Der Vergleich: iPhone 12 Pro Max vs. iPhone X

Wo liegen genau die Unterschiede zwischen einem iPhone 12 Pro Max von heute und dem drei Jahre alten iPhone X? Wir vergleichen.

Der Vergleich: iPhone 12 Pro Max vs. iPhone X

So vergeht die Zeit: Das iPhone 12 Pro Max (Testbericht) ist eins der besten Smartphones des Jahres 2020. Das iPhone X war drei Jahre früher eins der besten. Wie schnell veraltet die beste Technik von damals und wo genau liegen die Verbesserungen? Wir zeigen es in unserem Vergleich der beiden Smartphones bei Kamera, Ausstattung und Leistung.

Der Kamera-Vergleich: iPhone 12 Pro Max vs. iPhone X

Beide Kameras gehören jeweils zu den besten ihres Jahrgangs. Beide verfügten über HDR und eine Mehrfachoptik. Das iPhone 12 Pro Max hat im Gegensatz zum iPhone X aber noch eine weitere Kamera erhalten, einen Ultraweitwinkel.

Dazu gibt es einen Lidar-Sensor zur besseren Abstandsmessung, eine optische Bildstabilisierung im Sensor, verbesserte künstliche Intelligenz für detailreichere Nachtbilder (Deep Fusion). Und vor allem auch das: einen standardmäßig aktivierten Nachtmodus für sehr lichtstarke Bilder am Abend. Der Unterschied ist deutlich sichtbar:

Im Bildvergleich oben seht ihr beim iPhone 12 Pro Max (immer rechts) im Vergleich zum iPhone X mehr Licht, schönere Farben und vor allem weniger Rauschen am Firmament. Und bei diesem Weihnachtsbaum-Bildvergleich mehr Details und mehr Licht beim 12 Pro Max:

Beim iPhone 12 Pro Max ist der Nachtmodus am Abend standardmäßig eingeschaltet. Künstliche Intelligenz setzt hier aus mehreren Einzelbildern ein lichtstarkes zusammen und rechnet Rauschen und Unebenheiten einfach heraus. Als Ergebnis erhaltet ihr beinahe taghelle Bilder wie unten. Eine Technik, über die das iPhone X noch nicht verfügte.

Deep Fusion glättet Lichter und Flächen

Hier wird der Unterschied besonders deutlich. Der Nachthimmel im Bild des iPhone 12 Pro Max wirkt wie gemalt, die Farben erstrahlen im Glanz, selbst die Hausfassaden wirken weicher. Das Bild des iPhone X wirkt im Vergleich dazu deutlich ungemütlicher (was allerdings auf Linie mit dem Wetter an dem Tag liegt):

An den Lichtern sollt ihr sie erkennen: Die wirken beim Bild des iPhone X bis zur Unkenntlichkeit ausgefranst und überstrahlt. Die Kamera schien nicht zu „wissen“, welchen Bereich sie hell stellen sollte. Das Bild des 12 Pro Max wirkt deutlich ausgeglichener:

Und wenn wir den Nachtmodus am iPhone 12 Pro Max einmal vergleichsweise ausstellen? Hier zeigt der Vergleich, dass die Bilder aus dem iPhone X rötlicher sind. Das 12 Pro Max ohne Nachtmodus setzt auf Grüntöne und liegt damit näher an der (traurigen) Wahrheit. Wir sehen mehr Zeichnung in der Spiegelung auf dem Wasser, aber auch hier ausgefranste Lichtquellen und Rauschen am Nachthimmel. Das Ergebnis mag im 12 Pro Max ein wenig besser sein als beim X; ihr fahrt aber deutlich besser, wenn ihr den Nachtmodus einschaltet.

Auf Tagfotos haben wir in unserem Vergleich übrigens verzichtet. Da war zwischen beiden Smartphones schlicht kein nennenswerter Unterschied festzustellen. Insgesamt schlägt das iPhone 12 Pro Max hier das iPhone X. Gerade das letzte Bild zeigt aber, dass der Vergleich ohne den Nachtmodus weit geringer ausfallen würde.

