OLED-Fernseher: Wie Metz mit Skyworth im Rücken neu durchstartet

Nach der Insolvenz hat Metz mit Skyworth einen neuen Eigner gefunden und will sich nun mit OLED-Fernsehern als Premiummarke neu erfinden. Das chinesische Skyworth wird aber in Zukunft auch unter eigenem Namen in Deutschland TV-Geräte anbieten.

OLED-Fernseher: Wie Metz mit Skyworth im Rücken neu durchstartet
Zeigt euer Fernseher auch nach der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens noch ein Bild? (Bild: Metz)

Der deutsche Fernseher-Pionier Metz setzt nach wie vor auf Qualität. Zwischenzeitlich sah es so aus, dass das Traditionsunternehmen nicht mehr gegen die Billigproduktion aus Fernost ankam, Ende 2014 musste Insolvenz angemeldet werden. Doch einer dieser chinesischen TV-Giganten, Skyworth, übernahm 2015 die TV-Sparte der insolventen Metz-Werke, die jetzt als Metz Consumer Electronics auftritt. Die Blitz- und Kunststoffsparte ging an die Daum-Gruppe aus Fürth.

Eine Zukunft als Premium-Marke

Der Metz-Standort im mittelfränkischen Zirndorf bleibt erhalten, die Mitarbeiterzahl wurde von etwa 220 auf 160 reduziert. Der Schwerpunkt liegt sowohl auf der Produktion als auch auf der Entwicklung von Fernsehgeräten. Zum Vergleich: Der chinesische Konzern beschäftigt in seiner TV-Sparte 30.000 Menschen. Doch trotz dieser Größe ist das Unternehmen hierzulande noch unbekannt. Das soll sich jedoch ändern, denn im Laufe der nächsten Monate sollen auch Geräte unter dem Namen Skyworth in den Handel kommen und im Mainstream positioniert werden. Metz bleibt als Premiummarke erhalten.

Metz ist eine deutsche Traditionsmarke, die den Anschluss an die Zukunft gefunden hat (Bild: Metz)
Metz ist eine deutsche Traditionsmarke, die den Anschluss an die Zukunft gefunden hat (Bild: Metz)

Metz-Fernseher wird es weiterhin im Fachhandel und in größeren Fachmärkten wie Euronics geben, damit die Kunden eine eingehende Beratung vor Ort erhalten, wenn sie diese wünschen. Einen eigenen Onlineshop will das Unternehmen jedoch nicht aufbauen, wobei die Premium-TV-Geräte von Metz natürlich über Drittanbieter online erhältlich sind – zum Beispiel über den Onlineshop von Euronics.

Erster OLED-Fernseher mit 65-Zoll-Bildschirm

Dennoch wird sich ein wenig ändern: Durch die Zusammenarbeit mit dem Mutterkonzern erhält Metz Zugang zu aktueller Technik. Nur wenige Marken wie Samsung oder LG haben derzeit OLED-Fernseher im Programm. Zudem werden Kosten gedrückt, indem Metz bereits vorhandene Skyworth-Bauteile nutzt. Aber auch die Marke Skyworth wird nach Deutschland kommen. Die Chinesen wollen dabei das bestehende Metz-Vertriebsnetz nutzen und ihre Geräte direkt unterhalb von Metz positionieren, nicht als Billigmarke.

Update: Samsung hat sich mittlerweile klar gegen den Einsatz der OLED-Technik in Fernsehern ausgesprochen und eine Alternative entwickelt, die selbstleuchtend ist und satte Farben wie einen hohen Kontrast bietet: Micro-LED sollen aber nicht nur so gut wie OLEDs sein, sondern auch viel heller.

Die OLED-Technik zaubert ein sattes Schwarz und leuchtende Farben auf den Metz-Fernseher Novum 65 (Bild: Metz)
Die OLED-Technik zaubert ein sattes Schwarz und leuchtende Farben auf den Metz-Fernseher Novum 65 (Bild: Metz)

Die Zusammenarbeit hat auch schon erste Früchte getragen: Mit dem Metz Novum 65 OLED Twin R ist gerade der erste OLED-Fernseher von Metz erschienen. Die Zahl 65 steht für die Bildschirmgröße von 65 Zoll (164 cm) – also nichts für die Studentenbude.

Neben der neuen Technik möchte Metz aber auch mit dem Design und Klang punkten. Der Metz Novum OLED twin R hat auch schon den Plus X Award in den Kategorien Innovation, High Quality, Design, Bedienerkomfort und Funktionalität eingeheimst. Damit besitzt Metz zwar noch kein Alleinstellungsmerkmal, setzt sich aber von der Masse ab.

Update: Im Dezember 2018 hat Metz seine neue Linie Metz Blue vorgestellt, die günstiger ist und von Skyworth produziert wird, aber dennoch den hohen Ansprüchen des Traditionsunternehmens genügen soll. Weitere Unterschiede zwischen Metz Classic und Metz Blue sowie die ersten Metz-Blue-Fernseher findet ihr in dem verlinkten Artikel.

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