Wenn ihr euch ein wenig mit dem „perfekten Eis“ beschäftigt habt, ahnt ihr es bereits: Das Thema ist erstaunlich komplex, denn hier geht’s nicht selten um chemische Prozesse. Es soll cremig, nicht zu hart, nicht zu eisig und gleichmäßig gefroren sein – puh, wie schwierig. Eine Eismaschine ist ein großartiger Helfer, der euch viel Arbeit abnimmt. Damit es mit ersten Erfolgen klappt, an dieser Stelle ein paar Tipps für den Start. Sie sind aus eigener Erfahrung.
1. Sorbet & Frozen Yoghurt: Fangt mit Erfolgsgaranten an
Die Eismaschine ist da, ihr habt sie ausgepackt und wartet auf ihren Einsatz. Und nun? Den meisten Geräten liegt ein Handbuch mit Rezepten bei, an denen ihr euch versuchen könnt. Mein Ratschlag an euch: Probiert zuallererst wirklich simple Eiskreationen aus. Denn hier ist der Frustfaktor gering, die Erfolgschancen sind dagegen hoch.
Gerade Frozen Yoghurt ist perfekt für all diejenigen, die sich erst noch ein wenig orientieren müssen und keine Lust haben, mit Eiern und Schlagsahne zu hantieren, um im schlimmsten Fall am Schluss alles wegzukippen.
Frozen Yoghurt für Anfänger:
- 300 Gramm Griechischer Joghurt (nehmt diesen, er hat mehr Fett als normaler)
- 1-2 reife Bananen oder 50-100 Gramm (Puder-)Zucker
- Bei Bedarf Erdbeer- oder Kirschmarmelade
Griechischen Joghurt mit Zucker oder gut pürierten Bananen vermengen. Danach für mindestens 30 Minuten in die Eismaschine. Nach 20 Minuten während des Rührens noch etwas Marmelade hinzufügen, schon bekommt der Frozen Yoghurt noch eine angenehme Erdbeer-Note.
Fruchtsorbet für Anfänger
- 350 Gramm Obst – was ihr gerade so habt
- 50-100 Gramm Zucker
- 150 ml Wasser
Abgängig von der gewünschten Süße mindestens 50 Gramm Zucker mit dem Wasser zum Kochen bringen und etwas „einköcheln“ lassen, sodass fast ein Sirup entsteht. Wenn vorhanden noch ein, zwei Spritzer Zitronensaft hinzufügen. Etwas abkühlen lassen. Obst gut pürieren und das „Zuckerwasser“ hinzufügen. Noch einmal vermischen, dann ab in die Eismaschine für eine Stunde.
Guten Appetit.
2. Unterstützung für die Eismaschine: Smoothie-Maker oder Mixer
Holt euren alten Mixer aus dem Schrank, zweckentfremdet euren Smoothie-Maker oder kauft euch gar einen solchen. Mein AEG PerfectMix ist bei der Eisherstellung ein verdammt guter Unterstützer, der in Sekundenschnelle auch Obst aus der Tiefkühltruhe zerkleinert und sozusagen für die Eismaschine vorbereitet. Das kann natürlich auch ein klassischer Mixer.
In vielen Haushalten kommt noch ein Stabmixer zum Einsatz, der zwar geeignet ist, aber weniger Freude bereitet. Gerade ein Smoothie Maker bekommt dank einer Eismaschine einen praktischen Mehrwert, denn bei einem solchen könnt ihr in der Regel nach dem Zerkleinern noch problemlos Flüssigkeiten hinzufügen – und das ist bei der Produktion von Eiscreme sehr häufig der Fall.
3. Seid mutig und experimentierfreudig
Es klingt banal, doch ist es ein wichtiger Tipp: Haltet euch zu Beginn an die Standard-Rezepte für Vanille, Schoko und Erdbeer- bzw. Fruchteis. Wenn ihr euch mit diesen sicher fühlt, geht einen Schritt weiter und ersetzt zum Beispiel den Zucker durch Bananen, Datteln, (natürlichen) Süßstoff oder Sirups. Ihr tastet euch also behutsam an neues Terrain heran und stellt fest, dass eure Experimentierfreude von Eis zu Eis steigt.
Ich selbst teste recht viel aus, um gutes veganes Eis hinzubekommen. Nicht unbedingt, weil ich Veganer bin, sondern weil ich persönlich den täglichen Verzehr von Milchprodukten und Eiern reduzieren möchte. Zwangsläufig beschäftigt ihr euch dadurch mit Stärkearten, Guarkernmehl, Traubenzucker, Fettgehalt von Produkten und Milch-Alternativen aus Hafer, Soja oder Mandeln. Und eines sei euch vorweg gesagt: Das macht eine Menge Spaß, neue Rezepte zu entdecken und Lösungen für „Probleme“ zu finden. Wie kann ich die Konsistenz verbessern oder den Geschmack intensivieren? Das sind Fragen, die euch häufiger durch den Kopf gehen werden.
4. Macht euch schlau
Für den angehenden Eiskonditor gibt’s natürlich genügend Lesestoff. Ihr findet Millionen Rezepte im Internet, aber ich persönlich finde, dass Eisrezept-Bücher (ausnahmsweise) besonders praktisch sind. Schöne Fotos sowie schnell und stets ähnlich realisierbare Sorten machen solche Werke zu einem nützlichen Schmöker in der Küche. In diesem Zusammenhang sei „Das beste Eis der Welt“ von Jeni Britton Bauer erwähnt, das den Fokus auf vegane Eis-Desserts und Sorbets legt. Auch empfehlen möchte ich „Die Eis-Bibel“ von Yüksel Saier und Engert Eis, die 100 Ideen explizit für die Eismaschine vorstellt. Ich selbst fand diese in der Bibliothek.
Sehr hilfreich für mich war auch eine Webseite: Kuechenlatein.com führt euch in einem Beitrag in die komplexe Welt der Stärken, Emulgatoren und Zucker ein.
5. Findet heraus, was eure Eismaschine noch kann
Und ein Tipp zum Schluss, bevor ihr eure Eismaschine im Herbst „einmottet“: Schaut euch doch einmal an, was sie noch kann. Vor allem die Eismaschinen mit Kompressor, also eigener Kühlfunktion, können euch auch Joghurt herstellen. Auch das kontinuierliche Rühren oder Kühlen (ähnlich einem Kühlschrank) kann für andere Zwecke praktisch sein. Die Joghurt-Funktion solltet ihr nicht unterschätzen, da ihr so aus einem normalen Joghurt und Milch sehr schmackhaften Joghurt vermehren könnt. Das spart ggf. sogar Geld.
Fünf Gründe, wieso sich der Kauf einer Eismaschine (nicht nur im Sommer) lohnt
Und habt ihr euch gefragt, wozu die Klappe am Deckel gut sein könnte? Hier dürft ihr während der Eisherstellung weitere Zutaten ergänzen. Probiert es doch mal mit Keksstückchen, Schokosoße oder einem Schuss Tabasco? Eure Eismaschine kann viel, wenn ihr ihr Potenzial ausschöpft. Und dazu gehört neben Experimentierfreude freilich auch etwas die Lust auf Neues. Ich bin mir sicher, dass euch diese schnell kommt – spätestens nach den ersten Erfolgen und zufriedenen Familienmitgliedern oder Freunden.
Bei Euronics gibt es natürlich aus Eismaschinen und Eisbereiter.
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