Hey, Hersteller: Wo bleiben die Smart Speaker mit ChatGPT?

Fast zwei Jahre nach der Öffnung von ChatGPT gibt es immer noch keine Smart Speaker mit einem modernen Sprachmodell. Wie kann das sein?

Hey, Hersteller: Wo bleiben die Smart Speaker mit ChatGPT?
Ein Smart Speaker mit ChatGPT? Die KI hat zumindest eine Vorstellung davon, wie das aussehen könnte.

Schon bald zwei Jahre ist es her, dass ChatGPT 3.5 von OpenAI öffentlich an den Start ging. Es war nicht das einzige KI-Tool, das unseren Alltag völlig revolutioniert hat, aber wahrscheinlich das bekannteste davon. Texte zusammenfassen, übersetzen, das Tool als Antwort-Maschine statt Suchmaschine benutzen, personalisiertere und direktere Antworten erhalten als bei Google. Nur eins fehlt bislang: ein Sprachlautsprecher mit ChatGPT.

Und das verwundert aus gleich mehreren Gründen. Erstens sind zwei Jahre mittlerweile in der Hardware-Entwicklung eine Ewigkeit. Zweitens galten Smart Speaker und ihre großen Geschwister Smart Displays mal als die Zukunft – gewöhnt an sie haben wir uns zumindest längst. Drittens blieben die bekannten Hersteller keinesfalls untätig, was Hardware und moderne KI angeht.

Egal ob Samsung, Google oder Apple. Jeder baut mittlerweile clevere KI-Tools in die eigenen Smartphones ein, die eine Benutzung vereinfachen, Bilder aufhübschen oder gar ganz neu erstellen, oder Suchen vereinfachen können, wie mit Circle to Search. Und auch die Notebook-Hersteller von Microsoft über Lenovo, Acer, Asus und wieder Samsung und Apple setzen viel auf KI dank immer potenterer NPUs.

Jetzt, zum mittlerweile schon bald ausklingenden Jahr 2024 stehen wir allerdings etwas verwundert da: Die Hersteller haben also die Expertise mit KI, mit NPUs und Smart Speakern sowieso. Auch mit KI sind sie längst über den Experimentierstatus hinaus, wie Apple Intelligence oder Google Gemini zeigen.

Doch die CES 2024, die Computex 2024, die IFA 2024 – alle wichtigen Messen für Unterhaltungselektronik gingen vorbei, ohne dass wir neue Smart Speaker oder Smart Displays mit KI in natürlicher Sprache gesehen hätten. Auf Googles jüngstem Pixel-Event: spannende Smartphones mit starken KI-Anwendungen – aber keine neuen Nest-Audio-Produkte. Auf dem Apple Event: keine Ankündigung für einen neuen HomePod mit Apple Intelligence.

Es könnte Hersteller Amazon sein, der das Rennen als erster macht. Statt ChatGPT, Copilot oder Google Gemini könnte Claude die Wahl des passenden Sprachmodells sein. Anthropics Lösung steht der Konkurrenz in kaum etwas nach. Allerdings klingen die bisherigen Gerüchte über eine Alexa 2.0, die monatlich Geld kosten soll, nicht sonderlich vielversprechend.

Immer neue Hardware anschaffen? Diesmal gerne!

Wir werden wohl in neue Hardware investieren müssen, voraussichtlich Smart Speaker mit besseren Chips und ebenfalls einer NPU. Sie werden teurer sein als bisherige Smart Speaker – und das ist in Ordnung, denn es handelt sich hier um einen Quantensprung, quasi den Durchbruch der Sprachmodelle. Für eine solche Hardware wären wir bereit, etwas mehr auf den Tisch zu legen. Nur: Gebt sie uns!

In der Küche aus vorhandenen Zutaten schnell von der KI ein Rezept zusammenbasteln und vortragen lassen, für die Familie brennende Fragen klären wie „Warum sind Nashörner eigentlich größer als Nilpferde?“, sich eine Kurzgeschichte schreiben und vorlesen lassen oder sich vom Sprachlautsprecher konkrete Lebenstipps geben lassen, wenn einem alles mal wieder zu viel wird. Vor allem aber: natürliche Konversationen führen und eine KI, die begreift, was wir meinen und nicht bei jeder zweiten Anfrage sagt: „Ich habe dich leider nicht verstanden“.

Hersteller, wo bleiben diese Sprachlautsprecher und Smart Displays mit ChatGPT oder anderen Sprachmodellen? Wir wären bereit! Seid ihr es auch?

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