Eins macht Jackery in der SolarSaga 100 besser als jeder andere Hersteller. Und das ist die Handhabung. Ein cleverer Magnetmechanismus klappt die Solartasche zusammen und lässt sie dich dank praktischer, ins Gehäuse integrierter Handgriffe ganz einfach transportieren. Dass es dabei auch noch modisch aussieht, schadet sicher nicht. Und der Rest des Solarpanels? Eigentlich alles ausgezeichnet.
Jackery SolarSaga 100: Verarbeitung und Ausstattung
Du kannst die SolarSaga 100 also ganz leicht auf- oder wieder zusammenklappen und sie transportieren. Und sonst?
Das Gleichstrom-Ladekabel hat Jackery fest an einen Ladestecker montiert, an dem sich auch zwei USB-Steckdosen befinden. 1x USB-A (bis 12 Watt) und einmal das moderne USB-C. An letzterer kannst du ein Android-Smartphone, ein Tablet oder eine Smartwatch mit immerhin bis zu 15 Watt direkt anschließen und laden. Das DC-Kabel schafft maximal 18V x 5,55 A, multipliziert also tatsächlich die versprochenen 100 Watt Leistung.
Das integrierte Kabel und den Laderegler für die USB-Schnittstellen hat Jackery in einer praktischen Tasche mit einem wasserabweisenden Reißverschluss untergebracht, der dich die Tasche auch komplett öffnen lässt.
Die SolarSaga 100 lehnst du gegen eine Wand, um den optimalen Neigungswinkel für ein Solarpanel auszunutzen, oder du benutzt die stabilen Standfüße, die Jackery mit Hilfe von Klettverschluss und Gummibändern an die Ummantelung genäht hat:
Übersteht die SolarSaga 100 einen Regenschauer?
Jackery hat das Panel außerdem nach IP55 gegen leicht schädliche Umwelteinflüsse abgesichert. Geschützt ist es damit gegen Strahlwasser und gegen Staub in schädigender Menge. Ein paar Regentropfen oder der Staub eines vorbeifahrenden Autos auf einem trockenen Feldweg sollten der SolarSaga 100 also nichts anhaben können. Das Panel ist mit dem Polymer ETFE laminiert, wirkt sehr stabil und robust.
Einzig die Verarbeitung der Nähte könnte für unseren Geschmack noch etwas besser sein. Wir haben es nicht weiter darauf angelegt, aber die etwas weiche Kante lässt erahnen, dass das Panel nach monatelanger Nutzer wahrscheinlich an dieser Stelle als erstes verschleißen könnte:
Alles in allem ist die Handhabung aber vortrefflich: So kann Solarenergie nicht nur Spaß machen, sondern auch noch gut aussehen.
Handhabung und Technik
Im Karton, in dem das Testgerät zu uns kam, befand sich nur das: die Jackery SolarSaga 100, ein kleines Faltblatt – und sonst nichts. Ein paar technische Daten hat der Hersteller außen auf den Karton gedruckt:
Und mehr muss eigentlich auch gar nicht. Einige weitere Informationen hat Jackery direkt aufs Panel aufgedruckt, damit Nutzer:innen sie nicht mehr vergessen:
Der Rest erklärt sich beinahe von selbst:
- Klappe die SolarSaga 100 auf, richte sie zur Sonne aus.
- Schließe ein Gerät daran an. Entweder ein kleines USB-Gerät oder eine Solarbatterie/Powerstation über das DC-Kabel.
Genanntes DC-Kabel hat einen eher breiten Stecker, der allerdings direkt an eine Powerstation des Herstellers passt, wie die Jackery Explorer 500 oder 1000. MC4-Kabel verwendet Jackery nicht.
