Alles eine Nummer größer als die Anderen. Das war noch das Credo des Vorjahresmodells Mate 10 Pro. Die Nachfolger Mate 20 und Mate 20 Pro hat Huawei nun mit weit mehr praktischen Details ausgestattet.
Mate 20 und Mate 20 Pro im Detail
Fällt zunächst auf, dass beide Geräte riesig sind – das Mate 20 diesmal sogar größer als das insgesamt besser ausgestattete Mate 20 Pro – lässt die technische Ausstattung auch in kaum etwas zu wünschen übrig.
Ohnehin hat Huawei mit dem Kirin 980 auf der IFA bereits einen Prozessor vorgestellt, der – mit zwei neuronalen Kernen – im 7-nm-Bereich ein klarer Vorreiter ist. Hiermit liegt man mindestens auf Augenhöhe mit dem Apple A12. Und natürlich kommt der Kirin 980 in beiden neuen Mates zum Einsatz und verbessert auch die Kamera-Möglichkeiten.
Besseres HDR
Ähnlich wie schon im Frühjahrs-Flaggschiff P20 Pro haben Mate 20 und Mate 20 Pro eine Triplekamera. Den Monochrom-Sensor des P20 Pro tauscht Huawei nun aber gegen einen Ultraweitwinkel-Sensor. Durch das Zusammenspiel mit den anderen beiden Linsen (Normal/Weitwinkel und Telezoom soll nun ein Brennweitenbereich von 16 bis 80mm abgedeckt werden.
Natürlich kommt wieder Künstliche Intelligenz zum Einsatz, um die Bilder zu verschönen. Vor allem aber soll die Technik der zwei neuronalen Kerne dazu verwendet werden, mit der Kamera längere Belichtungsreihen in kürzester Zeit aufzunehmen. Das dadurch entstehende Super HDR soll den Dynamikumfang der Bilder erhöhen, etwa ein dunkles Motiv vor einem hellen Hintergrund hell genug darstellen ohne den Hintergrund überzubelichten.
Huawei Mate 20 vs Mate 20 Pro
Mate 20 Pro | Mate 20 |
6,39-Zoll-OLED-Display mit 3120 x 1440px (538ppi) | 6,53-Zoll-LC-Display mig 2240 x 1080 px (Full HD+, 381ppi) |
Kirin-980-Prozessor (Octacore) mit KI, integrierter GPU und zwei neuronalen Prozessorkernen (NPU) | Kirin-980-Prozessor (Octacore) mit KI, integrierter GPU und zwei neuronalen Prozessorkernen (NPU) |
128 GB ROM (aufrüstbar mit Nano-Memory-Karte), 6 GB RAM | 128 GB ROM (aufrüstbar mit Nano-Memory-Karte), 4 GB RAM |
Akku: 4.200 mAh. Kann auch dazu benutzt werden, andere Smartphones und True-Wireless-Kopfhörer kabellos aufzuladen | Akku: 4.000 mAh |
Triplekamera-System mit 40, 20 und 8 Megapixeln (Normalobjektiv, 3-fach-Telezoom, Ultraweitwinkel und Makro-Funktion. Frontkamera mit 24 MP und 3D-Infrarot-Gesichtserkennung | Triplekamera-System mit 12, 16 und 8 Megapixeln (Normalobjektiv, 2-fach-Telezoom, Ultraweitwinkel und Makro-Funktion. Frontkamera mit 24 MP und 2D-Gesichtserkennung |
Dual-Nano-SIM + Nano-Memory-Card (Hybrid-Slot) | Dual-Nano-SIM + Nano-Memory-Card (Hybrid-Slot) |
Fingerabdrucksensor im Display integriert, zusätzlich 3D-Gesichtsentsperrung über Frontkamera | Fingerabdrucksensor auf der Gehäuserückseite, 2D-Gesichtsentsperrung |
LTE Cat. 21 (bis 1,4 Gbit/s), Bluetooth 5.0, WLAN a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 GHz. USB Typ-C, NFC, 40-Watt-Netzteil für Schnelllademodus, wasser- und staubfest nach IP68 | LTE Cat. 16 (bis 1 Gbit/s), Bluetooth 5.0, WLAN a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 GHz. USB Typ-C, NFC, 22,5-Watt-Netzteil für Schnelllademodus, Klinken-Anschluss, wasser- und staubfest nach IP53 |
Maße: 157,8 x 72,5 x 8,6 mm, 189 Gramm | Maße: 158,2 x 72,2 x 8,5 mm, 188 Gramm |
Betriebssystem: Android 9.0 mit Emotion UI 9.0 | Betriebssystem: Android 9.0 mit Emotion UI 9.0 |
999 Euro UVP | 799 Euro UVP |
Die technischen Daten lesen sich sehr ordentlich. Was immer gerade Weltspitze oder zumindest knapp darunter ist, findet sich im Mate 20 Pro. Ein hochauflösenden OLED-Display, Speicher satt, der schon erwähnte schnelle Prozessor, die Triple-Kamera, ein Akku, der so stark ist, dass er sogar andere Smartphones oder Earbuds kabellos aufladen kann. Der Fingerabdrucksensor direkt ins Display integriert, das ganze Gerät wasser- und staubdicht nach IP68 (30-minütiges Untertauchen). Zahlreiche Sensoren, darunter auch Hall-, Laser-, Infrarot- und Farbtemperatursensor.
