Stromverbrauch Fernseher: Das zahlst du pro Stunde, Monat und Jahr

Vielleicht doch lieber ein Buch lesen? So teuer ist dein Fernseher im laufenden Betrieb. Mit einfachen Tipps kannst du gutes Geld sparen.

Stromverbrauch Fernseher: Das zahlst du pro Stunde, Monat und Jahr
Ein aktueller LG-Fernseher ohne Internet - kaum vorstellbar. (Foto: LG)

Es könnte dich überraschen, was dein Fernseher täglich für Kosten produziert. Das ist kein Wunder, denn aktuelle TV-Geräte verbrauchen gerne einmal 150 Watt und mehr. Doch wie so oft spielen viele Faktoren eine Rolle: Wie groß ist dein Smart TV? Welche Panel-Technologie kommt zum Einsatz? Und wie lange ist die Glotze tagtäglich eingeschaltet? Fakt ist aber auch: Moderne Fernseher bieten Sparpotenzial. Und auch dein eigenes Konsumverhalten solltest du möglicherweise hinterfragen.

Inhalt:

Stromverbrauch aktueller Fernseher

Hervorragende Schwarzwerte und eine fantastische Bildqualität haben ihren Preis: Heutige OLED- und QD-OLED-Fernseher sind technisch beeindruckend, aber „schlucken“ recht viel Strom. Das toppen nur die Mini-LED- und QLED-Konkurrenten. Auch kommt’s auf die Größe an: Ein 75-Zoll-Fernseher mit 8K-Auflössung muss mehr Pixel zum Leuchten bringen als ein 32-Zoller mit Full-HD-Auflösung. Deswegen sind 8K-Fernseher nach Inkrafttreten der neuen Ökodesign-Richtlinie ein wenig ins Abseits geraten. Und auch die Art der Hintergrundbeleuchtung und weitere Technik im TV spielen eine Rolle, genauso die Art der konsumierten Inhalte. Filme oder Serien in HDR können bis zu doppelt so viel Energie verbrauchen wie reguläres Videomaterial (SDR).

Aktuelle Fernseher verbrauchen auch aufgrund ihrer Größe nicht wenig Energie. (Foto: Sony)
Aktuelle Fernseher verbrauchen auch aufgrund ihrer Größe nicht wenig Energie. (Foto: Sony)

Im Direktvergleich der Panel-Arten und Fernseh-Größen ist gut erkennbar, welche Fernseher einen besonders hohen Verbrauch haben…

Stromverbrauch OLED / OLED evo

Samsung 65 Zoll OLED 4K S95B (2022) (GQ65S95BATXZG)  SDR: 140 Watt
HDR: Keine Angabe  
LG 83 Zoll 4K OLED evo TV C3 (OLED83C37LA)SDR: 150 Watt
HDR: 282 Watt
LG 65 Zoll 4K OLED TV A2 (OLED65A29LA)SDR: 90 Watt
HDR: 181 Watt
LG 48 Zoll 4K OLED evo TV C2 (OLED48C28LB)SDR: 66 Watt
HDR: 120 Watt
LG 55 Zoll 4K OLED TV B2 (OLED55B29LA)SDR: 84 Watt
HDR: 151 Watt
Philips 65 Zoll OLED 937 (65OLED937/12)SDR: 112 Watt
HDR: 108 Watt
Sony Bravia XR 65 Zoll OLED (XR-65A95K)SDR: 113 Watt
HDR: Keine Angabe

Stromverbrauch QLED / Neo QLED / QNED TVs / Mini-LED

Samsung 65 Zoll Neo QLED 8K QN900B (2022) GQ65QN900BTXZG  SDR: 289 Watt
HDR: 435 Watt
Samsung 98 Zoll Neo QLED 4K QN90A (2021) GQ98QN90AATXZGSDR: 155 Watt
HDR: 412 Watt
Samsung 85 Zoll Neo QLED 4K QN95B (2022) GQ85QN95BATXZGSDR: 155 Watt
HDR: 364 Watt
Samsung 55 Zoll Neo QLED 4K QN85B (2022) GQ55QN85BATXZG  SDR: 77 Watt
HDR: 171 Watt
LG 86 Zoll 4K QNED MiniLED TV QNED91 (86QNED919PA)SDR: 152 Watt
HDR: 285 Watt
LG 65 Zoll 4K QNED TV QNED81 (65QNED819QA)SDR: 103 Watt
HDR: 165 Watt
LG 55 Zoll 4K QNED MiniLED TV QNED87 (55QNED879QB)SDR: 84 Watt
HDR: 128 Watt
Philips 65 Zoll MiniLED 9507 TV (65PML9507/12SDR: 106 Watt
HDR: 163 Watt
Sony Bravia XR 85 Zoll Mini-LED (XR-85Z9K)SDR: 168 Watt
HDR: Keine Angabe

