Clever Geld und Energie sparen mit neuem Kühlschrank

Fast immer lohnt sich die Anschaffung eines neuen Kühlschranks. Ihr spart Strom und Geld. Wie viel ihr tatsächlich durch ein energieeffizientes Neugerät sparen könnt? Erklären wir euch in diesem Beitrag.

Clever Geld und Energie sparen mit neuem Kühlschrank

Eigentlich ist die Sache ganz simpel. Neue Haushaltsgeräte verbrauchen weniger Energie als ihre Vorgänger. Effizientere Komponenten, optimierte Konstruktion, ein allgemein höherer Produktionsstandard schlagen sich positiv auf den Energieverbrauch nieder. Dazu ein einfaches Beispiel.

Auf dem Prüfstand: Alt gegen Neu

Mein Kühlschrank der Marke Vestel hat neun Jahre auf dem Buckel. Damit ist er etwas jünger als der bundesdeutsche Durchschnittskühlschrank. Wie seine älteren Geschwister ist aber auch er ein echter Energiefresser, der mir bei der jährlichen Stromrechnung tief ins Portemonnaie langt.

Mein Kühlschrank hat nur 230 Liter Fassungsvermögen. Ein Gerät wie es millionenfach in deutschen Küchen steht. Nach eigener Messung verbraucht es 1,2 kWh/Tag oder 438 kWh/Jahr. Das schlägt sich in der Rechnung nieder. Der örtliche Versorger verlangt pro kWh Strom 27,52 Cents. Auf ein Jahr gerechnet, kostet mich der Kühlschrankbetrieb allein 120,53 Euro.

Und zum Vergleich: Ein moderner Kühlschrank

Ein moderner Kühlschrank wie dieser von Gorenje zeigt sich sparsamer als altes Haushaltsgerät. (Foto: Geronje; mit Material von Pexels)

Zum Vergleich habe ich aus dem EURONICS-Shop ein ähnliches Gerät herausgesucht: den Gorenje RK613PS4 mit Energieeffizienzklasse A+++. Dem Datenblatt entsprechend, verbraucht diese Kühlschrank-Gefrierkombi nur 155 kWh/Jahr. Das entspricht aktuell 42,66 Euro pro Jahr. Gegenüber dem Altgerät entspricht dies einem jährlichen Einsparpotential von etwa 80 Euro bzw. zwei Dritteln der Stromkosten. In diesem Fall wären die Anschaffungskosten bei gleichbleibenden Stromkosten nach etwas mehr als fünf Jahren wieder drin.

Was hinter den Energielabeln steckt

Hersteller bieten neue Haushaltsgeräte mit einem Hinweis auf den Energieverbrauch an, dem Energielabel. Diese Angaben sind EU-weit genormt und bieten dem Verbraucher auf einen Blick Vergleichsmöglichkeiten zwischen den Geräten. Die Skala reicht vom schlechtesten Wert G bis zur Top-Klasse A+++.

EU-weit genormt sind solche Energielabel – hier ein Beispiel für eine Waschmaschine. Sie geben eine schnelle Orientierung. (Mit Material von Pexels)

Die Effizienzklassen bei Kühlschränken umfassen nur noch den Skalenbereich A+ bis A+++. Vergeben werden diese Klassenlabel nach einem Vergleich des Stromverbrauchs zwischen einem fiktiven Mustergerät und dem angebotenen Produkt. Ein Kühlschrank mit A+++ verbraucht 22 Prozent oder weniger Energie als das Referenzgerät. Ab 2021 soll es neue Energieeffizienzklassen geben.

Die Einsparpotentiale können riesig sein

Nun ist der geschilderte Fall nicht repräsentativ für eure oder andere Kühlschränke. Je nachdem, wie alt, wie groß und effizient bereits vorhandenen Geräte sind, kann die Ersparnis mal höher, mal niedriger ausfallen. Bemerkenswert ist allerdings, welche Potentiale der Sprung von der Energieeffizienzklasse A+ zu A+++ schon hat: Bei einem Wechsel könnt ihr durchaus die Hälfte der Stromkosten einsparen.

