E-Ink-Tablets: Kindle Scribe vs. die Konkurrenz

Der Kindle Scribe ist der erste beschreibbare E-Ink-Reader von Amazon. Die Konkurrenz ist aber hart – und teilweise günstiger.

E-Ink-Tablets: Kindle Scribe vs. die Konkurrenz

Mit dem Kindle Scribe steigt Amazon offiziell in den Markt für beschreibbare E-Reader ein, die auch E-Ink-Tablets heißen. Damit bekommen namhafte Hersteller in dieser Kategorie starke Konkurrenz von einem großen Player. Der Kindle Scribe bringt seinen eigenen Eingabestift mit und ein 10,2 Zoll großes Display. Wir schauen uns an, wie sich Amazons erster beschreibbarer E-Reader gegen die Konkurrenz von Remarkable, Kobo und Huawei schlägt. 

Inhalt:

E-Ink-ReaderBesonderheit Preis
Amazon Kindle ScribeErstes Kindle mit SchreibfunktionAb 370 Euro
Remarkable 2 Fokus auf Notizen und Schreibfunktion350 Euro
Kobo ElipsaCover im Lieferumfang400 Euro
Huawei MatePad PaperVollwertiges Tablet mit E-Ink-Bildschirm500 Euro

Kindle Scribe: Der neue Herausforderer

amazon kindel scribe
Kindle Scribe ist der erste beschreibbare Kindle. (Foto: Amazon)

Mit dem Kindle Scribe kannst du erstmals auf einem Amazon Kindle deine eigenen Notizen machen. Du kannst nicht nur leere Seiten mit deinen Notizen füllen, sondern auch Notizen in Büchern und PDF-Dokumenten machen. 

Damit das möglichst reibungslos funktioniert, bekommst du beim Kindle Scribe einen Eingabestift mitgeliefert, den du magnetisch an der Seite des Tablets anheften kannst. Den Stift musst du nicht aufladen, da er mit elektromagnetischem Widerstand arbeitet und dadurch keinen Akku benötigt. 

Wenn du etwas mehr Funktionalität möchtest, solltest du dich für den Premium-Eingabestift entscheiden. Er hat ein Radiergummi am Ende und eine Kurzwahltaste. Letztere kann zum Beispiel schnell zwischen Schreibmodus und Textmarker wechseln. 

Das Display selbst und auch das Schreibgefühl mit dem Eingabestift sollen echtem Papier nachempfunden sein. Wie papierartig sich der Kindle Scribe allerdings wirklich anfühlt, können wir nicht sagen, ohne ihn getestet zu haben. Das Display ist 10,2 Zoll groß und löst mit 300 ppi auf. 

Kindle Scribe fehlt ein Feature, den die meisten anderen E-Ink-Tablets haben: Handschriftenkennung. Zumindest zum Launch soll das Tablet deine Handschrift noch nicht erkennen und in Druckschrift umwandeln können. Amazon möchte diese Funktion aber nachreichen. 

Die Akkulaufzeit ist laut Amazon “wochenlang”. Basierend auf einer halben Stunde Lesezeit pro Tag soll dieser 12 Wochen lang halten. Beim Schreiben sind es 3 Wochen, wenn du eine halbe Stunde am Tag schreibst, heißt es auf der Amazon-Seite des Produkts. Du kannst den Kindle Scribe mit 16, 32 oder 64 GB Speicher bekommen. Er geht bei rund 370 Euro los, mit Standard-Stift und 16 GB Speicher. 

Remarkable 2: Ultradünn für Notizen und Produktivität

Remarkable
Remarkable 2 ist vor allem für Produktivität konzipiert. (Foto: Remarkable)

Einer der Platzhirsche im Markt für beschreibbare Tablets ist das Remarkable 2. Der Hersteller bewirbt es als das “Papiertablet” und möchte damit sagen, dass es sich auf dem E-Ink-Tablet schreibt und liest wie auf Papier. Selbst der Sound von Stift auf Papier wird imitiert. 

Remarkable 2 kann deine Handschrift in Druckschrift umwandeln. Auch hier kannst du Notizen direkt auf ein PDF-Dokument schreiben und dieses abspeichern. So kannst du zum Beispiel Dokumente digital unterschreiben, ohne sie ausdrucken zu müssen. Anschließend kannst du sie mit deinem Smartphone oder Laptop teilen. 

