Für mich selbst erstaunlich, habe ich 2016 weniger Papierbücher in der Hand gehabt als in allen Jahren zuvor. Und nicht nur, dass ich öfter zum eBook gegriffen habe: Statt zu lesen habe ich auch mehr Serien oder Filme gesehen. Allerdings bewusster als früher.
Beim Flop sind wir uns einig
So wenig ich mit Virtual Reality und Gaming am Hut habe, so sehr kann ich Sven zustimmen, wenn er sagt, dass lineares Fernsehen für ihn gestorben ist. In Ausnahmefällen sehe ich schon noch mal klassisch fern, z.B. wenn neue folgen vom Tatortreiniger kommen, aber das wird immer weniger.
Streamingdienste und Mediatheken machen es schließlich möglich, die meisten interessanten Beiträge gezielt dann zu sehen, wenn man selber Zeit und Lust dazu hat. Ausnahmen sind dann vielleicht mal Trash-Formate, die nur Spaß machen, wenn man sie gemeinsam schaut.
Ansonsten ist das Leben zu kurz, um sich auf der vergeblichen Suche nach etwas Interessantem durch die Kanäle zu zappen und sich berieseln lassen.
Hardware
Der Amazon Fire TV Stick Media-Player hat mich im letzten Jahr voll überzeugt. Für den günstigen Preis kann man nicht nur ohne Ruckeln Prime Video sehen, sondern auch Sachen streamen, die im Netzwerk liegen. Dazu installiert man z.B. das Mediencenter Kodi als apk über Sideloading. Entweder direkt mithilfe der kostenlosen App Apps2Fire aus dem Playstore oder vom Rechner aus. Caschy hat einen Artikel dazu geschrieben, der die verschiedenen Möglichkeiten sehr gut beschreibt. Durch Kodi kann ich via Fire TV Stick nicht nur Netflix und Prime Video sehen, sondern auch auf den Raspi zugreifen, auf dessen Festplatte meine digitalisierten Filme und Serien lagern.
Auch eine Vertikalmaus möchte ich nicht mehr missen. Es lässt sich wirklich angenehm mit ihr arbeiten, nur das Scrollen zur Seite vermisse ich etwas, das beherrscht sie leider nicht.
Raspberry Pi endlich mit WLAN und Bluetooth
2016 ist endlich der Raspberry Pi 3 mit WLAN und Bluetooth an Bord herausgekommen, dazu Vierkernprozessor mit 64-Bit-Architektur und 1 GB Arbeitsspeicher. Damit lässt sich der kleine Einplatinenrechner endlich auch richtig nutzen, ohne dass 2 USB-Ports durch zusätzliche WLAN- und Bluetooth-Sticks belegt sind.
Software
2016 habe ich begonnen, meine Dropbox weniger zu nutzen. Früher lagerten alle meine wichtigen Daten dort. Ich habe die Dropbox weniger zum Synchronisieren genutzt als vielmehr als automatisches Backup. Dank Empfehlungen habe ich immerhin 25 GB in der kostenlosen Dropbox zur Verfügung. Daneben lief noch eine Familien-Dropbox auf dem Rechner, mit je einem Ordner für jede Tochter und meine Frau. Die war aber immer sehr schnell voll.
Jetzt habe ich dieses automatische Backup im Hintergrund immer mehr zu Resilio Sync verlagert. Meine beiden ältesten Töchter wohnen nicht mehr zu Hause und haben eigene Rechner; mit einer 2 TB Festplatte am Raspi bleibt da doch etwas mehr Reserve, wenn man z.B. Fotos teilen oder wichtige Ordner sichern möchte.
Der etwas andere Webspace-Provider
Vielleicht ist der eine oder andere unter den Lesern noch auf der Suche nach einem Webspace-Provider, der nicht die üblichen Baukästen bietet. Uberspace ist in jeder Beziehung anders und vor allem empfehlenswert.
Zum einen erhält man Zugang über SSH und kann nicht nur WordPress aufspielen, sondern auch Ghost und viele andere coole Sachen. Uberspace bietet in eigenen Worten „Hosting für Kommandozeilenliebhaber, Datenschützer, Kontrollebehalter, Unixfreunde, Selbermacher, Waszusagenhaber.“
Zum anderen setzen die Jungs auf ein flexibles Preismodell und verlassen sich auf die Fairness des Nutzers. Der erste Monat ist kostenlos, danach überweist man einen Betrag seiner Wahl und setzt selbst den monatlichen Preis fest. Es gibt 10 GB Platz und jede Menge Möglichkeiten, etwas damit anzufangen. Supportanfragen werden äußerst schnell und kompetent beantwortet. Wie Uberspace selbst schreibt: „Und wenn es mal klemmt, stehen dir erfahrene Linux-Admins zur Seite.“
Mal sehen, was 2017 bringt
Wie sich in dieser kleinen Rückschau gezeigt hat, konnte mich 2016 in Sachen Technik nichts so richtig vom Hocker reißen oder nerven. Mal sehen, was das nächste Jahr bringt. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, welches iPhone Apple in seinem Jubiläumsjahr herausbringt und ob es noch für Normalverdiener bezahlbar sein wird.
Und was waren eure Highlights und Flops des Jahres? Sagt es uns in den Kommentaren!
Lest hier alle unsere Jahresendbeiträge 2016!
Tops und Flops der Redaktion:
- Virtual Reality und lineares Fernsehen (Sven Wernicke)
- Beständiger Wandel (Frank Müller)
- Endlich, die Chinesen kommen! (Jürgen Vielmeier)
- 2016 habe ich meine Liebe zu Smartphones verloren (Peter Giesecke)
Unsere Setups:
- Damit arbeitet Trendblog-Redakteur Peter Giesecke
- Damit arbeitet Trendblog-Redakteur Frank Müller
- Damit arbeitet Trendblog-Redakteur Sven Wernicke
- Damit arbeitet Trendblog-Redakteur Jürgen Vielmeier
Und hier unser jährlicher Serien-Rückblick:
17 Serien, die mich 2016 wirklich beeindruckt haben (und alles, was ich mir sonst noch anschauen musste)
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