Schon für unter 50 Euro bekommt ihr heute Streamingplayer, die Netflix, Amazon Prime und Disney+ in 4K-Auflösung darstellen können. Natürlich bleibt das nicht ganz ohne Nachteile. Wir haben die neuen Roku-Express-Sticks mit dem Amazon Fire TV Stick, dem Telekom Magenta TV Stick und dem Xiaomi TV Stick vergleichen. Das Rennen gewinnt überraschend der Telekom-Stick.
- Preise: Roku, Amazon, Telekom, Xiaomi
- Hardware
- Betriebssysteme & Apps
- Highlights
- Nachteile
- Fazit: Der beste Streamingplayer bis 50 Euro
Günstige Streamingplayer im Vergleich: Aktuelle Kandidaten
Im vermeintlichen Einsteigersegment tummeln sich einige reizvolle Kandidaten. Neuzugänge in Deutschland sind Roku Express und Roku Express 4K, die seit Ende September 2021 in hiesigen Gefilden erhältlich sind und vor allem dem Amazon Fire TV Stick (Lite) Paroli bieten möchten. Sie treffen auf weitere Konkurrenten, darunter den Xiaomi TV Stick und den Telekom Magenta TV Stick.
Alle haben eines gemeinsam: Die Streaming-Player sind ähnlich klein und erinnern teils an klassische USB-Sticks. Auch bringen sie bereits Fernbedienungen mit. Das Konzept heißt bei allen ganz klar: In einen freien HDMI-Port am Fernseher einstecken, mit Strom versorgen und sofort loslegen.
Player | Preis (UVP) | Lieferumfang |
---|---|---|
Roku Express | 29,99 Euro | Fernbedienung HDMI-Kabel Netzteil Batterien |
Roku Express 4K | 39,99 Euro | Fernbedienung Premium-HDMI-Kabel Netzteil Batterien |
Amazon Fire TV Stick Lite | 29,99 Euro | Sprachfernbedienung (ohne TV-Steuerungstasten) Netzteil Batterien |
Amazon Fire TV Stick | 39,99 Euro | Sprachfernbedienung Netzteil Batterien |
MagentaTV Stick | 49,99 Euro | Sprachfernbedienung Netzteil Batterien |
Xiaomi TV Stick | 49,99 Euro | Sprachfernbedienung Netzteil Batterien |
Da ihr die Sticks von Amazon und Xiaomi und den Player der Telekom direkt in den Fernseher steckt, braucht ihr kein separates HDMI-Kabel – das ist nur bei den etwas sperrigeren Roku-Geräten nötig.
Die Hardware
Die meisten Hersteller geben keine detaillierten technischen Daten wie Art des Prozessors oder Speicher an. In der Preisklasse sind die Streamingplayer aber recht ähnlich ausgestattet. Die etwas teureren Lösungen um 40 bis 50 Euro setzen bereits auf 4K-Auflösungen mit HDR – entsprechend dürften die verbauten Chips etwas potenter sein.
Player | Hardware |
---|---|
Roku Express | Prozessor: Quad-Core-Prozessor WLAN: 802.11b/g/n drahtlose Ein-Band-Funkverbindung Video: Maximal 1080p Audio: Stereo, DTS, Dolby Audio, Dolby Atmos |
Roku Express 4K | Prozessor: Quad-Core-Prozessor WLAN: 802.11ac Dual-Band, MIMO Video: HD, 4K, HDR, HDR10, HDR10+ Audio: Stereo, DTS, Dolby Pass-Through via HDMI Weiteres: Micro-USB-Ethernet-Port |
Amazon Fire TV Stick Lite | Prozessor: Quad-Core-Prozessor (CPU 1,7 GHz, GPU 650 MHz) WLAN: 802.11a/b/g/n/ac Dual-Band, MIMO Speicher: 1 GB RAM, 8 GB ROM Video: Maximal 1080p Audio: Dolby Pass-Through via HDMI Weiteres: Bluetooth 5.0 |
Amazon Fire TV Stick | Prozessor: Quad-Core-Prozessor (CPU 1,7 GHz, GPU 650 MHz) WLAN: 802.11a/b/g/n/ac Dual-Band, MIMO Speicher: 1 GB RAM, 8 GB ROM Video: Maximal 1080p, HDR(+) Audio: Dolby Atmos, Dolby Digital, Dolby Digital+ Surround Sound, Dolby Pass-Through via HDMI Weiteres: Bluetooth 5.0 |
Magenta TV Stick | Prozessor: Quad-Core-Prozessor (CPU 1,8 GHz) WLAN: 802.11a/b/g/n/ac Dual-Band, MIMO 2×2 Speicher: 2 GB RAM, 8 GB ROM Video: 720p/1080p/2160p(4K), HDR, HDR10, HDR 10+, HLG, Dolby Vision Audio: Dolby Atmos Weiteres: Bluetooth 5.0, Micro-USB-Port für Datenträger oder LAN-Adapter |
Xiaomi TV Stick | Prozessor: Quad-Core-Prozessor WLAN: 802.11a/b/g/n/ac Speicher: 1 GB RAM, 8 GB ROM Video: 1080p Audio: Dolby Atmos, DTS Weiteres: Bluetooth 4.2, Micro-USB-Port |
Rein bezogen auf die Hardware ist der Magenta TV Stick am besten ausgestattet – gerade 2 GB Arbeitsspeicher und 4K-Auflösung sind hier die großen Pluspunkte des Telekom-Sticks. Aber er ist auch der teuerste in diesem Vergleich.
