniger für große Räume

Der Luftreiniger Blueair HealthProtect 7470i zieht die Luft seitlich an, reinigt sie im Inneren und bläst sie über einen Luftauslass wieder hinaus, der sich wie ein Streifen um das Gerät windet. Auf diese Weise bläst er die saubere Luft in alle Richtungen aus. Blueair spricht von SpiralAir. Die Luft zirkuliert so im gesamten Raum.

Das Unternehmen gibt an, dass der HealthProtect 7470i bis zu einer Raumgröße von 38 qm geeignet sei. Die Geschwindigkeit des Lüfters könnt ihr der Raumgröße anpassen: 1 – 2 – 3 – Auto – Night. Ihr könnt die einzelnen Stufen manuell wählen oder dies der Automatik überlassen. Entsprechend variiert auch die Lautstärke von 25 bis 45 dB(A) sowie der Energieverbrauch von 9 bis 43 Watt.

Der Luftauslass windet sich wie eine Spirale einmal um den Luftreiniger BlueAir 7470i. Die Luft wird so in alle Richtungen geblasen (Bild: Peter Giesecke)

Bei mir lief die Automatik meist auf Stufe 1. Das Hintergrundgeräusch entsprach etwa dem eines Kühlschranks. Es war immer da, ließ sich aber leicht überhören. Auf den Stufen 2 und 3 ist das schon schwieriger. Diese Stufen würde ich aber ohnehin nur wählen, wenn ich die Luftqualität in kurzer Zeit merklich verbessern möchte und dafür bereit bin, eine kleine Unannehmlichkeit in Kauf zu nehmen. Doch beim Stoßlüften im Winter kommt viel Kälte von außen herein. Das ist auch nicht immer angenehm.

Bereits auf Stufe 1 habe ich am Schreibtisch etwas Zugluft verspürt, als der Luftreiniger zwei Meter entfernt stand. Doch erst auf einer höheren Stufe hätte ich den Luftzug unangenehm empfunden.

Letztlich bedeutet dies aber auch, dass der Blueair HealthProtect 7470i in der Lage ist, die Luft auch großer Räume vollständig durch das Gerät zu ziehen. Bei mir stand er auf einer Grundfläche von 35 qm bei einer Deckenhöhe von 3,30 m.

Was filtert der Luftreiniger alles?

Blueair hat seinen Luftreiniger HealthProtect 7470i mit der Filtertechnik HEPASilent Ultra ausgestattet. Die filtert mit einem HEPA-Raumluftfilter Bakterien und Viren aus der Luft heraus und tötet die Mikroorganismen mithilfe der GermShield-Funktion ab.

Die Filter filtern: Viren, Bakterien, Schimmelpilzsporen, Hausstaubmilbenkot, Feinstaub, Gräserpollen, Tierhaare, Haustier-Allergene, Hautschuppen, flüchtige organische Verbindungen (VOC), Lösungsmittel, Schadstoffe, Ammoniak, Formaldehyd, Gülle, Toluol, Benzol, Ozon, Gerüche, Rauch, Tabakrauch, Zigarettenrauch, Tonerstaub.

Wie filtert der Luftreiniger?

Der Luftreiniger Blueair HealthProtect 7470i arbeitet mit einem Vorfilter und drei Filterstufen, darunter ein Aktivkohlefilter und ein Plasmafilter.

Ohne Widerstand könnt ihr den Hauptfilter des Luftreinigers BlueAir 7470i an den beiden grünen Laschen herausziehen (Bild: Peter Giesecke)

Blueair kombiniert eine elektrostatische und eine mechanische Filterung und filtert dadurch 99,97 Prozent der Partikel heraus, die größer als 0,1 Mikron sind. Das entspricht dem HEPA13-Standard.

Der Hersteller gibt diese Werte an:

  • CADR Pollen: 475 m³/h
  • CADR Rauch: 455 m³/h
  • CADR Staub: 465 m³/h

Laut Blueair hat die eigene Technik mit einem sogenannten SmartFilter einige Vorteile gegenüber herkömmlichen H13-HEPA-Filtern:

  • 50 Prozent mehr saubere Luft
  • 55 Prozent des üblichen Energieverbrauchs
  • 10 Prozent leiser

Fenster und Türen müssen geschlossen bleiben, damit das Gerät so effektiv arbeiten kann.

WLAN, Sensoren und GermShield sind sogar aktiv, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Es zieht dann immer noch etwas Strom. Auch dabei kann ein leichter Luftstrom austreten. GermShield könnt ihr jedoch komplett ausstellen.

Blueair HealthProtect 7470i und Covid-19

Blueair hat seinen Luftreiniger HealthProtect 7470i auch auf die Filterung von Coronaviren überprüfen lassen. MRI Global, ein unabhängiges US-Labor der Biosicherheitsstufe 3, konnte im Test 99,99 Prozent der lebenden SARS-CoV-2-Virus aus der Luft entfernen. Dafür haben die Forscher die Luft in einer 0,37m³ großen Kammer mit lebenden aerosolierten Covid-Viren gereinigt.

Bedienung per Display

Den Luftreiniger Blueair HealthProtect 7470i steuert ihr über ein LC-Display auf der Oberseite oder per App auf Smartphone oder Tablet.

