Samsung läutet mit Galaxy S20 Ultra und Galaxy Z Flip die goldenen 20er ein

Das Galaxy S20 in zwei guten und einer ultrastarken Version, das attraktive Falt-Handy Galaxy Z Flip und neue Kooperationen. Wir stellen euch Samsungs Top-Produkte für 2020 vor.

Samsung läutet mit Galaxy S20 Ultra und Galaxy Z Flip die goldenen 20er ein

In San Francisco präsentierte Samsung seine Spitzenmodelle und Innovationen fürs Jahr 2020. Die hippe Stadt ist längst internationales Aushängeschild für einen entspannten, fortschrittlichen Lebensstil und Vorreiter bei der Offenheit gegenüber neuen Trends. Das hat San Francisco nun einmal Bitterfeld voraus, und das urbane Ambiente nutzte Samsung, um teils Erwartbares, teils Überraschendes zu zeigen.

Galaxy Z Flip: Zwischen Tricorder und Nintendo GameBoy Advance SP

Erster Paukenschlag ist das Galaxy Z Flip, das zunächst Erinnerungen ans Galaxy Fold weckt, Samsungs ersten Versuch eines faltbaren Telefons. Damals war das Echo noch verhalten. Zwar erfüllte es seine Vorreiterrolle, indem es zeigte, wie die Smartphone-Zukunft aussehen könnte. Die Kinderkrankheiten wie ein schnell brechendes Scharnier bewältigten die Ingenieure aber nicht zufriedenstellend. Das Samsung Galaxy Z Flip arbeitet nach einer neuen Formel.

Samsung Galaxy Z Flip
Ist das rechts ein Game Boy Advance SP? Na, fast! Ebenso kultig gibt sich das Galaxy Z Flip von Samsung. Gegenüber dem Fold ist das Konzept tatsächlich marktreif. (Foto: Samsung)

War das Galaxy Fold noch ein übergroßes Smartlet, ist das Galaxy Z Flip ein reguläres Telefon. Der Clou: Klappt ihr das Gerät zusammen, passt es in fast jede Hosentasche. Das Design dürfte älteren Semestern bekannt vorkommen. Nintendo komprimierte auf ähnliche Weise vor 17 Jahren den legendären GameBoy Advance zur SP-Version.

Ausgeklappt bietet der AMOLED-Bildschirm eine Diagonale von 6,7 Zoll im Seitenverhältnis 22:9. Die Auflösung liegt bei 2.636 mal 1.080 Pixeln. Zusammengeklappt liefert euch der 1,06 Zoll kleine Zweitbildschirm auf der Außenseite Benachrichtigungen und Anrufinformationen. Damit Kratzer keine Chance haben, verpasste Samsung beiden Bildschirmen Gorilla Glass in der Version 6.

Zusammengeklappt passt das Z Flip in jede Hosentasche. Im steilen Winkel arbeitet es sich fast wie am Laptop. Und aufgeklappt dient es als normales Android-Telefon. (Fotos: Samsung)

Die Lehren aus der Fold-Misere

Wie schaut es mit dem Scharnier aus? Zwei Verbesserungen implementierte Samsung. Im Gegensatz zu anderen Falt-Telefonen könnt ihr das Galaxy Z Flip wie einen Laptop in verschiedenen Winkeln aufstellen. Unterstützt es die App, so stellt sie wesentliche Inhalte auf der oberen Bildschirmhälfte dar, während Bedienelemente oder die Bildschirmtastatur die untere Hälfte einnehmen.

Für Foto-Editoren, Messenger, Navigationsassistenten oder Videokonferenzen sollte das Galaxy Z Flip eine gute Wahl sein. Das aufs Samsung-Smartphone angepasste Android 10 mit One UI 2.0 unterstützt diese Spielereien.

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Damit Staub nicht das Innere verunreinigt, hat Samsung einen speziellen Lamellen-Mechanismus entwickelt, der Schmutzpartikel aktiv draußen hält. So viel zu den Äußerlichkeiten, dem besseren Schmutzschutz und Anwendungsgebieten für die Flip-Funktion.

2019er-Innenleben für ein 2020er-Hingucker

Technisch verpasst Samsung euch zunächst einen kleinen Dämpfer: Das Galaxy Z Flip ist nicht bereit für 5G, sondern funkt noch mit LTE. Der Snapdragon-Prozessor 855+ ist den Spitzenmodellen des vergangenen Herbstes entnommen. Mit 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher sind die Kapazitäten derweil zeitgemäß.

