Lenovo Yoga Tab 11 im Test: Schönes Tablet mit kleinen Schwächen

Die Tablet-Mittelklasse hat endlich was zu bieten. Das beweist das Lenovo Yoga Tab 11 eindrucksvoll. Doch im Test zeigen sich auch Nachteile, die euch stören könnten.

Lenovo Yoga Tab 11 im Test: Schönes Tablet mit kleinen Schwächen

Wenn ihr das Lenovo Yoga Tab 11 das erste Mal in den Händen haltet, könnte euer Herz etwas höher schlagen. Es sieht wirklich richtig hübsch und hochwertig aus. Das 11 Zoll große Display ist hochauflösend, der Standfuß ist schlicht eine coole Sache. Viele andere Aspekte können ebenfalls überzeugen. Aber womit vor allem anspruchsvollere Nutzer nicht zufrieden sein dürften, das ist die Performance bei Spielen und Multitasking.

Ein attraktives Tablet, das Lenovo Yoga Tab 11. (Foto: Sven Wernicke)
Ein attraktives Tablet, das Lenovo Yoga Tab 11. (Foto: Sven Wernicke)
ProContra
👍 Hochauflösendes IPS-Display👎 Prozessor kommt schnell an seine Grenzen
👍 Unterstützung von Dolby Atmos & Dolby Vision👎 Ab und an WLAN-Verbindungsabbrüche
👍 Sehr gute Akkulaufzeiten👎 Helligkeit des Displays könnte etwas besser sein
👍 Nahezu pures Android 11👎 Kein Fingerabdruck-Sensor
👍 Hochwertige Stereo-Lautsprecher

Stärken des Lenovo Yoga Tab 11

Lenovo macht beim Yoga Tab 11 zweifelsohne einiges goldrichtig: Das Tablet fühlt sich verdammt gut an, sieht schick aus und hinterlässt wahrlich keinen „billigen“ Eindruck. Ganz im Gegenteil. Dazu kommt eine Besonderheit, für die auch die Yoga-Reihe des Herstellers bekannt ist. Die spezielle Standfußhalterung ist fester Bestandteil des Geräts und stört trotz der damit verbundenen „Rolle“ auf der Rückseite zu keiner Zeit. Ihr könnt das Tab sogar aufhängen, wenn ihr das wollt. Angenehm ist auch die attraktive Stoffrückseite.

Schön ist auch die Rückseite mit Standfuß. (Foto: Sven Wernicke)
Schön ist auch die Rückseite mit Standfuß. (Foto: Sven Wernicke)

Technische Daten Lenovo Yoga Tab 11

ProzessorMediaTek Helio G90T
Display11 Zoll IPS-LCD (2000 x 1200 Pixel, 212 PPI, 60Hz, Dolby Vision)
SpeicherRAM: 4GB/8GB
ROM: 128GB/256GB
BetriebssystemAndroid 11
Akku7500 mAh
KamerasVorne 8.0MP + Hinten 8.0MP
ExtrasBluetooth 5.0, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, 4 Lautsprecher von JBL, Dual-SIM, LTE optional

Beim Blick auf die technischen Details gefallen mir weitere Aspekte. Das Top-Modell mit bis zu 256GB Flash-Speicher verfügt über 8 GB RAM, was doch sehr großzügig bemessen ist. Das gilt auch für den 7500 mAh großen Akku. Der schaffte bei meinem Test ohne weiteres einen kompletten Tag – bei einer intensiven Mischung aus Surfen im Netz, Spielen, diverse Benchmarks nutzen und Videos anschauen. Im Alltag müsst ihr das Tab 11 nicht täglich aufladen. Ist die Batterie mal leer, dauert das Füllen dieser rund drei Stunden.

Zwar könnt ihr beim Yoga Tab 11 keine Tastatur andocken, um das Tablet in eine Art Laptop zu verwandeln. Löblich aber: Den Lenovo Precision Pen 2 dürft ihr verwenden. Der kostet 60 Euro als Zubehör und ist ein vollwertiger Eingabestift zum Schreiben und Zeichnen.

Für Multimedia ausgelegt: Lautsprecher & Display  

Dolby Vision und Dolby Atmos unterstützt das Yoga Tab 11 – und das nicht ohne Grund, wie sich beim Starten entsprechender Inhalte zeigt. Das Display mit einer Auflösung von 2000 x 1200 Pixeln (60 Hz, IPS) könnte zwar etwas heller sein, gibt aber sonst keinen Grund zur Klage. Positiv sind auch die vier JBL-Lautsprecher, die einen sehr guten Klang erzeugen. Euch erwartet ein ausgewogenss Klangbild, die Höhen und dezenten Bässe sagen mir zu. Absolut stimmig.

