Galaxy A54 im Test: Samsungs Mittelklasse-Meisterwerk

Dem Galaxy A54 fehlt ein Schnelllademodus – und sonst? Eigentlich nichts! Samsung hat ein beinahe perfektes Smartphone gebaut.

Galaxy A54 im Test: Samsungs Mittelklasse-Meisterwerk
Samsung Galaxy A54 im Test (Bild: Jürgen Vielmeier)

Was ist überhaupt Mittelklasse? Smartphones mit diesem Prädikat bewegen sich preislich etwa um 500 Euro, ihnen fehlen die allerschnellsten Prozessoren, die modernsten Designtweaks und noch ein paar Extras. Das ist auch im Samsung Galaxy A54 der Fall. Doch in unserem Test zeigt sich: Mit den meisten der Einschnitte können wir sehr gut leben – und der Rest? Macht einfach Spaß!

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Galaxy A54: So macht das Spaß

Ungewöhnlich vielleicht, aber wir beginnen diesen Testbericht einmal nicht mit dem Display, der Kamera oder technischen Daten, sondern mit dem Spaßfaktor. Ist rein subjektiv – oder? – und schon das, worauf es am Ende ankommt. Viele Smartphones teste ich jedes Jahr, und bei manchen – sage ich ganz ehrlich – bin ich froh, wenn ich sie wieder aus dem Haus hab. Beim Galaxy A54 ist das ganz anders. Ich nehme es gerne in die Hand, ich lese E-Books damit, viel lieber als auf anderen Smartphones. Ich schaue mir gerne Videos darauf an, ich bearbeite gerne Fotos, ich freue mich auf die Momente, in denen ich mal 15 Minuten abschalten und mich damit auf der Couch herumdrücken kann:

Und hier stellt sich heraus, dass der Spaßfaktor im Galaxy A54 eben nicht nur subjektiv oder Zufall ist, sondern eine angenehme Gesamtkomposition aus:

  • Formfaktor: Gut zu halten und leicht zu bedienen, genau die richtige Größe, relativ rutschfest und angenehm abgerundete Ecken
  • Display: Tolle Schwarzwerte, voll zufriedenstellende Auflösung, augenfreundliche Bildwiederholrate (adaptiv bis 120 Hz), lebendige Farben
  • Design: Wunderbar individualisierbar mit Themes und Hintergründen aus dem Galaxy Store. In meinem schwarzen Testgerät (eigentlich: „Awesome Graphite“) geht bei einem dunklen Theme und dem Dark Mode Schwarz in Schwarz über. Was ist Display, was ist Rand, was ist Gehäuse? Egal, es wirkt wie eine Einheit.
  • Sound: Gute Stereo-Lautsprecher, bei denen ich gerne mal ein paar YouTube-Videos schaue, gute Mikrofonqualität im Übrigen auch.
  • Software: OneUI wirkt beinahe perfekt auf das Galaxy A54 zugeschnitten.
  • Kaum Verzögerung: Egal ob beim Entsperren mit Gesicht oder Fingerabdruck, beim Hochfahren, beim Starten der Kamera oder anderen Apps: Es geht flink und ohne störende Wartezeiten.
  • Akku: Ja, auch das ist wichtig: Bei der Akkulaufzeit trumpft Samsung richtig auf. Das Galaxy A54 ist ein kleiner Ausdauerchampion. Du musst nicht alle Nasen lang damit zur Steckdose rennen.

Dass das Galaxy A54 auch ein paar Schwächen hat, will ich dabei gar nicht verschweigen. Aber es sind welche, die ich einem Gerät zugestehe, wenn sonst alles stimmt, und das tut es.

Galaxy A54: Design

Samsung folgt beim Galaxy A54 der Designsprache der Galaxy-S23-Linie. Einfarbiges Gehäuse, Glasrückseite, dazu ein matter Rahmen. Einen Kamerabuckel wie im Vorgänger Galaxy A53 5G gibt es nicht mehr, dafür ragen die drei Linsen nun einzeln aus dem Gehäuse heraus.