Benchmark und Leistung

Beim Aufruf von Alltags-Apps zeigen sich zwischen den beiden Geräten erstaunlich wenig Unterschiede. Apps starten sehr schnell, beinahe augenblicklich. Bei einem Direktvergleich zwischen Safari, YouTube oder GMail öffneten beide Smartphones die (zuvor von Hand geschlossenen) Apps in exakt der gleichen Zeit.

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Das iPhone 12 Pro Max nutzt seinen doppelt so großen Arbeitsspeicher aber auch dafür, Apps länger im Speicher zu belassen. So wirkt es auch bei Apps, die ihr seit Wochen nicht benutzt habt, als wären sie nie weg gewesen. Die App DB Navigator zeigte uns im Pro Max augenblicklich die vor Wochen gesuchte, letzte Verbindung, während das iPhone X die App ganz neu starten musste.

Asphalt 9 startet deutlich schneller auf dem 12 Pro Max

Als Härtetest schickten wir das Spiel Asphalt 9: Legends ins Rennen. Das startete auf dem iPhone 12 Pro Max merklich schneller. Beim Rennen selbst allerdings war kein großer Unterschied mehr zu bemerken, allenfalls zwei kleine Ruckler beim X, die wir auf dem 12 Pro Max nicht wahrnahmen.

Geekbench 5 ermittelt im Singlecore- wie im Multicore-Vergleich für das 12 Pro Max fast doppelt so hohe Werte wie für das X. In der Praxis wird euch der Unterschied nicht so deutlich auffallen.

Meistens macht sich eine höhere Geschwindigkeit erst im Laufe der Jahre bemerkbar. Jede neue Vollversion eines Betriebssystems verlangt der Maschinerie mehr ab und ein älteres Smartphone wird dadurch gefühlt immer langsamer. Je besser ein Prozessor, desto später merkt ihr dadurch Leistungseinbußen.

Dass ihr beim iPhone X nach drei Jahren und drei weiteren iOS-Versionen davon nicht viel mitbekommt, spricht für die Leistungsfähigkeit des Prozessors. Heute würdet ihr aber natürlich eher zum 12 Pro Max greifen, bei dem ihr beinahe sicher sein könnt, auch in 4 Jahren noch ein schnelles System vorzufinden.

Technische Daten iPhone 12 Pro Max und iPhone X

iPhone XiPhone 12 Pro Max
143,6 x 70,9 x 7,7 mm160,8 x 78,1 x 7,4 mmMaße
5,8 Zoll Super Retina OLED (625 Nits), Dolby-Vision-fähig, HDR 10, 3D-Touch6,7 Zoll Super Retina XDR OLED (800 Nits), Dolby-Vision-fähig, HDR 10Display-Größe und -Technik
2436 x 1125 px (458 ppi) 2778 x 1284 px (458 ppi)Auflösung
A11 Bionic (10nm, Hexacore, 3 Grafikkerne, Neurale Engine)A14 Bionic (5nm, Hexacore, 4 Grafikkerne, Neurale Engine „der nächsten Generation“)Prozessor
3 GB RAM, 64 oder 256 GB Massenspeicher6 GB RAM, 128 – 512 GB MassenspeicherSpeicher
Dualkamera (Weitwinkel und Tele 2x), f/1.8, Pixelgröße 1.22 µm, Dual-Pixel-PDAF, optische Bildstabilisierung, PorträtmodusDreifachkamera (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Tele 2,5x), f/1.6, Pixelgröße 1,7 µm, Dual-Pixel-PDAF, Sensor-Shift-Stabilisierung, TOF-Lidar-Sensor, Porträtmodus auch nachtsKamera
4K-Video bis 60 fps4K-Video bis 60 fps, Dolby-Vision-HDR bis 60 fpsVideofunktion
Bis 13 Stunden VideowiedergabeBis 20 Stunden VideowiedergabeAkkulaufzeit (laut Apple)
4G LTE, IP67, Kratzfestes Glas, Frontkamera mit 7 MP, 1080p, HDR, Stereolautsprecher, Lightning-USB 2.0, Face ID, 15-Watt-Schnellladetechnik, kabelloses Laden mit Qi, NFC, WiFi 5, Bluetooth 5.05G (in Deutschland nicht alle Bänder), UWB-Chip, IP68, Kratzfestes Keramikglas, Frontkamera mit 12 MP, 4K, HDR, Stereolautsprecher, 3D-Audio, Dolby Atmos, Lightning-USB 2.0, Face ID, 20-Watt-Schnellladetechnik, kabelloses Laden mit Qi und MagSafe, NFC, WiFi 6, Bluetooth 5.0Ausstattung

