Daniel Wendorf
Besonders große Sprünge waren wir bei Apple Watches nicht mehr gewöhnt – bis im September 2022 die Apple Watch Ultra kam.
Gedacht für Leistungs- und Extremsportler, robust und mit längerer Akkulaufzeit. Dass direkt ein Jahr später schon die Apple Watch Ultra 2 folgt, überrascht beinahe ein wenig. Doch Apple hat tatsächlich noch Verbesserungspotenzial gefunden. Und so kann die Apple Watch Ultra 2…
- bis zu 72 Stunden mit einer Akkuladung durchhalten,
- auch Fingergesten erkennen.
- Sie besitzt ein stabileres Titangehäuse
- und beruhigt das Umweltgewissen durch ihre CO2-Neutralität.
Wir vergleichen – und werden technisch!
Apple Watch Ultra 2 vs. Apple Watch Ultra
Ein größeres Display als die Apple Watch Series 8, dazu ein robusteres Gehäuse, ein Action-Button, Dual-GPS, zwei Lautsprecher, eine Sirene und viele weitere Funktionen für Outdoor-Sportler. Die Apple Watch Ultra war im September 2022 ein echter Meilenstein für Apple. Was hat sich nun bei der Apple Watch Ultra 2 verändert? Das Datenblatt verrät es:
| Apple Watch Ultra 2 | Apple Watch Ultra (1) |
|---|---|
| 49-mm-LTPO-OLED-Display (1,92 Zoll) mit 3.000 Nits Spitzenhelligkeit | 49-mm-LTPO-OLED-Display (1,92 Zoll) mit 2.000 Nits Spitzenhelligkeit |
| Sapphirglas vorne, Keramik hinten, Gehäuse aus Titan (zu 95% recyceltes Material), geschützt nach IP6X und MIL-STD 810H (übersteht Wassertiefe bis 100m) | Sapphirglas vorne, Keramik hinten, Titanrahmen, geschützt nach IP6X und MIL-STD 810H (übersteht Wassertiefe bis 100m) |
| Apple S9-SiP-Chip | Apple S8-Chip |
| 542-mAh-Akku mit bis zu 36 Stunden Akkulaufzeit und 72 Stunden im Low-Power-Mode | 542-mAh-Akku mit bis zu 36 Stunden Akkulaufzeit |
| Mobilfunk mit international Roaming, Satellitennavigation (im Notfall), WiFi 4, Bluetooth 5.3, E-Sim, UWB, Temperatursensor, Tiefensensor, Wassertemperatursensor, optionaler Tauchcomputer als App, Dual-Lautsprecher, Sirene | Mobilfunk mit international Roaming, Satellitennavigation (im Notfall), WiFi 4, Bluetooth 5.3, E-Sim, UWB, Temperatursensor, Tiefensensor, Dual-Lautsprecher, Sirene |
| Speicher: 64 GB | Speicher: 32 GB |
| Maße: 49 x 44 x 14,4 mm, Gewicht: 61,4 Gramm | Maße: 49 x 44 x 14,4 mm, Gewicht: 61 Gramm |
| Originalpreis ab: 899 US-Dollar | Originalpreis ab: 999 Euro |
Die Watch Ultra 2 liefert Apple ab Werk mit watchOS 10 aus. Beim Update des mobilen Betriebssystem hat Apple die Bord-Apps neu designt, es gibt verbesserte Funktionen für Radfahrer und laut Apple „Einblicke in die mentale Gesundheit und das Sehvermögen“.
Feinste Technik, nochmals optimiert
Daneben adressiert Apple auch die Taucher – die Apple Watch Ultra 2 kann Tauchgänge aufzeichnen bis zu einer Tiefe von 40 m. Falls es dich eher auf Treckingtouren zieht statt ins kalte Nass, hat Apple für dich ebenfalls Neuerungen in die Watch Ultra 2 gepackt.
Auch fein: Ähnlich wie bei der Apple Vision Pro und der neuen Apple Watch Series 9 und der ist die Watch Ultra 2 in der Lage, Fingergesten zu erkennen. So kannst du die Uhr auch bedienen, wenn du mal nicht beide Hände freihast. Etwa, weil du freeclimbend zum nächsten Supermarkt unterwegs bist.
Der S9 SiP als Herzstück
Taktgeber ist der neue S9-SiP-Prozessor, der natürlich wieder einmal schneller als sein Vorgänger ist. Das ist aber nicht alles. Er besitzt eine 4-Kern-Neural-Prozessoreinheit für maschinelles Lernen und kann die Sprachassistenz Siri direkt auf dem Gerät anbieten, ohne dass du eine Internetverbindung benötigst.
