Matter: Werden alle Smart-Home-Geräte kompatibel?

Mit dem Projekt CHIP haben sich die größten Hersteller von Smart-Home-Systemen zusammen getan, um ihre Geräte untereinander kompatibel zu machen. Wir haben alle Informationen zu der Arbeitsgruppe für euch zusammengefasst.

Matter: Werden alle Smart-Home-Geräte kompatibel?

Diesen Artikel haben wir am 18.05.2021 upgedated, da Project CHIP in Matter umbenannt wurde und Phillips Hue sowie WiZ den Standard schon bald unterstützen sollen.

Matter möchte das Smart Home über das Internet Protocol verbinden. Dabei geht es vor allem darum, Geräte aus verschiedenen Ökosystemen und von verschiedenen Marken untereinander kompatibel zu machen. Daran arbeiten Apple, Amazon, Google, Samsung und rund 170 weitere Unternehmen mit Matter.

Genauer gesagt soll aus der Arbeitsgruppe ein neuer Konnektivitätsstandard für Smart-Home-Produkte entstehen, den Hersteller gebührenfrei nutzen können. Somit wären alle Produkte mit dem Matter-Standard untereinander kompatibel, wovon die Nutzer und die Unternehmen profitieren.

Wie funktioniert Matter?

Der Konnektivitätsstandard der Matter-Arbeitsgruppe basiert auf dem Internet Protocol, oder IP. Damit soll es der Standard ermöglichen, zwischen Smart-Home-Geräten, Apps, Clouddiensten und anderen Systemen zu kommunizieren. Dabei soll er auch mit Geräten „sprechen“, die in verschiedenen Netzwerken funken, so wie Wi-Fi, Bluetooth oder Thread. So können Geräte mit dem Matter-Protokoll auf verschiedene Arten Informationen austauschen.

CHIP-Produkte sollen untereinander kompatibel sein. Quelle: Apple

Ziel ist es, dass alle Geräte, die mit dem Matter-Protokoll entwickelt werden, untereinander kompatibel sind. Dann könntet ihr zum Beispiel einen Apple TV mit Amazons Alexa steuern. Etwas, was man sich jetzt noch schwer vorstellen kann.

Damit möchte die Arbeitsgruppe erreichen, dass ihr ein Smart-Home-Produkt eurer Wahl kaufen könnt, ohne dabei auf die Marke zu achten. Mit Matter-kompatiblen Produkten könnt ihr nach Lust und Laune kombinieren und das Smart-Home-System mit dem Interface eurer Wahl steuern. Darunter sind natürlich Apples Siri, Amazons Alexa und der Google Assistant.

Wann kommen die ersten Matter-Produkte?

Vor kurzem hat die Zigbee-Alliance, die ebenfalls Mitglied in der Matter-Arbeitsgruppe ist, bei einem Webinar angekündigt, dass die ersten Geräte Ende 2021 mit dem Matter-Zertifikat ausgestattet werden könnten. Darunter sind Lampen, Fernseher, Türschlösser, Garagentüren, Rollläden, Sicherheitssysteme, Wi-Fi-Router und mehr. Wenn ihr also vorhabt, ein Smart-Home einzurichten, könnte es Sinn ergeben, auf diese Produkte zu warten, da ihr so nicht an eine Marke oder ein Ökosystem gebunden seid.

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Mehr Informationen

Ursprünglich sollten die ersten Matter-Produkte bereits Ende 2020 erscheinen, allerdings hat die Corona-Pandemie dem einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Zukunft der Smart Homes

Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, welche Produkte wann kommen werden. Für diejenigen unter euch, die bisher noch kein Smart-Home-System besitzen und schon länger mit der Idee spielen, könnten Matter-zertifizierte Produkte ein guter Einstieg sein, da ihr unter diesen die freie Wahl habt, ohne an einen Hersteller gebunden zu sein.