Das Display des Luftreinigers BlueAir 7470i ist schön übersichtlich. Eventuell müsst ihr aber mit den Pfeiltasten etwas scrollen (Bild: Peter Giesecke)

Das Display auf dem Gerät ist groß und nimmt sich viel Platz für eine reduzierte Anzeige, was daher schön aufgeräumt aussieht. Dennoch erscheint nicht alles auf einen Blick. Mit Pfeiltasten navigiert ihr zwischen den einzelnen Punkten:

  • Partikel PM1, PM2.5 und PM10 in µg/m³
  • Gase (VOC)
  • Temperatur in Grad Celsius
  • Rel. Luftfeuchtigkeit in Prozent
  • Filterstatus in Prozent Lebensdauer

Das Display könnt ihr nur ablesen, wenn ihr vor dem Gerät steht und von oben hinab schaut. Vom Sofa aus erkennt ihr es nicht. Von weitem seht ihr lediglich die LED-Leiste am unteren Displayrand, die durch ihr Farbe anzeigt, ob alles im blauen Bereich ist oder ihr doch besser mal einen Blick darauf werfen solltet.

Bedienung per App

Die Anbindung per WLAN statt Bluetooth hat den Vorteil, dass der Blueair HealthProtect 7470i mit dem Internet verbunden ist, auch wenn ihr mal nicht in der Nähe seid.

Die Blueair-App ist schnell eingerichtet (links) und zeigt auf dem Smartphone die aktuellen Luftgütewerte eures Zuhauses an (Bild: Peter Giesecke)

Die Blueair-App erspart euch das Aufstehen vom Sofa – wenn ihr mal kurz schauen wollt, wie es um die Luftgüte in eurem Zuhause steht.

Mit der Sprachsteuerung Amazon Alexa oder Google Assistant könnt ihr den Luftreiniger auch über Sprachbefehle steuern. Ich selbst habe das jedoch nicht getestet.

Was ihr noch einstellen könnt

Beim Blueair HealthProtect 7470i könnt ich noch einen Tag-/Nachtmodus einstellen – sodass er tagsüber effektiv arbeitet, nachts aber schön leise. Über den Timer könnt ihr auch konkrete Zeiten einstellen.

Alternativ gibt es noch eine Welcome-home-Funktion: Der Luftreiniger schaltet sich ein, wenn ihr in die Wohnung kommt, und wechselt in den Standby-Modus, wenn ihr das Haus verlasst.

Filterwechsel

Der Luftfilter zeigt euch an, wenn es Zeit ist, den Filter zu wechseln. Die Vorgehensweise, also der Filterwechsel, ist sehr einfach.

Bereits hinter dem Lufteinlass auf der Geräteseite filtert der Blueair 7470i die Luft ein erstes Mal (Bild: Peter Giesecke)

Den Vorfilter saugt ihr einfach mit dem Staubsauger ab. Dort findet ihr vor allem Staub aus der Luft. Um den Hauptfilter herauszunehmen und auszuwechseln, öffnet ihr die Filterklappe an der rechten Seite. Der Filter sitzt nicht fest. Ihr könnt ihn einfach herausziehen.

Abhängig von Nutzungszeit und Luftgüte müsst ihr den Filter alle 6–12 Monate wechseln.

Bauform, Materialien, Standort

Der Blueair 7470i HEPA Raumluftfilter ist mit einer Grundfläche von 30 x 30 cm schön schmal und erreicht mit 69,1 cm Höhe nicht einmal die Tischkante. Das Gerät passt damit gut in kleine Ecken oder zwischen zwei Möbelstücke.

Zu diesen muss er jedoch mindestens 10 cm Abstand halten, denn an den Seiten befindet sich der Lufteinlass. Der Luftauslass erfolgt mehr oder weniger zu allen Seiten.

Diese Schlitze müssen frei bleiben, damit der Luftreiniger BlueAir 7470i die zu reinigende Luft ansaugen kann. Achtet auf Abstand zu Wänden und Möbelstücken (Bild: Peter Giesecke)

Dieser besteht aus Kunststoff und bildet in Schwarz einen schönen Kontrast zum hochwertigen Metallgehäuse, das in einem mattweißen Finish gehalten ist. Die glatten Flächen könnt ihr einfach entstauben und abwischen.

Unterhalb des Luftreinigers findet ihr etwas Platz, um das überschüssige Kabel aufzuwickeln, sodass der Stromanschluss nicht zur Stolperfalle wird. Trotz der 12,5 kg Gewicht konnte ich das Gerät schnell und einfach in den Nebenraum schieben, denn hinten steht der Blueair 7470i auf zwei Rollen.

7470i und HealthProtect 7440i im Vergleich

Blueair hat neben dem HealthProtect 7470i noch weitere Luftreiniger im Angebot – zum Beispiel den HealthProtect 7440i, der ähnlich gut ist, aber auf ein paar Funktionen verzichten muss:

Vorteile des 7470i gegenüber dem 7440i:

  • Display statt LEDs
  • anpassbare Anzeige
  • Sensoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Status des Filterwechsels
  • Messung von Partikeln PM1, PM2.5 und PM10
  • VOC-Werte im zeitlichen Verlauf

Fazit: Auch in großen Räumen schön leise

Der Luftreiniger BlueAir HealthProtect 7470i hält das, was er verspricht: Den 35 Quadratmeter großen Raum, in dem ich tagsüber arbeite und abends lebe, hat er zuverlässig von Staub befreit. Dabei hat er leise gearbeitet.

Dennoch werde ich einen Luftreiniger bei mir nur einsetzen, wenn mir das ständige Lüften zu kalt ist. Oder wenn ich Besuch habe und wir wegen Corona vorsichtig sein wollen. Sonst lüfte ich lieber – was übrigens auch mit Luftreiniger notwendig ist. Denn ohne offenes Fenster geht das CO2 nicht raus, und es kommt kein Sauerstoff herein.

Da der BlueAir HealthProtect 7470i mit meinem 35-qm-Raum fertig geworden ist, ist der Luftreiniger auch für andere große Räume geeignet: Wohn- und Esszimmer, aber auch Räume mit mehreren Arbeitsplätzen.

Bei Euronics könnt ihr das Schwestermodell Blueair HealthProtect 7770i kaufen.

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