RAM-Upgrade: Wie geht das und was muss ich beachten?

Ein RAM-Upgrade kann auf den ersten Blick kompliziert wirken. Eigentlich ist es aber recht einfach den richtigen Baustein zu finden und ihn einzubauen. Wir erklären euch, wie es geht.

RAM-Upgrade: Wie geht das und was muss ich beachten?

Ich habe am Wochenende den Arbeitsspeicher meines Gaming-Laptops von 8 Gigabyte auf 16 Gigabyte erweitert. Dabei war der Einbau noch das geringste Übel. Knifflig war es erst einmal, den richtigen Speicher zu finden, denn hier gibt es einiges zu beachten. Damit ihr nicht auch langwierig nach dem richtigen Speicher suchen müsst, verrate ich euch hier, was ihr beim RAM-Kauf beachten müsst, und natürlich auch, wie ihr ihn einbaut.

Achtung: Nicht jeder RAM austauschbar

Nicht jedes Notebook erlaubt es, den RAM zu erweitern oder auszutauschen. Gerade bei Ultrabooks und Unibody-Modellen kann es sein, dass der RAM fest verlötet ist. Informiert euch auf jeden Fall vorher, ob ein Upgrade möglich ist. Infos hierzu findet ihr in den technischen Daten im Handbuch und im Produktdatenblatt, das ihr online auf den Support-Seiten des Herstellers suchen könnt.

Die Bezeichnung „on board“ steht für einen integrierten RAM auf dem Mainboard. Dieser lässt sich nicht austauschen. Viele Hersteller bieten aber Kombi-Lösungen an. Zum Beispiel 8 GB RAM on board und 8 GB auf einem freien Steckplatz. Letzere könnt ihr austauschen.

Den passenden RAM finden

Es gibt verschiedene Arten von RAM-Bausteinen und nicht alle passen in jeden PC. Glücklicherweise ist es gar nicht so schwierig herauszufinden, welcher RAM in euren PC passt. Erst einmal müsst ihr wissen, welches Mainboard ihr habt, denn das bestimmt welche RAM-Typen kompatibel mit eurem System sind.

CPU-Z-Mainboard
Das Tool zeigt euch an, welches Mainboard in eurem PC steckt

Der einfachste Weg, die Bezeichnung eures Mainboards herauszufinden, ist ein Freeware-Analysetool mit dem Namen CPU-Z. Das ladet ihr euch herunter und startet es. Nun findet ihr unter dem Reiter „Mainboard“ die Sparte „Model“. Diese gibt euch Auskunft über die Modellnummer des Mainboards.

Damit habt ihr den ersten Schritt erfolgreich absolviert. Mit dieser Information könnt ihr herausfinden, welcher RAM mit eurem PC kompatibel ist. Im Handbuch des Mainboards oder auf der Seite des Herstellers könnt ihr nun ablesen, welche RAM-Bausteine kompatibel mit eurem Mainboard sind.

Variante zwei

Sollte euch das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, gibt es noch eine zweite Variante, den richtigen RAM-Baustein für euch zu finden. Dafür müsst ihr herausfinden, welchen RAM ihr momentan im System habt. Dazu nutzt ihr wieder das CPU-Z-Tool.

Im Tab „SPD“ seht ihr, welcher RAM-Baustein zurzeit in welchem Slot verbaut ist. Dazu könnt ihr sehen, wie viele Slots ihr habt und ob überhaupt noch ein Slot frei ist. Habt ihr keinen Slot mehr frei, könnt ihr nämlich keinen neuen RAM-Baustein einbauen, ohne den alten zu ersetzen.

CPU-Z-SPD
Hier erfahrt ihr welche Art von RAM verbaut ist

Auf welche Zahlen müsst ihr nun achten? Zum einen ist die Art des RAMs entscheidend. Ganz oben seht ihr mit großer Wahrscheinlichkeit entweder DDR3 oder DDR4 stehen. Das merkt ihr euch. Dazu seht ihr die Größe des RAMs in GBytes, zum Beispiel 8 GBytes, oben links. Weiter seht ihr die maximale Bandbreite, in meinem Fall 1200 MHz. Diese Zahl nehmt ihr mal Zwei, wenn es sich um Dual-Channel-RAM hanelt. Als letzte Kennzahl merkt ihr euch die Spannung ganz unten. In meinem Fall 1,20 V.