Die Rückseite des Galaxy A54 mit den drei Kameralinsen
Die Rückseite des Galaxy A54 mit den drei Kameralinsen (Bild: Jürgen Vielmeier)

Als Tasten gibt es nur die Lauter-Leiser-Wippe und die Ein-Aus-Taste (beides mit sehr angenehmem Druckpunkt), unten befinden sich die USB-C-Ladebuchse und einer der beiden Stereolautsprecher. Das SIM-Karten-Fach ist nach oben gewandert und schließt glatt mit dem Gehäuse ab. Die Frontkamera verbirgt sich hinter einem kleinen Loch im Display (Infinity-O):

Nachteile? Das Display spiegelt, die Displayränder sind im Vergleich zum Galaxy A53 an der Seite sogar noch einen Millimeter größer geworden – auch wenn sie wenig stören. Die Rückseite ist Magnet für Fingerabdrücke. Das Galaxy A54 ist damit zwar nicht alleine, aber ich kann mich an kaum ein anderes Smartphone erinnern, das ich so oft mit dem Tuch polieren wollte/musste. Denkst du über einen Kauf nach, rate ich dir, ein paar weitere Euro in eine transparente Hülle für das Galaxy A54 zu investieren.

Display und Helligkeit

Auch wenn das Display leicht spiegelt, wirst du es in fast allen Lagen gut ablesen können, auch in gleißendem Sonnenlicht – trotz der „nur“ 1.000 Nits (die Weltspitze hat die 2.000 Nits in der Spitze überschritten).

Helles Sonnenlicht und trotzdem kannst du auf dem Display des Galaxy A54 noch gut etwas erkennen.
Helles Sonnenlicht und trotzdem kannst du auf dem Display des Galaxy A54 noch gut etwas erkennen. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Die Schwarzwerte sind dank Samsung Amoled formidabel. Das Scrollen klappt mit der adaptiven Bildwiederholrate sehr flüssig, die Farben wirken angenehm – du hast die Wahl zwischen „Lebendigen“ oder „Natürlichen“ Farbwerten, kannst einen eigenen Weißabgleich durchführen. Zusätzlich gibt es einen Dark Mode und wahlweise einen Augenkomfortmodus.

Kamera: Für den Preis gut

Samsung hebt die Nightography der Triple-Kamera hervor. Die macht nachts auch gute Bilder und Videos, zumindest mit der Hauptkamera, hebt sich aber gegenüber der Konkurrenz nicht sonderlich hervor. Die Ausstattung ist gut: Samsung verwendet im Galaxy A54 eine eigene Makro-Kamera, die anständige Bilder macht. Als weitere Funktionen gibt es Single Take, Porträt, Fun, Panorama, Super Slowmo und andere Effekte. Sowohl für Fotos als auch für Videos kannst du den Profi-Modus nutzen und die Einstellungen individuell konfigurieren. Die Videokamera ist stabilisiert – zusätzlich lässt sich ein „Superstabil“-Modus einschalten, der allerdings bei der Bildqualität, Auflösung und beim Ton recht viele Abstriche macht, wie unser Testvideo zeigt:

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Im Fotomodus hast du die Wahl zwischen verschiedenen Digital-Zoomstufen: 2x, 4x und 10x. Daneben kannst du stufenlos zoomen. Während die 2x-Zoomstufe noch eine sehr gute Qualität liefert, sieht man dem 4x-Zoom die Vergrößerung schon an. Der 10x-Zoom ist kaum noch zu gebrauchen – da merkst du den Unterschied zur Samsung Galaxy-S-Serie schon sehr deutlich:

Die weiteren Beispielbilder hier stammen von unserem Vergleich Samsung Galaxy A54 vs. A53. Seinen Vorgänger schlägt das A54 dabei in puncto Kameraqualität übrigens nur knapp.

Leistung und Akku

Oft sind es nur Nuancen, aber die sind entscheidend. War die große Schwäche am Vorgänger Galaxy A53 noch, dass man dem Prozessor eine gewisse Trägheit anmerkte, ist das im Galaxy A54 jetzt nicht mehr der Fall. Alles geschieht ohne merkliche Verzögerung. Samsung setzt hier auch wieder auf einen Exynos-Prozessor aus eigenem Hause (1380 5nm), hat aber unter generellen Anpassungen auch schlicht die Anordnung der Kerne optimiert. Der Octacore-Chip besteht nun aus 4 leistungsfähigen Cortex-A78-Kernen mit 2,4 GHz und 4 energiesparenden Cortex-A55-Kernen (2,0 GHz). Der Vorgänger Exynos 1280 im A53 hatte nur 2 Leistungskerne und 6 energiesparende – und war entsprechend langsamer.