Die rückseitig verbaute Hauptkamera löst mit 12 Megapixeln bei f/1.8 auf. Zur Seite stellte Samsung einen zweiten Sensor, der als Weitwinkelkamera (12 Megapixel, Blende f/2.2) operiert. Damit liegt das Galaxy Z Flip im guten Mittelfeld. Eine gute Selfie-Kamera ist drin, die 10 Megapixel liefert.

Das Scharnier verbesserten die Ingenieure deutlich. Der Lohn: Marktreife. (Foto: Samsung)

Da ihr das Z Flip aber in jedem Winkel auf einer Oberfläche platzieren könnt, dürften die fotografischen Möglichkeiten zur Selbstinszenierung vielfältiger werden. Duck Face adé, willkommen Panorama-Selfies! Das Galaxy Z Flip bietet außerdem AKG-Stereo-Lautsprecher, Wireless Charging (bis 15W) und einen 3.000 mAh großen Akku.

Solide Technik, verbesserte Faltmechanik, interessante Anwendungsgebiete. Interessiert euch das Samsung Galaxy Z Flip, könnt ihr es ab dem 21. Februar 2020 erwerben. Zu einem Preis von 1.480 Euro. Samsung rechnet mit einer hohen Nachfrage.

Maße 167,3 x 73,6 x 7,2 mm
Gewicht183 Gramm
ProzessorQualcomm Snapdragon 855+
Display6,7 Zoll (2.636x1.080 Pixel, Super AMOLED)
Speicher8 GB Arbeitsspeicher, 256 GB interner Speicher
BetriebssystemAndroid 10
Akku3.300 mAh
SensorenKompass, Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Gyroskop, Fingerabdruck (unter dem Displayglas)
Hauptkamera12 MP + 12 MP (Weitwinkel) + Tiefensensor
Frontkamera10 MP
USB-AnschlussUSB-C
ExtrasWireless Charging

Galaxy S20-Familie: rekordverdächtiger Technik-Zuwachs

Samsung bricht mit der bisherigen Galaxy-Nummerierung. Es gibt also kein Galaxy S11. Die Top-Smartphones heißen nun Galaxy S20, Galaxy S20+ und Galaxy S20 Ultra. Vielleicht fällt euch bereits hier auf, dass die Südkoreaner neben dem Plus- nun außerdem ein Ultra-Modell anbieten.

Galaxy S20 S20+ S20 Ultra
Von links nach rechts: Galaxy S20, S20+ und S20 Ultra. Das Trio spielt in der Spitzenliga, wobei die neue Ultra-Version den Abstand zur Konkurrenz vergrößert. (Fotos: Samsung)

Das Spitzenmodell-Trio ist neben der LTE- auch als 5G-Variante erhältlich. Mit dem fortschrittlichen Übertragungsstandard streamt das Galaxy S20 Daten in Echtzeit und in beträchtlicher Menge. Die Wahl des Exynos 990 in Europa und dem Snapdragon 865 in den USA ist erwartbar gut getroffen. Selbstredend sind ein AMOLED-Bildschirm, die IP68-Zertifizierung gegen Staub und Wasser, zeitgemäße Funkstandards, NFC und flotte Fingerabdrucksensoren unter dem Deckglas integriert. Samsungs Credo, die Oberklasse nur mit angemessener Hardware auszustatten, sticht hier einmal mehr.

Randloser Bildschirm? An Bord! Kleine Aussparung für die frontseitige Kamera? Auch dabei! Und auf der Rückseite? Drei Kameralinsen – heutzutage Standard im Spitzensegment. (Fotos: Samsung)

Ein paar Streichungen sind trotzdem zu bemerken. Die Bixby-Taste hat Samsung diesmal weggelassen, ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist vakant, die variable Blende der S10-Familie hat Samsung durch eine statische Öffnung abgelöst.

Dennoch: Die Speicherausstattung ist üppig, die Dreifach-Kamera im S20 bzw. vier Linsen im S20+ ein weiterer Meilenstein in der Smartphone-Fotografie. Fortschritte gegenüber der S10-Familie bieten alle neuen Varianten. Das Ultra-Modell verschiebt die Grenzen noch ein ganzes Stück weiter und setzt die versammelte Konkurrenz unter Druck.

