UKW ist weiterhin die meist verbreitete Radiotechnik, aber DAB+ holt auf. Noch lauern ein paar Fallstricke, aber fast immer lohnt sich die Aufrüstung. Hier erfahrt ihr alles, was ihr für den Umstieg auf Digitalradio wissen müsst. Und, keine Sorge: Wir verschweigen nichts!
Was sind die Vorteile von DAB+?
Mit DAB+ empfangt ihr eure Lieblingssender in AAC-Qualität. Denselben Standard verwendet unter anderem auch Apple im iTunes Music Store. Jeder Sender, den euer DAB+ Gerät empfängt, wird gleich stark übermittelt, vom ARD-Regionalsender bis zum Lokalfunk. In eurem Bundesland könnt ihr sogar Sender hören, die ihr vorher nicht empfangen konntet. In Stuttgart etwa einen Freiburger Sender. Weil der Frequenzraum nicht so eng ist wie im kleinen UKW-Band und die Datenrate bei gleicher Qualität niedriger als beim Vorgänger DAB (Digital Audio Broadcasting), könnt ihr mit DAB+ außerdem mehr Sender empfangen. Darunter auch Spartenkanäle.
Das Rauschen von UKW oder dass sich zwei Sender in die Quere kommen, soll es mit DAB+ nicht mehr geben. Das digitale Radio funkt außerdem auf Gleichwellen: Sender haben immer die gleiche Frequenz. Ohnehin werdet ihr bei modernen Digitalradiogeräten von Frequenzen nicht mehr viel mitbekommen. Als Empfänger werden euch die Namen der Sender zur Auswahl angezeigt. Die Frequenz ist weiterhin abrufbar, gerät aber eher in den Hintergrund.
Welche Technik brauche ich für DAB+?
Ihr werdet es nicht für möglich halten: Für den Empfang des modernen Digitalradios braucht ihr einen DAB+ fähigen Radioempfänger. Das kann ein simples Taschen-, Koffer- oder Schreibtischradio sein, ein Radiowecker, ein Kombi-Gerät mit Bluetooth oder Internetradio, eine entsprechend ausgerüstete Heimstereo-Anlage oder ein Autoradio. Auch zumindest ein aktuelles Smartphone, das LG Stylus 2, hat DAB+ bereits eingebaut. Das ist allerdings heute noch die Ausnahme.
Welche Sender kann ich mit DAB+ empfangen?
In dem Bundesland, in dem ihr wohnt, empfangt ihr über DAB+ alle öffentlich-rechtlichen Sender der jeweiligen Landesrundfunkanstalt und der direkt benachbarten Anstalten. Hier in Bonn (NRW) sind das etwa die Sender des WDR, sowie die benachbarten vom SWR. Dazu kommen Privatsender, sofern diese ihr Programm über die Technik ausstrahlen (s.u.). Im Digitalradio werden die regional verfügbaren Sender „Ensemble“ oder „Multiplex“ genannt. Schön: Auch einige Spartenkanäle, die es über UKW nicht gibt, findet man hier. In NRW etwa 1live diggi, der digitale Ableger des großen WDR-Programms.
Auch im Ausland funktioniert euer DAB+-Radio, wenn die dortigen Länder über ein eigenes DAB+ oder DAB-Netz verfügen. Falls nicht, verfügen eigentlich alle modernen Digitalradios zusätzlich über einen UKW-Tuner, so dass ihr auch im Urlaub Radio hören könnt.
Warum laufen DAB+ und UKW parallel?
Schon im Jahr 2000 strebte die Bundesregierung an, das analoge UKW durch das digitale DAB zu ersetzen. Eine Mehrheit fand sich dafür aber nicht, einen Zwang zur Umstellung gab es nie – anders als beim terrestrischen Fernsehen mit DVB-T. Und so startete mit DAB+ im Jahre 2011 die zweite, verbesserte Generation, die das Digitalradio mehr Menschen schmackhaft machen sollte. Und obwohl das gelang, bleibt UKW unverändert am Start. Auch weil UKW-Empfänger noch sehr weit verbreitet sind, in Autoradios zum Beispiel, und seltener umgerüstet werden.
Muss ich mich auf DAB+ oder UKW festlegen?
