Apple M1: Ein neuer Chip macht eure MacBooks schneller

Apple hat neue MacBooks mit dem eigenentwickelten M1-Chip vorgestellt. Was ihr davon habt? Leistungsfähigere Geräte und eine längere Akkulaufzeit. Ja, beides gleichzeitig.

Apple M1: Ein neuer Chip macht eure MacBooks schneller
Apple MacBook Air M1 in gold

Eventuell interessiert ihr euch nicht brennend für Prozessor-Architekturen, deswegen machen wir es kurz: Nach rund 15 Jahren verabschiedet sich Apple bei Mac-Computern von Intel-Prozessoren und ersetzt sie mit M1-Chips aus eigener Fertigung. Damit platziert Apple alle Bestandteile eines Systems auf einem Chip, ähnlich wie das bei Smartphones der Fall ist: Der Prozessor, die Grafikeinheit, eine neurale Engine, das Sicherheitssystem, auch der Arbeitsspeicher: alles künftig auf einer kleinen Platine.

Alles in einem Chip: der Apple M1
Alles in einem Chip: der Apple M1

Nun hat Apple die ersten Geräte mit M1 vorgestellt: ein neuer Mac Mini, ein MacBook Pro 13“ und ein MacBook Air. Die Vorteile sind mehr Leistung, eine effizientere Nutzung der Recheneinheiten und bei den beiden Notebooks eine deutlich längere Akkulaufzeit. Das MacBook Air mit M1-Chip kommt sogar ohne Lüfter aus.

Auch in unserem aktuellen Trendcast haben wir das Thema besprochen:

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Im einzelnen sieht das so aus:

MacBook Air mit M1-Chip: Lüfterlos und längste Akkulaufzeit

Apple macht direkt Tabularasa: Die neuen MacBook Air mit M1-Chip ersetzen die bisherigen Modelle mit Intel-Prozessoren ab sofort. Es gibt sie auch in Deutschland ab dem 17. November ab einem Preis von ca. 1.100 Euro zu kaufen. Die bisherigen Modelle mit Intel-Core-Prozessoren fallen weg.

Äußerlich ist das neue Air unverändert. Eine 3,5-mm-Klinke rechts, zwei USB-C-Anschlüsse links, jetzt mit Thunderbolt/USB 4. Das 13,3-Zoll-Display weiterhin mit 2560 x 1600 Pixeln Auflösung, die Webcam mit 720p.

Das neue MacBook Air mit M1-Prozessor
Das neue MacBook Air mit M1-Prozessor

Aber eben mit einer enorm gestiegenen Akklaufzeit: Laut Apple mit der längsten Akkulaufzeit bisher in einem Air, bis zu 15 Stunden Websurfen, bis zu 18 Stunden Videolaufzeit. Das wären 6 Stunden mehr als bisher.

Der neue M1-Chip soll außerdem für eine sofortige Verfügbarkeit des Systems beim Aufklappen sorgen (ähnlich wie bei Smartphones und Tablets). Die Grafikeinheit (GPU) soll um bis zu 5x leistungsfähiger sein als beim bisherigen Air, die SSD doppelt so schnell, die CPU bis zu 3,5x so schnell. Apple verspricht, dass Apps praktisch sofort starten und das System butterweich reagiert. Außerdem sollen iPad- und iPhone-Apps auf dem direkt ab Werk verfügbaren neuen macOS-Betriebssystem Big Sur laufen.

Schaublatt für das neue MacBook Air
Schaublatt für das neue MacBook Air

Und eben das Schmankerl: kein Lüfter mehr. Der M1-Chip erzeugt weniger Hitze als seine Vorgänger und ist deswegen lüfterlos. Das neue MacBook Air kommt in zwei Varianten mit 8 oder 16 GB RAM und 256 oder 512 GB Speicher daher, den ihr jeweils noch bis 1 oder 2 TB hochkonfigurieren könnt.

MacBook Pro mit M1: Powermaschine

Richtig deutlich liest sich der Verbesserungsschub beim neuen MacBook Pro. Hier soll der M1 für eine 2,8x schnellere CPU und eine 5x schnellere GPU sorgen als im Vorgängermodell. 11x schneller außerdem: die neuronale Engine. Und das Pro bringt es auf bis zu 17 Stunden Webnutzung und 22 Stunden Videolaufzeit, was ein stolzes Plus von 10 Stunden wäre.

Optisch unverändert: Das neue MacBook Pro 13''
Optisch unverändert: Das neue MacBook Pro 13“

Apple lässt auch hier den Preis in etwa gleich. Die neuen Pros sind ab kommender Woche ab knapp über 1.400 Euro erhältlich. Apple hat auch zwei Modelle ab 256 GB Speicher und 8 GB RAM vorkonfiguriert. Äußerlich bleibt das MacBook Pro ebenfalls unverändert. Neu sind jedoch ein besserer Signalprozessor für die Webcam, Mikrofone in Studioqualität und ebenfalls Thunderbolt/USB-4-Anschlüsse.

