Richtig guten Kaffee in den eigenen vier Wänden genießen – doch ohne viel Aufwand? Dann ist ein Upgrade auf eine Siebträgermaschine fällig, der dir einen Teil der Arbeit abnimmt.
Eine hybride Siebträgermaschine sorgt für weniger Aufwand bei der Zubereitung. Das spart Zeit und vermeidet Kaffeepulver auf der Arbeitsfläche. Dennoch bleiben dir viele Möglichkeiten, feine Aromen aus der Kaffeebohne herauszukitzeln.
Wir haben die hybride Siebträgermaschine Sage the Barista Touch Impress getestet und dabei viel leckeren Kaffee getrunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sage the Barista Touch Impress ist eine hybride Siebträgermaschine mit einer integrierten Kaffeemühle.
- Die Maschine übernimmt auch das Tampern, also das Verdichten des Kaffeepulvers. Du benötigst keinen Barista-Kurs.
- Mit der integrierten Milchaufschäumdüse zauberst du auch Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Flat White.
Wie arbeitet ein hybrider Siebträger?
Die Sage the Barista Touch Impress ist eine hybride Siebträgermaschine, die eine traditionelle Espressomaschine mit Siebträger noch um Automatikfunktionen ergänzt. Dennoch kannst du bei der Zubereitung alle Einstellungen manuell wählen und ihn so genießen, wie du ihn magst. Die Bedienung erfolgt über ein Display.
Darüber hinaus hat die Sage the Barista Touch Impress noch eine Kaffeemühle integriert. Sie mahlt nicht nur die Kaffeebohnen, sondern verdichtet auch das Kaffeemehl im Siebträger – tampern genannt.
Wenn ich einer Barista dabei zuschaue, wie sie dies von Hand macht, frage ich mich immer, ob ich das auch hinbekommen würde, den Kaffee mit genau der richtigen Kraft im Siebträger anzudrücken. Es braucht etwas Geschick, schließlich soll das Ergebnis stimmen.
Die Sage the Barista Touch Impress behält also die Vorteile einer klassischen Siebträgermaschine: Sie arbeitet mit hohem Druck und produziert eine wunderbare Crema auf dem Espresso.
Sage hat in diesem Gerät die Vorteile einer klassischen Siebträgermaschine mit einer einfachen Bedienung auf Knopfdruck vereint. Nicht einmal ich konnte da etwas falsch machen.
Mehr als nur Espresso
Der Sage the Barista Touch Impress macht nicht nur Espresso, sondern gleich sechs Varianten, drei davon mit Milch:
- Espresso
- Caffè Crema
- Americano
- Cappuccino
- Flat White
- Caffè Late
Dazu gibt es noch vier kaffeefreie Varianten:
- Tee
- Heiße Schokolade
- Babyccino
- Heiße Milch
Alle zehn Getränke kannst du deinen persönlichen Vorlieben anpassen und als eigenes Rezept abspeichern. So hast du immer einen schnellen Zugriff darauf. Ein Babyccino besteht lediglich aus heißer Milch mit Milchschaum.
Der erste Schritt: Kaffeebohnen mahlen
Eine hybride Siebträgermaschine nimmt dir das Mahlen ab. Einmal eingestellt soll immer die gleiche Menge Kaffeemehl entstehen. Die Sage the Barista Touch Impress wiegt die Menge aber nicht ab, sondern stoppt die Zeit des Mahlvorgangs. Für meine Zunge hat das gereicht. Ich konnte keine Schwankungen feststellen.
Der Bohnenbehälter fasst laut Sage 340 Gramm. Meine 250-g-Packung kräftige Arabica-Robusta-Mischung passte jedoch gerade so hinein. Durch die Gummilippe schließt der Deckel luftdicht ab, dennoch konnte ich ihn mit einer Hand leicht abnehmen, wenn ich in der anderen Hand schon die geöffnete Kaffeepackung hielt.
Das Kegelmahlwerk stammt von Baratza und ist aus gehärtetem Edelstahl gefertigt. Über ein Drehrad an der Seite konnte ich zwischen 30 Mahlgraden wählen. Die Sage the Barista Touch Impress forderte mich auch auf, den Mahlgrad zu verändern, wenn die Extraktionszeit zu kurz oder zu lang ausfiel. Jedoch entscheide letztlich immer noch ich, was mir schmeckt.
Das Kaffeemehl fällt in den 54-mm-Edelstahl-Siebträger. Vorher muss da noch ein Siebeinsatz hinein. Sage liefert vier verschiedene mit:
- für 1 und 2 Tassen
- ein- und doppelwandig
Doppelwandige Siebeinsätze sollen den Druck besser regulieren. Bei einwandigen Siebeinsätzen musst du beim Tampern das Kaffeemehl gleichmäßig verdichten, damit das Wasser optimal durchläuft. Bei der Sage geschieht dieser Schritt jedoch automatisch, sodass ich mich gleich an die einwandigen getraut habe.