Das Gute am zähen Ringen zwischen DAB+ und UKW: als Kunde bekommt man das beste aus beiden Welten. Die Geräte-Hersteller lösen das Problem sehr pragmatisch mit Kombigeräten: Jedes DAB+-Radio, das heute verkauft wird, ist gleichzeitig auch UKW-fähig. So bleibt es für die Nutzer egal, ob sich DAB+ am Ende durchsetzt, der UKW-Funk den Digitalradio-Standard noch überlebt oder ob beide noch über Jahre parallel laufen. Euer neues Radio sollte beides können. Aber Achtung: der umgekehrte Fall gilt nicht immer! Leider nicht jedes neue UKW-Radio ist auch gleichzeitig ein Digitalradio.
Was ist besser an DAB+ als an DAB?
DAB+ löst seit etwa 2011 den Vorgänger-Standard DAB ab. DAB nutze noch das etwas in die Jahre gekommene MPEG-2-Verfahren, auch MUSICAM genannt. DAB+ setzt auf das noch bessere Audioformat MPEG-4, den Nachfolger von MP3. MPEG-4 wird unter anderem auch von Apple im iTunes Store im AAC-Format benutzt. Der Standard bietet einen besseren Klang als MP3 oder MPEG-2, während gleichzeitig eine geringere Datenrate notwendig ist. So können außerdem mehr Sender über die verfügbare Bandbreite ausgestrahlt werden.
Gleich geblieben ist die Übertragungstechnik. Beide DAB-Standards nutzen die gleichen Übertragungswege, die gleichen Multiplexe und die gleichen Frequenzen. DAB wurde von vielen Sendern und noch mehr: den Hörern nicht wirklich angenommen. Deswegen sind Hersteller und Netzbetreiber nun umso mehr bestrebt, DAB+ zum Erfolg zu verhelfen.
Welches Audioformat nutzt DAB+
Bei DAB+ kommen unterschiedliche Audiokompressionsverfahren zum Einsatz: Das noch unter DAB genutzte HE AAC v1 und das neue HE AAC v2. Selbst der alte MPEG-II-Codec wird vom Deutschlandfunk noch verwendet. Auch die Bitrate kann von Sender zu Sender variieren. Standard soll der AAC v2-Codec mit 72 kbit/s sein. Bei einer Stichprobe fand ich in Bonn etwa den Sender 1live mit 96 kbit/s vor, BigFM sendete mit 72 kbit/s, das dort ebenfalls verfügbare Schwarzwaldradio mit 64 kbit/s.
Die Audioqualität von HE AAC v2 soll laut Experten bei 72 oder gar nur 48 kbit/s ebenso gut sein wie 128 kbit/s bei HE AAC v1 (DAB).
Warum hat DAB/DAB+ einen so schlechten Ruf?
Digital ist nicht zwingend immer besser als analog. Das ist etwas, worauf gerade Audiophile immer gerne hinweisen. Und so ist es auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Umstellung auf Digitalradio einige Herausforderungen mitbringt, die noch nicht gänzlich gelöst sind. DAB+ funkt auf höheren Frequenzen als UKW, was unter der gegebenen Sendemast-Struktur die Reichweite verringert.
Der Netzbetreiber Media Broadcast gibt für Mitte 2019 eine Netzabdeckung im Bundesgebiet von 85 Prozent der Bundeshaushalte, 92 Prozent mobil und 99 Prozent entlang der Autobahnen an. Bis Ende 2017 erwarten die Landesmedienanstalten eine bundesweite Abdeckung von 95 Prozent. Da ist noch Luft nach oben! Die Kollegen von Teltarif.de stellten beispielhaft den Empfang des Digitalradios in Wiesbaden (besser als UKW) und in Bad Kreuznach (nur mit Testprogrammen) gegenüber.
Und dann gibt es noch die gänzlich kritischen Stimmen, die argumentieren, das Digitalradio in seiner jetzigen Form gehe völlig an den Bedürfnissen von Hörern und Sendern vorbei und sei eine Geldvernichtungsmaschine. Zuletzt stimmte der niedersächsische Landtag gegen die weitere öffentliche DAB-plus-Finanzierung. Unmittelbare Konsequenzen hat die Entscheidung allerdings nicht. Es sind übertriebene Reaktionen.
Was beklagen Privatsender an DAB+?
