Das Samsung Galaxy Note 8 wird es schwer haben. Nachdem im Vorgängermodell einige Akkus geschmolzen sind, spielt Samsung jetzt auf Nummer sicher. Obwohl das Phablet größer wurde, schrumpfte der Akku (gemessen an der Kapazität). Die Schmach aus dem Vorjahr sollte sich nicht wiederholen. Doch statt die Note-Fans ein Jahr warten zu lassen, brachte Samsung vor einem halben Jahr mit dem Galaxy S8+ ein Smartphone in der Größe eines Notes heraus. Wer dort zuschlug, braucht jetzt kein Note 8 mehr. Gute Voraussetzungen für einen Erfolg an der Kasse sind das nicht. Was beide Geräte doch noch unterscheidet, ist der S Pen. Der Stift erzeugt viel feinere Eingaben auf dem Display und verschwindet anschließend im Gehäuse.
Größe und Erscheinung
Das Samsung Galaxy Note 8 ist immer noch gut mit einer Hand zu halten, denn es ist nur unwesentlich breiter als ein normales Smartphone. Da es sich vom klassischen Bildformat 16:9 verabschiedet hat, ist es recht lang geraten. Mein Daumen erreicht das obere Drittel nicht mehr, doch dafür gibt es den S-Pen. Mit 195 Gramm liegt es allerdings schwer in der Hand. Das Note 8 hat das Infinity-Display des S8+ geerbt. Links und recht ist das Display leicht gebogen, wenn auch weniger als beim S8/S8+. Oben und unten bleibt nur ein schmaler Rand. Der Rahmen ist aus poliertem Metall.
- 6,3-Zoll-Display, Seitenverhältnis 18,5:9
- Super-AMOLED, 1.440 x 2.960 Pixel
- 163 x 75 x 9 mm, 195 Gramm
- Schwarz, Blau, Grau und Gold
- Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
- S Pen mit 4.096 Druckstufen
- wasserdicht gemäß IP68 (Note 8 und S Pen)
Leistung
Auch wenn das Samsung Galaxy Note 8 erst noch auf den Teststand muss, bei diesen Topwerten und Samsungs Erfahrung ist nicht weniger als Spitzenklasse zu erwarten. Die wird allerdings auch gebraucht, denn in Verbindung mit der Dockingstation DeX soll das Note 8 auch als Desktoprechner dienen. Das Sicherheitssystem Knox ist in Hardware und Software eingebaut und schaltet das Gerät auch per Fingerabdrucksensor, Iris Scanner oder Gesichtserkennung frei. Aber das ist wohl eher eine Frage der Bequemlichkeit als der Sicherheit.
Der persönliche Assistent Bixby, der derzeit nur auf Englisch oder Koreanisch nutzbar ist, ermöglicht die Steuerung des Galaxy Note 8 per Quick Commands. Wiederkehrende Aktionen, die aus mehreren Schritten bestehen, lassen sich so mit zwei Wörtern anstoßen. „Photo Food“ könnte die Kamera starten, die Einstellungen für Nahaufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen wählen, das Foto machen und dieses anschließend in passende Galerie einordnen.
- Prozessor Exynos 8895
- 6 GB RAM
- 64 GB Speicher, erweiterbar per Micro-SD-Karte um bis zu 256 GB
- USB Type-C (3.1)
- LTE Cat 16
- WLAN a/b/g/n/ac MIMO
- Bluetooth 5.0
- GPS, NFC
- 3.300-mAh-Akku mit Schnellladetechnik
- Android 7.1.1 mit Oberfläche Samsung Experience 8.5
Dieses Smartphone gehört auch zu den YouTube Signature Devices, die sich besonders gut fürs Video-Streamen eignen.
Kamera
Besonders hervorzuheben ist das Fotosystem. Zwei Kameras auf der Rückseite sind mittlerweile Standard in der Oberklasse. Samsung spendiert beiden 12 Megapixel. Der Unterschied liegt in der Brennweite. Aus der Weitwinkel- und der Teleaufnahme errechnet das Galaxy Note 8 dann die tatsächlichen Bilder. So lassen sich mit der Funktion Live Focus auch nachträglich noch viele Einstellungen verändern, zum Beispiel Details im Hintergrund per Unschärfe ein- oder ausblenden.
Die Kamera soll extrem schnell einsatzbereit sein und auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gute Bilder machen. Das versprechen war derzeit alle, doch der Platz, den Samsung der Kamera in der Präsentation eingeräumt hat, zeigt, wie sehr das Smartphone zur allseits bereiten Kamera geworden ist. Wenn sich auch das auf dem Teststand bestätigt, wäre die Kamera das nächste große Plus des Samsung Galaxy Note 8.
- Dual-Kamera auf der Rückseite, jeweils 12 Megapixel
- Hauptkamera mit f1.7-Blende
- Zweitkamera mit f2.4-Blende und leichtem Teleobjektiv (zweifach optischer Zoom)
- optischer Bildstabilisator in beiden Kameras, auch für Videos
- Video-Aufnahme mit 4k
- Frontkamera mit 8 MP und f1.7-Blende
Fazit
Samsung hat mit dem Galaxy Note 8 nicht viel gewagt, dennoch ist es einzigartig. Das liegt vor allem am S Pen, den viele Nutzer vergangener Notes lieben. So sehr mir die einzelnen Specs gefallen, als Besitzer eines Sony Z5 Compact wäre mir das Note 8 zu groß und zu schwer, um es immer bei mir zu tragen. Wenn ich aber nicht den ganzen Tag vor meinem Laptop sitzen würde, wäre das Samsung Galaxy Note 8 als Arbeitsgerät für unterwegs aber durchaus interessant. Kostenpunkt 999 Euro, erhältlich ab 15. September 2017.
Update: Bei Vorbestellung bis 14. September 2017 gibt es die DeX-Station gratis dazu.
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