Nvidia Shield TV Pro: Unsere Ersteindrücke

Die begehrte Nvidia Shield TV Pro ist der Nachfolger zur populären Android-TV-Box. Wir gehen der Frage nach, was das neue Gerät besser als die Vorgänger macht und für wen sich das Upgrade lohnt.

Nvidia Shield TV Pro: Unsere Ersteindrücke
Die Shield TV Pro. (Foto: Nvidia)

Wann kommt der Test?

Für die Nvidia Shield TV Pro wollen wir uns etwas Zeit nehmen und über zwei Wochen Hardware, Software und die Services auf Herz und Nieren prüfen. Das Gesamtbild ist also komplexer als das vorliegende Hands-on, das unsere Ersteindrücke schildert.

Die Veröffentlichung der Nvidia Shield TV Pro war das, was man gemeinhin als Stolperstart definiert. Kaum angekündigt, stand die schnieke Android-TV-Konsole auch schon in den Händlerregalen. Theoretisch, denn auf die riesige Nachfrage war der ansonsten als Grafikkartenspezialist und Zulieferer für Nintendo bekannte Konzern nicht gefasst. Einige Wochen Geduld brauchte es, ehe auch wir ein erste Exemplare zum Test in den Händen hielten. Unsere Ersteindrücke geben wir ungefiltert an euch weiter.

Alles neu? Die Nvidia Shield TV Pro zwischen Upgrade und Mehrwert

Bei einem ersten Blick auf die Hardware erschließt sich nun nicht unbedingt, warum man eines der ganz neuen Nvidia-Modelle erwerben sollte. Läge man beide Datenblätter nebeneinander, stäche nur das Upgrade des etablierten Tegra X1-Prozessors heraus. Dieser heißt nun Nvidia Tegra X1+ und findet sich seit Mitte dieses Jahres auch in den neuen Revisionen der Nintendo Switch.

Gegenüber dem Vorgänger rechnet der X1+ bis zu 25 Prozent schneller und verbraucht weniger Strom. Als weitere, offensichtliche Neuerung legt Nvidia eine neue Fernbedienung bei. Die erinnert mit ihren vielen Tasten an die Bedienprügel vergangener TV-Tage. Eines steht aber fest: Das minimalistische Design der vorherigen Revisionen ist passé. Positiv: Die neue Fernbedienung könnt ihr separat erwerben und auch mit der 2015er und 2017er Nvidia Shield TV koppeln. Umgekehrt ist es möglich, die alte Remote Control via Bluetooth mit der Pro-Version zu verbinden.

Fernbedienung Nvidia Shield TV Pro
Die Fernbedienung gehört zu den Neuerungen der Nvidia Shield TV Pro. Sie ist auch einzeln erhältlich und mit den Vorgängern kompatibel.

„Wozu dann ein Upgrade“, werdet ihr euch vielleicht fragen. Dazu lohnt ein zweiter Blick auf die Software-Verbesserungen. Die Nvidia Shield TV Pro nutzt die zusätzliche Prozessor-Leistung, um beispielsweise 720p- und 1080p-Material auf 4k-Auflösung bei 30 fps hochzurechnen. Neu ist auch die zeitnahe Unterstützung von Amazon Alexa, die Nvidia bald freischalten möchte.

Lieferumfang und Ersteinrichtung

Nvidia hat ein kompaktes Paket geschnürt. Beigelegt sind das Android-TV-Gerät, die neue Fernbedienung und das Shield-TV-Netzteil. Ein HDMI-Kabel fehlt, aber es sind alle Bild-Ton-Strippen kompatibel, wobei ihr für die 4K-Auflösung ein Kabel mit HDMI-Spezifikation 1.4 benötigt.

Die Ersteinrichtung ist gewohnt schnell erledigt, vorausgesetzt, ihr besitzt ein Smartphone mit vorinstallierter Google-App. Dann nämlich kann die Nvidia Shield TV Pro Konten und App-Einkäufe binnen weniger Minuten spiegeln.

Nvidia Shield TV Pro
Der Lieferumfang: Netzteil, Konsole und die neue Fernbedienung.

Die Menüführung der Nvidia Shield TV Pro gleicht den Vorgängermodellen. Nur das schon erwähnte AI-Upscaling ist neu im Seitenmenü verankert. Löblich ist Nvidias Update-Politik. Von der Uralt-Shield aus dem Jahr 2015 bis zum neuen Pro-Modell erhalten alle Geräte laufend Updates und Upgrades. Diese fügen neue Funktionen hinzu oder beheben kleinere Fehler.