Ein Kühlschrank mit Energieeffizienz-Klasse A+++ zieht nur halb so viel Strom wie ein Gerät mit A+. (Visualisierung: Google)

Ein Vergleich zwischen alten und neuen Geräten kann sich also richtig lohnen. Messt zunächst den tatsächlichen Stromverbrauch des vorhandenen Kühlschranks. Hierzu könnt ihr beim örtlichen Energieversorger oder den Verbraucherzentralen Strommessgeräte ausleihen. Diesen Service bieten beide kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr an.

EnergieeffizienzklasseEnergieeffizienindex EEIDurchschnittliche Einsparung gegenüber Effizienzklasse A
A+++EEI <= 2260 %
A++22 <= EEI <= 3340 %
A+33 <= EEI <= 4420 %
A44 <= EEI <= 55

Klemmt das Messgerät zwischen Kühlschrank und Steckdose und messt für eine Woche den Stromverbrauch. Der Zeitraum ist entscheidend. Nur einen Tag zu messen, wäre zu kurz; mehr als eine Woche schon wieder zu aufwendig. Den ermittelten Wochenwert multipliziert ihr mit 52 und erhaltet so einen ersten Richtwert für den tatsächlichen Stromverbrauch.

Stromkostenermittlung:

(Wöchentlicher kWh-Wert des Kühlschranks x 52 Wochen) x Strompreis pro kWh = Stromkosten für Betriebsunterhalt

Bei Neugeräten weist der Hersteller üblicherweise einen Jahresstromverbrauch im Datenblatt aus. Dieser Wert basiert auf einer geringen Nutzung. Das heißt, der Kühlschrank ist meist geschlossen, gefüllt und hält im Inneren eine konstante Temperatur von 7 °C. Diese Parameter sind nah an der tatsächlichen Nutzung, taugen also zum direkten Vergleich. Auf Web.de findet ihr einen Stromverbrauchrechner für verschiedene Haushaltsgeräte.

Ab wann rechnet sich ein Neukauf?

Nun, da ihr beide Jahresverbrauchswerte habt, multipliziert ihr diese mit dem kWh-Preis eures Stromanbieters und lotet damit das Sparpotential aus. Dividiert ihr den Gerätepreis durch die eben ermittelte Ersparnis, stellt ihr fest, ab wann sich die Investition in ein Neugerät lohnt.  Dieser Zeitraum beläuft sich bei Mittelklassegeräten und dem Wechsel von A+ auf A+++ auf vier bis sechs Jahre. Damit ist der Amortisierungpunkt etwa zur Mitte der oben angesprochenen Durchschnittsalters von 14 Jahren erreicht.

Den Zeitpunkt könnt ihr allerdings noch weiter nach vorn ziehen. Viele Kühlschrank-Hersteller wie Liebherr bieten Praxistipps, mit denen ihr weitere Energie und Geld sparen könnt. Dazu gehören neben der Anschaffung des energieffizienten Geräts auch der richtige Standort, die genaue Temperaturregelung oder das Gefrierfach regelmäßig abzutauen.

Im Durchschnitt sind privat genutzte Haushaltsgeräte in Deutschland 14 Jahre alt. Sie machen etwa die Hälfte der Stromrechnung aus. Kühlschränke wie Gefriergeräte sind für 21 Prozent der angefallenen Energiekosten verantwortlich. Im Gegensatz zur Spül- oder Waschmaschinen ist der Strombedarf von Kühlgeräten recht konstant, da sie in der Regel rund um die Uhr laufen.

Fazit: Die Neuanschaffung lohnt sich langfristig immer

Spart ein Kühlschrank-Neukauf bares Geld? Aber ja! Die Frage ist nicht ob, sondern wann sich die Investitionen rechnen. Schon der Sprung von A+ auf ein Gerät mit Effizienzklasse A+++ entlastet die Haushaltskasse um hundert Euro oder mehr pro Jahr. Der Kauf selbst rechnet sich nach wenigen Jahren – der noch verbleibende Lebenszyklus wird dann zum echten Plusgeschäft.