Betriebssysteme & Apps
Die eingesetzte Software der jeweiligen Streamingplayer bis 50 Euro ist auch für Einsteiger und Laien nicht ganz uninteressant. Denn das Betriebssystem entscheidet darüber, ob und wie ihr die Geräte mit weiteren Apps oder sogar Spielen erweitern könnt.
Roku Express & Roku Express 4K mit Roku OS
Die beiden Player von Roku setzen auf das hauseigene Roku OS, das den Schwerpunkt auf eine sehr einfache Bedienung legt. Schnell sollt ihr zum Ziel kommen und das streamen, was ihr möchtet. Der Hersteller entwickelte das Betriebssystem explizit für die Darstellung am Fernseher. Mit dabei ist eine intelligente Suche (Sprache oder Texteingabe), mit der ihr schnell gewünschte Inhalte aufspürt.
Apps gibt’s beim Roku OS in dem Sinne nicht. Vielmehr heißen die Erweiterungen Channels, die ihr aktiviert oder abschaltet. Im sogenannten Channel Store warten die üblichen Angebote, darunter Spotify, YouTube, Plex oder der Roku Media Player, mit dem ihr Videos und Musik von euren Mediaservern zum TV schickt.
Bei EURONICS kaufen
Ein paar Spiele sind auch für Roku OS verfügbar, aber die sind technisch ähnlich simpel gehalten wie Games für Smart TVs. Mit einem Roku Express (4K) verwandelt ihr euer TV-Gerät also nicht in eine Spielkonsole.
Amazon Fire TV Stick & Stick Lite mit Fire OS
Die Fire-TV-Sticks verfügen über das von Amazon stammende Betriebssystem Fire OS. Dieses wiederum basiert auf der Open-Source-Variante von Android, ist also zum Teil mit Android-Apps kompatibel. Für Anwender ist erst einmal wichtig zu wissen, dass auch hier eine eingängige Navigation im Vordergrund steht. Integriert ist die Sprachassistentin Alexa, die ihr unter anderem für die Suche einsetzt. Eine Steuerung eures Smart Home ist über die Fire TV Sticks ebenfalls möglich.
Auf die typischen Google-Dienste könnt ihr regulär nicht zugreifen, dafür bietet euch Amazon Anwendungen aus dem eigenen Universum an – darunter einen Webbrowser oder Amazon Cloud Drive als Cloudspeicher. Im Amazon Appstore findet ihr auch ein reichhaltiges Angebot an Anwendungen, Playern und Games. Einen Fire TV Stick könnt ihr mit Abstrichen durchaus als Spielkonsole zweckentfremden.
Magenta TV Stick & Xiaomi TV Stick mit Android TV
Android TV ist mittlerweile gut verbreitet – dank etlicher Smart TVs, dem Chromecast mit Google TV, aber auch zum Beispiel dem hochpreisigen Streamingplayer Nvidia Shield TV. Das Betriebssystem von Google profitiert von allerlei Google-Diensten wie dem Google Assistant, einer gewissen Kompatibilität zu Android-Apps und einem angenehmen Interface, das manche Nutzer als etwas überfrachtet empfinden – ähnlich wie beim Fire OS.
Dennoch: Mit Android TV stehen viele Anwendungen, Angebote und sogar Cloudgaming-Dienste wie Stadia und Magenta Gaming zur Verfügung. Außerdem unterstützt Android TV von Haus aus den Anschluss externer Datenträger (Festplatten, USB-Sticks), sofern entsprechende USB-Ports vorhanden sind. Das ist zum Beispiel beim Magenta TV Stick der Fall.
Welches Betriebssysstem ist empfehlenswert?
Am Schluss entscheidet ihr euch beim Betriebssystem entweder für bewusste Einfachheit und das Reduzieren aufs Wesentliche (Roku OS) oder für potenziell viele Apps und eine nicht ganz so einsteigerfreundliche Oberfläche (Fire OS, Android TV). Zugleich spielt euer Nutzungsverhalten eine Rolle: Mögt ihr Alexa, ist der Fire TV nützlich. Beim Google Assistant und einem Smartphone mit Android empfiehlt sich ein Streamingplayer mit Android TV. Und braucht ihr keinen allumfassenden Sprachassistenten im Haus, ist Roku OS eine sehr gute Wahl.
Wichtig zu wissen: Alle hier genannten Player bieten sämtliche etablierte Streaming-Anbieter, also Amazon Prime, Netflix, Disney+, Apple TV, die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen und Privaten, YouTube und so weiter.
