Virtual Reality 2020: Stand der Technik

Um Virtual Reality ist es ruhiger geworden. Doch die Technik ist quicklebendig, entwickelt sich weiter und wartet auf ihre Chance durch die neue Konsolen-Generation. Wir geben euch eine Übersicht über die aktuellen Geräte und Anwendungen.

Virtual Reality 2020: Stand der Technik
Virtual Reality gibt es für die Xbox Series X leider noch nicht

Virtual Reality Headsets sind im Jahr 2020 noch nicht im Massenmarkt angekommen. Im Mai dieses Jahres waren laut den Marktforschern von Omnia erst 26 Millionen Konsumenten weltweit im Besitz einer virtuellen Brille. Da hatten sich die Hersteller in den vergangenen Jahren insgesamt mehr erhofft.

Trotzdem entwickelt sich die Technik weiter. Gerade bei den möglichen Anwendungsbereichen haben die Entwickler sich Gedanken gemacht, wie die virtuelle Realität Menschen in Zeiten der Kontaktbeschränkungen durch Corona wieder näher zusammenbringen kann. Und auch die Hardware nimmt einen Entwicklungsschritt nach dem nächsten. Wir werfen mit euch einen Blick auf die Technik.

Die Top-Systeme 2020

Bei den VR-Headsets könnt ihr grundsätzlich zwei Kategorien unterscheiden. Zum einen sind das die eigenständigen Headsets und zum anderen solche, die einen PC oder eine Konsole brauchen, um zu funktionieren. Da eigenständige Headsets ohne Kabelage arbeiten können, habt ihr damit die volle Bewegungsfreiheit, müsst aber Einbußen in Sachen Rechenpower hinnehmen.

Die unselbstständigen Headsets hingegen können die Power eines PCs oder einer Konsole nutzen. Sie schränken euch aber in der Bewegungsfreiheit ein. Mittlerweile biete viele Hersteller aber auch hierfür kabellose Verbindungen zum PC an, für die ihr den Adapter meist extra bestellen müsst.

Oculus Quest 2

Die Oculus Rift war eine der ersten VR-Brillen auf dem Markt. Wie viele ihrer Nachfolger brauchte sie noch eine Verbindung zu einem PC. Bei der Oculus Quest 2 hingegen handelt es sich um ein eigenständiges Headset, für das ihr nur ein Kabel zum Aufladen braucht. Die Hardware ist nämlich direkt ins Headset integriert.

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Ihr bekommt hier den Highend-Smartphone-Prozessor Qualcomm Snapdragon 865 und bis zu 64 Gigabyte RAM. Mit der Technik schafft das Headset die zurzeit höchste Auflösung für ein selbstständiges VR-Headset mit 1920 x 1832 Pixel pro Auge. Dazu bekommt ihr zwei Motion Controller, die ebenfalls vom System getrackt werden. Wenn euch das alles noch nicht ausreicht, könnt ihr die Oculus Quest 2 auch über das separat erhältliche Oculus-Link-Kabel mit dem PC verbinden.

So bekommt ihr die Rechenpower des PCs und könnt neben der Software-Bibliothek des Headsets selbst auch auf die SteamVR-Bibliothek zugreifen. Dadurch ist die Quest 2 ein Hybrid aus kabelgebundenem und eigenständigem Headset, wodurch es für so gut wie alle VR-Einsätze geeignet ist. Mehr dazu unten.

Wenn ihr die Quest 2 mit eurem PC verwenden möchtet, muss dieser natürlich die Hardwareanforderungen erfüllen. Laut Oculus braucht ihr dafür mindestens einen Intel i5 4590 oder AMD Ryzen 5 1500X-Prozessor, 8GB RAM, Windows 10 und einen USB-Port. Als Grafikkarte reicht schon eine GeForce GTX 970 oder AMD 400 Series oder besser. Allerdings werden nicht alle Karten unterstützt. Habt ihr eine GeForce GTX 1060M oder GTX1650, könnt ihr dieses nicht für das VR-Erlebnis verwenden.

Die 64-Gigabyte-Version kostet rund 350 Euro, während ihr für die 256-Gigabyte-Version rund 450 Euro auf den Tisch legen müsst.

Valve Index

Auch der Steam-Entwickler Valve bietet ein eigenes Virtual-Reality-Headset an. Es nennt sich Valve Index und ist kabelgebunden. Ihr braucht also einen PC, damit ihr es nutzen könnt. Es ist auch eines der teuersten Headsets auf dem Markt. Wenn ihr direkt das Gesamtpaket möchtet, bezahlt ihr knapp über 1.000 Euro. Darin enthalten sind das Headset, zwei Motion Controller sowie die Base Station.

Valve-Index
Die Valve Index ist nicht gerade ein Schnäppchen. Quelle: Valve

Ihr könnt ein wenig Geld sparen, wenn ihr schon die Base Station der HTC Vive oder eure eigenen Motion Controller besitzt. Denn alle Teile der Valve Index lassen sich auch einzeln bestellen, was Sinn macht, wenn ihr bereits entsprechendes Equipment habt.