„Hallo Samsung, warum hast du vier Linsen auf der Rückseite?“ „Das kann ich dir leider nicht beantworten, Dave.“ Wir schon: Das S20+ soll dank der Quad-Kamera zum Allrounder avancieren. (Foto: Samsung)

Galaxy S20 Ultra: Fotoprofi für die Jackentasche

Wie so häufig in den vergangenen Jahren und zuletzt bei Apples iPhone 11 Pro ist die Kamera der Dreh- und Angelpunkt ingenieurstechnischer Meisterleistungen. Das Samsung Galaxy S20 Ultra bietet einen Sensor mit satten 108 Megapixeln. Ein Wert nahezu ohnegleichen, wobei die Sensorauflösung und Bildausgabe zweierlei sind.

Wie schon die Lumia-Modelle von Nokia nutzt Samsung jeweils 9 Pixel, die das Galaxy S20 Ultra zu einem Bildpunkt verrechnet. Die damit beauftragte künstliche Intelligenz ist lernfähig und soll den Ankündigungen nach Fotos mit jedem weiteren Schnappschuss noch besser machen. Auf technischer Ebene bietet diese 9-zu-1-Pixel-Lösung einen klaren Vorteil bei diesigem Wetter und in der Dunkelheit.

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Foto-Freunde dürften sich zudem über die zweite Linse mit 48 Megapixeln und 4-zu-1-Pixelverrechnung (effektiv also 12 Megapixel) freuen. Samsungs erste Periscope-Linse überhaupt bietet einen Zoom-Faktor von 100, indem sie optischen und digitalen Zoom kombiniert. Samsung präsentierte die Vorzüge mit einer Landschaftsaufnahme San Franciscos. Weit hinter der Golden Gate Bridge lichteten zwei Werbeträger zunächst Alcatraz und dann ein Gebäude weit in der Stadt ab. Für ein Smartphone waren die Ergebnisse beeindruckend. Der optische Zoom an sich bringt es alleine schon auf den stolzen Faktor von 10. Videos nimmt das S20 Ultra in 8K auf und spiegelt sie bei Wunsch in Echtzeit auf Samsung-Fernseher mit selber Auflösung.

Noch einen Superlativ gefällig? Gerne. Mit 40 Megapixeln ist die Selfie-Kamera einsamer Spitzenreiter. Dass alle Kameralinsen Bildstabilisierung bieten, ist da fast selbstverständlich.

Technik des Galaxy S20 Ultra: Besser geht es nicht

So viel zur Kamera, der Samsung in der Präsentation viel Raum einräumte. Dabei sind die übrigen technischen Specs nicht minder interessant: Das Galaxy S20 Ultra brilliert mit seinem 6,9 Zoll großen AMOLED-Bildschirm samt HDR10+, 120 HZ Bildwiederholrate und einer feinen Auflösung von 3.200 mal 1.440 Bildpunkten. Klar, dass mit dem Snapdragon 865 in den USA und dem Exynos 990 nur die besten Prozessoren verbaut sind. Zwischen 12 GB und 16 GB Arbeitsspeicher und bis zu 512 interner Speicher sowie Karteneinschub (microSDXC) reichen für anspruchsvolle Anwendungen und Unmengen eigener Fotos, Videos, persönlicher Dateien und Apps.

https://www.youtube.com/watch?v=x0Kv_QRWR-I

Preislich ruft Samsung ab 899 Euro für das S20 und ab 999 Euro für das S20+ auf. Das S20 Ultra schlägt mit mindestens 1.349 Euro ein noch größeres Loch ins Portemonnaie. Ordert ihr das Galaxy S20+ oder S20 Ultra, packt Samsung noch in Paar der neuen Galaxy Buds+ bei, die regulär um die 150 Euro kosten sollen. Die Auslieferung erfolgt ab März.

