Google Gemini: So installierst du den Nachfolger des Assistant

Google Assistant und Bard sind Geschichte: Jetzt kommt Google Gemini. Nutze den KI-Assistenten schon jetzt auf deinem Android-Smartphone. Das ist zu tun.

Google Gemini: So installierst du den Nachfolger des Assistant
Foto: Google

Mit Gemini präsentierte Google kürzlich den Nachfolger der hauseigenen KI-Plattform Bard. Google Gemini ersetzt künftig (zum Teil) den Google Assistant, was für dich bedeutet: Die bekannte Sprachsteuerung und Bestandteil von Google Home erhält neue Funktionen durch Künstliche Intelligenz. In den USA ist Gemini als Android-App bereits erhältlich. Mit einem einfachen Trick kannst du jetzt schon Gemini auf Deutsch verwenden. Und beim Ausprobieren dürftest du feststellen: Gemini macht schon jetzt einiges besser als der Assistant.

Inhalt:

Google Gemini: Android-App auf Deutsch installieren

Gegenwärtig ist Google Gemini im Google Play Store nur in den USA verfügbar. Doch diese App funktioniert auch hierzulande – problemlos und in deutscher Sprache. Allerdings ist die Installation ein klein wenig aufwendiger.

Was ist APKMirror?

Die Webseite APKMirror ist kein AppStore wie der Google Play Store, sondern eine Webseite. Auf dieser erhältst du die auch regulär im Play Store vorhandenen Apps zum Download. Da sich APKMirror als Archiv versteht, lassen sich ebenfalls ältere Versionen, unfertige Beta-Fassungen und in Deutschland nicht angebotene Anwendungen finden.

APKMirror gilt als seriöse Quelle für den Download von Apps im APK-Format. Der Anbieter prüft vor Veröffentlichung alle Dateien, ob diese durch Spyware oder andere Schadsoftware verseucht sind.

Gehe folgendermaßen vor:

  1. Rufe mit dem Browser deines Android-Smartphones, vorzugsweise Chrome, die Webseite https://www.apkmirror.com oder besser direkt https://www.apkmirror.com/apk/google-inc/google-gemini/ auf.
  2. Suche die neueste Version von Google Gemini aus der Liste heraus. Die letzte (Stand 14.02.2024) ist Google Gemini 1.0.606412536. Wähle sie aus und tippe auf Download.
  3. Dein Browser meldet sich mit der Info: „Die Datei könnte schädlich sein“. Tippe auf „Trotzdem herunterladen“.
  4. Solltest du zuvor noch keine APK-Datei (Format für Android-Apps) heruntergeladen haben, folgt eine Warnung. Chrome sperrt das Ausführen von Dateien aus unbekannten Quellen – wie in diesem Fall APKMirror.com. Gehe zu „Einstellungen“ und setze den Schalter auf „Berechtigung erteilen“.
  5. Der Browser fragt dich, ob du die App installieren möchtest. Tippe auf „Installieren“.
  6. Kurze Zeit später ist die App installiert, du kannst sie starten.

Google Gemini einrichten

Praktisch: Startest du Gemini das erste Mal, richtet sich die App selbständig ein. Künftig ist sie einsatzbereit, sobald du die Home-Taste deines Smartphones kurz gedrückt hältst. Eine weitere Konfiguration ist nicht nötig – ab sofort ist Gemini fester Bestandteil deines Telefons.

Bevor es losgeht, musst du bei der Einrichtung noch den Nutzungsbedingungen zustimmen. An dieser Stelle teilt dir Gemini bereits mit, dass die neue App den Google Assistant weitgehend ersetzen wird.