Mac Mini: Erster Apple-Desktop mit M1-Prozessor

Entwickler konnten Apples M1 bereits seit dem Sommer in einem speziellen Version des Mac Mini testen. Von daher wenig verwunderlich, dass es auch ihn nun in einer offiziellen Version mit dem neuen Chip gibt. Äußerlich ebenfalls kaum verändert, bietet er laut Apple nun eine sogar 3x so schnelle CPU wie der Vorgänger und eine 6x so schnelle Grafik.

Der neue Mac Mini: Laut Apple auch bestens für Spiele geeignet
Der neue Mac Mini: Laut Apple auch bestens für Spiele geeignet

Apple preist ihn sogar als mögliche Gaming-Maschine an – warum nicht. Apple Arcade ist für den kleinen Desktop ebenso verfügbar wie künftig auch iPadOS- und iOS-Spiele. Der Startpreis des Mini liegt bei knapp 800 Euro.

macOS Big Sur

macOS Big Sur
macOS Big Sur

Apples neue macOS-Version Big Sur soll am 12. November als Update für Catalina und ältere Systeme erscheinen. Apple führt hier Bedienelemente ein, die dem iPad sehr ähnlich sind. Auch sollen iPad-Apps ohne Zutun der Entwickler in dem System laufen können – allerdings nur auf den Maschinen mit Apple M1.

Mehr über den neuen M1-Chip

Bislang waren die einzelnen Elemente der Recheneinheit quer über die Platine eines MacBooks verteilt. Der Prozessor saß etwa an ganz anderer Stelle als der Arbeitsspeicher oder der Sicherheitschip T1. Apple hat im M1 alle Elemente an einer Stelle vereint, was zu ihrer schnelleren Kommunikation untereinander führen soll, ebenso zu weniger Hitzeentwicklung.

Das Konzept von System on a Chip ist bereits gängig für Smartphones, Tablets, aber auch einige kompakte Notebooks mit ARM-Architektur. Apple hat es nun leichter, die Chips nach eigenen Vorstellungen zu designen, ohne auf Drittanbieter wie eben Intel angewiesen zu sein.

Apple M1-Chip Schema
Apple M1-Chip Schema

Die M1-Chips, die in den neuen MacBooks und dem Mac Mini zum Einsatz kommen, verfügen über eine 8-Kern-Recheneinheit (CPU) mit vier hochperformanten und vier energiesparenden Kernen. Der Grafikprozessor (GPU) hat ebenfalls 8 Kerne (7 im etwas schwächer ausgestatteten, neuen MacBook Air), die neurale Engine sogar 16.

Apple hat den Chip im 5-Nanometer-Verfahren gefertigt, das eine höhere Dichte von Transisten pro Fläche erlaubt als im 7- oder dem 10-Nanometer-Verfahren, auf das Intel noch setzt. 16 Millionen Transistoren sollen es auf dem M1 sein. Apple spricht außerdem von „Mehr Performance pro Watt“, also einer geschickteren Verteilung der Ressourcen.

Apples Vergleich zwischen M1 und anderen Prozessoren
Apples Vergleich zwischen M1 und anderen Prozessoren

Die neuen Macs mit dem M1-Chip sind natürlich erst der Anfang. Apple möchte sich bis 2022 von Intel-Prozessoren trennen und dann nur noch auf Chips aus eigenem Hause, genannt: Apple Silicon setzen. So wie es übrigens bei iPhones, iPads, Apple Watches und Apple TV längst der Fall ist.

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Unsere Einschätzung zum Apple M1 und den neuen Macs

Apple hat viel versprochen, nun geht es ans Einlösen. Aber die Tatsache, dass ihr die neuen Macs direkt bestellen könnt und sie in wenigen Tagen schon verfügbar sein sollen, lassen Gutes erahnen. Für euch als mögliche Nutzer wären natürlich eine deutlich bessere Performance und eine höhere Geschwindigkeit bei gleichzeitig merklich gestiegenen Akkulaufzeiten ein Gewinn.

Die neuen Macs mit M1
Die neuen Macs mit M1

Den Skeptikern, ob salopp gesagt: „Smartphone-Prozessoren“ auch stark genug für Notebooks sein können, tritt Apple mit einem anderen Namen entgegen. Der Chip heißt M1 und signalisiert damit, von anderem Schlage zu sein als die eigentlich verwandten A-Prozessoren, die in iPhones und iPads zum Einsatz kommen. Wir sind sehr gespannt und freuen uns aufs Tests.

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Verbesserungspotenzial sehen wir natürlich trotzdem: Schnelle, Tablet-ähnliche Prozessoren, iPhone-Apps künftig auch auf macOS Big Sir – das alle hätte für Touchscreens und Always-on-Geräte mit einem Mobilfunkchip gesprochen. Vielleicht sogar 5G. Aber das hat Apple ausgespart und die Geräte fast unverändert gelassen. Kann in den nächsten Jahren noch kommen? Wird es hoffentlich!

Bei Euronics findet ihr alles von Apple in der Apple-Markenwelt. In Kürze auch die neuen Macs mit M1-Chip.

Bilder: Apple

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