Kennt ihr das auch? Manchmal stinkt das Geschirr, wenn es aus dem Geschirrspüler kommt. Es riecht muffig, nach Fisch, nach Hund oder gar nach faulen Eiern. Nicht schön.
Doch bei von Hand gespültem Geschirr passiert das nicht. Folglich kann es nicht am Porzellan, sondern nur an der Spülmaschine liegen. Aber woran genau? Wir helfen dir bei der Fehlersuche.
Faulende Essensreste
Das ist der erste Gedanke, oder? Die Reste, die noch auf den Tellern kleben, wenn du die Maschine anstellst. Doch diese pustet der Wasserstrahl vom Geschirr. Sie landen im Sieb und haben während des Spülgangs nicht genug Zeit, um üble Gerüche zu entwickeln.
Wenn sie dort allerdings liegen bleiben, fangen sie an zu gammeln. Fette und Eiweiß zersetzen sich, schwefelige Verbindungen entstehen und damit auch die fauligen Gerüche.
Fang aber bitte nicht an, das Geschirr jedesmal vorzuspülen, bevor es in die Maschine kommt. Dafür ist schließlich das Gerät gemacht. Unnötiges Vorspülen kostet nur Wasser, Energie und damit auch Geld.
Reiskörner im Sprüharm
Wenn du das Sieb reinigst, achte darauf, dass es anschließend wieder richtig sitzt. Ansonsten können Essensreste durch den Spalt schlüpfen und in die Pumpe gelangen.
Von dort kommen sie dann wieder in den Wasserkreislauf – eventuell nachdem sie eine Zeit lang vor sich hingegammelt haben. Sie liegen dann im Spülarm und können von dort ihren Geruch verbreiten.
Reiskörner passieren übrigens besonders gut die undichten Stellen am Sieb. Zudem haben sie die ideale Größe, um Öffnungen im Sprüharm zu verstopfen. Ebenso lästig sind Spinat- und Kräuterreste. Diese Kleinteile solltest du tatsächlich vorher vom Teller spülen.
Stehendes Wasser
Nicht nur die Reste im Sieb sind ein Problem. Auch das Wasser, das noch in der Maschine steht.
Das verbirgt sich normalerweise in den Rohren und Schläuchen der Spülmaschine. Wenn noch Wasser sichtbar im Gerät steht, solltest du schauen, ob eine Verstopfung vorliegt, und diese dann beheben.
Im Restwasser vermehren sich Bakterien, an feuchten Stellen bildet sich Schimmel – gerade wenn die Maschine länger nicht gelaufen ist.
Wenn du sie dann wieder anstellst, kann sich das Restwasser mit dem Frischwasser vermischen und so auf das Geschirr gelangen.
Lass immer die Tür offen stehen, bis die Spülmaschine innen komplett getrocknet ist, nachdem du sie ausgeräumt hast.
Niedrigere Temperaturen
Bakterien werden erst bei einer Temperatur ab 60 Grad getötet. Daher gilt, was ich im vorherigen Abschnitt geschrieben habe, auch für Spülmaschinen, die ausnahmslos im Ökoprogramm laufen.
Viele Ökoprogramme 60 Grad erhitzen das Wasser nicht auf 60 Grad. Sie sind lediglich so effektiv wie ein richtiges 60-Grad-Programm und leiten davon ihren Namen ab. Bei einer maximalen Temperatur von 50 oder 55 Grad sterben aber die Bakterien nicht.
In einem weiteren Beitrag erklären wir dir übrigens genau, was die Symbole auf dem Bedienfeld deiner Spülmaschine bedeuten:
Mikrofilm auf Dichtungen
Auch wenn du viel spülst und regelmäßig auf über 60 Grad erhitzt: in versteckten Ecken kann sich dennoch Schmodder absetzen und ein Nährboden für Mikroorganismen bilden:
- an den Dichtungen
- im oder am Sieb
- in den Fächern für Spülmittel und Klarspüler
Falsche Reinigertabs
Reinigertabs reinigen nicht nur, sie deodorieren auch – damit es schön duftet, wenn du die Spülmaschine öffnest. Jede Tabmarke riecht anders und manche in deiner Nase dann vielleicht auch unangenehm.
Im besten Fall ist das bloß eine olfaktorische Täuschung. Du bist den Geruch eines neuen Tabs schlichtweg noch nicht gewöhnt.
Du kennst das vielleicht vom Waschmittel. Wenn du ein Kleidungsstück verliehen hast und es gewaschen zurückerhältst, oft riecht es anders – seltsam, ungewohnt. Dann liegt das meist am Waschmittel, das du nicht kennst.
Falsch angeschlossen
Wenn der Geruch auf dem Geschirr schon von Beginn an vorhanden war, kann es auch daran liegen, wie die Maschine angeschlossen wurde.
Offensichtlich ist dies, wenn der Anschluss des Geräts nicht vor, sondern hinter dem Siphon sitzt, denn dieser agiert als Geruchsverschluss. Beim falschen Anschluss können die Gerüche aus der Kanalisation in deine Wohnung aufsteigen.
Ebenfalls Gerüche verursachen kann ein Zulaufschlauch mit viel Weichmacher. Der ist dann zwar schön flexibel beim Anschluss, doch Bakterien setzen sich darin leicht fest und sorgen für Gestank.
Fazit: Immer sauber, regelmäßig heiß
Nicht die Essensreste verursachen einen fauligen Geruch auf dem Geschirr. In den meisten Fällen sind es Bakterien, die sich irgendwo in der Spülmaschine festgesetzt haben.
Halte deinen Geschirrspüler sauber, leere regelmäßig das Sieb, wische ab und zu die Dichtungen ab und reinige bei Bedarf den Sprüharm. Vor allem, lasse das Gerät von Zeit zu Zeit mit über 60 Grad laufen. Übrigens ist es auch wichtig, die Spülmaschine richtig einzuräumen.
Manchmal jedoch kann es auch ein ungewohnter Reinigertab sein oder ein falscher Anschluss.
Beitragsbild: Getty Images
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