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Ein Kommentar zu “Clever Geld und Energie sparen mit neuem Kühlschrank

  1. Zuerst wieder ein Zitat und meine Meinung dazu:

    „Je nachdem, wie alt, wie groß und effizient bereits vorhandenen Geräte sind, kann die Ersparnis mal höher, mal niedriger ausfallen. Bemerkenswert ist allerdings, welche Potentiale der Sprung von der Energieeffizienzklasse A+ zu A+++ schon hat: Bei einem Wechsel könnt ihr durchaus die Hälfte der Stromkosten einsparen.“

    Eben, kommt darauf an – und: natürlich nur die Hälfte der Stromkosten vom Kühlschrank. Entscheidend sind ja letztlich die Gesamtkosten – alles an „verbratenem“ Strom. Meine Stromkosten kenne ich genau, sie sind für einen Single mit nicht großer Wohnung nicht so niedrig – seit 2006/7 bis jetzt max. 2430 kw/h, min. 1985 kw/h.

    Letzteres ist der letzte Zeitraum, der Stromverbrauch ist mählich gesunken, die Kosten leider nicht in gleichem Maße – die leidigen Preiserhöhungen. Ich weiß aber auch WArum ich mehr als der Durchschnitt brauche: nicht für den dicken Kühlschrank, nein: einige Computer mit noch mehr Monitoren brauchen eben Futter, wenn man sie nutzt – so ist das eben.

    Trotzdem habe ich ja eingespart, v.a.D. unter dem Gesichtspunkt, das ich 2006 nur einen Comp mit 19″ hatte und jetzt das ganze Wohnzimmer voll der Hardware ist – Hobbys kosten immer. Natürlich könnte ich noch´n bißchen sparen, wenn ich alle Comps immer ganz runterfahren und ausschalten würde…mache ich aber nicht: alle sind immer in Standby, wenn nicht in Nutzung, damit ich schnell Zugriff habe. Sowas wie zum Schrank traben, Notebook vorkramen, „wohin“ tragen, aufklappen, usw. gibt´s bei mir nicht: hin und los, so muß das sein.
    ———————————————–
    Aber konkret zum Kühlschrank, den habe ich mir Mitte 2016 nicht wegen des stromsparens gekauft, das habe ich eher billigend in Kauf genommen. Neien – die vorherige Kühl/Gefrier war von 1998, 18 Jahre alt und hat ihr Geld gut verdient (900,- DM hatte ich damals bezahlt).

    Also: es sollte was neues her: bißchen mehr Platz sollte auch drin sein. Los gings im Internet mit suchen, bestimmt ein Jahr hab ich immer mal wieder geguckt – einige Kriterien waren zu erfüllen:

    – nicht weiß, nicht silber – Breite/Tiefe müssen gerade noch in die Kleinküche passen, Höhe nicht über 1,60 m, weil obendrauf die Mikrowelle stand und weiter stehen sollte

    Letztlich habe ich einen gefunden, bei dem alles paßte – 100,- mehr für den roten wollte ich aber nicht löhnen, da habe ich eine andere Farbe genommen. So eine Mischung aus dunklem Braun und Anthrazit, gefällt mir immer noch ganz gut. Und: 389,- € 2016 sind schon deutlich günstiger als die o.a. 900,- DM von 1998.

    Er wurde angeliefert, der Nachbar hat mir geholfen, den alten mittels Sackkarre aus dem 1. Stock über die Treppen in den Keller zu hieven – ich bin vorgegangen und habe alle Türen aufgeschlossen (unser Keller ist fast besser abgesichert als Fort Knox, grins.)

    Ich hab´s überlebt, der Nachbar hat´s überlebt, der alte Kühlschrank leider nicht: oben war er noch funktionsfähig, unten war er kaputt – der Motor hing halb draußen. Das war mir dann aber egal, der sollte ja eh „wech“.

    Oben kam später der große Schreck – ich habe gedacht, die neue Kühl/Gefrier ist kaputt, weil ich gar nix gehört habe, Das Brummen vom alten hatte ich immer ganz leise im Ohr. War aber doch nicht – der neue ist SO leise, das ich ihn nur höre, wenn ich zufällig direkt daneben stehe. Temperaturregelung halte ich ganz einfach: immer auf max. – dann hat meine Fanta die richtige Temperatur für einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Oder mehrere Schlucke, je nach Durst.

    Merke: wer nicht arbeitet, soll wenigstens immer kalte Fanta und heißen Kaffee parat haben – erhöht auch die Konzentration an den Computern.

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