Wie so oft geht es natürlich mal wieder ums Geld. Während die gebührenfinanzierten Sender das Digitalradio eher befürworten, auch Geld aus dem Gebührentopf für die Umstellung bekommen haben, klagen Privatsender über hohe Kosten durch den Simultanbetrieb. Kosten, die alleine durch Werbung nicht wieder einzunehmen seien. Sie wünschen sich dafür Geld von der Bundesregierung, aber die zeigt sich karg. Und so kommt es, dass es einige Privatsender über DAB+ nicht zu empfangen gibt, in manchen Bundesländern keinen einzigen.
So entsteht ein Teufelskreis. Denn ganz ohne Privatsender macht so ein Digitalradio dem Hörer auch keinen Spaß. Zumal die Empfangs-Kombigeräte mit DAB+ und UKW in den letzten Jahren zwar deutlich preiswerter geworden sind, Qualität hier aber immer noch mindestens 40 Euro kostet. Mehr, als man für reine UKW-Radios zahlen musste und muss.
Es gibt zwar Stimmen, die das mit den hohen Kosten für Privatsender relativieren. Ein weiteres Problem für Privatsender bleibt bei DAB+ aber bestehen: eine regionale Ausspielung von Werbung ist durch die landesweit einheitliche Ausstrahlung nicht ohne Weiteres möglich. So kann ein regional arbeitender Privatsender über DAB+ zum Beispiel keine unterschiedliche Werbung mehr für Köln und für Düsseldorf einspielen. Das bedeutet klare Umsatzverluste für die auf Werbeeinnahmen zwingend angewiesenen Privatradios.
DAB+ und nie wieder Probleme?
Ganz so einfach ist es leider nicht. DAB+ ist ebenso wie UKW auf Sendemasten angewiesen. Und aufgrund der kürzeren Funkwellen müsste das Netz im Prinzip noch ausgebaut werden, um einen gleichwertigen oder besseren Empfang zu gewährleisten. Die Netzabdeckung in Deutschland ist allerdings noch nicht flächendeckend. Empfangsprobleme gibt es also auch beim Digitalradio. Anders als bei UKW, zeigt sich das aber nicht in Form von Rauschen – womit man sich zeitweilig zufrieden geben könnte. Die Verbindung reißt bei DAB+ nahezu abrupt ab oder kommt gar nicht erst zu Stande.
Auch die gute alte Antenne ist nach wie vor notwendig. Bei einem Test mit meinem DAB+-Radiogerät bekam ich hier in Bonn den Sender 1live problemlos rein. Für den ebenfalls angebotenen Sender SWR3 musste ich allerdings die Antenne genau ausrichten, um überhaupt etwas zu hören.
Webradio als Alternative für DAB+ und UKW?
Es gibt nicht wenige Stimmen im Streit um DAB+ und UKW, die sagen: Warum nicht einfach auf das Internet setzen? Webradios empfängt man über spezielle Websites wie Radio.de, Apps, iTunes oder als Livestream auf den Webseiten der Sender. Die Streams erreichen eine ähnliche Qualität wie DAB+ und teils besser. Song- und Senderinfos gibt es dort natürlich auch und man empfängt Sender weltweit.
Zuhause im heimischen WLAN können Radiostreams eine gleichwertige Alternative sein – auch wenn Streams gerne mal abreißen und der Komfort über ein Smartphone oder Laptop als Abspielgerät nicht der gleiche ist – es sei denn, man verwendet spezielle Internetradios oder Kombigeräte.
Die Frage allerdings bleibt: Was macht man unterwegs? Die Mobilfunknetze der Provider sind weiterhin löchrig, auch im Jahr 2017 bleiben üppige Datenpakete – die man dafür bräuchte – Luxus. Streams würden bei Überlandfahrt im Auto oder selbst in der Stadt regelmäßig abreißen.
Und dann gibt es noch das Argument mit den laufenden Kosten: Ein Digitalradio, einmal angeschafft, ist im Betrieb kostenlos. Die Nutzung über Breitband-Internetleitungen stationär oder mobil würde den Anwender hingegen auf jeden Fall Geld kosten.
Wie ist der Sound von DAB+ im Vergleich zu UKW?
