Samsung Galaxy Watch, Galaxy Home – und was Apple besser macht

Eine neue Smartwatch und ein smarter Lautsprecher. Samsung verbindet seine Geräte mehr und läuft dennoch Apple hinterher.

Samsung Galaxy Watch, Galaxy Home – und was Apple besser macht
Samsung Galaxy Watch (Bild: Samsung)

Samung würde sich gerne eine eigene Galaxie erschaffen. Nach Smartphone Galaxy Note 9 und Tablet Galaxy Tab S4 wurden in der letzten Woche noch eine Smartwatch und ein smarter Lautsprecher vorgestellt. Der Anspruch misst sich an dem von Apple: alles aus einer Hand und bestens integriert. Dennoch kommen Zweifel auf, dass den Südkoreanern das genauso gut gelingen wird.

Samsung Galaxy Watch für Körperbewusste

Samsungs Smartwatch hat einen neuen Namen. Sie heißt jetzt Galaxy Watch und nicht mehr Gear. In zwei Größen gibt es sie – mit einem runden Super-AMOLED-Display von 1,3 oder 1,2 Zoll und einer einheitlichen Auflösung von 360 × 360 Pixeln. Zur klassischen Erscheinung passt, dass die meisten Watchfaces ein klassisches Ziffernblatt mit Zeiger und Tiefeneffekt zeigen.

Die Samsung Galaxy Watch gibt es in zwei Größen, drei Farben sowie mit und ohne LTE (Bilder: Samsung)
Die Samsung Galaxy Watch gibt es in zwei Größen, drei Farben sowie mit und ohne LTE (Bilder: Samsung)

Eine Variante der Galaxy Watch kommt ohne Smartphone aus. Dafür steckt in ihr ein eSIM-Modul, das sich allerdings nicht in allen Mobilfunknetzen nutzen lässt. Die Internetverbindung wird über LTE hergestellt. Es gibt aber auch eine einfache Version, die auf ein Smartphone angewiesen bleibt und sich über Bluetooth mit Android oder iOS verbindet. Die Uhr selbst läuft unter Tizen OS.

Ladematte kostenlos dazu

Wer soll die neue Samsung-Smartwatch nun kaufen? Wie bei der Apple Watch steht der eigene Körper im Vordergrund, nicht die Kommunikation mit anderen. Die vorinstallierten Apps sollen helfen, fit zu bleiben, Stress zu managen und guten Schlaf zu erhalten.

Auf dem Samsung Wireless Charger Duo lassen sich Smartphone und Smartwatch gleichzeitig laden (Screenshot vom Livestream)
Auf dem Samsung Wireless Charger Duo lassen sich Smartphone und Smartwatch gleichzeitig laden (Screenshot vom Livestream)

Der Akku mit einer Kapazität von 472 bzw. 270 mAh soll mehrere Tage halten, allerdings bei nicht so intensiver Nutzung. Geladen werden kann sie zusammen mit einem Smartphone auf der ebenfalls neuen Ladematte Wireless Charger Dual. Ein Kabel muss dann nicht mehr angesteckt werden.

Galaxy Home mit Bixby

Samsung hat auch einen smarten Lautsprecher vorgestellt, der auf den Namen Galaxy Home hört und seine Antworten den Sprachassistenten Bixby geben lässt. Die Form erinnert an den Google Home, nur dass der Samsung-Speaker auf drei Füßen steht. Ob dies zu einem guten Raumklang beitragen soll, ist nicht bekannt.

Der Samsung Galaxy Home ist ein smarter Lautsprecher, der es mit Google Home und Amazon Echo aufnehmen soll (Bild: Samsung)
Der Samsung Galaxy Home ist ein smarter Lautsprecher, der es mit Google Home und Amazon Echo aufnehmen soll (Bild: Samsung)

Dafür sorgt bereits die runde Form. Der Sound wird zu allen Seiten abgestrahlt. Ein Subwoofer ist auch eingebaut. Wie beim Galaxy Note 9 wird der österreichische Soundspezialist AKG als Akustikpartner genannt, der über seine Mutter Harman jedoch Teil des Samsungkonzerns ist. Acht Fernfeld-Mikrofone helfen dabei, Fragen und Sprachbefehle korrekt zu verstehen.

Auch der Sprachassistent Bixby hat ein Update erhalten. So soll der Kontext nun besser verstanden werden und das Gespräch mit dem Gerät natürlicher verlaufen. Bixby berücksichtigt mehr die persönlichen Vorlieben des Nutzers und integriert Dienste wie Yelp, Ticketmaster und Uber stärker. Der Galaxy Home wird auch zum Hub für die Smart-Home-Plattform Smart Things.