Auf den ersten Blick scheint sich in den drei Jahen zwischen dem Start des iPhone X 2017 und dem des iPhone 12 Pro Max 2020 gar nicht so viel getan zu haben. So ist das 12 Pro Max zwar größer, aber das ist ja bekanntlich nicht alles. Beide Displays lösen gleich hoch auf. Beide Geräte verwenden Bluetooth 5.0 und noch immer Lightning mit einem Äquivalent zu USB 2.0. Schon das iPhone X verfügte über Stereolautsprecher, Face ID, eine neurale Engine, kabelloses Laden und 4K-Video mit 60 fps. Durchaus beachtlich für die damalige Zeit.

Es sind die Details

Auch eine optische Bildstabilisierung hatte das iPhone X schon. Im 12 Pro Max stabilisiert diese nun den Sensor, nicht das Objektiv. Es ist unter Fachleuten aber umstritten, welche Technik letztendlich wirklich besser ist. Und, ach ja: Auch wenn Apple für das 12 Pro Max eine deutlich höhere Akkulaufzeit angibt, so können unsere Tests das nicht unbedingt bestätigen. Schon das iPhone X war ein Dauerläufer. Beide Geräte bieten bei Multimedianutzung in etwa eine gleich lange Laufzeit.

Das iPhone 12 Pro Max (links) hat ein wesentlich größeres Kameramodul als das iPhone X. Für die deutlich besseren Bilder sorgt aber in erster Linie der schnellere Prozessor.
Das iPhone 12 Pro Max (links) hat ein wesentlich größeres Kameramodul. Für die deutlich besseren Bilder sorgt aber in erster Linie der schnellere Prozessor.

Dann zeigen sich aber doch die besseren Details des iPhone 12 Pro Max wie das verstärkte Display, echte Wasserdichtheit, das vielseitigere Kamerasystem, Dolby-Vision-Videos (was wirklich hervorragend aussieht). 5G ist drin (wenn auch nicht für alle Bänder), MagSafe und ein Ultraweitband-Sensor, der in der Zukunft noch interessant werden könnte.

Der A14-Chip ist in allen Bereichen deutlich schneller. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die Gesichtserkennung Face ID das Gerät deutlich schneller entsperrt, aber auch dass der Prozessor Nachtbilder deutlich schneller zusammenrechnet und damit erheblich bessere Ergebnisse liefert.

Mehr Infos zum Thema iPhone?

Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über das iPhone findet ihr auf unserer Themenseite iPhone.

Fazit: Ein Aufrüsten lohnt sich, wenn…

Das iPhone 12 Pro Max und das drei Jahre ältere iPhone X sind beide hervorragend ausgestattet. In einigen Bereichen unterscheiden sie sich sogar kaum.

Den größten Sprung macht die Kamera, allerdings nur dank der Hilfe des schnelleren Prozessors, des in den Jahren danach entwickelten Nachtsensors und der Technik Deep Fusion. Die macht Nachtbilder, die teils schon unwirklich aussehen, auf jeden Fall aber genug Licht haben. Darüber beschweren werdet ihr euch ganz sicher nicht. Alleine dafür würde sich das Upgrade lohnen.

Der Rest sind Nuancen und Details wie Dolby-Vision-Video, Ceramic Shield, MagSafe und Lidar. Die Geschwindigkeit ist im 12 Pro Max trotz deutlich besserer Benchmarks im Alltag gar nicht so viel höher.

Ja, ein Aufrüsten würde sich lohnen. Als Besitzer eines iPhone X könntet ihr aber auch bedenkenlos noch ein bis zwei Jahre damit zufrieden sein. Es zeigt, dass sich die Investion von über 1.000 Euro für damalige Käufer des X gelohnt hat. Das sollte auch beim iPhone 12 Pro Max wieder der Fall sein.

Falls euch das 12 Pro Max übrigens zu groß ist: das deutlich handlichere iPhone 12 Pro ist nur unwesentlich schlechter ausgestattet.

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