Was darf in die Spülmaschine?

Porzellan mit Goldrand, das gute Silber, scharfe Messer und beschichtete Pfannen – soll alles nicht in den Geschirrspüler. Wann geht es doch?

Was darf in die Spülmaschine?
(Bild: Getty Images)

Wird es sauber oder geht es kaputt? – Das meiste darf in die Spülmaschine, klar. Letztlich geht es um die wenigen Stücke, die besonders filigran sind, besonders alt oder bei denen du das Zeichen auf der Unterseite nicht kennst.

Inhalt:

Was spülmaschinenfest bedeutet

Drei Begriffe tauchen immer wieder auf, wenn Hersteller über ihre Produkte sprechen:

  • Spülmaschinentauglich
  • Spülmaschinengeeignet
  • Spülmaschinenfest

Was naheliegt, ist jedoch falsch: Weder meinen die drei Begriffe das Gleiche. Noch unterscheiden sie graduell, was in die Spülmaschine darf und was dort damit passiert.

Allein spülmaschinenfest ist ein klar und fest definierter Begriff.

Es gibt sogar DIN-Normen, die festlegen, wie er verwendet werden darf. Auch ein offizielles Symbol gibt es dazu: mehrere Wasserstrahlen von oben auf einen schräg gestellten Teller.

Wenn dazu noch eine Zahl über dem Symbol steht, gibt diese an, wieviele Spülgänge möglich sind, ohne dass ein Schaden entsteht. Die Zahl liegt zwischen 125 und 1.000. Selten wird hier auch der Begriff spülmaschinenbeständig verwendet.

Was spülmaschinengeeignet und spülmaschinentauglich bedeuten

Was ist nun der Unterschied zwischen spülmaschinenfest und spülmaschinengeeignet bzw. spülmaschinentauglich?

Die beiden letztgenannten Begriffe – spülmaschinengeeignet und spülmaschinentauglich – sind nirgendwo definiert. Die Hersteller verwenden sie, wie es ihnen gefällt. Letztlich meinen sie aber dasselbe: Eigentlich geht es im Geschirrspüler nicht kaputt, eine Garantie darauf gibt es keine. In der Funktion entsteht keine Beeinträchtigung, höchstens in der Optik.

Du trägst also selbst das Risiko für Mängel, wenn zum Beispiel das Dekor auf dem Porzellan mit der Zeit verblasst. Das ist deine Entscheidung und deine Verantwortung. Die Hersteller verwenden für spülmaschinengeeignet und spülmaschinentauglich eigene und damit wieder unterschiedliche Symbole, oft ein Teller und ein Glas in einer Spülmaschine.

Aluminium in der Spülmaschine

Aluminium gehört nicht in die Spülmaschine, denn es läuft dort dunkel an. In meinem Beitrag über Flugrost verhindern habe ich den Effekt beschrieben. Aluminum ist eine sogenannte Opferanode. Es zieht den Rost besser an als dein Besteck und deine Töpfe. Am besten wäre es natürlich, den Flugrost erst gar nicht fliegen zu lassen.

Espressokocher in drei Größen mit Adapterplatte für Induktion
Espressokocher (oder Herdkännchen) aus Aluminium dürfen nicht in die Spülmaschine. Die Verfärbungen hier stammen allerdings von einem Gasherd (Bild: Peter Giesecke)

Diese Ablagerungen willst du erst gar nicht auf deiner Espressokanne aus Aluminium haben, erst recht nicht auf der klassischen Caffeteria von Bialetti. Daher solltest du alles aus Aluminium mit der Hand spülen und umgehend abtrocknen.

Silber sowie Kupfer, Zinn und Bronze

Gerne wird die Frage gestellt: Darf Silber in die Spülmaschine? So generell kann dies niemand beantworten, denn es gibt unterschiedliche Silberlegierungen, die sich im Geschirrspüler unterschiedlich verhalten.

Silberbesteck
Ob das Silberbesteck in die Spülmaschine darf, hängt vom Silbergehalt ab (Bild: Pixabay/cocoparisienne)

Das gute 925er Sterlingsilber und das 800er Echtsilber sollten nicht in die Spülmaschine, weil es dort bräunlich anläuft. Die 150er Massivversilberung sowie die 90er Hartversilberung haben jedoch einen geringen Kupferanteil und verfärben deshalb nicht. Beide Silberarten können deshalb in die Spülmaschine.

Generell gilt: Alles aus Kupfer, Zinn und Bronze darf nicht in die Maschine. Es würde dort ebenfalls anlaufen.

Besteck in der Spülmaschine

Besteck aus Edelstahl darf in die Maschine. Nach Jahren können sich allerdings kleine Löcher in diese Schutzschicht gefressen haben. Dort zeigen sich dann nach einem Spülgang braune Flecken. Wie du den sogenannte Flugrost verhinderst, zeigen wir dir in einem anderen Beitrag. Das Besteck dann mit der Hand zu waschen, löst das Problem allerdings nicht, weil der Flugrost woanders herkommt. Diese Quelle musst du finden.

