Anfangs war es nur eine vage Ankündigung, mittlerweile hat Google es bestätigt: Ja, man arbeite an einer Künstlichen Intelligenz namens Google Bard, schreibt Unternehmenschef Sundar Pichay in einem Beitrag im Google Blog. Nein, sie ist noch nicht fertig und noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Update, 12.5.23: Mittlerweile schon. Google hat die Warteliste bei Bard gestrichen und Menschen in über 180 Ländern Zugriff gewährt. Das Projekt trägt den Status „Experiment“. Europa gehört noch nicht dazu. In einem Beitrag von uns liest du aber, wie du Google Bard auch in Deutschland nutzen kannst – mit wenigen, einfachen Schritten und binnen 5 Minuten:
Zu sehen gab es aber erste Ausschnitte, zum Beispiel eine Demonstration, wie Google Bard einem neunjährigen Kind neue Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops erklären könnte:
Nur dass diese sich eben als teils nicht korrekt entpuppten…
Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Im Thema künstliche Intelligenz für Texte ist gerade nicht nur Musik drin, es ist eine ganze Sinfonie. Das zeigt auch, dass Microsoft Google direkt in die Parade fährt und sich beeilte, noch für heute Abend die Presse zu einer spontanen Ankündigung einzubestellen. Der Windows-Anbieter ist kürzlich auch finanziell mit 10 Milliarden US-Dollar in die „Killer-KI“ ChatGPT eingestiegen, sieht die Chance, die seit Jahren vor sich hin dümpelnde Suchmaschine Bing damit zu vereinen und damit endlich aufzuwerten. Und das kann Such-Gigant Google natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Deswegen jetzt die Ankündigung von Google Bard.
Google Bard: Durchbruch bei Künstlicher Intelligenz?
Es hat lange Jahre gedauert, aber mittlerweile erleben wir so etwas wie den Durchbruch künstlicher Intelligenz im Bereicht Text und Text to Speech. Wer aus dem Staunen nicht mehr herauskommen will, der sollte sich zum Beispiel mal eigene Texte von der KI-App PrimeVoice AI vorlesen lassen oder auf Character AI mit imitierten Persönlichkeiten wie Sokrates, Super Mario oder Elon Musk chatten. Vieles davon funktioniert bisher nur auf Englisch, aber mittlerweile so gut, dass der Unterschied zu einem Menschen praktisch nicht mehr wahrzunehmen ist. Ähnliches bei ChatGPT, das nicht nur brauchbare Texte selbst generieren kann. Es kann vor allem Antworten auf schwierige Fragen liefern, woran Suchmaschinen – auch Google – bisher meistens scheitern.
Auf meinem Privatblog testete ich ChatGPT kürzlich, um mir einige elementare Fragen über Chemie beantworten zu lassen. Antworten, die das Lehrbuch nicht wusste, die Chemie-Seiten im Web nur sehr wissenschaftlich beantworteten und auf die die Google-Suche überhaupt keine zufriedenstellende Antwort lieferte. Die Ergebnisse waren nicht perfekt, aber alles in allem: hervorragend und sehr leicht verständlich. Technik wie ChatGPT und Google Bard könnte Suchmaschinen revolutionieren. Nach Jahren der Tests mit Sprachmodellen ist die Technik langsam so weit. Der Markt der Suchmaschinen könnte sich neu ordnen, und da wollen natürlich mehrere Branchenschwergewichte mitspielen.
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Diese Entwicklung hat leider 2 Seiten. Zum einen ist eine Erleichterung für die Nutzer, ob klein oder groß. Zum andere besteht die Gefahr, daß bestimmte Meinungen oder Gruppierungen nicht mehr vorkommen. Wer bestimmt die Richtlinien und Filter, welche die Antworten generieren. Ob nun Politik, Wirtschaft oder z. B. Umweltschutz. Da sind wir schnell bei George Orwells 1984.