Innen saftig, außen knusprig – so muss der Braten aus dem Ofen kommen. Oder das Gemüse. Ob das gelingt, hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Wärme im Backofen verteilt.
Dafür gibt es verschiedene Techniken: Umluft hat schon in Omas Küche die Ober- und Unterhitze abgelöst. Mit Heißluft backen bereits viele hochwertige Öfen. Dazu gibt es noch Umluft-Plus, Heißluft-Plus, 3D-Heißluft und 4D-Heißluft. Die gängigen Symbole auf dem Backofen zeigen wir dir in einem älteren Beitrag.
Was bedeutet das? Wie funktioniert das? Und die entscheidende Frage: Benötigst du das in deiner Küche?
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Umluft statt Ober- und Unterhitze
Bei Ober- und Unterhitze kommt die Hitze lediglich von oben und von unten. Daher kannst du immer nur ein Blech in den Ofen schieben. Bei zwei Blechen wäre die Luft dazwischen von der Wärmezufuhr abgeschnitten. Sie hätte eine wesentlich geringere Temperatur. Das Essen würde nicht so gut gelingen.
Bei Umluft sitzt in der Mitte der Rückwand ein Ventilator. Dieser sorgt dafür, dass die heiße Luft im Innenraum umherwirbelt. Er bläst die heiße Luft auch zwischen zwei Bleche. Die Wärme im gesamten Innenraum des Backofens verteilt sich also gleichmäßiger als bei Ober-Unterhitze.
Umluft bringt drei Vorteile:
- Das Essen wir gleichmäßig gegart, weil die Luft von allen Seiten die gleiche Temperatur hat. Es schmeckt besser.
- Das Essen gelingt bei einer 20–30 Grad niedrigeren Temperatur (alternativ kannst du die Garzeit verringern). Das spart Energie.
- Du kannst zwei Bleche gleichzeitig in den Ofen schieben, was Zeit spart und dadurch auch Energie.
An anderer Stelle haben wir 11 Tipps fürs Stromsparen mit dem Backofen zusammengetragen.
Doch aufgepasst: Der Nachteil von Umluft ist, dass die Speisen austrocknen können. Einen Kuchen, dessen Boden schön kross werden soll, der Belag aber weich und saftig bleiben, bäckst du am besten nur mit Unterhitze. Halte dich ans Rezept!
Umluft und Heißluft – der Unterschied
Bei Heißluft verteilt ein Ventilator die Wärme im Backofen wie auch bei Umluft. Der Unterschied ist, wie und wo die Luft aufgeheizt wird.
Bei Umluft (Symbol links) wird der Ventilator einfach nur zur Ober- und Unterhitze hinzugeschaltet. Bei Heißluft (Symbol unten) sitzt ein Ringheizkörper, also eine kreisförmige Heizspirale, direkt am Ventilator.
In dem Moment, wenn du das Heißluft-Programm startest, wird bereits heiße Luft in den Backraum geblasen. Bei Umluft musst du erst warten, bis die Wärme zum Ventilator vorgedrungen ist, bis dieser sie verteilen kann.
Aus diesem Grund dauert das Vorheizen bei Umluft länger als bei Heißluft. In vielen Fällen kannst du darauf sogar ganz verzichten: Kuchen reinstellen, direkt vor den Ventilator, Heißluft anstellen.
Was für Umluft schon gilt, gilt erst recht für Heißluft: Durch die gute Hitzeverteilung musst du aufpassen, dass das Gargut nicht austrocknet.
3D-Heißluft und 4D-Heißluft
Wenn Umluft die Wärme schon gut im Backofen verteilt und Heißluft sogar noch besser – was machen dann Techniken wie Umluft Plus, Heißluft Plus, 3D-Heißluft, 4D-Heißluft, mit denen die Hersteller werben?
Hinter diesen Namen verbirgt sich meist eine Technik, den Luftstrom noch weiter zu optimieren. Meist steht aber nur ein großer Name für eine kleine Verbesserung. Heißluft ist die Technik, die du für ein gutes Backergebnis brauchst. Umluft tut es zur Not auch.
3D-Heißluft ist eine Bezeichnung, die zum Beispiel Bosch, Siemens und Miele wählen. Sie kombinieren Heißluft (also Ventilator plus Ringheizkörper) zusätzlich noch mit Ober- und Unterhitze. Es gibt folglich zwei Wärmequellen im Backraum. Das Aufwärmen geschieht dadurch schneller, die Wärmeverteilung ist gleichmäßiger.
4D-Heißluft steht für einen Ventilator, dessen Lüfterrad nach ein, zwei Minuten die Laufrichtung ändert. Das verändert die Richtung des Luftstroms im Innenraum des Backofens und führt letztlich zu einer noch besseren Wärmeverteilung.
Einige Hersteller verwenden eigene Namen für diese Technik. Oranier nennt sie 4-Stream-Technologie. Bei Neff heißt die Funktion CircoTherm Heißluft. Miele spricht von Heißluft Plus. Beko sagt Heißluft und fügt noch „mit AeroPerfect zur idealen Verteilung der Luft“ hinzu. Für Klarheit sorgt wie immer ein Blick in die Bedienungsanleitung.
Fazit: Umluft ist gut, Heißluft ist besser
Fast alle Speisen im Backofen profitieren davon, wenn die Wärme gleichmäßig von allen Seiten kommt: Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse, Pizza, Braten, Gemüse, Aufläufe.
Umluft und Heißluft machen genau das und sind deshalb ein großer Fortschritt gegenüber Ober- und Unterhitze. Der Vorteil von Heißluft gegenüber Umluft ist die direkt am Ventilator erzeugte Wärme.
Andere Techniken wie 3D-Heißluft und 4D-Heißluft verbessern die Wärmeverteilung noch einmal, aber nicht wesentlich.
Wenn du allerdings nur Pommes machen willst oder die Brötchen vom Vortag aufwärmen, reicht oft auch ein Mini-Backofen oder sogar eine Heißluftfritteuse.
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