Nehmen wir meinen PC als Beispiel. Ich habe im ersten Slot einen RAM-Baustein der Version DDR4 mit 8 GBytes, einer maximalen Bandbreite von 2400 MHz und einer Spannung von 1,20 V. Wenn ich mir jetzt einen zweiten RAM-Baustein mit den gleichen Kennzahlen kaufe, kann ich relativ sicher sein, dass dieser funktionieren wird. Aber Vorsicht: Eine Garantie ist das nicht. Besser ist es, vorher zu checken, welche RAM-Bausteine mit dem Mainboard kompatibel sind.

Speicher einbauen

Wenn ihr den richtigen Baustein gefunden habt, sowie einen freien Slot, könnt ihr den neuen Arbeitsspeicher nun in den PC oder Laptop einbauen. Das ist eigentlich relativ simpel. Wo sich der RAM-Slot befindet, ist allerdings von System zu System unterschiedlich. Wir nehmen wieder das Beispiel meines Gaming-Laptops, einem Alienware 17 R4.

mde
Die Abdeckung auf der Rückseite könnt ihr in der Regel ganz einfach entfernen

Hier sind die Slots relativ einfach zu finden. Als erstes habe ich die Abdeckung an der Rückseite aufgeschraubt und entfernt. Vorher solltet ihr allerdings alle Kabel vom Laptop entfernen, besonders die Stromversorgung. Jetzt sieht man schon die beiden Slots für den Arbeitsspeicher. In einem befindet sich bereits ein Riegel, der andere ist noch leer.

Achtung: Falls ihr noch Garantie auf eurem Laptop habt, wird diese mit großer wahrscheinlich erlöschen, sobald ihr den Deckel öffnet. Darum macht es Sinn, den RAM erst zu erweitern, wenn die Garantie sowieso bereits abgelaufen ist.

Bevor ihr irgendetwas im Inneren eines Laptops anfasst, solltet ihr aber zuerst das Kabel vom Akku lösen. Jetzt nehmt ihr den RAM-Baustein und schiebt ihn in den leeren Slot. Dann müsst ihr ihn nur noch runter drücken, bis er sich per Klick-Mechanismus festsetzt. Und das wars auch schon.

Ram-Slots-und-Akku-Kabel
Bei diesem Modell sind die RAM-Slots und das Akku-Kabel einfach zu finden

Wenn ihr alles erledigt habt, verbindet ihr das Akku-Kabel wieder. Dann kommt die Klappe wieder hinten drauf und ihr könnt den Laptop zuschrauben. Wenn alles geklappt hat, solltet ihr beim Start eine Nachricht bekommen, dass die Speichermenge im PC geändert wurde. Diese bestätigt ihr, und schon habt ihr mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Bei anderen Laptops ist es oft nicht so einfach, die RAM-Slots zu finden, darum solltet ihr euch hier vorher informieren, wo sie sich bei eurem Modell befinden und wie ihr an sie herankommt. Das gleiche gilt natürlich für Desktop-PCs. Auch hier solltet ihr vorher wissen, wo sich eure RAM-Slots befinden und wie ihr an sie herankommt. Bei Desktop-PCs ist die Suche aber oft wesentlich einfacher.

Beide RAM-Bausteine sind verbaut

Den Arbeitsspeicher zu erweitern, ist eine der schnellsten und einfachsten Möglichkeiten, dem PC oder Laptop etwas mehr Power zu verleihen. Mit diesen Tipps solltet ihr auch dazu in der Lage sein, euren RAM zu erweitern. Falls es noch Unklarheiten gibt, oder ihr nicht wisst, ob der RAM wirklich kompatibel ist, kontaktiert mich gerne in den Kommentaren.

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3 Kommentare zu “RAM-Upgrade: Wie geht das und was muss ich beachten?

  1. Auf welche Zahlen müsst ihr nun achten? Zum einen ist die Art des RAMs entscheidend. Ganz oben seht ihr mit großer Wahrscheinlichkeit entweder DDR3 oder DDR4 stehen. Das merkt ihr euch. Dazu seht ihr die Größe des RAMs in GBytes, zum Beispiel 8 GBytes, oben links. Weiter seht ihr die maximale Bandbreite, in meinem Fall 1200 MHz, und als letzte Kennzahl merkt ihr euch die Spannung ganz unten. In meinem Fall 1,20 V.

    1200MHz ist falsch. Dadurch das es dual side ram ist muss man das noch mal 2 rechnen für den genauen Takt des moduls

  2. Hallo Kay,
    es gibt auch noch die LowVoltage Ram Module welche sich eigentlich auch mit den normalen vertragen (so bei Dell, Fujitsu und Lenovo Notebooks)
    Also DDR3L mit DDR3
    und DDR4l mit DDR4

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