Smarte Kühlschränke: Feuchtes Gemüse und leuchtende Türen

Kühlschränke sind langweilig? Falsch! Hersteller wie Miele, Bosch und LG zeigen: Die Zukunft ist nicht nur nachhaltig(er), sondern auch einfallsreicher.

Smarte Kühlschränke: Feuchtes Gemüse und leuchtende Türen

Seit jeher gilt die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin als eine der wichtigsten Technologie-Messen Europas. Die dort präsentierten Neuheiten begleiten uns meist die kommenden Jahre. Ein Blick auf die für viele womöglich wenig attraktiv erscheinenden Kühlschränke zeigt: Da gibt’s schöne Ideen, die Lust auf… einen neuen Kühlschrank machen!

Von smarten Kühlschränken war auf der IFA 2022 weniger die Rede, obwohl die Geräte von Jahr zu Jahr mehr Intelligenz versprechen. Interessanter sind die für uns konkreten Vorteile, die sie bieten – auch im Bereich Nachhaltigkeit. Mein persönlicher Favorit legt seinen Fokus allerdings nicht aufs Energiesparen. Eher das Gegenteil ist der Fall: Der MoodUp von LG bringt richtig genial aussehendes Türen in die oftmals spießig-öden Küchen…

LG MoodUp: Dein Kühlschrank passend zur Stimmung

Wieso ist noch kein anderer Hersteller auf diese Idee gekommen? LG zeigt mit seinem MoodUp, wie toll mit LEDs versehenen Türpaneele aussehen können. 22 Farben stehen für die oberen Türblenden zur Wahl, 19 für die unteren. Du steuerst die Kolorierungen natürlich über das Smartphone, genauer über LGs ThinQ-App.

So ändern sich die Farben. (Foto: LG)
So ändern sich die Farben. (Foto: LG)

Weiterhin stehen mehrere Farbthemen wie Place, Mood, Pop oder Season zur Verfügung – Licht für deine persönliche Stimmung. Praktisch stelle ich mir auch die integrierten Bluetooth-Lautsprecher vor. Passend zur Musik ändern sich auf Wunsch die Farben deines Kühlschranks.

Für jede Stimmung das richtige Licht - liefert der smarte Kühlschrank von LG. (Foto: LG)
Für jede Stimmung das richtige Licht – liefert der smarte Kühlschrank von LG. (Foto: LG)

Einen Mehrwert abseits der LED-Spielerei gibt’s aber auch: Ist der Kühlschrank zu lange geöffnet, blinkt die geöffnete Tür auf, um dich darauf hinzuweisen. Das soll einen erhöhten Energieverbrauch vermeiden. Andererseits dürfte der aufgrund der Leuchten ohnehin höher sein als bei weniger smarten Kühlschränken.

Informationen zu Preisen und Verfügbarkeiten nannte LG noch nicht. Laut Hersteller soll der integrierte KI-Chip neue Möglichkeiten bieten, darunter auch eine bessere Spracherkennung, flottes Wi-Fi und eben Bluetooth. Und ganz wichtig: Kühlen kann der MoodUp auch.

Miele K-4000-Kühlgeräte: Wassernebel für Obst und Gemüse

Miele widmete sich dem Trend „Nachhaltigkeit“ auch auf der IFA. Dafür ließ der Hersteller über 400 Geräte zu seinem 3.000 Quadratmeter großen Messestand transportieren. Nun, den interessierten Besucher:innen muss man schließlich zeigen, was in den eigenen Produkten steckt. Ein wichtiger Aspekt ist hier beispielsweise die Langlebigkeit der Waschmaschinen, Herde und Kühlschränke.

Laut Miele ist Graphitgrau die neue Trendfarbe in der Küche. (Foto: Miele)
Laut Miele ist Graphitgrau die neue Trendfarbe in der Küche. (Foto: Miele)

Im Bereich der smarten Kühlschranke sind die aktuellen Stand-Kältegeräte der K4000-Reihe besonders reizvoll. Denn auch hier geht’s gewissermaßen um Langlebigkeit. Von Obst und Gemüse. Durch die Funktion PerfectFresh Active bleiben Gurken, Tomaten oder Äpfel durch einen regelmäßig versprühten Wassernebel bis zu 5x länger frisch und haltbar. Das intelligente Gemüsefach befeuchtet die Lebensmittel alle 90 Minuten und jedes Mal, wenn du die Kühlschranktür öffnest.