Man muss es ganz klar sagen: Das Versprechen der Befürworter, dass DAB+ gegenüber UKW auf jeden Fall ein besseres Klangerlebnis biete, kann nicht zu hundert Prozent unterschrieben werden. Bei gutem Empfang kann ein starker UKW-Sender ein gleiches Klangerlebnis bieten; Audiophile werden mitunter sogar einen besseren, weil „volleren“ Klang attestieren. DAB+ spielt hingegen seine Stärken gegenüber UKW bei schlechterem Empfang aus und wenn hohe Bitraten zum Einsatz kommen.
Welche Zusatzdienste bietet DAB+?
DAB+ bietet eine ganze Reihe interessanter Zusatzdienste, die vor allem im Display des Radiogeräts zum Einsatz kommen. Natürlich nur, wenn das Endgerät und der jeweilige Multiplex das auch unterstützen. Kurz aufgelistet sind das:
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- DLS/DLS+: Radiotext-ähnliche Angaben wie Sender, Interpret, Titel
- EPG: Detaillierte Programmübersicht und -beschreibung, ähnlich wie auf TV-Geräten
- MOT/Journaline: Mehrzeilige Nachrichten aller Art, die nicht zwingend zum Programm passen müssen. Etwa Sportnachrichten oder Börsendaten.
- TMC/TPEG/Announcements: Verkehrsinformationen und Warnmeldungen, auch deutlich lokaler als im analogen RDS.
- BWS: Die Möglichkeit, übertragene Websites direkt im Radiodisplay aufzurufen
- SLS/Radio VIS: Bildinformationen wie Albumcover, Senderlogos oder Nachrichtenbilder können übertragen werden.
- File Collector: Programmbegleitende Audiofiles wie Podcasts oder Soundschnipsel können übertragen werden.
Wie zukunftssicher ist DAB+?
Die Politik vermeidet bislang leider ein klares Bekenntnis zum Digitalradio – und das seit nunmehr fast 20 Jahren. Das ist sehr schade und im Falle der ersten DAB-Generation auch nach hinten losgegangen. Das soll mit DAB+ nicht wieder passieren. Mittlerweile wurde auch viel Geld dafür in die Hand genommen, um der Technik zum Erfolg zu verhelfen. Das Marketing ist stärker als noch bei DAB, allerdings nicht so deutlich und konsequent wie etwa bei der Umstellung des Digitalfernsehens auf DVB-T2 HD.
Die Lage bleibt angespannt. Solange das Netz nicht bundesweit zur Verfügung steht und solange nicht alle Privatsender mitziehen (die dafür ihre Gründe haben mögen), ist die Zukunft von DAB+ nicht in Stein gemeißelt. Mit Sicherheit kann zu diesem Zeitpunkt nicht garantiert werden, dass die aktuellen Probleme nicht irgendwann mit einer weiteren Technikgeneration – vielleicht wird sie DAB 3 heißen? – gelöst werden sollen. Der Endverbraucher müsste sich dann noch einmal ein neues Radiogerät kaufen. Das kann von ihm aber nicht endlos verlangt werden.
Es lohnt sich allerdings optimistisch zu sein: Laut dem Digitalisierungsbericht 2017 der Landesmedienanstalten wurden in Deutschland bisher fast genau 10 Millionen DAB+ fähige Endgeräte verkauft. Mindestens 11 Millionen Menschen oder 15 Prozent aller Haushalte hätten Zugang zu einem DAB+ Abspielgerät, so der Bericht weiter. Die Zahl der verkauften und genutzten Geräte wächst jährlich und hat – immerhin – IP-Dienste und Kabel als zweit- und drittmeist genutzte Verbreitungstechniken nach UKW abgelöst.
Mit ein wenig Opportunismus ausgedrückt: DAB+ ist damit inzwischen so weit verbreitet, dass die Technik nicht einfach so eingestellt werden kann ohne dass massive Proteste in der Bevölkerung die Folge wären. Oder auf Englisch gesagt: too big to fail.
Wird UKW bleiben?
In Norwegen und der Schweiz sind die Bestrebungen der Digitalisierung des Radios schon viel weiter als in Deutschland. DAB+ wird dort mit Hochdruck eingeführt; Norwegen schaltet das UKW-Radio sogar im Laufe des Jahres 2017 ab. Die Schweiz plant die Umstellung bis 2024.
In Deutschland zeichnet sich ab, dass UKW uns noch eine Weile erhalten bleiben wird. Für Privatsender bleibt das Analogradio auch aus monetären Gründen derzeit der Favorit, hier wird sogar neue Technik eingeführt. Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk sah sich zuletzt allerdings immerhin zu einer friedvollen Co-Existenz von Analog- und Digitalradio bereit.
