Eigentlich toll, dass Google auf der eigenen Hausmesse I/O 2023 verkündet hat, die Warteliste für den eigenen ChatGPT-Konkurrenten Bard für 180 Länder zu streichen. Schade nur, dass die EU-Länder aus regulatorischen Gründen erst einmal noch nicht dabei sind. Aber es gibt einen Trick, wie du Google Bard ganz einfach auch in Deutschland nutzen kannst. Jetzt schon, binnen weniger Minuten, ohne viel Aufwand oder zwielichtiger Tricks. Wir sagen dir wie.
Google Bard via Opera-Browser
Das Zauberwort heißt „VPN“ (Virtual Private Network). Und bevor du jetzt zurückschreckst: Das ist nicht illegal und verlangt in einigen Fällen nicht einmal eine Gebühr oder Anmeldung. Einige Browser haben einen VPN direkt von Haus aus eingebaut. Kollege Kay Nordenbrock hat dir vor einiger Zeit den Dezor Browser vorgestellt, den es unter anderem für Android und Windows gibt (allerdings inzwischen nicht mehr für macOS und iOS) und der ein VPN gleich an Bord an.
Ein weiterer, halbwegs seriöser Dienst mit einem integrierten VPN, ist der Opera-Browser. Der einst aus Norwegen stammende, innovative Browser ist mittlerweile in chinesischer Hand (der Gründer und sein Team sind zu Vivaldi weitergezogen). Wenn dich das nicht stört, um Google Bard in Deutschland einmal auszuprobieren, lies weiter. Opera verwende ich hier im folgenden auch, weil ich selbst auf einem Mac unterwegs bin. Die Vorgehensweise ist jeweils gleich oder ähnlich wie bei Dezor oder auf anderen Betriebssystemen.
So startest du Google Bard in Deutschland (Screenshots findest du weiter unten):
- Lade dir den aktuellen Opera-Browser herunter, installiere und öffne ihn auf deinem System.
- Gehe im geöffneten Opera-Browser im Hauptfenster ganz rechts auf das Hamburger-Menü, womit du die Einstellungen öffnest.
- Scrolle herunter zu „Datenschutz & Sicherheit“ > „VPN“ und klicke auf „In Einstellungen aktivieren“
- Bestätige über das Pop-up, dass du von nun an nicht mehr getrackt wirst, und aktiviere im folgenden Menü den Schalter bei „VPN aktivieren“.
- Öffne Google Bard in der Adressezeile mit der Adresse bard.google.com und melde dich mit deinem Google-Konto an.
- Sollte hier weiterhin stehen, dass Bard für dein Land noch nicht zur Verfügung stehe, klicke in der Adresszeile auf das VPN-Symbol.
- Klicke auf das standardmäßig ausgewählte „optimaler Standort“ und wechsle auf einen nicht-europäischen Standort, am besten „Nord- und Südamerika“.
- Lade die Seite neu. Nun sollte ein „Try Bard“ im Fenster erscheinen. Klicke darauf und du kannst Google Bard in Deutschland nutzen.
Zum Zeitpunkt dieses Beitrags ist Bard noch nicht auf Deutsch erschienen. Das soll laut Google aber nur noch eine Frage der Zeit sein. Bis dahin kannst du Bard auf Englisch nutzen.
Wenn du Opera oder Dezor nicht traust, kannst du natürlich auch einen anderen VPN-Dienst verwenden. Als Beispiele seien CyberGhost, ProtonVPN, Surfshark oder Nord VPN genannt.
Was kann ich mit Google Bard anstellen?
Du kannst im Grunde mit Google Bard alles ausprobieren, was du auch mit ChatGPT machst. Dir Kurzgeschichten oder einen Businessplan schreiben lassen, Kochrezepte anhand ausgewählter Zutaten erstellen lassen oder einfach etwas suchen, was sich mit der normalen Google-Suche schwer suchen lässt. Da sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Mich persönlich treibt seit einem Festival im letzten Sommer und ebendieser gemachter Erfahrung die Frage um: Wie kann eine unter dem Vordersitz des Autos vergessene Dose Bier trotz teils 30 Grad Außentemperatur nach drei Tagen immer noch kühl sein? Google Bard bezweifelt in seiner Antwort, dass das überhaupt gehe. ChatGPT war da etwas hilfreicher, aber, na ja, Google macht keinen Hehl daraus, dass Bard erst einmal nur ein Experiment sei und noch lerne.
Auf jeden Fall weißt du jetzt, wie du Google Bard in Deutschland nutzen kannst. Funktioniert der Trick bei dir?
Jetzt kommentieren!