Hier ist der Markt noch deutlich fragmentierter als der Markt der USB-Stecker. Mit ein paar Umsteckern konnte ich allerdings auch eine kleine Powerstation eines anderen Herstellers erfolgreich daran anschließen:
SolarSaga 100: Technische Daten
Jackery SolarSaga 100 | |
---|---|
Art | Faltpanel, tragbares Solarladegerät, Solartasche |
Leistung | 100 Watt |
Typ | monokristalline Zelle |
Wirkungsgrad | 23 Prozent |
Temperaturbereich | -10 bis +65°C |
Laminierung | ETFE (wetterbeständig), Schutz gegen Staub und Strahlwasser nach IP55 |
USB-Output | USB-A: 5V, 2,4A (12W) USB-C: 5V, 3A (15W) |
DC-Output | 18V, 5,55A (100 Watt), Stecker: 7,9 x 5,5mm, Adapter: 7,4 x 5,0mm. Keine weiteren Adapter im Lieferumfang |
Maße | 122 x 53,5 x 0,2 cm (ausgeklappt) 61 x 53,5 x 0,35 cm (zusammengefaltet) |
Gewicht | 4,69kg |
Schutz | Überstromschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz |
Preis ca. | 330 Euro |
Jackery weist darauf hin, dass das Panel leider nicht dazu geeignet sei, eine KFZ-/Autobatterie zu laden. Zumindest fehlt der passende Umstecker im Lieferumfang.
Das Solarpanel im Einsatz
Ansonsten passt eigentlich alles. Ist das Panel dank der praktischen und mit Gummi unterstützten Griffe angenehm zu tragen? Ja, sogar sehr. Steht das Panel dank der angebrachten Ständer stabil? Ebenfalls. Bläst ein Windstoß das ganze Konstrukt um? Nein, denn es ist mit knapp 5 kg Eigengewicht ausreichend schwer.
Kann die SolarSaga 100 wirklich einen kurzen Schauer überstehen? Das habe ich ausprobiert…
… und dabei sogar etwas Wasser in die vermutete Schwachstelle gespritzt, die Naht zwischen Solarzellen und Stoffummantelung:
Mit dem Ergebnis, dass die SolarSaga 100 klaglos weiter arbeitete und das Wasser bei heiterem Wetter sehr schnell verdunstet war.
Also: Nein, ein kurzer Schauer macht der SolarSaga 100 nichts aus. Drauf anlegen würde ich es aber nicht. Jackery weist darauf hin, dass das Panel nicht wasserdicht ist. Das wäre eine höhere Schutzklasse, also IP67 oder IP68 statt der hier verwendeten IP55.
Und wenn du vorhast, das Panel trotzdem bei einem Regenschauer draußen zu lassen, achte auf jeden Fall darauf, dass deine daran angeschlossenen Geräte kein Wasser abbekommen. Verstaue das Smartphone oder Tablet, das du damit lädst, also besser in der wasserabweisenden Tasche auf der Rückseite.
Leistung der SolarSaga 100 in der Praxis
Am Ende steht und fällt alles mit der Leistung. Was brächte ein 100-Watt-Panel, wenn am Ende nur 10 W dabei herauskämen? In dem Falle musst du dir bei der SolarSaga 100 keine Sorgen machen. Selbst bei durchziehenden Wolken leistete das Panel mehr als erwartet. Und auch bei bewölktem Himmel erzeugte es immer noch einige Watt Leistung. Teilweise zeigte die – unter Umständen nicht vollständig zuverlässige – Anzeige der angeschlossenen Powerstation Jackery Explorer 1000 sogar über 100 Watt an:
Gemessen:
Wetter | Jackery SolarSaga 100: Leistung |
---|---|
Blauer Himmel | 70-110 Watt |
Wolkiges Wetter | 30-70 Watt |
Bewölkter Himmel | 10-20 Watt |
Damit liegt die SolarSaga 100 prozentual auf Augenhöhe mit dem von uns kürzlich getesteten EcoFlow 160W Solarpanel. Die volle, maximale Leistung erreicht ein Solarpanel auch bei optimalem Neigungswinkel und wolkenlosem Himmel in der Mittagssonne eigentlich nie. Eigentlich…
Fazit
Wir haben für gewöhnlich immer etwas zu meckern bei einem Produktest. Aber hier müssen wir die Nachteile schon mit dem Mikroskop suchen. Dass die Naht zur Schwachstelle werden könnte, ist allerdings noch kein Beweis, dass sie das auch tut. Dass die USB-Schnittstellen nur 12W und 15W liefern – klingt wenig. Aber kaum ein anderes Solarladegerät liefert signifikant mehr.