Besteckkorb des Geschirrspülers
Messer, Gabeln, Löffel und der Einsatz der Knoblauchpresse sind aus Edelstahl und dürfen in den Geschirrspüler (Bild: Peter Giesecke)

Ob Silberbesteck in die Spülmaschine darf, hängt vom Silberanteil in der Legierung ab. Siehe dazu den entsprechenden Abschnitt weiter oben.

Töpfe und Pfannen in der Spülmaschine

Bei Töpfen und Pfannen hängt es von den Materialien ab. Wenn bereits eine Komponente dabei ist, die in der Spülmaschine Schaden nehmen könnte, solltest du den Topf oder die Pfanne per Hand abwaschen.

Edelstahltöpfe, die wirklich nur aus Edelstahl bestehen und aus nichts anderem, kannst du problemlos in der Maschine reinigen.

45-cm-Geschirrspüler mit Inhalt
Edelstahltöpfe können bedenkenlos in den Geschirrspüler (Bild: Peter Giesecke)

Schau dir vorher die Griffe an, ob das heiße Laugenwasser in der Maschine ihnen etwas anhaben kann. Bei älteren Töpfen, die in der Familie von Generation zu Generation weitergereicht werden, kann dies durchaus der Fall sein. Gummiringe von Schnellkochtöpfen solltest du entfernen und mit der Hand waschen.

Gusseiserne Töpfe, Pfannen und Woks gehören nicht in die Spülmaschine. Nicht einmal von Hand solltest du sie mit Spülmittel abwaschen. Vor der ersten Nutzung werden diese Geräte eingebrannt. Dabei entwickelt sich erst die fürs Braten und Schmoren optimale Oberfläche, die stets leicht gefettet bleiben soll.

Beschichtete Pfannen sollten nicht in den Geschirrspüler, da die Seifenlauge die Beschichtung angreifen könnte. Die Pfanne hält dann nicht so lange, als wenn du sie kurz per Hand abwäscht und anschließend sofort trocknest oder die Pfanne nur mit einem Küchenkrepp auswischst, sodass auch hier ein leichter Fettfilm zurückbleibt, der die Oberfläche schützt.

Geschirr in der Spülmaschine

Porzellan nimmt keinen Schaden in der Spülmaschine, solange es nicht irgendwo anschlägt. Das gilt insbesondere für besonders dünnes/filigranes Porzellan. Es kann brechen. Mehr dazu in unserem Beitrag Spülmaschine richtig einräumen.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.9 plus connect mit 2 Tassen
Nach dem Kaffeetrinken dürfen diese beide Tassen in die Spülmaschine, denn sie haben ein Unterglasurdekor (Bild: Peter Giesecke)

Allerdings können Dekore wie Goldränder oder Motive sich lösen oder verblassen. Entscheidend ist, wie die Farben aufgebracht und geschützt sind. Unter- und Inglasurdekore sind in der Regel spülmaschinenfest. Aufglasurdekore dagegen werden nachträglich aufgebracht und können sich deshalb im Geschirrspüler wieder lösen. Dies ist der Grund, weshalb altes Geschirr in der Regel empfindlicher ist als neues.

Geschirr aus Steingut oder Steinzeug ist durch eine Glasur so geschützt, dass es erst einmal für die Spülmaschine geeignet ist. An undichten Stelle jedoch kann Wasser in die Steingutporen eindringen. Das dehnt sich dann bei den Temperaturschwankungen im laufenden Betrieb aus und kann die Glasur weiter beschädigen, sodass mit jedem Spülgang der Schaden größer wird.

Kunststoff in der Spülmaschine

Geschirr gibt es auch aus Plastik. Doch es gibt viele unterschiedliche Kunststoffe, sodass es schwer vorherzusagen ist, was damit in der Spülmaschine passiert. Im schlimmsten Fall verfärbt es sich, bekommt Risse oder quillt auf. Es kann sich auch von Materialien lösen, mit denen es verbunden ist.

Vorratsdosen und Plastikgeschirr sind jedoch dafür gemacht, dass sie in der Küche häufig genutzt werden. In den meisten Fällen sind sie dann auch spülmaschinengeeignet, sie gehen im Gerät also nicht kaputt, können sich aber leicht verändern.

Vorratsdose aus Kunststoff
Diese Vorratsdose darf in den Geschirrspüler, denn sie ist spülmaschinengeeignet. Das besagt das Symbol ganz rechts (Bild: Peter Giesecke)

Das durchsichtige Hartplastik einiger meiner Vorratsdosen hat durchaus schon die Farbe der Tomatensoße angenommen, die ich darin eingefroren hatte. Aufdrucke können verblassen, zum Beispiel die Skalen auf Messbechern.