Samsung integriert Spotify

Allerdings spricht Bixby immer noch kein Deutsch. Und auch im Englischen sollen die Antworten nicht so gut sein wie von Siri und Alexa. Einen Vorteil hat die Eigenentwicklung jedoch: Bixby ist viel tiefer in die Samsung-Welt integriert, kann zum Beispiel einzelne Smartphone-Funktionen besser per Sprache steuern und noch mehr Geräte vernetzen, sofern diese von Samsung stammen.

Spotify-CEO Daniel Ek auf der Samsungbühne (Screenshot des Livestreams)
Spotify-CEO Daniel Ek auf der Samsungbühne (Screenshot des Livestreams)

Der Galaxy Home spielt auch Musik ab. Samsungs neuer Partner dafür ist Spotify. Wenn ihr über das Smartphone eure Songs hört und ins Wohnzimmer geht, wird ein Smart-TV derselben Marke erkannt. Auf dem mobilen Gerät erscheint dann die Frage, ob ihr zu einem größeren Lautsprecher wechseln wollt. Nach einem Fingertipp erschallt die Musik dann im ganzen Raum. Beim smarten Lautsprecher reicht es auf eine Taste am Galaxy Home zu drücken.

Alles aus einer Hand

Das große Portfolio erinnert im ersten Moment an das von Apple. Samsung ist überall vertreten: mit Smart-TVs und Galaxy Home im Wohnzimmer, mit der Galaxy Watch an und zahlreichen Smartphones in der Hand, im Auto und mit intelligenten Kühlschränken sogar in der Küche.

Smart-TVs wie der Samsung UE55NU7179 stehen bereits in einigen Wohnzimmern (Bild: Samsung)
Smart-TVs wie der Samsung UE55NU7179 stehen bereits in einigen Wohnzimmern (Bild: Samsung)

Samsung verspricht nahtlose Übergänge. Die Nutzung von Spotify auf verschiedenen Samsung-Geräten sollte das bei der Präsentation exemplarisch zeigen. Doch neu ist das nicht. Spotify Connect bringt bereits einen solchen nahtlosen Übergang, der nicht nur auf Samsung beschränkt ist.

Samsung spricht von offenen Systemen und Partnerschaften. Doch Apples Stärke liegt in der Integration, auch wenn dies andere ausschließt. Wer sich einen HomePod zulegt, kann keine andere Sprachassistenten nutzen, nur Siri. Der smarte Lautsprecher lässt sich auch nur über das iPhone steuern, nicht ohne Weiteres über Android.

Fazit: Es fehlt noch etwas

Zuerst hört sich das nach einem Vorteil für Samsung an, ist es aber nicht. Kein Android-Nutzer wird einen HomePod kaufen. Doch für iPhone-Besitzer ist der HomePod die beste Wahl: Seine Akustik ist den anderen überlegen. Wer jedoch immer mehr Apple-Produkte nutzt, wird sich beim nächsten Mal wieder ein iPhone kaufen.

Bei Samsung ist das nicht so. Die viel gepriesene Offenheit wird nicht dazu führen, dass ein Besitzer eines Galaxy Homes oder eines Samsung-Kühlschrank sich beim nächsten Mal ein Galaxy S9 zulegt. Es kann auch ein anderes Android-Smartphone sein, vielleicht sogar ein iPhone.

Kein Zweifel: Samsung macht richtig, richtig gute Geräte. Doch was ihnen fehlt, ist etwas, dass ihnen Eigenständigkeit und Unverrwechselbarkeit verleiht. Vor Jahren wurde an alternativen Betriebssytemen fürs Smartphone gebastelt. Bada war zu schwach, Tizen hätte der große Wurf werden können, wurde aber hierzulande nicht angeboten.

Bei einem offenen Konflikt hätte Google Samsung zwar nicht den Zugang zu Android versagen können, doch zu den Google Play Services. Die komplette Abkopplung hat sich Samsung aber offenbar nicht getraut. Doch nur dann hätte auch eine eigene Galaxie entstehen können. So bleibt Samsung nur ein Stern unter vielen – wenn auch ein sehr heller.

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3 Kommentare zu “Samsung Galaxy Watch, Galaxy Home – und was Apple besser macht

  1. Ähm…hat sich einer mal den Text angesehen oder ihn gelesen?! Der ergibt überhaupt keinen Sinn und besteht nur aus Wiederholungen und Behauptungen.

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