Ein echter Zugewinn ist der S9 aber vor allem deshalb, weil er neue Bedienmöglichkeiten eröffnet. Im Zusammenspiel mit den Sensoren kann der S9 deine Doppel-Tipp-Geste erkennen, mit der du die Uhr neben der Spracheingabe steuern kannst. Es reicht also Daumen und Finger im Pinzettengriff zweimal schnell aufeinander zu drücken und schon bestätigst du eine Eingabe. Praktisch vor allem dann, wenn du mal nicht beide Hände freihast.
Etwa beim Anschlagen einer leeren Gitarrensaite, während Oma anruft. Dank Doppel-Tipp-Geste kannst du den Anruf entgegennehmen. Und weiter leere Saiten anschlagen.
Aber Spaß beiseite: Der S9-SiP-Prozessor ist noch effizienter, weshalb die Watch Ultra bis zu 72 Stunden mit einer Akkuladung durchhält. Im Zusammenspiel mit den verbauten Sensoren kann die Watch Ultra 2 dein Sportprogramm noch präziser tracken und neue Komfortfunktionen anbieten.
(Alt-)Bewährtes Design
Designtechnisch sind die Unterschiede zur ersten Ultra-Uhr mit der Lupe zu suchen. Aber warum auch das Rad neu erfinden, wenn die Gestaltung doch stimmt? Displaygröße und -auflösung sowie Gehäusemaße blieben exakt gleich, beim Gewicht legt die Watch Ultra 2 um 0,4 Gramm zu und der Bildschirm leuchtet nun mit bis zu 3.000 Nits.
Die drehbare Krone ist nach wie vor etwas versenkt, um versehentliche Eingaben auszuschließen. Links und rechts besitzt die Watch Ultra 2 noch zwei weitere Knöpfe wie den Action Button. Also insgesamt sind die Änderungen wirklich minimal – und nur mit der Feinwaage auszumachen. Wenn da nicht das Material wäre…
CO2-neutral fürs gute Gewissen
Apple setzt sich bekanntermaßen seit Jahren dafür ein, den CO2-Fußabdruck eines jeden Produkts zu senken. Heißt: Bei der Produktion sollen möglichst keine Schadstoffe anfallen – und das, was an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre kommt, will Apple durch Aufforstung und andere Projekte kompensieren.
Zudem recycelt das Unternehmen viele Materialien. So besteht das Gehäuse der Apple Watch Ultra 2 zu 95 % aus wiederverwertetem Titan – die restlichen 5 % muss Apple noch als Neurohstoffe hinzufügen.
Apple Watch Ultra 2: Unser Eindruck
Äußerlich könnte die Apple Watch Ultra 2 sowas wie das Klonschaf Dolly unter den Smartwatches sein. Die Designänderungen betreffen nur die Materialwahl – Apple setzt nun auf größtenteils recyceltes Titan. Sapphirglas und Keramikrückseite bleiben als Material aber erhalten.
Die Entwickler packten eine ganze Fülle an Verbesserungen unters 3.000 (!) Nits helle Display. Allen voran der S9-SiP-Prozessor bietet neben mehr Leistung und höherer Effizienz auch tolle Funktionen wie die Doppel-Tipp-Geste zur freihändigen Bedienung der Smartwatch. Neben einem Schwung neuer Sensoren hat Apple zudem an der Software gewerkelt.
Das neue watchOS 10 kommt natürlich auch auf ältere Watch-Modelle, entfaltet aber nur auf der Watch Ultra 2 sein ganzes Potenzial. Die Aufzeichnung von Tauchgängen und automatische Erkennung intensiven Radfahrens mag man noch als Technikschnickschnack abtun. Die verbesserte GPS-Ortung ist indes eine sinnvolle Neuerung, bei der Hard- und Software sich bestens miteinander verzahnen.
Verglichen mit der Watch Ultra 1 ist die Nachfolgerin in vielen Bereichen optimiert, behält jedoch die Designstärken des Originals bei. Solltest du über den Kauf einer Ultra Watch nachdenken, bist du mit der Apple Ultra Watch 2 gut beraten. Denn sie ist das Beste, was es unter den Smwartwatches gibt.
Die Apple Watch Ultra kannst du ab dem 18. September 2023 kaufen. Der Preis liegt bei 899 Euro.
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Das Gehäuse der Ultra 1 ist Titan, nicht Aluminium, wie im Beitrag erwähnt.
Du hast Recht, das ist uns ein kleiner Fehler unterlaufen. Wir haben es korrigiert. Danke für deinen Hinweis!