Als Fernseher noch nicht smart waren, waren Updates eher eine Seltenheit. Sie zu installieren war aufwändig und risikobehaftet. Doch heutige TV-Geräte sind längst mit dem Internet verbunden, Hersteller können so schnell und unkompliziert Aktualisierungen für ihre Produkte veröffentlichen. Eine Vorreiter-Rolle im Bereich Smart TVs möchte der koreanische Konzern LG einnehmen. Der verspricht mittlerweile vier umfangreiche Upgrades – auch für ältere TV-Geräte. Ist deiner dabei?
Inhalt:
- Neue Updatepolitik von LG
- webOS Re:New-Programm
- Welcher LG Smart TVs bekommt webOS-Updates?
- Welche Neuerungen bringen webOS-Updates?
Neue Updatepolitik von LG: Das steckt dahinter
Bisher gab’s für LG-Fernseher in der Regel das bereits vorinstallierte Betriebssystem in der jeweils aktuellen Version. Mit dem Erscheinen der Nachfolger ein Jahr später folgten schon keine großen Updates mehr, immerhin bot LG sporadisch Bugfixes und manchmal sogar neue Funktionen an.
Seit 2024 hat sich die Vorgehensweise geändert: Im Rahmen des sogenannten webOS Re:New-Programms bekommen neue Fernseher vier große Updates spendiert. Das lehnt sich an den Versprechen bekannter Smartphone-Hersteller für ihre Telefone an. Google, Apple und Co. garantieren schließlich auch mehrere Jahre lang Unterstützung für ältere Smartphones in Form neuer Betriebssystem-Versionen.
LG möchte mit dem webOS Re:New-Programm Kund:innen zufriedenstellen und ihnen so neue Features ermöglichen. Aber es gibt auch weitere Gründe, die für eine bessere Updatepolitik sprechen: Der Hersteller schafft eine einheitliche Plattform für möglichst viele Fernseher aus dem eigenen Portfolio. Das erleichtert es anderen Unternehmen, Apps zu entwickeln oder weitere Services wie Streamingdienste für ein großes Publikum anzubieten.
Und auch das ist für LG von Vorteil: Werbekunden können auf Millionen Geräten im einheitlichen Stil ihre Produkte besser bewerben. LG arbeitet ohnehin seit geraumer Zeit intensiv daran, mehr Reklame in der Benutzeroberfläche von webOS unterzubringen.
Wir wiederum können uns sicher sein: LG lässt Käufer:innen eines teuren Smart TV nicht einfach fallen, sondern bietet die darauffolgenden Jahre einen vollwertigen Support, der Sicherheitsupdates und weitere Funktionen beinhaltet. Und das ist auf jeden Fall ein großer Mehrwert, der im TV-Segment noch kein Standard ist.
Die Entscheider:innen bei LG wissen sicherlich auch: Es ist eher unüblich, sich jedes Jahr einen neuen Fernseher zu kaufen. Eine Produktpflege in Form von Updates führt auch zu zufriedeneren Kund:innen, die vielleicht nach fünf Jahren wieder zu einem LG-TV greifen.
webOS Re:New-Programm: So funktioniert es
Seit 2022 gibt LG für die neuesten webOS-Versionen stets die aktuellen Jahreszahlen an: 2022 erschien webOS 22, 2023 webOS 23 und 2024 webOS 24.
Rückwirkend profitieren ausgewählte Fernseher aus dem Modelljahr 2022 sowie einige TV-Geräte von 2023 ebenfalls vom webOS Re:New-Programm. Für Fernseher ab 2024 gilt grundsätzlich: 4 Upgrades auf die jeweils nächste webOS-Version.
Jetzt wird’s komplizierter: Neue Fernseher aus dem aktuellen Modelljahr (also 2024, 2025 etc.) nutzen ein Jahr exklusiv die entsprechende webOS-Version (demnach webOS 24, webOS 25 etc.), bevor diese auf älteren Fernsehern erscheint. Geräte aus dem Jahr 2022 bekommen erst 2024 webOS 23, Smart TVs von 2023 erst 2025 das webOS 24. Kaufst Du Dir einen brandneuen Fernseher, ist das aktuelle webOS damit ein Jahr den aktuellen Fernsehern vorbehalten, bevor LG andere TVs versorgt. Das bedeutet jedoch auch: Ein 2024 veröffentlichter LG-Fernseher bekommt erst 2026 das dann schon ein Jahr alte webOS 25 spendiert. Durch diesen „Trick“ kommt LG auf „5 Jahre Support“, da stets ein Jahr „übersprungen“ wird.
So löblich der Update-Fahrplan generell ist, so verwirrend ist dies für Besitzer:innen eines LG-Fernsehers. Und nachvollziehbar ist das nicht. Im Smartphone-Sektor würde ein solches Vorgehen für Unverständnis bei Konsument:innen sorgen.
Laut LG benötige man als Hersteller mehr Zeit, um die neuen webOS-Versionen auf älterer Hardware stabil und fehlerfrei zum Laufen zu bringen. Ein Jahr? Das ist für einen großen Konzern doch überraschend lang.
Welcher LG Smart TVs bekommt webOS-Updates?
Das webOS Re:New-Programm kündigte LG 2024 an, die TOP-Geräte der Vorjahre sind allerdings auch Bestandteil der Update-Garantie. Diese LG-Smart-TVs bekommen webOS 24, 25, 26, 27, 28 und 29:
Modelle | webOS-Version & Jahr der Veröffentlichung |
---|---|
2022er OLED- und 8Q-QNED-Reihe | webOS 23: 2024 webOS 24: 2025 webOS 25: 2026 webOS 26: 2027 |
2023er UHD-, NanoCell- und QNED-Reihe | webOS 24: 2025 webOS 25: 2026 webOS 26: 2027 webOS 27: 2028 |
2024er QLED-, QNED-, UHD- Reihe | webOS 25: 2026 webOS 26: 2027 webOS 27: 2028 webOS 28: 2029 |
Konkret erhielten zum Beispiel die 2022er LG OLED TVs (Modellreihen Z2, G2, C2, B2, A2, LG OLED Posé (LX1)) und LG OLED Flex (LX3) sowie die LG 8K QNED TVs bereits Anfang 2024 das Update auf webOS 23. Weitere großen Updates für erhältliche Fernseher kannst Du ab 2025 einplanen.
Welche Neuerungen bringen webOS-Updates?
Mit der Veröffentlichung von webOS 24 zeigte LG bereits bei der Ankündigung seines 2024er-Smart-TV-Portfolios, womit 2025 auch Besitzer:innen eines älteren LG-TVs rechnen können: Chromecast-Funktionalität zum bequemen Streamen von Smartphone-Inhalten direkt auf den Fernseher.
Darüber hinaus bietet webOS 24 einen besseren Startbildschirm mit individuellen Empfehlungen, eine optimalere Anpassung an eigene Bedürfnisse und das Erstellen mehrerer Benutzer:innen.
In naher Zukunft dürften die Oberflächen der Fernseher von LG vereinheitlicht sein, aber: Gerade Funktionen, die LG durch die leistungsfähigere Hardware neuer Modelle ermöglicht, lassen sich nicht via Software-Update „nachrüsten“. Die meisten neuen Elemente dürften daher kosmetischer Natur sein bzw. sich auf Software-Features konzentrieren.
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