Für euer Geld bekommt ihr eine Bildwiederholrate von 120 Hertz, mit einem experimentellen Modus für 144 Hertz. Das ist mehr, als die meisten anderen Hersteller bieten.

Damit ihr die Valve Index zum laufen bringt, braucht ihr laut Steam einen Dual-Core-Prozessor mit Hyper-Threading, 8 GB RAM, mindestens eine GeForce GTX 970 oder eine AMD-RX480-Grafikkarte sowie einen Display Port (mindestens Version 1.2) und einen USB-Port.

HTC Vive Cosmos Elite

Das HTC Vive Cosmos Elite ist das neueste Flaggschiff-Headset von HTC. Es arbeitet mit einer Base Station, welche ihr an euren PC anschließt. Dadurch soll es Bewegungen noch besser erkennen. Außerdem bietet es euch eine Reichweite von 15 Metern. Durch das aufklappbare Design könnt ihr jederzeit schnell aus der virtuellen Welt entfliehen, wenn das Spiel einmal zu gruselig wird.

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Natürlich sind bei der Vive Cosmos Elite auch Kopfhörer sowie Motion Controller enthalten. Mit dem Wireless-Adapter könnt ihr euch sogar vom Kabel lösen. Laut Hersteller bekommt ihr damit einen kaum spürbaren Input-Lag.

Mit der Cosmos Elite könnt ihr zum einen die Apps und Spiele der hauseigenen Plattform Viveport nutzen, die auch im Abo erhältlich ist, oder auf die Bibliothek von SteamVR zurückgreifen. Die Vive Cosmos gibt es übrigens auch in der abgespeckten Version für ein paar Euro weniger.

Für die Cosmos Elite braucht ihr mindestens einen Intel Core i5 4590 oder einen AMD FX 8350-Prozessor, eine GeForce GTX 970 oder AMD Radeon R9 290-Grafikkarte sowie 4 GB RAM und einen Display Port 1.2 und USB 3.0 oder höher. Außerdem braucht ihr Windows 10. Die Cosmos Elite kostet rund 980 Euro.

PlayStation VR

Die einfachste und wahrscheinlich günstigste VR-Hardware bekommt ihr von Sony in Form der PlayStation VR. Der Vorteil ist, dass ihr keinen extra Gaming-PC benötigt. Alles was ihr braucht, ist eine PlayStation 4, die PlayStation-Kamera und das PS-VR-Headset. Steuern könnt ihr das Ganze dann entweder mit dem Dualshock-4-Controller oder den PlayStation-Move-Controllern.

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Dazu wird PlayStation VR auch mit der PlayStation 5 kompatibel sein. In der PS-VR-Bibliothek habt ihr dazu Zugriff auf einige sehr gute Spiele wie No Man’s Sky, Beat Saber, L.A. Noire: The VR Case Files und viele mehr. Dazu könnt ihr die PlayStation VR Experiences nutzen. Das sind Videos, Filme und Streaming-Dienste, die auf die VR-Erfahrung zugeschnitten sind. Ihr habt Zugang zu YouTube oder VR-Filmen wie Stranger Things: The VR Experience sowie Apollo 11 VR.

Die PlayStation 5 Kamera ist allerdings nicht mit PlayStation VR kompatibel. Dafür müsst ihr euch eine Kamera der PS4 besorgen, falls ihr diese noch nicht habt. Einen Adapter, um die PS4-Kamera an der PS5 nutzen zu können, könnt ihr kostenfrei auf der PlayStation-Webseite anfordern.

Warum VR?

Warum brauche ich überhaupt ein VR-Headset, wenn ich auf PC oder Konsole doch eine viel größere Auswahl an Spielen und Anwendungen habe? Der größte und meiner Meinung nach entscheidende Vorteil ist die Immersion. Ihr habt keine Ablenkungen, da das Spiel oder die Anwendung direkt vor euren Augen stattfindet und ihr von der Außenwelt abgeschottet seit.

Dazu könnt ihr euch frei umsehen, indem ihr euren Kopf bewegt, das ist weitaus intuitiver als mit einer Maus oder einem Controller. So könnt ihr in Rennspielen Kurven einsehen oder im VR-Spiel Moss der kleinen süßen Maus noch näher kommen. Ein viel intensiveres Erlebnis, als wenn ihr das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgt.

Fünf Must-Have-Apps und -Spiele

Wenn ich an VR-Headsets denke, kommen mir als erstes Videospiele in den Sinn. Davon gibt es auch viele und einige gute. Aber das VR-Erlebnis ist nicht nur für Gamer gedacht. Die Technik hat viele Anwendungsmöglichkeiten auch außerhalb des Gaming. Hier sind die spannendsten Apps und Spiele für euer VR-Erlebnis.