Stromverbrauch LED/LCD

Samsung 85 Zoll Crystal UHD 4K BU8079 (GU85BU8079UXZG)SDR: 186 Watt
HDR: 289 Watt
Samsung 48 Zoll Crystal UHD 4K BU8079 (GU43BU8079UXZG)SDR: 72 Watt
HDR: 130 Watt
LG 65 Zoll NanoCell 8K TV NANO96 (65NANO969PA)SDR: 171 Watt
HDR: 269 Watt
LG 86 Zoll NanoCell 4K TV NANO76 (86NANO769QA)SDR: 166 Watt
HDR: 255 Watt
LG 65 Zoll NanoCell 4K TV NANO76 (65NANO769QA)SDR: 111 Watt
HDR: 158 Watt
LG 43 Zoll NanoCell 4K TV NANO78 (43NANO789QA)SDR: 54 Watt
HDR: 82 Watt
Philips 65 Zoll 4K UHD LED „The One“ (65PUS8807/12)SDR: 103 Watt
HDR: 184 Watt
Sony Bravia XR 75 Zoll X92K LED-TV (XR775X92K)SDR: 118 Watt
HDR: Keine Angabe
Sony Bravia XR 65 Zoll X90K LED-TV (XR-65X90K)SDR: 110 Watt
HDR: Keine Angabe

Welche Fernsehtechnik verbraucht am meisten Strom?

Auf LEDs basierende Fernseher, vor allem Mini-LED und QLED, sind etwas energiehungriger als OLEDs. Während bei einem LED-TV auch für schwarze Farben das ganze Panel leuchten muss, schaltet die OLED-Technik einzelne Pixel für die Farbe Schwarz einfach aus und spart so Energie. Weil OLED-Panels allerdings aufgrund der selbstleuchtenden Pixel etwas dunkler sind, drehen Nutzer:innen die Helligkeit hier stärker auf, was wiederum mehr Strom verbraucht. Die Energie-Ersparnis von OLED gegenüber LED ist also nicht besonders hoch.

8K-Fernseher sind energiehungrig. Das solltest du beim Kauf berücksichtigen. (Foto: Samsung)
8K-Fernseher sind energiehungrig. Das solltest du beim Kauf berücksichtigen. (Foto: Samsung)

Gewichtiger für den Energieverbrauch sind dafür die Größe des Panels, SDR- oder HDR-Technik und die Auflösung. Ein Full-HD-Fernseher muss viel weniger Pixel beleuchten als ein 4K- oder 8K-Fernseher. Vor allem letztere gelten als besondere Stromfresser.

Was kostet ein Durchschnitts-TV pro Stunde, Monat, Jahr?

Die meisten Menschen hierzulande besitzen einen Fernseher in der Größenordnung zwischen 43 Zoll und 65 Zoll. Und hier liegt der Verbrauch grob zwischen 50 Watt und 150 Watt – für Inhalte in SDR-Qualität. Für HDR musst du mit gut und gerne bis zu 100 Watt mehr pro Stunde rechnen.

Bei einer vereinfachten Rechnung musst du zusätzlich berücksichtigen, wie viele Stunden der TV pro Tag, Woche, Monat oder Jahr läuft. Diverse Hersteller geben als Orientierung 1000 Stunden pro Jahr an, was 2,7 Stunden pro Tag entspricht. Ein Film, die Nachrichten im linearen TV und etwas „zappen“ – schon ist das erreicht.

Bei einem Beispiel-Fernseher mit 100 Watt (SDR) Stromverbrauch sowie 1000 Stunden Betrieb pro Jahr, würde dies bedeuten:

BetriebKosten (1 kWh Strom: 0,35 Euro)
Eine Stunde3,5 Cent
Ein Tag9,45 Cent (2,7 Stunden)
Eine Woche66,15 Cent (18,9 Stunden)
Ein Monat2,84 Euro (81 Stunden)
Ein Jahr35 Euro (1000 Stunden)

Wenn du fast ausschließlich in HDR-Qualität schauen würdest, müsstest du auf die Preise noch einmal rund 50 Prozent aufschlagen. Eine Stunde Betrieb läge dann bei rund 5 Cent.

Info: Im Alltag dürfte das Verhältnis zwischen HDR- und SDR- Inhalten mittlerweile bei 50:50 liegen. Das kannst du in deine Rechnung mit einfließen lassen, indem du einen Mittelwert bildest. Addiere die SDR- und HDR- Leistungsaufnahme deines TVs und dividiere das Ergebnis durch 2.

