SabineTek SmartMike+ Test: Bluetooth-Mikrofon ist nicht das Eine für alles

Mit dem kabelloses Bluetooth-Mikrofon SabineTek SmartMike+ kämpfst du erfolgreich gegen das Adapterchaos. Leider enttäuscht ausgerechnet der Sound.

SabineTek SmartMike+ Test: Bluetooth-Mikrofon ist nicht das Eine für alles
SabineTek SmartMike+

Die EU-Kommission hat kürzlich die Weichen für einheitliche Smartphone-Ladekabel ab 2024 gestellt, und die Verbraucher:innen atmen auf. Dabei sitzt das Problem eher beim Zubehör. Wer sich einmal ein Mikrofon für Digitalkamera oder Smartphone gekauft hat, kann ein Lied davon singen. Dem schlage ich ein Schnippchen, dachte ich, und hole mir das Bluetooth-Mikrofon SabineTek SmartMike+, das für alle Systeme passt. Tatsächlich funktioniert das auch – doch wie so oft gibt es einen entscheidenden Nachteil.

Kabellos auf iPhone, Android und Mac

Bei Online-Händlern wie unserem Brötchengeber EURONICS ist das kabellose Mikrofon derzeit nicht zu beziehen, bei anderen nur zu Mondpreisen. Ich bestellte es dann direkt beim Hersteller und nahm eine lange Lieferzeit in Kauf. Preis: ca. 120 Euro. War mir das Geld wert. Denn das SabineTek SmartMike+ könnte das Rundum-Sorglos-Paket sein: zum Anstecken, für Interviews wie für Vlogs. Dazu ist es kabellos, für iOS wie für Android, und dank Bluetooth auch ohne sonstigen Empfänger.

Klein, handlich, vielseitig: Das SabineTek SmartMike+
Klein, handlich, vielseitig: Das SabineTek SmartMike+

Und es funktioniert! Teils sogar ohne App auf einem iPhone 14 Pro (mit iOS 16), einem Samsung Galaxy A53 (mit Android 13) und sogar einem MacBook Air M1 (mit macOS 13.1 Ventura).

Damit erspare ich mir das Chaos, das sonst mit einem Mikrofon einhergeht. Kabellose Mikrofone benötigen für gewöhnlich einen Empfänger und einen Sender. Letzteren verbindest du oft noch über einen 3,5-mm-Klinkenstecker mit einem Lavalier-Mikro. Das Steckerchaos begleitet uns also auch noch im Jahr 2023. Viele Klinken-Mikrofone benötigen deswegen – je nach Endgerät – einen TRS- oder TRRS-Adapter. Käufer:innen finden das oft erst nach dem Kauf heraus, weil nicht jeder Hersteller so freundlich ist, darauf hinzuweisen oder einen passenden Adapter gleich beizulegen.

Mitgeliefertes Zubehör: Klinkenstecker, USB-A und selbst Micro-USB sind nicht totzukriegen.

SabineTek immerhin tut das, so dass du das Mikrofon auch via Kabel mit einem passenden Endgerät verbinden könntest. Für ein älteres iPhone mit Klinke etwa bräuchtest du einen TRRS-Adapter mit 4 Pins. Andere Geräte begnügen sich mit einem TRS-Anschluss und 3 Pins. Im Zweifel: einfach ausprobieren und testen, mit welchem Stecker die Wellen ausschlagen.

SabineTek SmartMike+: Sound enttäuschend

Oder ganz einfach Bluetooth wie im SmartMike+. Das iPhone 14 Pro erkennt das Mikrofon auch ohne die angebotene App. Das Galaxy A53 mit Android 13 wollte lieber die App benutzen, die mit einer eigenen Video- oder Sprachrekorder-Funktion aufwartet. Das klingt etwas drüber und ist es auch. Besonders berauschend ist die gleichnamige App deswegen – in den beiden großen App Stores nur mit um die 2/5 Sternen bewertet – auch wirklich nicht. In meinem Test immerhin hat sie auf beiden Geräten eine Aufnahme erlaubt und erfolgreich durchgeführt.

Der Nachteil ist denn aber auch schnell genannt: die Klangqualität. Denn die liegt weit unter dem, was ich von anderen Mikrofonen wie dem Rode NT-USB mini oder dem eingebauten Mikrofonen in meinen letzten Smartphones gewohnt bin. Irgendwie blechern, dumpf, weit weg. Vergleiche selbst:

SabineTek SmartMike+: via Bluetooth auf dem iPhone 14 Pro)
SabineTek SmartMike+ via Bluetooth und App auf dem Samsung Galaxy A53
iPhone 14 Pro (internes Mikro)
Samsung Galaxy A53 (internes Mikro)
SabineTek SmartMike+: via Bluetooth auf dem Apple MacBook Air M1
Apple AirPods 2. Gen.
Rode NT-USB mini

Der Vorteil der kabellosen Bluetooth-Freiheit ist also mit einem deutlich schlechteren Klang erkauft. Sehr schade.

Kurzfazit: Handling toll, nur der Sound…

Dabei ist das SmartMike+ sonst eigentlich ein angenehmer Zeitgenosse. Klein, leicht, aber nicht so, dass sich das Gerät billig anfühlen würde. Mit einem praktischen Clip, mit scanbaren QR-Codes für die passenden Apps (für iOS oder Android) mit einer recht langen Akkulaufzeit, Anschlüssen für Klinke und Micro-USB (ja auch das gibt es noch). Dazu liefert der Hersteller noch die passenden TRS- und TRRS-Adapter mit, sowie eine „tote Katze“ als Windschutz, einen Schaumstoffüberzug und einen Ohrhörer. Recht schnell und problemlos gekoppelt ist das Mikrofon jeweils auch.

Aber was nützt das alles, wenn der Sound enttäuscht? Und so bleibt es wohl das Problem: Das eine Mikrofon für alles ohne lästige Kabel, Adapter, Apps oder Empfänger ist auch das SabineTek SmartMike+ leider nicht.

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