Das geht aber nicht nur mit PDFs, du kannst auch Microsoft-Office-Dokumente per Plug-in mit dem Tablet teilen und auf Cloud-Speicher von Google, Dropbox oder Microsoft OneDrive zugreifen. Allgemein ist das Remarkable 2 eher auf Notizen und das Lesen von Dokumenten ausgelegt, du kannst damit aber auch E-Books darauf lesen. 

Du hast die Wahl zwischen zwei Eingabestiften, dem Marker und dem Marker Plus. Die Plus-Variante hat ein eingebautes Radiergummi und kommt in Schwarz, während du den Basis-Marker in Grau bekommst. Beide kannst du magnetisch am Tablet befestigen. 

Das Remarkable 2 hat 8 GB internen Speicher, also nur halb so viel wie die speicherärmste Variante des Kindle Scribe. Der Akku ist 3.000 mAh groß und reicht laut Hersteller für rund zwei Wochen. Die zweite Generation von Remarkable kostet rund 350 Euro. 

Kobo Elipsa: Der E-Ink-Reader von Rakuten

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Rakuten hat mit dem Kobo Elipsa ebenfalls einen E-Ink-Reader auf dem Markt, der Amazons Kindle Scribe Konkurrenz macht. Mit dem Kobo-E-Reader kannst du Bücher aus dem Kobo eBook-Shop und Online-Artikel lesen, die du in Pocket gespeichert hast. Das ist ein Browser-Add-On, mit dem du Artikel für später markieren kannst. 

Auch mit dem Elipsa kannst du Notizen innerhalb von Büchern oder auch PDFs machen. Zusätzlich kannst du auch eigene Notizbücher erstellen, die du komplett mit deinen Inhalten füllst. Um diese zu speichern, unterstützt der E-Reader von Rakuten die Dropbox. Damit kannst du Dokumente einfach importieren und exportieren. 

Der Stylus von Kobo reagiert darauf, mit wie viel Druck du auf dem Tablet schreibst. Mit den zwei Buttons an der Seite kannst du radieren oder Texte markieren. Der Stift wird mit einer austauschbaren AAAA-Batterie betrieben und funktioniert nur mit dem Kobo Elipsa und Sage. 

Mit dem Speicherplatz ist Kobo großzügig. Hier bekommst du 32 GB spendiert. Deine Inhalte liest und beschreibst du auf einem 10,3 Zoll großen Bildschirm. Das Kobo Elipsa kostet im Pack mit Cover und Stylus rund 400 Euro. 

Huawei MatePad Paper: Das Tablet mit E-Ink-Display

huawei matepad paper
Das MatePad Paper ist ein Tablet mit E-Ink-Display. (Foto: Huawei)

Huawei hat mit dem MatePad Paper ein Android-Tablet mit E-Ink-Display im Angebot. Damit kannst du nicht nur Bücher und PDFs lesen sowie Notizen machen, du hast auch Zugriff auf den App Store (die AppGallery) von Huawei. Google’s Play Store fehlt hier allerdings genau wie bei modernen Huawei-Smartphones. 

Durch das E-Ink-Display ist die Funktionalität als Tablet allerdings stark eingeschränkt. Zum einen sorgt es dafür, dass das Display ausschließlich Schwarz und Weiß darstellen kann, zum anderen ist die Reaktionszeit sehr langsam. Du kannst mit dem MatePad Paper im Internet surfen und sogar Videos schauen. Mit einem Smartphone, PC oder Tablet mit OLED- beziehungsweise LCD-Display funktioniert das aber weitaus besser. 

Das MatePad Paper eignet sich allerdings gut für Hörbücher, da es über eigene Lautsprecher verfügt. Natürlich kannst du damit auch E-Books lesen, PDFs anzeigen und diese mit dem Huawei M-Pencil beschreiben und speichern. Das Tablet kann deinen Text dann in Druckbuchstaben umwandeln.

Das MatePad Paper eignet sich dann für dich, wenn du einen E-Reader mit erweiterter Funktionalität möchtest, da es sich hier um ein Tablet mit E-Ink-Display handelt, auf dem grundsätzlich alle Apps aus dem Huawei-Store laufen. Auch Spiele sind theoretisch möglich. Der Spielspaß dürfte aber durch das langsame monochrome Display eingeschränkt sein. 