Für wen lohnt sich DAB+?
Kurz gesagt: Wer sich heute ein neues Radio kaufen möchte, der sollte zu einem DAB+ Gerät greifen. Die Technik bietet viele Vorteile und dank Kombigeräten wird UKW weiterhin unterstützt. Ihr erhaltet also das Beste aus beiden Welten. Wenn ihr auch noch Internetradio zusätzlich wollt, gibt es auch dafür Kombigeräte.
Oder, mal anders herum gedacht: Es kann guten Gewissens heute eigentlich niemandem mehr empfohlen werden, ein reines UKW-Radio zu kaufen, weil die Technik definitiv ein Auslaufmodell ist.
Vor dem Kauf eines Digitalradios solltet ihr die Netzabdeckung an eurem Wohnort und dem Weg zur Arbeit checken (wenn Autoradio), euch eventuell von einem Bekannten ein Gerät testweise leihen und euch von eurem Euronics-Fachhändler beraten lassen.
Fazit: Nur Mut zu DAB+!
Das Digitalradio wird nicht mehr verschwinden. Die Technik wird uns erhalten bleiben, auch in Form der jetzigen Technik DAB+. Die bietet viele Vorteile, mehr Sender und ungleich mehr Komfort als UKW-Funk. Die Geräte kosten meist nur ein ganz klein wenig mehr als reine UKW-Geräte.
Noch schöner wäre es natürlich, auch die Privatsender würden sich mit der Politik und den Netzbetreibern einigen. Denn ohne alle Sender in Digitalform macht die Technik natürlich nur halb so viel Spaß. Die Mittler sind hier, wie so oft, die Gerätehersteller. Sie lösen das Problem, indem jedes DAB+ Radio auch gleichzeitig UKW-fähig ist. So geht einem kein Sender mehr durch die Lappen. Man kann also bedenkenlos heute zu einem DAB+ Radio greifen. Und wunderschöne Radiogeräte machen einem die Entscheidung leichter.
Das Beitragsbild von Lubos Houska (CC0-Lizenz) zeigt ein altes UKW-Radio, kein Digitalradio.
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Schöner Artikel, sehr objektiv und umfangreich zusammengetragen.
Ein paar Anmerkungen habe ich noch:
1) Deutschlandfunk sendet mittlerweile ebenfalls in AAC+. Es gibt in Deutschland keine Programme mehr, die noch nach dem alten DAB-Standard in MP2 senden.
2 ) Regionalisierung ist auch über DAB+ möglich und wurde z.B. erfolgreich in Sachsen-Anhalt getestet. Das Verfahren nennt sich Bitratenmanagement und reduziert für die Zeit der Regionalisierung (z.B. für Werbung) die Bitraten der Programme – der Hörer bemerkt davon nichts.
3 ) Für NRW gibt es ein Konzept der Media Broadcast, bei dem das bisherige Geschäftsmodell des Lokalfunks aufrecht erhalten bleibt. Es ist davon auszugehen, dass die zuständige Medienanstalt in Kürze Kapazitäten ausschreibt.
4 ) Bis Ende 2017 starten weitere 40 private Radioprogramme oder erweitern ihr Sendegebiet. Insbesondere in Sachsen und Bayern sind seit kurzem bzw. in Bälde zahlreiche Private zu empfangen.
5 ) Technikinteressierte Radiofans sind eingeladen, in die Facebook-Gruppe „Pro DAB+“ einzutreten. Dort verpasst man keine Neuigkeit und Aufschaltung.
Danke für die Ergänzung, Matthes! Noch mehr, das für DAB+ spricht. 😉
Schöner, umfangreicher Beitrag, nur vermisse ich die Erwähnung und Bewertung der Kanaltrennung von STEREO! DAB nur MONO?
Gute Frage! Technisch auf jeden Fall möglich und vorgesehen bei DAB+. Ob die Sender in Deutschland auch Stereo ausstrahlen, dazu habe ich tatsächlich keine validen Informationen gefunden. Entweder es wird gar nicht explizit erwähnt, weil für selbstverständlich gehalten, oder für nicht wichtig empfunden. Gehe aber mal davon aus, dass es Stereo ist.