Ein weiterer Vorteil für euch ist, dass nicht nur die Großen, also Google, Apple, Samsung und die Zigbee Alliance dieses Protokoll nutzen. Jeder Hersteller von Smart-Home-Geräten kann mitmachen. So bekommt ihr eine riesige Auswahl an Produkten, die sich stetig erweitert. Vielleicht findet ihr dann ja auch eine Perle unter den Geräten, die vorher nicht mit eurem Smart-Home-System kompatibel gewesen wäre.

Smart-Home-System-Besitzer profitieren kaum von Project CHIP. Quelle: Apple

Diejenigen unter euch, die bereits ein Smart-Home-System ihr Eigen nennen, werden von der Matter-Zertifizierung nicht wirklich profitieren. Denn auf ihrer Webseite macht die Initiative klar, dass der Fokus auf neuen Produkten liegt. Bestehende Systeme wie Alexa Smart Home, Apple HomeKit oder Google Weave werden weiterhin funktionieren. Ihr solltet aber nicht damit rechnen, dass sie mit Matter-zertifizierten Produkten kompatibel sein werden.  

Phillips Hue und WiZ bald mit Matter

Phillips hat als erster großer Hersteller konkrete Produkte mit dem Matter-Standard angekündigt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um brandneue Technologie, sondern die in Deutschland sehr beliebten Phillips-Hue-Lampen. Um den Standard zu erhalten, müsst ihr gar nichts weiter tun, denn das Update soll automatisch auf die Hue Bridge bekommen. Nach dem Update sind die Hue-Lichter dann problemlos mit anderen Matter-Produkten kompatibel. Dabei bleiben laut Phillips eure Einstellungen so erhalten wie sie jetzt sind.

Auch der Smart-Lampen-Hersteller WiZ will bis zum Jahresende alle seinen neuen Produkte mit dem Matter-Protokoll kompatibel gestalten. Dabei sollen die ersten Produkte ab September 2021 im Handel erhältlich sein. Von WiZ bekommt ihr die verschiedensten Lampen in den verschiedensten Farben, die ihr dann dank Matter mit den verschiedensten Eingaberäten steuern könnt.

So ein renommiertes Produktportfolio so früh im Matter-Ökosystem könnte dem Standard einen ordentlichen Boost geben. Wir sind jetzt schon gespannt, welche Produkte es in Zukunft mit Matter-Standard geben wird.

Das Smart Home kann schon jetzt, was ihr wollt

Mit Lampen, Fernsehern, Garagentoren, Rollläden und mehr könnt ihr im smarten Zuhause jetzt schon viel anstellen. Damit kommen aber auch viele verschiedene Varianten daher, um die ganzen Apparaturen zu steuern. Zum Beispiel eure Stimme, Schalter, Touchscreens, Sensoren und mehr. Falls ihr euch ein wenig in das Thema hineinlesen möchtet, hat mein Kollege Sven euch einen ausführlichen Smart-Home-Guide geschrieben. Dieser zeigt euch die verschiedensten Möglichkeiten, wie ihr ein Smart Home steuern könnt und welche Methode in welcher Situation Sinn macht.

Das Smart Home könnt ihr auf unterschiedliche Arten steuern. Quelle: Amazon

Auch das Thema Sicherheit kommt immer wieder auf, wenn es um Smart Homes geht. Schließlich macht es durchaus Sinn, die ganze Technik zu nutzen, um für die eigene Sicherheit zu sorgen. Auch dafür müsst ihr nicht auf den Start der Matter-Geräte warten. Sven hat euch dazu noch eine Einführung in den Smart Home geschrieben. Dort erklärt er, wie ihr euer Haus mit Smart-Home-Geräten sicherer macht und welche Systeme sich besonders für Einsteiger eignen. Denn hier gibt es einiges zu beachten.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr bereits ein Smart-Home-System oder möchtet ihr euch in Zukunft eins anschaffen? Ich hoffe, dass die Arbeitsgruppe rund um die Matter-Zertifizierung ein Erfolg wird, denn ich finde es immer gut, wenn sich große Unternehmen zusammentun, um dem Kunden das Leben einfacher zu machen.

Titelbild: Amazon

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