Schauen wir also auf das, was der Hersteller richtig macht: Die SolarSaga 100 ist ein stabiles, standfestes, leicht transportables, schnell aufgebautes, gegen Umwelteinflüsse gut geschütztes, vielseitiges und dazu noch hübsches Solarpanel mit praktisch integrierten Ständern. Und, ach ja, die Leistung stimmt ganz nebenbei auch noch; 100 Watt werden zum Teil sogar noch übertroffen.
- Sehr praktisch in Transport und Handhabung
- Hohe Leistung
- Top-Design
- Übersteht einen Regenguss
- Integriertes DC-Kabel, USB-A und USB-C-Steckdosen
- Naht könnte zur Schwachstelle werden
Sag mir, was Jackery versäumt hat und wie sich so ein Panel noch besser machen ließe, und ich schreibe es auf! Aber bis dahin ist die SolarSaga 100 ein sehr, sehr gutes Solarpanel. Vielleicht sogar das beste, was wir jemals getestet haben.
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Es ist doch wirklich sehr ärgerlich, wenn Sie stundenlang alles beschreiben, aber nicht fähig sind den Preis zu nennen, einfach unverständlich. Ich soll doch immer alles kaufen, oder nicht? Ich hoffe sehr, dass Sie in Zukunft immer an den Preis denken! Danke Christian Wacha
Irgendeinen Preis können wir natürlich nennen. Aber auch da bleibe ich dabei: Preise für Solaranlagen ändern sich sehr stark im Moment, außerdem verkauft EURONICS das Panel im Augenblick leider nicht. Also kann ich Ihnen keinen aktuellen Preis nennen. Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass Sie doch längst wissen, was Sie wo dafür bezahlen würden, also wozu denn die Aufregung? Nichts desto weniger haben Sie natürlich recht, dass die Info für etwaige Vergleiche wichtig ist. Deswegen habe ich den Ca.-Preis in meiner Tabelle ergänzt.
Leider funktioniert das Magnet am Solarpanel nicht lange!
Die Funktion ist unterbrochen 😟.
Der größte Schwachpunkt ist kein Booster zum Aufladen am Hausstrom. Schade😔 es dauert zu lange (7 Stunden).
Danke für deine Ergänzung, Elke! 🙂
Hallo,
vielen Dank für den ausführlichen Test. Ich würde gerne mit dem DC-Kabel meine Powerbank laden. (5,5 mm Eingang). Wo finde ich dafür einen Adapter? Kann mir jemand sagen, wo ich dafür einen Adapter finde?
Habe schon länger danach gesucht, aber finde nichts.
Danke und Grüße
Christian
Ich glaube, ich bin fündig geworden:
Cleqee Solar-Verlängerungskabel mit Stecker und Buchse + DC-Adapter 1,8 m 16 AWG Solar-Zubehör-Kit Werkzeuge für Solarmodul, tragbarer Generator
https://www.amazon.de/dp/B09H5RXRJZ/
Du meinst den Adapter, der in dem Set enthalten ist, und gar nicht das Kabel an sich, richtig? Das könnte in der Tat gehen… Lässt du mich wissen, ob das funktioniert? Würde mich auch interessieren. Denn diese Umsteckerei bei Solaranlagen ist ein Graus.