Die besseren Ergebnisse schlagen sich auch in den Benchmarks nieder. Im PCMark Workbench 3.0 liegt das Galaxy A54 mit 13.081 leicht vor dem A53 mit 12.516 Punkten. Im Geekbench 6 ist der Unterschied vor allem im Multicore-Test deutlicher mit 2958 gegenüber 1940 Punkten.

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Das Leistungsplus geht übrigens nicht zu Lasten der Akkulaufzeit – im Gegenteil. Samsung gibt für das Galaxy A54 eine noch längere Laufzeit an als für das Galaxy A53 – dabei wohnt in beiden Geräten ein üppig proportionierter 5000-mAh-Akku. In unseren Tests zeigt sich auch, dass die Ausdauer in beiden Geräten sehr gut ist und die Akkus kaum totzukriegen sind.

Dafür fehlen dem Galaxy A54 wie auch seinem Vorgänger ein echter Schnelllademodus und die Möglichkeit des kabellosen Wiederaufladens. An einem handelsüblichen Powerplug lädt das Galaxy A54 mit dem mitgelieferten Ladekabel mit 15 Watt (Ladezeit dann etwas über 1:30h). Mit dem Samsung 25-Watt-Schnellladeplug, den du separat kaufen musst, sollen es etwas über 1 Stunde sein.

Robustheit

Das Galaxy A54 ist nicht gerade ein Outdoor-Smartphone. Allerdings verwendet es mit Gorilla Glass 5 geschütztes Glas sowohl beim Display als auch auf der Rückseite. Dazu ist es nach IP67 gegen Staub und eindringendes Wasser geschützt (für 30 Minuten bis 1 Meter Tiefe in Süßwasser).

Die Frontseite des Galaxy A54 mit durchaus sichtbaren Display-Rändern
Die Frontseite des Galaxy A54 mit durchaus sichtbaren Display-Rändern (Bild: Jürgen Vielmeier)

Hier hat Samsung übrigens leicht gespart: In der S23-Serie sind es das noch modernere und robustere Gorilla Glass Victus 2 (drei Generationen über Gorilla Glass 5) und der Schutz nach IP68, also bis 1,5 Meter Tiefe für 30 Minuten. Das ist der Unterschied zwischen Badewanne und Hotelpool. Einerlei übrigens: Einmal in eins von beiden gefallen, solltest du dein Smartphone dort natürlich sofort rausholen und nicht erst noch drin liegen lassen, bis du deinen Mocktail ausgeschlürft hast.

Sound

Samsung verwendet im Galaxy A54 „handelsübliche“ Stereo-Lautsprecher ohne Dolby Atmos oder ähnlichem. 32-bit-Audio wird unterstützt (bis 384 kHz). Eine 3,5-mm-Klinke fehlt, einen Kopfhörer liefert Samsung nicht mit. Mit Bluetooth 5.3 ist immerhin die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung modernste drahtlose Übertragungstechnik drin.

Wie eigentlich immer bei Samsung ist auch die Qualität der eingebauten Mikrofone gut. Kein störendes Brummen ist zu vernehmen, nur ein ganz leichtes Rauschen. Höre selbst in unserer Testaufnahme:

Galaxy A54: Ausstattung

Samsung Galaxy A54
6,4-Zoll-Amoled-Display mit FHD+-Auflösung (1.080 x 2.340 px), 120 Hz, 16 Millionen Farben, 1.000 Nits, Gorilla Glass 5 auf Vor- und Rückseite, matter Plastikrahmen, IP67-Gehäuseschutz
Quadcore-Prozessor Exynos 1380 (5nm) Octacore mit 4x 2,4 GHz Cortex A78 + 4x 2,0 GHz Cortex A55
Triple-Kamera mit
50 MP Hauptkamera mit OIS
12 MP Ultraweitwinkelkamera
5 MP Makrokamera

