Lenovo Yoga Smart Tab im Test: Praktisches Tablet fürs Smart Home

Im Smart Home könnte das Tablet ein Revival erleben. Mit dem Yoga Smart Tab hat Lenovo bereits einen praktischen Vertreter parat. Das verdeutlicht auch der Praxistest.

Lenovo Yoga Smart Tab im Test: Praktisches Tablet fürs Smart Home

Fazit: Schönes Tablet fürs Smart Home

Kleinere Kritikpunkte zum Trotz: Das Lenovo Yoga Smart Tab ist auch in Anbetracht des Preises ein sehr gut verarbeiteter Allrounder, bei dem der Yoga-Kickstand absolut sinnvoll und ein Mehrwert ist. Die Flexibilität eines Tablets trifft auf den Smart-Home-Ansatz eines Smart Displays – und sucht ihr genau so etwas, bekommt ihr hier ein fast konkurrenzloses Produkt. Für den Nachfolger wünsche ich mir zumindest ein Highend-Modell, das es beispielsweise mit dem Galaxy Tab S6 aufnehmen könnte. Dann wäre ich persönlich wunschlos glücklich.

Es ist ein Tablet mit einer sofort erkennbaren Besonderheit: Das Lenovo Yoga Smart Tab verfügt auf der Rückseite über einen klappbaren Kickstand für vier Einsatzgebiete. Zusammen mit überraschend starken Lautsprechern und dem Google Assistant ergibt sich eine runde Sache, wie sich schon kurz nach der Einrichtung zeigt.

Bildschirm10,1 Zoll IPS-Display mit 1920x1200 Pixel
ProzessorQualcomm Snapdragon 439
Arbeitsspeicher / interner Speicher3/4GB RAM / 32/64GB ROM
NetzwerkDualband WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, 2,4 GHz/5 GHz, Bluetooth 4.2
GPS/GLONASS
(LTE)
Multimedia8 Megapixel Kamera (Rückseite, Autofokus)
5 Megapixel Kamera (Fixed-Focus mit 86 Grad Weitwinkel)
MicroSD-Speicherkartenslot (maximal 256GB)
Audio2x 2W JBL-Lautsprecher
3,5mm Kopfhöreranschluss

Lenovo Yoga Smart Tab im Test: Ausgepackt und ausprobiert

Beim Öffnen der Packung offenbart sich das Yoga Smart Tab mit seinem 10,1 Zoll großen IPS-Display. Auffällig ist die gewölbte Ober- beziehungsweise Unterseite, was davon abhängig ist, wie ihr das Tablet gerade haltet. In diesem „Rohr“ stecken zwei 2W-JBL-Lautsprecher mit Dolby Atmos.

Der Griff an der Seite erinnert an eine Art Rohr. (Foto: Sven Wernicke)
Der Griff an der Seite erinnert an eine Art Rohr. (Foto: Sven Wernicke)

Ansonsten? Nun, das Yoga Smart Tab ist ein recht übliches Tablet aus dem Mittelklasse-Segment. Der Qualcomm Snapdragon 439 ist nicht der potenteste Chip, der Octacore-Prozessor genügt aber normalen Ansprüchen. Das von mir getestete Modell verfügt ferner über 64GB Flash-Speicher und 4GB RAM – solide. Hinweis: Die Variante mit 32GB bietet 3GB RAM.

Zurück zum „Rohr“, das zusammen mit dem Kickstand das Highlight des Yoga Smart Tab ist. Denn ihr könnt den Ständer direkt in das Gehäuse zurückschieben, dann mutiert das Gerät zu einem ganz normalen Tablet. Ebenfalls könnt ihr es aufstellen, um Videos zu schauen oder das Tab als digitalen Bilderrahmen einzusetzen. Dann ähnelt die Verwendung einem Smart Display. Wenn ihr wollt, hängt ihr das Tablet an die Wand; ein dafür vorgesehener Schlitz ist vorhanden. Möchtet ihr beispielsweise an einem Tisch etwas zeichnen, lesen oder spielen, entscheidet euch eine Kickstand-Einstellung, die etwas an den Studio-Modus der Surface-Modelle von Microsoft erinnert.

Der Kickstand besitzt ein Loch. Das ist zum Aufhängen gedacht. (Foto: Sven Wernicke)
Der Kickstand besitzt ein Loch. Das ist zum Aufhängen gedacht. (Foto: Sven Wernicke)

Hochwertiger Eindruck

Keine Frage: Das Lenovo Yoga Smart Tab fühlt sich hochwertig an. Hier wackelt nichts, der Kickstand sitzt felsenfest. Er ist höchstens minimal scharfkantig. Das gefällt mir bei meinem Surface Pro 6 besser, aber hier reden wir auch über völlig verschiedene Preisklassen. Das zeigt sich auch beim Display: 1920 x 1200 Pixel sind ein guter Wert in dieser Liga, aber ich hätte eine höhere Auflösung auch begrüßt. Dennoch gibt’s bei dem IPS-Display keinen Grund zur Klage. Er liefert saubere, kontrastreiche und helle Bilder.

Der erste Start des Lenovo Yoga Smart Tab. (Foto: Sven Wernicke)
Der erste Start des Lenovo Yoga Smart Tab. (Foto: Sven Wernicke)

Überrascht hat mich der 7000 mAh große Akku, der im Normalbetrieb „ewig“ hält. Lenovo gibt bis zu 10 Stunden ununterbrochenes Abspielen von Videos ab, im Alltag hält die Batterie im Standby viele Tage durch. Auch der empfehlenswerte Ambient-Mode, der wenige Infos wie die Uhrzeit bei Nichtverwendung präsentiert, lässt sich so ohne Aufladen des Akkus längere Zeit betreiben.