Kunststoff wird in der Spülmaschine sauber, meist aber nicht trocken. Du musst dann nach Öffnen der Tür doch noch zum Trockentuch greifen. In Geschirrspülern mit Zeolith trocknet Kunststoff besser.

Glas in der Spülmaschine

Manche Gläser kommen blitzblank aus der Spülmaschine, andere erhalten mit der Zeit Kalkränder oder verfärben sich milchig weiß. Im schlimmsten Fall erhalten sie sogar Kratzer oder feine Risse.

Ein Grund könnte Glaskorrosion sein oder Lochfraß an den Rändern. Bei länglichen Schlieren spricht man auch von Linienkorrosion. Dabei handelt es sich jedoch meist um schlechte Qualität durch Produktionsmängel.

Eine andere Ursache könnte sein, dass du ein falsches Reinigungsmittel nimmst und Klarspüler oder Enthärtersalz fehlt.

Weinglas in der Spülmaschine
Weingläser sollten in der Spülmaschine sicher stehen, damit sie keinen Schaden nehmen (Bild: Peter Giesecke)

Der Stiftung Warentest zufolge ist jedoch meist die Reibung in der Spülmaschine die Ursache, wenn die einzelnen Teile nicht fest im Korb stehen. Wie du deine Spülmaschine richtig einräumst, haben wir in einem anderen Beitrag beschrieben.

Die langen und dünnen Stiele von Sektgläsern und Weingläsern können brechen. Deshalb gilt auch hier: Wenn die Gläser nicht gut befestigt sind und anecken können, kann das Glas brechen. Die besondere Form sowie schlecht durchdachte Aufhängungen im Korb können leicht dazu führen.

Gläser solltest du nur bei 45 oder 50 Grad in der Maschine spülen. Verwende besser Spülmaschinenpulver als Tabs.

Kristallglas und Kristallgläser dürfen nicht in die Spülmaschine.

Holz in der Spülmaschine

Holz sollte nicht in die Spülmaschine: keine Schneidebretter, keine Kochlöffel, keine Töpfe und Pfannen mit Holzgriffen. Die Temperatur ist schlichtweg zu hoch. Das Holz könnte aufquellen und sich spalten.

Brettchen, Kochlöffel und Essstäbchen aus Holz
Brettchen, Kochlöffel und Essstäbchen aus Holz dürfen nicht in den Geschirrspüler (Bild: Peter Giesecke)

Zudem braucht das Holz zu lange, um wieder vollständig zu trocknen, da es länger im Wasser war als bei einer Handwäsche. In dieser Zeit können sich Keime bilden.

Sogar bei lackiertem oder beschichtetem Holz kann das passieren. Dafür muss es nur eine undichte Stelle geben, an der das Wasser ins Holz zieht.

Messer sowie Raspeln und Reiben

Klingen können im Geschirrspüler stumpf werden. Scharf sind sie, weil das Material an der Schneide besonders dünn ist. Spülmittel und Säuren greifen diese Stellen an – genauso wie Rost von Pfannen und Töpfen.

Küchenmesser auf Ablage im Geschirrspüler
Auch wenn es eine Ablage dafür gibt: Messer werden stumpf in der Spülmaschine (Bild: Peter Giesecke)

Das betrifft alles, was eine Klinge hat, also auch Gemüse- oder Parmesanreiben und Raspeln aller Art. Bring die Klingen also nur so kurz wie möglich in Kontakt damit, am besten bei einer Handwäsche.

Teile von Haushaltsgeräten

Haushaltsgeräte nimmst du auseinander, um sie zu reinigen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung verrät dir, welche der abnehmbaren Teile in die Spülmaschine können und welche nicht. Dennoch würde ich dies im Einzelfall abwägen – beispielsweise bei den Messern von Smoothiemixern oder bei zerbrechlich wirkenden Plastikteilen.

Standmixer Bosch VitaPower Serie 4
Beim Bosch VitaPower Serie 4 sind alle Teile spülmaschinenfest, der Motor ausgenommen (Bild: Peter Giesecke)

Der Motorblock, also das Elektroteil, das mit Strom betrieben wird, darf auf keinen Fall in den Geschirrspüler.

Und sonst so?

Gummidichtungen dürfen auch nicht in die Spülmaschine. Sie würden porös werden und ihre Elastizität verlieren. Viele Gummidichtungen fallen gar nicht auf: zum Beispiel im Herdkännchen aus Edelstahl oder in der Kaffeekanne aus der Kaffeemaschine. Also aufgepasst!

Thermoskannen dürfen ebenfalls nicht in die Maschine. Die Beschichtungen können angegriffen werden.

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