Laut Huawei hält der Akku für rund 28 Tage im Standby-Modus und du bekommst 4 GB RAM mit 64 GB Datenspeicher. Das Huawei Papiertablet kostet rund 500 Euro. 
Alternativ kannst du deine E-Books auch auf dem Smartphone lesen oder hören.

Titelbild: Amazon

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4 Kommentare zu “E-Ink-Tablets: Kindle Scribe vs. die Konkurrenz

  1. Ehrlich gesagt finde ich die Bewertung hier sehr verwirrend. Der Remarkable 2 wird mit einem Preis von 350 Euro angegeben, obwohl dann kein Stift enthalten ist, bei Amazon ist der günstigste Preis 370 Euro, hier ist aber immerhin der Standardstift enthalten. Der Remarkable ist aber ohne Stift nicht nutzbar (der Standardstift kostet aber bereits 80 Euro). Das heißt, die günstigste verwendbare Variante aus Reader+ Stift des Remarkable 2 liegt bei 430 Euro, bei Amazon bei 370 Euro. Amazon Scribe ist hintergrundbeleuchtbar, der Remarkable nicht. Der Amaton Scribe hat in der kleinsten Variante 16 GB, der Remarkable 2 kommt mit lediglich 8 GB Speicher (und kann nicht größer bestellt werden). Einziges Argument für den Remarkable ist meiner Meinung nach die Umwandlung von Handschrift in Druckschrift (aber ist das wirklich 60 Euro Aufpreis wert, besonders wenn Amazon hier nachliefern möchte). Zudem bei Amazon die Anbindung an E-Books nochmal deutlich besser funktioniert. Die Reviw hier finde ich daher sehr oberflächlich und schlecht recherchiert.

    1. Hallo Veronika, danke für dein Feedback! Ich finde, du hast das sehr gut analysiert! Und du hast Recht: Wir hätten noch etwas genauer auf das enthaltene Zubehör bei Remarkable eingehen können. Uns war es wichtig, eine Übersicht zu schaffen, welche Auswahl es jetzt überhaupt gibt, welches die wichtigsten Player sind und was die Geräte bieten. Auf Preise gehen wir für gewöhnlich nur am Rande ein, denn die können sich schnell ändern. Amazon auf jeden Fall – und das sehe ich genau wie du – hat die Chance, den Markt gehörig aufzumischen. Die anderen werden sich deswegen bewegen müssen. Da wird es spannend sein zu sehen, ob nicht auch die Preise ins Rutschen kommen. Für welches der Tablets würdest du dich aktuell entscheiden? Ich nehme an, den Kindle Scribe? 🙂

  2. Gibt es keine Übersicht der technischen Daten? Das Gewicht und die Dicke wären sehr hilfreiche Informationen. Auch die Anzahl der handschriftlich vollgeschriebenen Seiten, die man speichern kann wäre eine sehr gute Information – die Speichergröße sagt das ja nicht aus – weil die Betriebssysteme sehr unterschiedlich effizient den Speicher nutzen können. Ebenfalls ist es wichtig zu wissen, ob man ohne Zusatzkosten seine geschriebenen Seiten auf unterschiedliche Systeme übertragen kann – Notebook und Smartphone – mehrere unterschiedliche Notebooks – und wieder zurückübertragen und weiterbearbeiten.

  3. Nun, es sollte evtl. auch eines der Boox-E-Ink Geräte (z.B. Boox Note 3 ) hier aufgelistet werden, Und es sollten die eingesetzten Betriebssysteme gelistet werden. Dies ist die wahre Schwäche des RM2. Zum Thema Stift und RM2: es gibt günstigere Stifte (30-50€) als das Original, die funktionieren auch.
    Der Mehrwert des RM2 liegt
    a) im Schreibgefühl – Es ist tatsächlich wie ein Kugelschreiber auf Papier.
    b) in der minimalistischen, durchdachten Bedienung des Schreibwerkzeugs
    c) im recht gut funktionierenden Sync mit Desktop ,Phone und sogar Tablet -gerne auch gleichzeitig oder mehrfach.

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