DAB+ : Die Digitalprogramme kommen „selbstverständlich“ in Stereo. Einzig denkbare Ausnahme mögen reine Wortprogramme (reine Information/Nachrichten, Automatikdurchsagendienste, Wetterdienste, Verkehrsinformation) sein. Jedes „Voll- oder Spartenprogramm“ mit Unterhaltungswert bzw. -anforderung wird aber in Stereo übertragen. Und das rauschfrei (anders wie bei UKW, da Stereo hier ein sehr breites Multiplex-Signal übertragen muss, was den Rauschabstand deutlich mindert, v.a. bei ungünstigen Empfangsverhältnissen). Bei DAB+ sind es feste oder auch – je nach Programm und geforderter Qualität variable – standardisierte Bitraten die eine Rolle spielen, aber nur in Punkto Tonqualität, nicht in Punkto Rauschabstand letztlich. Schlechter Empfang heisst bei DAB+ leider immer : Gar Kein Empfang resp. häufiges „Clipping“/“Knarzen“, d.h. spätestens dann, wenn die FEC (digitale Bitfehlerkorrektur) nicht mehr völlig auskorrigieren kann, versagt der Empfänger.
Was bei DAB+ noch möglich ist: Verschlüsselung (PayRadiosender).
Sehr geehrte Damen und Herren
Für mich Wäre gut das alle regionale sowie Öffentlich u. RechSender über DAB+ ausgestrahlt würden.
Wurde aber auch Zeit, bin längst weg von UKW!
wir haben eine ältere Anlage mit Tuner und Verstärker, die noch auf analog eingestellt war und seit der Umstellung auf digital nicht mehr funktioniert. Und ein modernes TV-Gerät. das digital empfängt. Welchen Umwandler für die Radioanlage benötigen wir, ohne dauernd das Fernsehgerät an zu haben.
Am 27.11.2018 wird jetzt alles auf digital umgestellt. Auch Radios.
Wir haben im Haus ca. 7 analoge Radios und 2 Autoradios.
Wie muß ich vorgehen?
Muß ich für j e d e s Radio ein Zusatzgerät, und zwar einen digitalen Radio-Receiver haben, um weiter mit meinen alten Geräten Radio zu hören? Das geht aber nur, wenn das alte Gerät einen „Audio-Eingang“ hat.
Oder reicht im Hause nur ein Radio-Receiver?
Ein riesen Aufwand – bin verunsichert.
Danke vorerst und liebe Grüße aus Berlin
Helga T.
Liebe Helga,
„Am 27.11.2018 wird jetzt alles auf digital umgestellt. Auch Radios.“
Ganz so ist es zum Glück nicht. Umgestellt wird der analoge KABELempfang. Das heißt: Radios, die Sie an eine Kabeldose angeschlossen haben (ähnlich wie Ihren Fernseher) müssen Sie umrüsten. Nicht aber terrestrische UKW-Radios, zu denen mit sehr hoher Sicherheit auch Ihre Autoradios gehören. Ob und wann diese umgestellt werden, ist noch lange nicht beschlossen. Die sollten Sie erstmal problemlos weiternutzen können, ähnlich wie andere, herkömmliche UKW-Radios in Ihrem Haushalt.
Da der Termin ja nun jetzt naht: Vielleicht einfach einmal schauen, welche Geräte sich morgen noch verwenden lassen und welche nicht.
Für die Radios, die Sie an einen Kabelanschluss angeschlossen haben, hat mein Kollege Peter Giesecke zusammengestellt, was Sie beachten müssen, um diese dort weiter zu betreiben: https://trendblog.euronics.de/audio-streaming/kabelfernsehen-radio-hoeren-nach-der-analogabschaltung-57335/
Welche Geräte zeigen denn die EPG-Informationen an?
Hallo. Ich habe einen alten Grätz Melodia Radio von 1957. Kann ich beim Plattenspieler ausgang eine Technisat Dab plus Radio anschliessen, Danke.
Hallo Günter, das ist echt Expertenwissen, wonach du hier fragst. 🙂 Zunächst zum Verständnis: Hat dein Radio einen Plattenspieler integeriert, oder sind das zwei verschiedene Geräte? Die allermeisten heutigen Radios, auch Technisat-Digitalradios, haben keinen Audio-Eingang. Wenn du alte und neue Geräte zusammenschaltet willst, dann am besten über einen Receiver.