Highlights & Stärken: Wenig Geld, viel Leistung
Welche Stärken besitzen die hier vorgestellten Streamingplayer aus dem Niedrigspreissegment?
Player | Highlights |
---|---|
Roku Express | – Günstiger Preis – Unterstützung für Alexa & Google Assistant – Geeignet Apple AirPlay & HomeKit – Sehr einsteigerfreundlich – Streaming vom Smartphone über Roku-App |
Roku Express 4K | – Unterstützung für Alexa & Google Assistant – Geeignet Apple AirPlay & HomeKit – 4K-Auflösung mit HDR – Sehr einsteigerfreundlich – Streaming vom Smartphone über Roku-App |
Amazon Fire TV Stick Lite | – Günstiger Preis – Sehr kompakte Ausmaße – Unterstützung für Alexa – Sprachfernbedienung für Alexa – Harmoniert optimal mit Amazon Prime-Abo – Bluetooth zum Anschluss z.B. von Game-Controllern |
Amazon Fire TV Stick | – Sehr kompakte Ausmaße – Unterstützung für Alexa – Sprachfernbedienung für Alexa – Harmoniert optimal mit Amazon Prime-Abo – Bluetooth zum Anschluss z.B. von Game-Controllern |
Magenta TV Stick | – Leistungsstarke Hardware – Sprachfernbedienung für Google Assistant – Unterstützt USB-Peripherie (USB-Sticks, externe Festplatten) – 4K-Auflösung mit HDR(+) – Bluetooth zum Anschluss z.B. von Game-Controllern – Chromecast-Unterstützung |
Xiaomi TV Stick | – Sehr kompakte Bauweise – Sprachfernbedienng für Google Assistant – Chromecast-Unterstützung – Bluetooth zum Anschluss z.B. von Game-Controllern |
Nüchtern betrachtet stehen sich hier niedrige Preise und viel Leistung für mehr Geld gegenüber. Beim genaueren Betrachten fällt aber auch auf: Der Amazon Fire TV Stick Lite unterscheidet sich nicht vom „größeren“ Fire TV Stick – abgesehen von einer abgespeckten Fernbedienung, mit der ihr euren Fernseher nicht steuern könnt. Roku wiederum lässt sich eine 4K-Auflösung mit HDR extra bezahlen: Express und Express 4K unterscheiden sich ansonsten nur minimal.
Nachteile günstiger Streamingplayer
Wo Licht ist, fällt auch Schatten – klar. Und natürlich könnt ihr für 30, 40, 50 Euro nicht die eierlegende Wollmilchsau erwarten. Doch es sei betont: In Anbetracht der niedrigen Preise solltet ihr die potenziellen Nachteile nicht auf die Goldwaage legen. Manches ist im „Streamingalltag“ nicht von Relevanz, anderes kann sich sogar als Vorteil erweisen.
Player | (Potenzielle) Nachteile |
---|---|
Roku Express | – Verhältnismäßig geringes Angebot an Apps bzw. Channels – Schwache Ausstattung (Ein-Band-Funkverbindung, Verzicht auf Bluetooth…) |
Roku Express 4K | – Verhältnismäßig geringes Angebot an Apps bzw. Channels |
Amazon Fire TV Stick Lite | – Alexa fester Bestandteil – Amazon Prime empfehlenswert – Überfrachtete Menüs können irritieren |
Amazon Fire TV Stick | – Alexa fester Bestandteil – Amazon Prime empfehlenswert – Überfrachtete Menüs können irritieren |
Magenta TV Stick | – Optimaler Komfort erst mit Magenta-TV-Mitgliedschaft |
Xiaomi TV Stick | – Für Android TV recht wenig Arbeitsspeicher – Nur Bluetooth 4.2 |
Fazit: Der beste Streamingplayer bis 50 Euro
Ihr könnt es euch sicher denken: DEN einen besten Streamingplayer bis 50 Euro gibt es nicht. Denn Schnäppchenjäger könnten sich für den technisch schmal ausgestatteten Roku Express interessieren – gerade dann, wenn’s ausschließlich ums Streamen zum Beispiel auf einem älteren Fernseher geht. Und wer Amazon Prime sowie Alexa mag, für den ist der Fire TV Stick eine gute Wahl, obwohl die Menüs ruhig etwas aufgeräumter sein könnten.
Bezogen auf die Technik, Ausstattung und die Flexibilität solltet ihr einen Blick auf meinen persönlichen Favoriten werfen. Der Magenta TV Stick ist ähnlich ausgestattet wie der teurere Chromecast mit Google TV und bietet alles, was ihr auch in den nächsten Jahren brauchen könntet. Und das für nur 50 Euro.
Der Xiaomi TV Stick fällt etwas ab, denn trotz eines ähnlichen Preises wie vom Magenta TV Stick erhaltet ihr nur Full-HD-Auflösung und relativ schwache Hardware. Streaming-Einsteigern empfehle ich eher die hierzulande noch taufrischen Roku-Player und den Fire TV Stick (Lite).
Jetzt kommentieren!