Der Sprühnebel hält Obst und Gemüse länger frisch. (Foto: Miele)
Der Sprühnebel hält Obst und Gemüse länger frisch. (Foto: Miele)

PerfectFresh Active setzt voraus, dass du regelmäßig ein separates Fach mit Wasser füllst. Den Rest übernimmt dein womöglich neuer Kühlschrank. Die K4000-Serie besteht aus Stand-Kältegeräten in verschiedenen Größen und Varianten. Weitere Highlights: Energieeffizienzklasse A dank hochwertiger Isolierung und Freeze & Cool. Damit kannst du bei Bedarf die Tiefkühltruhe in einen Kühlschrank verwandeln.

Apropos Energieeffizienz: Das Angebot an sparsamen Kühlschränken steigt kontinuierlich. Auch Liebherr oder LG zeigten auf der IFA ihre ersten Geräte mit der derzeit besten Energieeffizienzklasse A.

Bosch Eco Fridge: Umweltfreundlicher als andere

Bosch zeigt mit dem Eco Fridge, dass man es mit Nachhaltigkeit ernst meint. Die Kühl-Gefrier-Kombinationen bestehen immerhin aus 27 Prozent recycelten Materialien. Viele andere Stoffe sind bio-basiert, vor allem die verwendeten Kunststoffe und Schäume. Das führt zu einer 33 Prozent geringeren CO2-Emission im Vergleich zu ähnlichen Kühlschränken.

So präsentierte Bosch seinen Eco Fridge auf der IFA 2022. (Foto: Bosch)
So präsentierte Bosch seinen Eco Fridge auf der IFA 2022. (Foto: Bosch)

Trotz mehr Nachhaltigkeit musst du bei der Qualität keine Abstriche machen. Hochwertigkeit und Verlässlichkeit verspricht das Unternehmen ebenfalls.

Für Bosch ist der Eco Fridge ein „erster Schritt„. Geschäftsführer Harald Friedrich dazu: „Es reicht nicht mehr aus, Nachhaltigkeit bei Hausgeräten auf ihren Energieverbrauch zu reduzieren„. Recht hat er natürlich. Und es ist davon auszugehen: Lange dauert es nicht mehr, bis der Anteil an recycelten und bio-basierten Stoffen bei künftigen Kühlschränken überwiegt.

Siemens iQ700: Kühlschrank, öffne dich

Auf Kommando öffnet sich der neue iQ700 von Siemens. Dank der Home-Connect-App des Konzerns kannst du den smarten Kühlschrank mit Smart Speakern koppeln und ihn über diese zum Öffnen der Tür bewegen. Ein „Alexa, mach den Kühlschrank auf“ lässt den iQ700 mit der sogenannten openAssist-Funktion loslegen.

Also wenn du mal wieder eine Torte in den Kühlschrank stellen willst... (Foto: Siemens)
Also wenn du mal wieder eine Torte in den Kühlschrank stellen willst… (Foto: Siemens)

Persönlich empfinde ich das als Spielerei und ganz nett, aber es wäre für mich kein Kaufargument. Siemens Hausgeräte bewirbt den iQ700 mit einem „Schluss mit Fingerabdrücken an grifflosen Fronten„. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, ob das für viele Besitzer:innen eines Kühlschranks ohne Griffe wirklich ein Problem ist. Ich sehe nicht unbedingt eines. Aber das Unternehmen hat trotzdem eine Lösung parat.

Gleiches gilt übrigens für den Mitbewerber Liebherr, der mit AutoDoor eine ähnliche Funktion vorstellte: Mittels eines leichten Klopfens, via Sprachbefehl oder Aktivieren über eine App lassen sich so Kühl- und Gefriergeräte öffnen.