Die Fernbedienung der Nvidia Shield TV Pro

Als klares Plus ist die neue Fernbedienung zu werten. Die Haptik ist trotz außergewöhnlichen Designs mustergültig und die hintergrundbeleuchteten Tasten sind in ihrer Anordnung nahezu selbsterklärend. Einzig die überdimensionale Netflix-Taste kann störend sein. Wir fragen uns schon jetzt, ob es bald möglich sein wird, diesen Button mit einer anderen Anwendung zu verknüpfen. Das wäre schön für all jene, die statt des bekanntesten Streaming-Anbieters lieber Prime, Waipu oder einen anderen Anbieter wie bald Disney+ schauen.

Die ersten Schritte auf der Nvidia Shield TV Pro

Redaktionsintern haben wir zwei Nvidia Shield TV Pro im Gebrauch – und mit beiden Geräten sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Eingangs erwähnten wir ja schon den Stolperstart und sahen diesen vor allem in der Warenverfügbarkeit begründet. Die Services kommen mit der hohen Nachfrage jedoch auch noch nicht ganz mit.

Mit dem Kauf der Nvidia Shield TV Pro erhaltet ihr auch Zugriff auf die Beta des Streaming-Services GeForce Now und eine Handvoll Spiele. Vorausgesetzt, die Server-Kapazitäten stehen zur Verfügung, ist die Erfahrung eine positive. Auch, weil ihr darauf über einen kleinen Umweg auch ohne eigenen High-End-PC jedes Steam-Spiel in voller Grafikpracht spielen könnt.

Nvidia Shield TV: Warum sich ein Kauf noch immer lohnt

Positiv ist außerdem, dass die Pro-Version externe USB-Datenträger besser einbindet. Die 2017er-Revision mountete die Datenträger nach einem Neustart neu, so dass ihr die systeminternen Verknüpfungen neu herstellen musstet. Von Hand. Das entfällt nun und ist sinnvoll, da auch die neuste Iteration lediglich über 16 GB internen Speicher verfügt. Wie sich dieser Gigabyte-Geiz auf den Alltag mit der Shield TV Pro auswirkt, können wir noch nicht sagen.

Spieleangebot der Nvidia Shield TV Pro: Riesig und vielseitig

Bliebe ein letzter Test: Die Spieleleistung mit den Bordmitteln. Heißt, statt eines gestreamten Spiels lassen wir Emulatoren und Android-Spiele laufen. Siehe da: Die Leistung ist in den Emulatoren für SNES, MegaDrive, Sega Dreamcast, Sony PlayStation und PlayStation Portable ohne Tadel. Einzig der Dolphin-Emulator für Nintendo GameCube und Wii zickt rum und bietet kurioserweise eine schlechtere Performance als die 2017er Shield TV, obwohl diese Wii-Titel mit 1080p darstellen kann.

Zum Abschluss unseres Hands-ons installierten wir Half-Life 2 und Star Wars: Knights of the Old Republic. Beide Spiele bieten ein gewohnt sauberes 1080p-Bild bei stabilen 60 Bildern/s. Liegt die Spiele-Performance damit über dem der Nvidia Shield TV 2017? Das müssen wir in den kommenden Tagen noch herausfinden.

Der Ersteindruck: Weiterhin starke Technik, aber noch viele Fragezeichen

Die Nvidia Shield zementiert schon nach wenigen Stunden ihren Status als Marktführer bei Android-TV-Geräten. Von Filmen über Musik bis hin zu Spielen bietet sie die ganze Palette multimedialer Unterhaltung. Das kannten wir vom Vorgänger auch.

Die 2017er Shield TV und die Pro-Version können wir derzeit nur durch die Zahl der Kratzer auf dem Klarlack-Teil und der neuen Fernbedienung voneinander unterscheiden. Auf dem Zettel stehen aber ohnehin die Nuancen: Wie gut funktioniert das AI-Upscaling? Ist der schnellere Prozessor ein Garant für schnellere Emulatoren und Spiele? Wie können wir die Shield TV Pro ins Smart Home integrieren und läuft GeForce Now über mehrere Tage stabil? Und letztlich: Lohnt sich das Upgrade schon jetzt? Eine ganze Menge Fragen, die wir in den kommenden Tagen für euch klären möchten.

Habt ihr Anregungen oder wollt etwas zur Nvidia Shield TV Pro, dem Zubehör oder den Services wissen? Dann teilt es uns einfach in den Kommentaren mit.

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2 Kommentare zu “Nvidia Shield TV Pro: Unsere Ersteindrücke

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