Besonders interessant sind einige ausgewählte Einstellungen, die du nach deinen Vorstellungen anpassen kannst. Tippe dazu rechts oben auf dein Profil und gehe zu „Einstellungen“:

  • Sprachen: Standardmäßig ist Deutsch eingestellt. Füge weitere für eine Unterhaltung mit Gemini hinzu (z.B. Englisch). Auch mehrere gleichzeitig sind möglich.
  • Displaykontext: Erlaube Gemini, auf Bildschirmtexte und Bilder zuzugreifen und sie analysieren zu können. Unter „Geräteassistenz-App“ wählst du aus, welcher digitaler Assistent starten soll, wenn du die Home-Taste gedrückt hältst. Tippst du das Zahnrad-Symbol an, änderst du die Primärsprache von Gemini.
  • Google Assistant-Funktionen in Gemini: Schalte die Basis-Funktionen vom Google Assistant, zum Beispiel Wecker stellen oder Nachrichten senden, ein oder aus. Unter „Sperrbildschirm“ lässt du zu, dass du mit Gemini interagieren kannst, auch wenn der Sperrbildschirm aktiv ist.
  • Digitale Assistenten von Google: Entscheide dich, ob du Gemini (mit Google Assistant) oder ausschließlich den Assistant einsetzen willst.

Tipp: Rechts oben unter „Profil“ -> „Gemini-Apps-Aktivitäten“ deaktivierst du das kontinuierliche Speichern deiner Aktivitäten durch Google, also deine Sprach- und Texteingaben. An dieser Stelle erhältst du alle Details zu deinen vergangenen Aktivitäten und kannst diese auch manuell löschen.

Google Gemini verwenden

Google Gemini rufst du mit einem „Hey Google“ oder durch das Gedrückthalten der Home-Taste auf.

Wie schon der Vorläufer Bard verspricht Gemini eine natürlichere Interaktion als noch beim Google Assistant. Du kannst beliebige Fragen stellen – schriftlich oder mit deiner Sprache. Und Gemini antwortet nach bestem Wissen.

Der große Vorteil, der mir bisher aufgefallen ist: Du greifst auf aktuelle Daten wie Öffnungszeiten von Geschäften oder Straßennamen von Städten zurück. All das, was du zum Beispiel mit Google Maps erhältst, ist bei Gemini vorhanden. Lass dir zum Beispiel Wegbeschreibungen mit Bildern präsentieren oder suche nach Sehenswürdigkeiten in der Nähe. Folgefragen sind möglich – dazu war der Google Assistant beispielsweise nicht in der Lage.

Der Sprung von Bard zu Gemini ist vermutlich für erfahrenere Anwender:innen wenig gravierend. Kennst du bisher nur den Assistant, ist der neue KI-Helfer sicherlich spannender. Unter anderem kannst diese Funktionen sofort verwenden:

  • Schreibe Emails oder (Messenger-)Nachrichten, die du gleich verschickst. Zum Beispiel: „Schreibe bei WhatsApp Nachricht an XY…“
  • Lade ein Foto hoch und lasse dir beschreiben, um was es sich handelt oder handeln könnte. „Was siehst du auf dem Foto?“
  • Lasse dir erklären, wie Dinge funktionieren. Zum Beispiel: „Wie entsteht ein Regenbogen?“, „Wie brate ich ein Steak?“
  • Gemini schreibt für dich Beiträge, kurze Briefe oder Glückwünsche. „Schreibe eine Dankesnachricht an einen Freund…“
  • Erstelle Tabellen zu bestimmten Themen, die du anderweitig nutzen kannst.

Ansonsten kann ich nur empfehlen: Probiere aus, was geht und was nicht. Gerade dann, wenn du bisher noch keinen KI-Chatbot getestet hast, ist der Spaß zu Beginn sehr groß.

Einschränkungen von Google Gemini

Zwar möchte Gemini den Google Assistant ersetzen, doch dazu ist die KI gegenwärtig noch nicht vollumfänglich in der Lage. Nach wie vor übernimmt der Assistant diverse Aufgaben, beispielsweise das Erstellen von Timern, das Telefonieren, das Ein- und Ausschalten der Taschenlampe oder von Bluetooth und die Steuerung von Smart-Home-Geräten (Google Home). Das ist nicht tragisch, denn Assistant und Gemini harmonieren gut miteinander.