Samsung Galaxy S20Samsung Galaxy S20+Samsung Galaxy S20 Ultra
Maße 159,2 x 73,4 x 7,9 mm 161,9 x 73,7 x 7,8 mm166,9 x 76 x 8,8 mm
Gewicht175 Gramm188 Gramm222 Gramm
ProzessorExynos 990Exynos 990Exynos 990
Display6,2 Zoll (3.200x1.440 Pixel, AMOLED, HDR10+)6,7 Zoll (3.200x1.440 Pixel, AMOLED, HDR10+)6,9 Zoll (3.200x1.440 Pixel, AMOLED, HDR10+)
Speicher12 GB RAM; 128 GB interner Speicher (erweiterbar via microSDXC-Karte)12 GB RAM; 128 GB, 256 GB, 512 GB interner Speicher (erweiterbar via microSDXC-Karte)12 GB oder 16 GB RAM; 128 GB, 256 GB, 512 GB interner Speicher (erweiterbar via microSDXC-Karte)
BetriebssystemAndroid 10Android 10Android 10
Akku4.000 mAh4.500 mAh5.000 mAh
SensorenKompass, Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Gyroskop, Fingerabdruck (unter dem Displayglas)Kompass, Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Gyroskop, Fingerabdruck (unter dem Displayglas)Kompass, Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht, Gyroskop, Fingerabdruck (unter dem Displayglas)
Hauptkamera64 MP (Teleobjektiv) + 12 MP + 12 MP (Weitwinkel)64 MP (Teleobjektiv) + 12 MP + 12 MP (Weitwinkel) + 0,3 MP (Tiefenkamera)108 MP + 48 MP (Periscope) + 12 (Weitwinkel)
Frontkamera10 MP (Weitwinkel)10 MP (Weitwinkel)40 MP
USB-AnschlussUSB-CUSB-CUSB-C
ExtrasKabellose Qi-LadefunktionKabellose Qi-LadefunktionKabellose Qi-Ladefunktion
FunkstandardLTE oder 5GLTE oder 5GLTE oder 5G

Samsungs Aufbruch zum Unterhaltungskonzern

Es gab mehr als Technik zu bestaunen. Mit großem Enthusiasmus erörterte Samsung den Nutzen von 5G in künftigen Spielekonsolen. Ob wir uns da auf eine Zusammenarbeit mit Sony und Microsoft freuen können? Sicher ist, dass Microsoft als neuer Schlüsselpartner fürs Gaming-Segment nicht nur das Rennspiel Forza Street für die Galaxy-Familie anpasst und optimiert.

https://www.youtube.com/watch?v=07TffPtB_Jg

Mehr noch unterstützt Samsung künftig das 5G-Streaming von der heimischen Xbox-Konsole auf das Galaxy-Smartphone. Ein Feature, für das wir euch bereits ein Tutorial anbieten können. So könnt ihr ein Stück der Entertainment-Zukunft bereits heute testen.

Xbox Konsolen-Streaming: So bringt ihr Xbox-One-Spiele aufs Smartphone oder Tablet

Der zweite Partner im Unterhaltungsboot ist der Streaming-Gigant Netflix. Angesichts einer neuen Marktlage mit neuen Konkurrenten ist es logisch, dass die Amerikaner die Zusammenarbeit intensivieren. Netflix findet ihr künftig nicht nur auf Fernbedienungen zu Samsung-Fernsehern, sondern als natürliche Integration ins Galaxy-Telefon. Persönliche Empfehlungen, Neuerscheinungen und Highlights blendet Netflix auf Wunsch in das Android-Interface ein.

Fazit: Samsung stellt sich für die Zukunft auf

Ihr wundert euch, dass wir kaum etwas zum Galaxy S20 und Galaxy S20+ schreiben? Wir wundern uns auch, ehrlich gesagt. Samsung beerdigt die etablierten Produktfamilien nicht, setzt allerdings sein Schlaglicht auf das neue Ultra-Modell. Dessen Ausstattung ist in der Tat das Beste, was derzeit im Mobilsegment möglich ist. Mit den „kleinen“ S20-Modellen bietet Samsung trotzdem eine gewohnt gute und zukunftssichere Hardware-Komposition.

Was Samsung am Galaxy S20 besser machen muss

Eine andere Geschichte ist die des Galaxy Z Flip. Von den Träumen eines von Superlativen betäubten Falt-Smartlet verabschiedeten sich die Südkoreaner. Das Knicktelefon ist sympathischer gestaltet. Die demonstrierten Anwendungsgebiete erscheinen logisch, und nebenher zeigt Samsung, das es die Fold-Probleme verstand und beseitigen konnte. Überraschend wäre es deshalb nicht, würde das Z Flip zu einem Millionenseller avancieren.

Samsung verstand außerdem, dass zum Telefon mehr gehört als das Gerät in der Hand. Exzellente Services und exklusive Partnerschaften könnten das Rennen um den Nummer-1-Status im weltweiten Konkurrenzkampf um Smartphones entscheiden. Microsoft und Netflix für eine Zusammenarbeit zu bewegen, ist die vielleicht unscheinbarste doch langfristig lohnendste Ankündigung des heutigen Abends. Samsung dürften goldene 20er-Jahre erwarten.

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