Die Lautsprecher sind clever platziert und leisten gute Arbeit. (Foto: Sven Wernicke)
Die Lautsprecher sind clever platziert und leisten gute Arbeit. (Foto: Sven Wernicke)

Gerade mit dem Standfuß ist das Yoga Tab 11 also eine prima Entertainment-Maschine zum Streamen von Filmen und Serien. Aber auch zum Hören von Musik ist das Tablet meiner Auffassung nach geeignet. Stärkeren Sound gibt’s freilich über entsprechende Lautsprecher, die ihr über Bluetooth 5.0 verbindet.

Die beiden Kameras auf Vorder- und Rückseite sind – typisch für ein Tablet – okay. Ich möchte nicht mit dem Yoga Tab 11 fotografieren, das können die meisten aktuellen Smartphones viel besser. Für Videotelefonie eignet sich das Gerät dagegen erstaunlich gut. Das liegt einerseits am flexiblen Standfuß, andererseits an der völlig ausreichend bemessenen Frontkamera. Bei meinem Versuch mit Google Duo waren meine Gegenüber sehr zufrieden und positiv überrascht. Das Yoga Tab 11 ist also auf private und geschäftliche Videokonferenzen vorbereitet.

Schwächen des Yoga Tab 11

Beim ausgiebigen Ausprobieren des Yoga Tab 11 fielen mir ein paar sporadische WLAN-Abbrüche während des Streamens und beim Zocken von Onlinegames auf. Reproduzieren konnte ich diese nicht, möglicherweise ist das verbaute Funkmodul nicht optimal. Auch ist der vorhandene USB-C-Port recht langsam – er überträgt Daten in USB 2.0-Geschwindigkeit. Auf Fingerabdruck-Sensor oder Bluetooth 5.2 (es gibt „nur“ Bluetooth 5.0) müsst ihr genauso verzichten, wie auf den aktuellen Wi-Fi 6-Standard.

Die Rolle mit Standfuß ist definitiv kein Nachteil des Lenovo Yoga Tab 11. (Foto: Sven Wernicke)
Die Rolle mit Standfuß ist definitiv kein Nachteil des Lenovo Yoga Tab 11. (Foto: Sven Wernicke)

Da die Wi-Fi-Schwierigkeiten sehr selten waren, möchte ich dies nicht als ernsthafte Schwäche bezeichnen. Sehr wohl aber ist die Performance etwas, die euch unter Umständen missfallen dürfte.

Ernüchternde Benchmark-Ergebnisse

Bei 3DMark und GeekBench 5 zeigt sich, dass dem vorhandenen MediaTek-Prozessor dann doch etwas schnell die Puste ausgeht. Das bemerkt ihr auch außerhalb von Benchmarks, in erster Linie bei anspruchsvolleren Spielen. Ich stellte bei Multitasking, vor allem beim Wechsel zwischen Ressourcen-fressenden Anwendungen (Videobearbeitung, Spiele, Browser mit vielen geöffneten Tabs) öfter Verzögerungen oder gar Abstürze fest. Das sollte nicht sein.

Aber auch hier sei betont: Das klingt schwerwiegender, als es ist – besonders dann, wenn es euch wirklich vorrangig ums Streamen von Medien, zum Surfen und zum gelegentlichen Zocken „normaler“ Spiele geht. Als Alltags- und Entertainment-Tablet ist das Yoga Tab 11 ausreichend ausgestattet, gerade dank der bis zu 8 GB RAM.

Fazit: Entertainment-Tablet für die ganze Familie

Fühlt sich hervorragend an, hat ein schönes Design und einen hochauflösenden Bildschirm – was wollt ihr mehr? Sucht ihr ein preislich attraktives Tablet fürs Streamen, Internet und Videotelefonie, möchte ich euch das Yoga Tab 11 ans Herz legen. Es ist ein Blickfang, wirkt edel und ist trotzdem nicht allzu teuer. Der Grund ist von erfahrenen Anwendern schnell gefunden: Lenovo sparte beim Prozessor, der einfach nicht allzu viel Leistung bietet.

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Blockbuster-Games erlebt ihr auf dem Lenovo Yoga Tab 11 nicht in hohen Details. Stattdessen sind unangenehme Ruckler nicht ausgeschlossen. Hier hätte ich mir einen flotteren Chip gewünscht, den zum Beispiel das Yoga Tab 11 Pro besitzt. Aber das ist euch sehr viel kostspieliger. Sind euch Games und anspruchsvollste Apps (4K-Videoschnitt zum Beispiel) nicht wichtig, dann genügt das Gebotene für quasi alle Anwendungen des Alltags. Und daher verdient sich das Yoga Tab 11 auch eine Empfehlung.

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