Geschirrspüler reinigen: Schritt für Schritt erklärt

Sieb reinigen, Wasserhärte einstellen, Regeneriersalz nachfüllen und auch mal die Sprüharme sauber machen – die Spülmaschine zu putzen, ist schnell gemacht.

Geschirrspüler reinigen: Schritt für Schritt erklärt
(Bild: Getty Images)

Deine Spülmaschine pumpt nicht mehr ab? Meist haben sich dann Essensreste festgesetzt. Den Geschirrspüler gründlich und regelmäßig zu reinigen, hätte das vielleicht verhindert.

In einem sauberen Zustand reinigt die Spülmaschine auch das Geschirr gründlicher. Das Gerät arbeitet effizienter und verbraucht weniger Wasser und Energie.

Spätestens wenn der Geschirrspüler stinkt, solltest du handeln. Wo die Bakterien sitzen und wie sie Fette und Eiweiße zersetzen, haben wir in einem weiteren Beitrag erklärt. Hier zeigen wir dir, was du wie reinigen musst – Schritt für Schritt.

Sieb reinigen

Der erste Blick sollte immer zum Sieb gehen. Es filtert die groben Teile aus dem Wasser, wenn es aus dem Innenraum der Spülmaschine abgepumpt wird.

Sammeln sich dort größere Teile an, haften auch schnell ein paar Blätter daran. Es bildet sich ein Klumpen, der das Wasser nicht mehr oder nur noch schlecht durchlässt. Das kann dazu führen, dass die Pumpe ihre Arbeit verweigert und das Wasser nicht mehr abpumpt.

Sieb in der Spülmaschine
Wenn beide Dreicke aufeinander zeigen, ist das Sieb in meiner Spülmaschine eingerastet. Mit einer Drehung löse ich es. (Bild: Peter Giesecke)

Das Sieb findest du im Boden der Spülmaschine eingelassen. Es ist dort fest verankert. Du musst es etwas drehen, bevor du es herausnehmen kannst. Ich klopfe das Sieb dann über einem Mülleimer vorsichtig aus. Grobe Reste entferne ich mit dem Finger.

Wenn die Reste angetrocknet sind, was gerade bei kleinen Blättern gerne passiert, lasse ich vorher Wasser darüber laufen, um es ein paar Minuten einweichen zu lassen.

Das ausgebaute Sieb der Spülmaschine
Nach dem Ausbau des Spülmaschinensiebs zeigen die beiden Dreiecke nicht mehr aufeinander. Jetzt unter fließend Wasser reinigen (Bild: Peter Giesecke)

Zum Schluss spüle ich das Sieb unter fließend Wasser ab, damit auch tatsächlich alle Reste weg sind. Dann setze ich das Sieb wieder ein. Achte darauf, dass es wieder fest sitzt. Ansonsten könnte sich ein Spalt auftun, durch den Essensreste schlüpfen, in die Pumpe gelangen und diese schädigen.

Ich lese immer wieder den Tipp, das Sieb nach jedem Spülgang zu reinigen. Ich mache das davon abhängig, was für Essensreste sich noch an Geschirr und Töpfen befunden haben. Ich schaue auch kurz ins Sieb, wenn ich die Tür öffne oder schließe – nicht regelmäßig, aber oft genug.

Sprüharme reinigen

Intuitiv würden viele die Sprüharme zuletzt reinigen oder sogar auslassen, doch sie sind eine häufige Fehlerquelle im Geschirrspüler und haben deshalb mehr Aufmerksamkeit verdient. Sprüharme können verstopfen – durch Essensreste, aber auch durch Kalkablagerungen.

Sprüharm in der Spülmaschine
Das Flügelrad unter dem Sprüharm lässt sich wie eine Schraube drehen (Bild: Peter Giesecke)

Auch hier sind es wieder kleine Blättchen und Reiskörner, die die einzelnen Düsen im Sprüharm zusetzen. In vielen Fällen kannst du die Verstopfung sehen und mit einer stumpfen Nadel wieder öffnen.

Kalkablagerungen entfernst du, indem du die Sprüharme aus dem Gerät entfernst und in eine Schüssel mit kalklösender Flüssigkeit legst. Einfach etwas Essig oder Zitrone ins Wasser geben. Oft reicht es schon, wenn du den gesamten Innenraum mit einem Reinigungsspülgang entkalkst. Das Wasser gelangt dann ja auch in die Spülarme.

Sprüharm der Spülmaschine abgenommen
Bei meiner Spülmaschine kann ich den Sprüharm einfach abnehmen und dann reinigen (Bild: Peter Giesecke)

Die Spülarme müssen sich auch frei drehen können, damit sie das Wasser gut verteilen. Ich schubse deshalb jeden Sprüharm einmal kurz an, bevor ich das Gerät anstelle. Manchmal sehe ich dann, dass eine aufrechtstehende Pfanne im Weg ist. Die stelle ich dann einfach um.

Innenraum reinigen, Ablagerungen entfernen

Nach dem Spülgang bleibt immer noch etwas Wasser im Innenraum der Spülmaschine. Beim Verdunsten lagern sich dann Kalk und Seifenreste auf den Wänden ab.

In der Drogerie kannst du eine Reinigungstablette besorgen. Einige Geschirrspüler haben auch ein eigenes Reinigungsprogramm. Für die korrekte Anwendung lies bitte die Packungsbeilage bzw. die Bedienungsanleitung deiner Spülmaschine. Wische auch die beiden Fächer für Spülmittel und Klarspüler mit einem Lappen einmal aus.