Das Mate 20 Pro lässt sich natürlich kabellos laden, beherrscht USB-Typ-C (darüber auch die Kopfhörer), Bluetooth 5.0, NFC. Selbst die Android-Oberfläche Emotion UI 9.0 ist um einige Kniffe ergänzt worden, diesmal steht sogar Google Pate und zeichnet das Gerät als YouTube Signature Device 2019 aus. Ich sehe auf den ersten Blick keinerlei Schwächen. Allenfalls die Notch oben fällt etwas größer aus als im P20 Pro. Aber das ist es dann auch schon.
Unterschiede zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro
Das Mate 20 ist nur in Nuancen schlechter ausgestattet. Anders als der Vorgänger Mate 10 wird es das Gerät diesmal auch in Deutschland zu kaufen geben. Etwas überraschend ist das Display im Mate 20 mit 6,53 Zoll im Vergleich zu 6,39 noch ein wenig größer als im Mate 20 Pro. Bei den Vorgängern war es noch andersherum gewesen.
Der Akku im Mate 20 ist mit 4.000 mAh etwas weniger üppig portioninert, kabelloses Laden ist hier nicht möglich. Der Schnelllademodus ist mit 22,5 im Vergleich zu 40 Watt etwas langsamer unterwegs (aber immer noch schneller als viele andere Geräte). Die Gesichtsentsperrung funktioniert nur in 2D statt 3D, der Fingerabdrucksensor ist nicht im Display integriert, sondern auf der Rückseite.
Das Display ist LCD statt OLED und löst etwas geringer auf, das Gerät ist nur nach IP 53 statt 68 staub- und wassergeschützt. Das Kamerasystem löst etwas geringer auf. Ein Vorteil allerdings: Das Mate 20 hat die deutlich kleinere Notch – und zusätzlich noch einen Klinkenstecker.
Huawei Mate 20 Pro: Die vielen kleinen Tricks
Das Mate 10 Pro war eine Wuchtbrumme, die wir damals – nicht ganz ohne ironischen Unterton – als den großen Kumpel bezeichnet haben, der von allem noch etwas mehr hat. Das ist im Mate 20 Pro zwar nicht anders, aber hier wirkt es stimmiger und mehr auf den Nutzen als auf die Details bedacht. Ein paar Beispiele:
- Das neue Kamerasystem beherrscht Makrofotografie aus 2,5cm Entfernung
- Die künstliche Intelligenz wird auch für Videoaufnahmen eingesetzt, etwa um Aufnahmen mit selektiven Farben zu ermöglichen.
- Die Funktion KI Spotlight schneidet aus Videoaufnahmen automatisch 10-Sekünder heraus, die sie für gelungen hält. So lassen die sich besser auf sozialen Netzwerken teilen.
- Die Supercharge-Technik lädt den Akku des Mate 20 Pro in 30 Minuten zu 70 Prozent wieder auf. Gemessen an der Größe des Akkus ist das beachtlich.
- Reverse Charge versogt auf Wunsch auch andere kabellose Geräte mit Strom
- Das 3D-Face-Unlocksystem soll einen Nutzer in 0,6 Sekunden erkennen. Das funktionierte schon im P20 Pro sehr gut, Huawei hat die Technik mit Hilfe der KI nun weiter verbessert.
- Schön auch der Fingerabdrucksensor im Display statt auf der Rückseite. Ein klarer Komfortgewinn (auch wenn Huawei nicht der erste mit einem Fingerabdrucksensor im Display ist).
- HiTouch soll mit Hilfe der Kamera Produkte erkennen, die man dann mit einem Doppeltipp direkt kaufen kann.
- Eine App nutzt die Kamera, um Essen zu identifizieren und die Kalorienzahl einzuschätzen.
- Easy Projection 2.0 erlaubt es nun, das Smartphone auch kabellos mit einem externen Bildschirm zu koppeln und das Mate 20 Pro mit einer angepassten Oberfläche als Desktop-Rechner zu verwenden.
Ganz nebenbei hat Huawei denn auch noch eine Weltneuheit vorgestellt: Eine noch kleinere Speicherkarte namens Nano-Memory-Card ersetzt die größere Micro-SD-Karte.
Am Rande vorgestellt: Huawei Mate 20 X
Als wären zwei Flaggschiffe nicht genug, hat Huawei am Rande der Veranstaltung in London noch ein weiteres neues Modell der Mate-Serie vorgestellt: Das Mate 20 X. Ebenfalls mit Kirin 980 ausgestattet, dazu 128 GB ROM und 6 GB RAM, ist das Display des Mate 20 X gar 7,2 Zoll groß. Nebst einem 5.000-mAh-Akku. Größer geht ja immer. Viele weitere Details über die Zwischenlösung zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro gab Huawei aber erst einmal nicht bekannt.
Huawei Mate 20 (Pro): Unsere Einschätzung
Vergangenes Jahr war Huawei mit dem Mate 10 Pro Feature-Weltmeister. Nun kommt man langsam dahin, aus den technischen Eigenschaften auch einen praktischen Nutzen zu ziehen. Das Mate 20 und das Mate 20 Pro sind vielseitiger geworden und mit raffinierten Details ausgestattet. Auch dass die Unterschiede zwischen beiden Geräten gering ausfallen (gefühlt noch geringer als die zwischen P20 und P20 Pro), klingt vernünftig. Die allermeisten Funktionen des Mate 20 Pro bringt das Mate 20 ebenfalls mit.
Huawei Mate 10 Pro: Dein neuer Kumpel kann alles ein bisschen besser
Im Vergleich zum auch heute noch toll ausgerüsteten Mate 10 (Pro) ist das wieder eine tolle Weiterentwicklung. Und im Vergleich zum P20 (Pro) sollte zumindest der neue Prozessor einen deutlichen Unterschied hervorbringen. Huawei ist gerade auf einem richtig guten Weg.
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