Kein Apple Intelligence in Europa? Einigt euch!

Apple kündigt an, den KI-Traum Apple Intelligence in Europa vorerst nicht anzubieten. Ist das mehr als Taktik?

Kein Apple Intelligence in Europa? Einigt euch!
Apple-Manager Craig Federighi stelt Apple Intelligence vor. (Bild: Apple)

Nein. Einfach mal nein – so geht das nicht! Jahrelang haben wir uns mit relativ kleinen Updates bei iOS zufriedengegeben. Haben hingenommen, dass Apple zwar moderne KI-Chips in iPhones einbaut, auf spektakuläre Möglichkeiten wie magische Radierer dabei aber erst einmal verzichtet. Nun aber! Auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC 2024 brach ein Sturm los: Apple Intelligence! Texte auf Knopfdruck verbessern, Telefonate zusammenfassen lassen, personenbezogene Bilder erstellen, ein Siri das endlich Kontext versteht. Ein Feuerwerk an Möglichkeiten – und jetzt? Soll es das alles nicht in der EU geben.

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Weil Apple aufgrund des Digital Markets Acts Bedenken hat, dass Apple Intelligence den strengen Vorgaben der EU nicht entsprechen kann. Laut dem Digital Markets Act dürfen Anbieter mit großer Marktmacht ihre marktbeherrschende Stellung in der EU nicht ausnutzen. Dazu gehört auch Apple, das sich in diesem Jahr bereits beugen und unter anderem alternative App Stores und Sideloading für iOS erlauben musste. Aufgrund des Digital Markets Acts sieht sich Apple laut einer Stellungnahme an das Magazin Techbook außer Stande, die neuen Dienste Apple Intelligence, aber auch die neue Bildschirmfreigabe und iPhone-Spiegelung auf dem Mac in diesem Jahr in Europa anzubieten.

Taktik oder Ernst?

Ganz so dramatisch, wie sich das liest, ist das bei näherer Betrachtung nicht. Denn zum einen sollte Apple Intelligence mit dem neuen Siri ohnehin erst zu einem späteren Zeitpunkt starten als mit dem Final Release von iOS 18 und iPadOS 18 im Herbst. Und zunächst sollen die KI-Funktionen nur auf US-Englisch zur Verfügung stehen. Wenn Apple nun sagt, dass es mit Apple Intelligence 2024 in der EU nichts werde, dann kann das auch Taktik sein. Der EU-Kommission ein wenig Druck machen, während die Technik ohnehin noch nicht so weit ist.

Am Datenschutz liegt es diesmal nicht.
Am Datenschutz liegt es diesmal nicht. (Bild: Apple)

Die Zeit nutzen Apple und die Kartellwächter der EU hoffentlich, um zu verhandeln. Denn sonst würden alle verlieren.

Zu allererst die Nutzer:innen, denn Apple Intelligence verspricht ein Hit zu werden und eine der gewaltigsten Verbesserungen an iOS, die Apple seit Jahren eingeführt hat. Für die EU würde das einen Imageschaden bedeuten: der Bremser bei neuen, wichtigen Innovationen wie KI.

Verlieren würden aber auch Apple selbst und die Reseller, zu denen auch der Brötchengeber dieser Blogs, EURONICS, gehört. Und klar, hier freut sich das Händlernetzwerk auf die spannende iPhone-16-Generation, die Apple Intelligence erst im großen Stil ermöglichen könnte. Die ansonsten einzigen iPhones, die technisch zu Apple Intelligence in der Lage sind, sind aktuell das iPhone 15 Pro und das 15 Pro Max. Klar also, dass da die Erwartungen an das iPhone 16 (Pro) enorm sind. Natürlich nur, wenn wir sie für Apple Intelligence auch werden nutzen können.

Es gibt also nur eine Lösung: Einigt euch! Und zwar möglichst schnell. Damit es am Ende nicht nur Verlierer gibt.

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