Ablagerungen an der Spülmaschine
Die ersten Ablagerungen in der Spülmaschine finden sich meist am Rahmen der Tür (Bild: Peter Giesecke)

Alternativ kannst du die Rückstande mit der Hand entfernen. Dafür brauchst du einen Schwamm, der für Edelstahl geeignet ist, Kraft und Geduld. Beim Reinigungsmittel kannst du auf die Chemiekeule verzichten und zu alternativen, biologisch abbaubaren Mitteln greifen.

Kalk entfernst du recht effektiv mit einer Essiglösung oder mit Zitronensäure. Aber aufgepasst: Essig ist ätzend. Mache die Lösung nicht zu stark. Schütze deine Haut zusätzlich mit Handschuhen.

Den Innenraum deiner Spülmaschine solltest du alle paar Monate reinigen.

Dichtungen reinigen

Die Säurelösung solltest du von den Dichtungen fernhalten. Diese könnten bei längerem Kontakt porös und schließlich undicht werden – oder sogar brechen.

Wische die Dichtungen deines Geschirrspülers regelmäßig ab. Ich nehme dafür ein Tuch mit etwas Spülmittel und entferne Schmutz und andere Rückstände sofort. Gerade an den Stellen, die nur selten Beachtung finden, kann sich ein Mikrofilm auf den Dichtungen absetzen. Dieser ist ein Nährboden für Mikroorganismen.

Tipps & Tricks zur Vorsorge

Damit du deinen Geschirrspüler nicht so häufig reinigen musst, kannst du einiges prophylaktisch tun.

Speisereste entfernen. Entferne grobe Speisereste von den Tellern. Diese könnten im Sieb landen und es verstopfen. Alles unter fließend Wasser vorzuspülen ist nicht notwendig, sondern verschwendet Wasser und Energie. Moderne Geräte erkennen den Verschmutzungsgrad und passen den Verbrauch automatisch an.

Teller mit Speiseresten
Reiskörner und Kräuter am besten entfernen, bevor der Teller in den Geschirrspüler kommt (Bild Pixabay/congerdesign)

Es gibt jedoch Ausnahmen: Gerade kleine Essensreste können sich in der Spülmaschine festsetzen und zu Problemen führen: Reiskörner, Kräuter- oder Spinatblätter. Auch die solltest du vorher entfernen.

Den richtigen Reiniger verwenden. Das Spülmittel macht nicht nur das Geschirr sauber, sondern auch das Gerät. Je mehr Fett und Kalk es im Wasser bindet, desto mehr verschwindet aus dem Gerät und kann sich nicht absetzen. Verwende also ein gutes Geschirrspülmittel und einen guten Klarspüler. Laut Stiftung Warentest sind die Eigenmarken von Drogerien oft wirksamer als Markenprodukte.

Wasserhärte prüfen. Zu hartes Wasser führt zu Kalkablagerungen. Um nun Reiniger, Klarspüler und Regeneriersalz passend zu dosieren, musst du den Härtegrad deines Wassers wissen. Diesen erfährst du auf der Website deines lokalen Wasserversorgers.

Bei vielen Maschinen kannst du den Härtegrad einprogrammieren. In der Bedienungsanleitung erfährst du, wie das geht. Damit das Gerät dann auch passend dosieren kann, fülle immer rechtzeitig Regeneriersalz nach.

Das richtige Programm wählen. Einmal im Monat solltest du das 70-Grad-Programm für stark verschmutzte Töpfe wählen, denn Bakterien werden erst bei einer Temperatur ab 60 Grad getötet.

Programmwahl an der Spülmaschine
Meine Spülmaschine hat kein Reinigungsprogramm. Stattdessen lasse ich alle paar Wochen das 70-Grad-Programm laufen (Bild: Peter Giesecke)

Viele Energiesparprogramme erhitzen das Wasser aber nicht auf 60 Grad oder nur kurz. Sie reinigen lediglich so effektiv wie ein richtiges 60-Grad-Programm – auch wenn sie selbst ein „60 Grad“ im Namen tragen. Bei einer maximalen Temperatur von 50 oder 55 Grad sterben jedoch viele Bakterien nicht ab.

Keine Sorge: Dein Geschirr wird auch mit dem Energiesparprogramm sauber, aber in den Schläuchen könnte sich mit der Zeit ein Mikofilm bilden.

Tür offen stehen lassen. Lass die Tür offen stehen, nachdem du die Spülmaschine ausgeräumt hast, bis sie innen komplett getrocknet ist. Das verhindert die Bildung von Schimmel.

Fazit: Wissen, wann, wie und wo

Die Geschirrspülmaschine zu reinigen, ist nicht schwer und zudem schnell gemacht: das Sieb leeren, Ablagerungen entfernen und Dichtungen abwischen. Was nicht offensichtlich ist, sind die Sprüharme. Die Düsen darin können sich zusetzen. Hier musst du genauer hinschauen.

Ansonsten gilt: Wasserhärte richtig einstellen, Regeneriersalz rechtzeitig nachfüllen, Reinigungsmittel passend dosieren und von Zeit zu Zeit das Reinigungsprogramm durchlaufen lassen oder den Intensivspülgang bei 70 Grad.

Wenn deine Spülmaschine das Geschirr auch nach einer Grundreinigung des Geräts nicht mehr sauber bekommt, solltest du eine Fachkraft rufen. Auch EURONICS bietet einen Reparatur-Service für Geschirrspüler an.

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