Smart Speaker: Zeit für einen Neustart!

Smart Speaker wie Google Nest Audio sind bei den Herstellern ziemlich in Ungnade gefallen. Dabei blüht jetzt ihre große Chance.

Smart Speaker: Zeit für einen Neustart!
Google Nest Audio im Einsatz (Bild: Jürgen Vielmeier)

Im Grunde möchte ich meinen Google Nest Audio im Bad nicht mehr missen. Guter Sound, freihändige Bedienung, morgens und abends die Nachrichten beim Zähneputzen, muntere Musik beim Duschen. Und das alles ohne nennenswerten Aufwand. Aber mal abgesehen davon, dass der Google Nest Audio in letzter Zeit ziemlich langsam reagiert, mischen sich auch weitere Nervfaktoren darunter:

„OK, Google, spiel Spotify!“

„….. Spotify – Musik und Podcasts, bitte sehr!“

„OK, Google, leiser!“

„….. Okay! Ich spiele ‚Leiser‘ von LEA auf Spotify!“

„Nein, du solltest… ach, verdammt…“

Alexa in der Küche versteht mich ohnehin in den meisten Fällen falsch. Siri auf dem iPhone wirkt, als hätte Apple das seit Jahren nicht weiterentwickelt.

Google zeigt derweil einige spannende neue Ansätze – die in eine ganz andere Richtung gehen. Das jünst auf der Google I/O 2023 vorgestellte neue Pixel Tablet ist gleichzeitig ein Smart Display. Die passende Docking Station dazu mit integriertem Lautsprecher aber kann alleine nicht als Smart Speaker fungieren. Google fokussiert sich gerade voll auf die eigene KI Google Bard, die du auch in Deutschland nutzen kannst. Allerdings ist von einem Einsatz davon in einem Sprachlautsprecher erst einmal keine Rede. So wie generell auf der I/O 2023 wenig die Rede von Sprachlautsprechern war. Neue Nest Audios? Auch erst einmal nicht zu erwarten.

Da passt es beinahe ins Bild, dass auch Amazon nicht mehr so richtig Lust auf Alexa zu haben scheint. Die Division hat der Internetriese in den letzten Monaten massiv verkleinert und viel Personal dazu entlassen. Das Unternehmen musste sich beeilen zu betonen, dass es weiterhin an Alexa und Echo-Produkten festhalten wolle. Dass nun aber auch Prominentenstimmen eingestellt werden sollen, bringt das Fass dann irgendwo doch zum Überlaufen. Okay, coole Stimmen wie von Samuel L. Jackson und Melissa McCarthy gab es ohnehin nur auf Englisch, aber die Funktion war originell.

Sprachlautsprecher sind nach wie vor sinnvoll. Gerade in der Küche, dem Bad oder auch dem Wohnzimmer. Nicht immer erst das Handy zücken, entsperren, irgendeine App starten und dann erst los, sondern direkt: Tue das, Lautsprecher!

Gerade mit den schlauen KIs von Google Bard über Jasper bis ChatGPT bietet sich den Smart Speakern eine Vielzahl fantastischer neuer Möglichkeiten. Ich spinne nur mal etwas rum und sage: Statt einen Song auf Spotify nur abzuspielen, könnte mein smarter Lautsprecher mir einen eigenen Song komponieren und vorspielen. Einer, der vielleicht genau so lange dauert wie mein Aufenthalt in der Badewanne und diesen bei der Gelegenheit thematisiert. Oder mir in der Zeit eine Kurzgeschichte zu einem beliebigen Thema vorliest. Oder mir die Audiodeskription eines Lernvideos auf YouTube vorliest.

Nein, Smart Speaker sind keinesfalls schon am Ende. Wir haben uns in den letzten Jahren an sie gewöhnt, sie immerhin für viele Kleinigkeiten eingesetzt. Jetzt wäre die Zeit für einen Neustart da, für viele clevere Möglichkeiten mit KI. Und ich bin mir sicher, viele Menschen wären dafür sogar bereit, sich ganz neue Geräte anzuschaffen. Jetzt müssten die Hersteller von Google bis Amazon oder sogar Apple das nur auch noch erkennen. Ich hoffe, sie werden es!

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.