Aber: Der iQ700 verspricht eine moderne Kühltechnologie namens hyperFresh Premium, durch das du Lebensmittel in verschiedenen Klimazonen aufbewahrst und diese bis zu 3x länger frisch bleiben sollen. Hinzu gesellt sich eine überarbeitete LED-Anordnung mit einer idealen Ausleuchtung des Innenraums. Dunkle Ecken soll es nicht mehr geben. Das empfinde ich als sehr viel nützlicher.

BluRoX: Vakuumdämmung mit Perlit

Liebherr möchte auf den typischen Polyurethan-(PU-)Schaum zur Isolierung von Kühlgeräten verzichten und setzt stattdessen auf BluRoX. Dahinter steckt eine Vakuum-Perlit-Technologie, die eigenen Aussagen zufolge das „Kühlen und Gefrieren nachhaltig verändern“ soll. Fein gemahlenes Lavagestein, das Perlit, stabilisiert dabei die vakuumierten Bauteile. Ein Vakuum bietet bezogen auf den Energieverbrauch die beste Isolierung.

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Für uns bedeutet BluRoX: Bis zu einem Drittel dünnere Wände gegenüber einem schaumisolierten Gerät und damit bei gleichen Außenmaßen ein bis zu 25 Prozent größeres Volumen im Innenraum. Am Ende der Lebensdauer kann ein Hersteller den Rohstoff Perlit ohne nennenswerte Aufbereitung wiederverwenden. Generell sei ein Recycling und eine Aufbereitung dank BluRoX unkomplizierter – das macht die Technologie umweltfreundlicher. Und natürlich ist klar: Geräte mit BluRoX besitzen die Energieeffizienzklasse A.

Mittelfristig könnten uns durch die Vakuum-Technologie kompaktere, schmalere, umweltfreundliche und effiziente Kühlschränke mit großem Volumen erwarten. Das klingt doch nach einer vielversprechenden Perspektive.

Smarte Kühlschränke: Neue Technologien für mehr Nachhaltigkeit

Es scheint, als seien die Zeiten vorbei, in denen uns Kühlschrank-Hersteller Geräte mit integrierten Kameras verkaufen wollten. Smarte Kühlschränke sind in der Gegenwart und Zukunft nachhaltig, aber durchaus verspielt. Türe öffnen mit Sprachausgabe – auf sowas kann ich verzichten.

Aber beim Kauf eines neuen Kühlschranks ist es mir wichtig, dass dieser langleblig, umweltverträglich und leicht recycelbar ist. Wenn er dazu auch noch großartige LEDs für eine bessere Atmosphäre in der Küche besitzt, das Gemüse länger hält und ich eine optimale Beleuchtung im Innenraum erhalte, dann erkenne ich konkrete Mehrwerte für mich. Und ich sehe auch, dass die Hersteller ihre Hausaufgaben machen: Die neue Energieeffienzklasse A erreichen erste Geräte bereits. Und spätestens hier könnte sich der Umstieg von einem 15 Jahre alten Gerät zu einem neuen, smarten Kühlschrank durchaus lohnen.

Einen passenden Kühlschrank für dich findest du bei EURONICS.

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2 Kommentare zu “Smarte Kühlschränke: Feuchtes Gemüse und leuchtende Türen

  1. Sinnvoll wäre eine Temperaturabsenkung zur Mittagszeit, wo unsere Photovoltaikanlage viel günstigen Strom herstellt, so dass ich in den Abendstunden nicht unbedingt nachkühlen muss. Oder im Gefrierteil… Das würde für mich noch mal einen Kaufreiz setzen.

    1. Hier würde mich interessieren, wie du dasw dann lösen würdest – also die PV-Anlage produziert dann den Strom für den Kühlschran?

      Ansonsten hättest du hier einen konkreten Anwendungsfall für die smarten Kühlschränke von Liebherr: Du kannst über Alexa-Routinen zu bestimmten Uhrzeitzen die Temperatur senken und dann wieder später erhöhen. Das geht automatisiert sehr wohl. Wohl auch bei smarten Geräten anderer Hersteller…

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