Wenn ich mein Faltpanel nun doch gern an eine Versorgerbatterie klemmen wollen würde, welche Zusatzkomponenten wären dafür denn erforderlich?
Grüße
Agnes
Hallo Agnes, da ich nicht genau weiß, was du mit „Versorgerbatterie“ meinst, also welche Art das ist und welche Anschlüsse sie hat, muss ich allgemein antworten: Du brauchst einen passenden Adapter/Adapterkabel. Jackery-Panels haben einen DC-Stecker (7,9 x 5,5mm) als Ausgang. Manchmal ist auch noch ein kleinerer Adapter dabei (siehst du auf diesem Bild auch oben im Beitrag: https://trendblog.euronics.de/wp-content/uploads/2022/07/Jackery-SolarSaga-100-Stecker-1536×865.jpg). Der Adapter muss dann zu den Anschlüssen an deiner Batterie passen. Funktionieren sollte es auf jeden Fall. Also, da gibt es keine Sperre oder irgendwas von Seiten der Hersteller.
an: Jürgen Vielmeier
Hallo Jürgen,
herzlichen Dank für den ausführlichen Test!
Die Unklarheiten sind beseitigt. Ich bin elektrotechnischer Laie – daher die Frage:
Kann ich mit dem Panel eine normale 12 Volt Autobatterie auf- bzw. nachladen?
Viele Grüße,
Franziska
Hallo Franziska. Jackery schreibt auf der eigenen Produktseite, dass das Panel keine Autobatterie unterstützen könne: https://de.jackery.com/products/solarsaga-100w-solar-panel
Ich vermute, das am Panel fest installierte DC-Kabel, für das du einen KFZ-Adapter bräuchtest, hätte unterwegs zu viele „Reibungsverluste“. Ich will nicht ausschließen, dass es im Prinzip funktionieren könnte, aber schon der passende Adapter ist schwer zu finden. Wenn es dir darum geht, deine Autobatterie aufzuladen, bist du mit einem anderen Panel wahrscheinlich besser dran! Gruß Jürgen
Wow, 100 Watt und mehr – respekt! Mein Solarsaga 100 schaffte im Hochsommer max. 80 Watt. Dafür habe ich verschiedene Stellen und Neigungswinkel ausprobiert.
Hey Jürgen! Schon, mal wieder von dir zu hören. 🙂 Ich hatte einmal die 100 Watt kurzzeitig überschritten. Heißer Tag, mittags, offenbar kurzzeitig mal komplett korrekt ausgerichtet, das Panel. Die angeschlossene Powerstation hat dann mehr als 100 Watt gemeldet. Meistens geht es aber schon eher in Richtung der 80 Watt, von denen du schreibst, oder weniger. Was warum genau wann wie viel, habe ich auch noch nicht ganz raus. Grüße!
Ich hab mal eine evtl. dumme Frage.
Nehmen wir mal an ich würde mit dem Saga 100 ausschließlich eine Jackery Station laden wollen und die USB Ports nicht benötigen, kann ich die Platine nicht ablöten und das DC Kabel direkt an die Kabel des Panels anlöten? Hintergrund, irgendwas ist an der Platine defekt und ich bin außerhalb der Garantie. Messe ich mit einem Multimeter den Strom der ankommt direkt an den Polen vor der Platine, ist der voll da. Daher die Überlegung direkt das Kabel an die Leitungen zu klemmen?
Hallo André, so ganz habe ich nicht verstanden, was du da vorhast, aber es klingt irgendwie nicht gut. 🙂 Die Elektronik der Powerstation übernimmt ja nicht nur die Ladereglung, die du damit wohl umgehst, was sich auf die Lebensdauer der Speicherzellen auswirken wird, sondern auch Sicherheitsmechanismen wie Überstrom- und Überspannungsschutz. Frag vielleicht besser mal in einem Elektroniker-Forum. Aber so im ersten Moment würde ich dir eher davon abraten, die Platine zu umgehen.