Highlights und Flops der Redaktion: 2016 habe ich meine Liebe zu Smartphones verloren

In den letzten Jahren wurde Hardware vielleicht hübscher, aber nicht unbedingt besser. 2016 ist Trendblog-Redakteur Peter Giesecke endlich aufgegangen, woran das lag: Smart Home, Smart Kitchen, Smart Everything bedeutet, dass der Fortschritt jetzt in der Software steckt.

Highlights und Flops der Redaktion: 2016 habe ich meine Liebe zu Smartphones verloren
AlphaGo

Im vergangenen Jahr habe ich meine Liebe zu den Smartphones verloren. Sie sind jetzt nur noch Gebrauchsgegenstand. Die neuen Modelle sehen aus wie die aus dem Vorjahr, vielleicht 0,3 Zoll größer und mit einem Prozessor, der einen Takt zugelegt hat. Aber das interessierte auch beim Desktop-Rechner irgendwann keinen mehr. Hauptsache sieht gut aus und läuft. Auf zum nächsten großen Ding.

Augmented statt Virtual Reality

Kollege Sven Wernicke meint, das seien die Virtual-Reality-Brillen. Ich bin da skeptisch. Ich möchte nicht komplett abgeschnitten sein von dem, was um mich herum passiert. Die Brillen werden nur diejenigen kaufen, die sich jetzt auch schon teure Gaming-PCs leisten. Vielleicht noch ein paar Möbelläden, die damit auf Kundenfang gehen. Oder Spielhöllen. So schnell der Hype kam, wird er auch wieder verschwunden sein – wie schon bei Tablets und Smartwatches. Als diese noch neu waren, wurden sie von einigen gekauft. Aber niemand ersetzte sie alle ein, zwei Jahre wie das Smartphone. So wird es auch den VR-Brillen ergehen.

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Bei Augmented Reality könnte das anders werden. Was gegen VR spricht, spricht auch gegen eine AR-Brille wie die Hololens von Microsoft. Zu unpraktisch. Zu teuer. Aber auf dem Smartphone könnte AR ein großer Erfolg werden. Und wer nicht daran glaubt, sollte sich an die überraschende Begeisterung für Pokémon GO erinnern. Mein Ding war es nicht, aber vielen hat es Spaß gemacht, zumindest eine Zeitlang. Das Smartphone hochhalten, durch die Kameralinse blicken und etwas auf dem Display zusätzlich eingeblendet sehen. Das muss kein Pokémon sein, sondern kann auch etwas Hilfreiches sein: der direkte Weg zum geparkten Auto oder im Museum eine Erläuterung zum Bild, vor dem man gerade steht.

Persönliche Assistenten

Voraussetzung dafür ist, dass 360-Grad-Kameras Räume erfassen (innerhalb wie außenhalb des Hauses), die Objekte dagegen werden von Algorithmen erfasst. Der Gegenstand muss dafür nur einmal umrundet und aus verschiedenen Perspektiven per Schnappschuss aufgenommen werden. Ein Computer setzt die Einzelbilder dann zu einem 3D-Modell zusammen, bestenfalls reicht auch das Smartphone.

Die Kamera und das Display des Mobilgeräts werden zum neuen Interface. Smartphones verfügen über keine Tastaturen, die Steuerung per Sprache wird sich durch persönliche Assistenten verbessern, aber in der Öffentlichkeit werden sich viele immer noch scheuen, persönliche Dinge in ein Mikrofon zu sprechen. Doch ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Vielleicht schon bald nennen die Assistenten den nächsten Zug nach Hause und das Abfahrtsgleis, wenn vor dem Betreten eines Bahnhofs das Gebäude fotografiert wird.

Machine Learning

Die dafür notwendigen Techniken werden gerade entwickelt: Machine Learning. Die Systeme lernen Sprache besser zu verstehen, Bilder zu deuten, Muster zu erkennen. Anfang 2016 wurde bekannt, dass Googles AlphaGo den mehrfachen Europameister Fan Hui im Brettspiel Go besiegt hatte – was mit im Computerschach angewendeten Methoden als unmöglich galt und vielleicht auch ist. Wer sich jetzt zum Jahresende daran erinnert, wird ein Go-Brett mit weißen und schwarzen Steinen vor Augen haben, nicht aber den Computer, der das ermöglich hat. Für die Erledigung der meisten Machine-Lerning-Aufgaben im Alltag wird uns in Zukunft ein Smartphone reichen – egal welches.

Mein Highlight des Jahres ist deshalb kein Smartphone, da hat mich schon lange keines mehr hundertprozentig überzeugt, sondern was sich mit dem Smartphone bald alles machen lässt. Die Ansätze haben wir 2016 zu sehen bekommen. Ich werde deshalb meine Skepsis gegenüber persönlichen Assistenten ablegen und mir einen Datenkraken suchen, dem ich mich in die Arme werfe. Ich bin gespannt, ob daraus ein Highlight oder ein Flop des Jahres 2017 werden wird.

Und was waren eure Highlights und Flops des Jahres? Sagt es uns in den Kommentaren!

Lest hier alle unsere Jahresendbeiträge 2016!

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17 Serien, die mich 2016 wirklich beeindruckt haben (und alles, was ich mir sonst noch anschauen musste)

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