Half-Life: Alyx

Half-Life: Alyx ist nicht das lang ersehnte Half-Life 3, aber es ist trotzdem ein verdammt gutes Spiel für alle Virtual-Reality-Fans. Ihr spielt die namensgebende Alyx, die sich durch die futuristische Welt von Half-Life kämpft. Dabei ist natürlich alles auf die VR-Erfahrung ausgerichtet. Eure Magazine tauscht ihr per Handgriff aus, zum Klettern hebt ihr die Arme und auch die Rätsel werden per Motion-Steuerung delegiert.

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Dieses VR-Only-Spiel solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Bigscreen: Filme und Live-Events

Gerade in der Corona-Zeit ist es oft schwierig, sich mit mehreren Freunden gleichzeitig zu treffen. Wenn ihr euch nicht physisch treffen könnt, könnt ihr euch aber in der virtuellen Realität sehen. Natürlich vorausgesetzt, alle haben ein VR-Headset.

Mit Bigscreen könnt ihr euch ein Setting oder eine Räumlichkeit aussuchen, in der ihr euch treffen möchtet. Dabei werdet ihr von einem Avatar repräsentiert. Nun könnt ihr auf dem Bildschirm zum Beispiel einen Film in 3D schauen, Live-Events oder Sportveranstaltungen verfolgen.

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Das ist zwar nicht das Gleiche, wie sich in der Realität zu treffen, aber es ist eine neue und coole Art, die Lieblingsunterhaltung mit Freunden zu genießen.

Beat Saber

Beat Saber ist wahrscheinlich eines der simpelsten und spaßigsten VR-Spiele. Eure Motion Controller verwandeln sich hierbei in zwei Lichtschwerter, mit denen ihr anfliegende Blöcke im Takt der Musik zerschlagen müsst. Das kann schnell sehr intensiv werden, da ihr die Blöcke in der richtigen Schlagrichtung treffen müsst.

Viel mehr gibt es auch gar nicht zu tun. Dank der steilen Lernkurve kann Beat Saber aber sehr motivieren und euch über längere Zeit ans Headset fesseln.

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Beat Saber ist sowohl für PlayStation VR als auch auf SteamVR erhältlich.

Hotels in 360 Grad

Nicht nur Unterhaltungsmedien nutzen virtuelle Realität. Auch Marketer machen sich die Technik zunutze. Ein Beispiel dafür ist dieses 360-Grad-Video des Phuket Marriott Resort:

https://www.youtube.com/watch?v=63bi29xb8tE&feature=emb_logo

Hier könnt ihr euch auch ohne Headset in alle Richtungen umschauen, um das Resort zu betrachten. Aber mit einem VR-Headset wird das Erlebnis noch einmal ein bisschen intensiver, da auch die Bewegungen natürlicher sind.

Everest VR

Everest VR ist eine Mischung aus Videospiel und Erlebnis. Hier könnt ihr den Mount Everest besteigen, ohne euer viel gemütlicheres Zuhause zu verlassen. Dabei bestaunt ihr die atemberaubende Umgebung, müsst euch aber auch den Gefahren des Bergsteigens stellen.

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Viel mehr gibt es zu dem Spiel gar nicht zu sagen. Am besten erlebt ihr es selbst.

Virtual Reality und die Next-Gen-Konsolen

VR-Fans hoffen, dass mit den neuen Konsolen von Microsoft und Sony auch eine neue Generation an VR-Technik für sie kommen wird. So werdet ihr euer PlayStation-VR-Equipment auch für die PS5 nutzen können. Dazu zählen das Headset, die Kamera sowie die Dualshock-Controller. Ob oder wann eine neue Version der VR-Technik von Sony kommen wird, ist Ende 2020 aber noch nicht bekannt.

Vorbesteller der Xbox Series X werden laut Aussagen von Microsoft vorerst auf Virtual Reality verzichten müssen. Es gäbe keine Pläne für ein Headset oder andere VR-Technik. Ob Microsoft die Meinung zu dem Thema noch einmal ändert, steht noch in den Sternen.

Die Zukunft von Virtual Reality

Auch gut fünf Jahre nach dem Start der Oculus Rift warten die Hersteller von VR-Headsets noch auf den großen Durchbruch. Umso bemerkenswerter ist es, dass Hard- und Software-Entwickler mitnichten schon das Handtuch geworfen hätten. Sie verbessern ihre Systeme und begeistern mit kreativen Anwendungen. Immer getreu dem Motto: Das wird noch richtig losgehen.

PlayStation 5 vs. Xbox Series S|X: Alle Fakten zur Next-Gen

Und tatsächlich wirkt es, als fehle eigentlich nur noch ein Fünkchen, um den VR-Stern erleuchten zu lassen. Ein preiswerters Killer-Headset vielleicht, die eine unschlagbar geniale Anwendung, wie Pokémon Go es für Augmented Reality war. Wir sind gespannt, was es werden wird.

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