Video bis 4K UHD @ 30 fps
Frontkamera mit 32 MP
Speicher: 256/8 GB oder 128/8 GB, aufrüstbar bis 1 TB
Akku: 5.000 mAh mit bis zu 25W Ladung über Kabel, kein kabelloses Aufladen
Comms: WiFi 6 (ax), 2,4 und 5 Ghz, Bluetooth 5.3, USB-C (2.0), Dual-SIM (Nano und E-Sim)
Maße: 158,2 x 76,7 x 8,2 mm
Gewicht: 202g
Betriebssystem: Android 13 mit OneUI 5.1, bis zu 4 große Android-Updates versprochen

Das Galaxy A54 ist bei vergleichbaren Größen etwas schwerer geworden als der Vorgänger (189 Gramm). Die Ausstattung mit E-Sim, Bluetooth 5.3 und WiFi 6 ist gut (WiFi 7 unterstützen Mitte 2023 immer noch die wenigsten Smartphones).

USB 2.0 ist natürlich im Jahe 2023 mittlerweile etwas betagt und langsam – aber wie viele Nutzer der Mittelklasse laden hier Gigabyte-weise Daten auf Rechner oder andere Geräte runter?

Zur Spitze fehlt neben kabellosem Laden auch eine Zoomkamera.

OneUI und Updates

In mindestens zwei Disziplinen schlägt Samsung in der Android-Welt so gut wie keiner: Das sind zum einen die Displays und zum anderen die Update-Politik. Samsung hat über die Jahre den eigenen „Kader ausgedünnt“, beschränkt sich auf weniger Smartphones insgesamt und will dafür jedes einzelne möglichst gut machen. Das unterstützt der Hersteller mit bis zu vier großen Android-Updates im Galaxy A54 und bis zu fünf Jahren Sicherheitsupdates. Da hält in der Android-Welt – bis auf Fairphone – keiner mit.

Das auf dem Galaxy A54 installierte OneUI 5.1 basiert auf Android 13 und ist augenfreundlich, übersichtlich, charmant, gut anpassbar. Du erhältst zahlreiche tolle, teils versteckte Funktionen und kannst dich schnell wie zu Hause fühlen. Gegenüber anderen Systemen – auch dem Apple iPhone – wirst du hier wenig vermissen.

Fazit

Unsere Bewertung
  • Top-Gesamteindruck: Gerät macht einfach Spaß
  • Schönes Design, angenehmer Formfaktor, tolles Display
  • Gute Kamera, toller Sound, bärenstarker Akku
  • Hervorragende Software, vier große Android-Updates
  • Flinkes Gesamtsystem
  • Glasrückseite zieht Fingerabdrücke an
  • Kein Schnelllademodus

Fast alles drin im formschönen Design mit schnellem Prozessor, guter Kamera, tollem Display, ordentlichem Stereo-Sound, einem Monsterakku und richtig guter Software – und das für Jahre, denn Samsung verspricht bis zu vier große Android-Updates. Die Nachteile sind eher kleinerer Natur: Die Glasrückseite zieht Fingerabdrücke an, USB 2.0 ist alt, das Display hat klar sichtbare Ränder. Im Vergleich zur Weltspitze fehlt eine Telezoomkamera und im Vergleich zur chinesischen Konkurrenz ein Schnelllademodus; außerdem kabelloses Qi-Laden.

Damit kannst du leben? Dann ist das Samsung Galaxy A54 ein – neudeutsch – No-Brainer. Ein Smartphone, bei dem du nichts falsch machst, das auf seine Weise richtig Spaß macht und bei dem du bedenkenlos zugreifen kannst.

Mensch… schade, dass ich es wieder abgeben muss!

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2 Kommentare zu “Galaxy A54 im Test: Samsungs Mittelklasse-Meisterwerk

  1. Ich würde mich mega darüber freuen den Samsung Galaxy A54 auf Herz und Nieren unter die Lupe nehmen zu dürfen lg Koco ich drücke jeden die Daumen 🤗

  2. Also ich bin zufrieden mit dem a54
    Und komme von einem rog Phone 3
    Was leider im Sommer kaputt gegangen ist. Hatte erst bedenken wegen der Leistung aber bin positiv überrascht. Hab es seit einer Woche mal schauen wie es nach einem Jahr noch läuft.

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