Was ist mit dem Standby-Betrieb? Nicht unter den Tisch fallen lassen solltest du die Zeit, in der du deinen Fernseher im Standby-Betrieb lässt. Schaust du 1000 Stunden im Jahr TV, ist er 7766 Stunden ausgeschaltet. Das entspricht rund 1,40 Euro pro Jahr an Standby-Kosten.

So ermittelst du die Kosten für deinen TV

Möchtest du es präziser und zugeschnitten auf deinen Fernseher, hilft dir unser Stromkostenrechner weiter:

Die Leistung deines Smart TVs findest du häufig auf der Rückseite des Geräts. Bequemer sind die Angaben des Herstellers von dessen Webseite oder aus dem Handbuch. Wenn du ganz genaue Zahlenwerte benötigst, empfehle ich ein Energiekostenmessgerät, das du bereits ab 10 Euro bekommst. Das misst sehr präzise auch längerfristig deinen Energieverbrauch. So erhältst du gut verwertbare Zahlen bei einer „Mischnutzung“ – also sowohl beim Schauen von SDR- als auch HDR- Inhalten.

Strom sparen: So verbraucht der Fernseher weniger Energie

Besitzt du bereits einen aktuellen TV, helfen dir Tipps wie: Entscheide dich für ein stromsparendes Modell mit LED-Technologie und geringerer Diagonale nicht mehr. Beim Neukauf kannst du allerdings zu einem geeigneten Fernseher mit einer guten Energieeffizienzklasse greifen. Eine 8K-Auflösung ist nicht zwingend nötig und sowohl bezogen auf die Kosten, als auch auf den Energieverbrauch nur in wenigen Fällen wirklich sinnvoll.

Je größer der Fernseher, desto mehr Energie verbraucht er. Dennoch kannst du sparen. (Foto: LG)
Je größer der Fernseher, desto mehr Energie verbraucht er. Dennoch kannst du sparen. (Foto: LG)

Steht die Glotze längst im Wohnzimmer, lassen sich aber noch ein paar „Stellschrauben“ justieren, um den Verbrauch etwas zu senken. Versuchen kannst du es mit:

  • Helligkeit & Kontrast: Die meisten Fernseher sind von Haus aus zu hell und kontrastreich eingestellt. Senke beide Einstellungen und – sofern vorhanden – auch die Intensität der Hintergrundbeleuchtung (oft auch Panel-Helligkeit genannt). Das spart besonders viel Energie.
  • Standby: Der Klassiker. Zwar verbrauchen Fernseher im Standby heutzutage meist nur um die 0,5 Watt, doch: Kleinvieh macht auch Mist. Trenne den TV bei Nichtgebrauch vom Strom oder nutze Schaltsteckdosen für alle deine Geräte in der Nähe deines Fernsehers. Achtung: So praktisch smarte Schaltsteckdosen auch sind, aber auch diese verbrauchen im Standby-Modus Strom.
  • Energiesparmodi: Aktuelle Fernseher verfügen über Modi zum intelligenten Sparen von Energie während des Betriebs. Du findest sie in den Regel in den (Bild-)Einstellungen deines TVs. Bei LG heißt dies zum Beispiel Auto Power Save (APS).
  • Automatik-Funktionen: Dank integrierter Sensoren nehmen TV-Geräte selbständig das Umgebungslicht wahr und passen daraufhin die optimalen Einstellungen an. Sind Helligkeitsregelungen, lokales Dimming, Panel-Helligkeit oder Helligkeit der OLED-Pixel nicht auf „Automatik“ gestellt, nutzt dein TV die maximal möglichen Optionen. Verzichte ggf. auf das Ausschalten solcher Funktionen und entscheide dich für die „Automatik“.
  • Schnellstart und Always-on: Diverse Hersteller werben mit „Stets bereit“-Funktionen, bei denen Inhalte auf einem ausgeschalteten Fernseher zu sehen sind. Fotos oder die Uhrzeit zum Beispiel. Deaktiviere dies, um sehr viel Energie zu sparen. Auch Schnellstart-Funktionen, die das Hochfahren verkürzen, erhöhen den Standby-Verbrauch. Also auch besser abschalten.
  • Auto-Standby: Verkürze die Zeit, bis sich der Fernseher bei Nichtverwendung selbst ausschaltet.

Zum Schluss eine der wichtigsten Tipps zum Energiesparen beim Fernseher: Lass ihn nicht mehr nebenbei eingeschaltet. Wenn du in der Küche bist und im Wohnzimmer sowieso Werbung läuft, knipse ihn aus. Und generell ist es natürlich immer ratsam, seltener den Fernseher anzumachen und stattdessen ein Buch zu lesen oder einen Spaziergang zu wagen…

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