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Problematischer ist dagegen, dass Gemini nicht dazu fähig ist, weiterführende Funktionen auszuführen. Genau genommen sind es diese:

  • Routinen: Ausführen von definierten Routinen aus Google Home und angehängte Routinen von Alarmen unterstützt Gemini nicht.
  • Mediendienstanbieter: Podcasts, Musikanbieter (Spotify und Co.) sowie Nachrichten- und Radiosender lassen sich mit Gemini derzeit nicht aufrufen.
  • Erinnerungen: Gemini kann nichts mit Erinnerungen anfangen.
  • Dolmetschermodus: Funktioniert ausschließlich mit dem Assistant.

Benötigst du diese Elemente, musst du zum Google Assistant zurückwechseln. Das geht in der Gemini-App unter „Profil“ -> „Einstellungen“ -> „Digitale Assistenten von Google“.

Was ebenfalls auffällt: Gemini ist derzeit sehr langsam, teils wartest du 15 Sekunden und länger auf Reaktionen. Das dürfte sich in künftigen Versionen noch verbessern.

Alles in allem ist Gemini ein KI-Chatbot, der sich auf den ersten Blick kaum von ChatGPT oder dem Microsoft Copilot (basiert ebenfalls auf ChatGPT) unterscheidet. Das heißt auch: Oftmals kommt es zu Fehlern und Irrtümern oder Fehlinterpretationen. Auch Quellenlinks zeigt Gemini teils nicht an oder stellt sie als „gelöscht“ dar. Aber: Gemini befindet sich noch in der Beta-Phase, Google verbessert den KI-Assistenten kontinuierlich.

Um es zu betonen: Schon Google Bard war bei komplexen Aufgaben und Fragestellungen überfordert. Daran hat sich bisher nicht allzu viel geändert. Ein Vorzug im Vergleich zu ChatGPT ist zweifelsohne der Zugriff auf neueste Informationen, die die KI attraktiv aufbereitet. Doch dass Gemini einknickt, wenn ich dreimal Vorschläge als unwahr anzweifle, ist schon bedenklich.

Google Gemini für iPhone oder PC? Die Web-App macht’s möglich!

Google Gemini ist bisher ausschließlich für Android-basierte Geräte verfügbar, eine iOS-App für das iPhone oder eine Windows-App gibt’s bisher (noch) nicht.

Allerdings kannst du dennoch problemlos auf Gemini zugreifen – mithilfe der Web-App. Diese erreichst du unter https://gemini.google.com/app. Sie setzt ein Google-Konto voraus, das du als iPhone-oder Windows-Nutzer:in eventuell schon besitzt.

Die Web-App bietet soweit den identischen Umfang wie die native App fürs Smartphone. Unter iOS steht Gemini künftig über die reguläre Google-App bereit.

Google Gemini deinstallieren

Keine Lust mehr auf Gemini? Lösche die App wie von anderen Anwendungen auf deinem Smartphone gewohnt. Das geht über die Einstellungen deines Telefons oder durch das Gedrückthalten des Icons in der Übersicht. Voraussetzung ist, dass du Gemini regulär als App installiert hast.

Sollte Gemini fester Bestandteil des Betriebssystems sein, zum Beispiel bei deinem Google-Pixel-Smartphone, lässt sich die Anwendung zumindest in den App-Einstellungen stummschalten:

  • Deaktiviere unter „Profil“ -> „Einstellungen -> Google Assistant-Funktionen in Gemini ->„Hey Google und Voice Match“ die Spracheingabe.
  • Stelle unter „Profil“ -> „Einstellungen“ -> „Displaykontext“ -> „Geräteassistenz-App“ die Verwendung der Home-Taste auf „Keine“.

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