Yoga Smart Tab als Smart Display fürs Smart Home

Was mir als Smart-Home-Fan besonders zusagt, ist der Fokus auf die Steuerung eurer intelligenten Wohnung. Lenovo macht vom Google Assistant Gebrauch, der wie nahezu alle relevanten Google-Dienste vorinstalliert ist. Zusammen mit der Google-Home-App habt ihr alles in der Hand, was ihr für die durchaus bequeme Steuerung des Smart Home braucht. Und auch hier kommt die Yoga-Fähigkeit des Smart Tab zum Tragen.

Der Ambient-Modus macht das Smart Tab zum Smart Display. (Screenshot)
Der Ambient-Modus macht das Smart Tab zum Smart Display. (Screenshot)

Im Gegensatz beispielsweise zum Lenovo Smart Display könnt ihr das Smart Tab an beliebigen Orten aufstellen: Rezepte auswählen in der Küche, Film gucken im Bad, etwas shoppen im Wohnzimmer – immer mit dabei ist der Google Assistant und damit eure „Fernbedienung“ für die Wohnung. Nutzt den Sprachassistenten oder den Touchscreen für Eingaben.

Besagter Ambient-Modus ist nicht nur hübsch anzusehen und macht das Yoga Tab zur stylischen Uhr in den eigenen vier Wänden, er erlaubt es dem Google Assistant auch, jederzeit ansprechbar zu sein. Die vorhandenen 360-Grad-Fernfeld-Mikrofone funktionieren sehr präzise und subjektiv betrachtet auch besser als meine Alexas im Haus.

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Das Smart Tab mitsamt Smart-Home-Kontrolle ist also immer dort, wo ihr seid und es auf eure Weise nutzt. Das ist eine prima Idee. Und: Das Tablet ist aufgehängt eben auch ein Steuerpult für eure Räume.

Weitere Stärken

Was beim Yoga Smart Tab nicht unter den Tisch fallen sollte, das sind die Lautsprecher. Mich überraschten sie positiv, da sie einen sehr klaren Klang haben. Das fällt bei Dialogen und Sprache generell auf. Zugleich kommen die Bässe nicht zu kurz. In der Dolby-Atmos-App dürft ihr weitere Aspekte euren Vorstellungen anpassen, um so den virtuellen Surroundsound noch etwas zu optimieren.

Hier gut zu sehen: Der Kickstand umgibt auch die Lautsprecher am Lenovo Yoga Smart Tab. (Foto: Sven Wernicke)
Hier gut zu sehen: Der Kickstand umgibt auch die Lautsprecher am Lenovo Yoga Smart Tab. (Foto: Sven Wernicke)

Bei manch anderen Tablets habe ich das Gefühl, sie könnten mir jederzeit aus der Hand rutschen. Das ist sicherlich ein subjektives Empfinden, doch dieses entsteht beim Smart Tab gar nicht erst. Ich halte es fest mit der einen Hand am Griff (besagtes „Rohr“), während ich die andere Hand zum Tippen und Wischen nutze. Das gibt mir Sicherheit. In diesem Zusammenhang sei auch das Gewicht positiv erwähnt: Nicht zu leicht, nicht zu schwer. Optimal.

Das ist das "Rohr". (Foto: Sven Wernicke)
Das ist das „Rohr“. (Foto: Sven Wernicke)

Luft nach oben

Machen wir uns nichts vor: Das Yoga Smart Tab verfügt nicht über die neueste Technik. Gerade der Qualcomm-Chip ist mir etwas zu sehr veraltet. Günstige Smartphones um die 200 Euro bieten zum Teil schon eine bessere Performance, anspruchsvolle Games wie „Asphalt 7“ ruckeln etwas zu stark. Bei dem großen Display ist es schade, dass ihr hochwertige Titel nicht optimal genießen könnt.

Anders sieht’s freilich aus, reizt euch das Yoga Smart Tab neben der Smart-Home-Kontrolle in erster Linie für YouTube, Internet, etwas Bildbearbeitung oder Office und normale Casual Games. Netflix als App ist bereits vorinstalliert. Dann genügen die verbauten Komponenten vollkommen und sollten ausreichend Tempo bieten.

Tablet-typisch ist die Qualität der Kameras. Die Gesichtserkennung ist etwas langsam, die geschossenen Fotos sind nicht überragend. Für Schnappschüsse reichen die Cams aber aus.

Was mir auch noch gefallen hätte: Lenovo verwendet einen eigenen Launcher, also eine individuelle Oberfläche für das Yoga Smart Tab. Diese lehnt sich an die gewohnten Android-Konventionen an, doch hätte ich mir für ein Tablet weitere Optimierungen gewünscht. Die Bedienung ist – egal, ob ihr euch für reguläre Kontrolle oder Gesten entscheidet – auf dem Bildschirm nur nach Eingewöhnung halbwegs intuitiv. Schön dagegen sind die Erweiterungen wie der Kindermodus und eine Art Desktop-Modus, wenn ihr Maus und Tastatur anschließt.

Schön anzusehen ist das Lenovo Yoga Smart Tab definitiv. (Foto: Sven Wernicke)
Schön anzusehen ist das Lenovo Yoga Smart Tab definitiv. (Foto: Sven Wernicke)

Derzeit ist auf dem Yoga Smart Tab das aktuelle Android 9 installiert. Ob’s ein Update auf Android 10 bekommt? Auf Nachfrage teilte mir die zuständige Agentur des Herstellers mit, dass dieses für das 4. Quartal 2020 vorgesehen ist.

Das Lenovo Yoga Smart Tab ist auch bei Euronics erhältlich.

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