In meinem Test der Sage the Barista Touch Impress habe ich leider einen kleinen Umweg genommen, indem ich zuerst falsche Bohnen eingefüllt habe. Ich war mit dem Ergebnis nicht zufrieden und habe viele Einstellungen durchprobiert – bis mir mein Fehler auffiel. Danach schmeckte der erste Americano auf Anhieb so gut wie vom Kaffeestand am Maschsee. Und mit diesen Einstellungen schmeckt mir der Espresso seitdem auch immer gleich gut.
Der zweite Schritt: Tampern
Damit das Wasser gleichmäßig durch das Kaffeemehl laufen kann, muss es gleichmäßig verdichtet sein. Sonst sucht sich das Wasser einen bevorzugten Weg und hat zu wenig Kontakt mit dem Kaffee. Hierbei zeigt sich, ob der Barista sein Handwerk versteht. Mit der Milch hübsche Bilder zu malen, ist bloß die Showeinlage.
Die Sage the Barista Touch Impress übernimmt diese Tätigkeit mit seinem Impress-Puck-System. Ich musste zwar selbst den Hebel nach unten ziehen, um das Kaffeepulver im Siebträger zu verdichten. Doch Sage hat das Gerät so gebaut, dass dies mit einem gleichmäßigen Druck von 10 Kilo geschieht.
Hinzu kommt noch laut Sage eine automatische Korrektur, und das Ganze geschieht auch mit einem 7-Grad-Barista-Twist. Bei mir sah die Oberfläche des Pucks meist zufriedenstellend gleichmäßig aus. Manchmal gab es am Rand keine kleine Verwerfung.
Ich habe mir angewöhnt, den Hebel immer zweimal nach unten zu ziehen, wie ich es als Empfehlung gelesen habe. Ab und zu forderte mich das Gerät auch dazu auf.
Anschließend setze ich den Siebträger ins Gerät ein. Weder beim Mahlen noch beim Tampern noch beim Einsetzen ist bei mir jemals Kaffeepulver daneben gegangen.
Der dritte Schritt: Es läuft!
Nachdem ich den Siebträger eingehängt und mit einer Drehbewegung arretiert habe, berühre ich nur noch das Touchdisplay, um den Bezug zu starten. Dafür tippe ich das gewünschte Getränk an. Das Display erkennt die Berührung sehr zuverlässig. Von anderen Geräten in der Küche kenne ich das leider auch anders.
In der Sage the Barista Touch Impress steckt ein Einkreissystem. Das von Sage entwickelte ThermoJet-Heizsystem benötigt lediglich drei Sekunden zum Aufheizen. Das ist sehr schnell für eine Siebträgermaschine. Sie arbeitet mit einem Druck von 9 bar und einer Temperatur von 93 Grad. Meist starte ich vorher einen Leerbezug nur mit heißem Wasser, also ohne Kaffee, um alle Teile anzuwärmen.
Die Leistungsaufnahme der Sage the Barista Touch Impress beträgt 1430–1700 Watt. Laut Sage verbraucht sie bis zu 32 Prozent weniger Energie als ein Gerät mit Thermoblock-Heizsystem. Allerdings arbeitet das Gerät auch nicht gerade leise.
Vor dem eigentlichen Bezug wird das Kaffeemehl per Pre-Infusion gleichmäßig angefeuchtet, damit sich unter dem plötzlich hohen Druck keine Kanäle bilden, durch die das Wasser fließt, ohne mit dem Kaffee in Berührung zu kommen.
Die beiden Ausläufe sind in der Breite passend für meine mittelgroße Tasse, liegen aber sehr hoch darüber, sodass es beim Einlauf merklich spritzt. Der Raum wird jedoch für große Cappuccino-Tassen und hohe Latte-Macchiato-Gläser gebraucht. Ich wische also einmal kurz mit einem weichen Tuch über die Oberflächen, bevor ich mich aufs Sofa setze.
Meine Kaffeeliebe gilt dem Americano, der sich vom Long Black in der Reihenfolge unterscheidet, wie Espresso und heißes Wasser in die Tasse laufen. Die Sage kann beides. Das Symbol, dass ich auf dem Display zuerst antippe, bestimmt, was zuerst ausgegeben wird.
Die Auswahl vorzunehmen, ist einfach und damit übersichtlich. Zu jedem Getränk gibt es nur wenige Varianten auszuwählen, aber die richtigen. Wer eine andere Vorliebe hat als vorgeben, kann seine persönlichen Einstellungen abspeichern, um sie später schnell aufrufen zu können.
Der lästige Handgriff: Wassertank nachfüllen
Wasser nachzufüllen, ist lästig. Man möchte schnell einen Espresso ziehen, doch das Gerät stoppt, Warnhinweis auf dem Display. Dafür hat niemand Zeit. Und Hände frei.
Der Wassertank der Sage the Barista Touch Impress fasst zwei Liter und sitzt auf der Rückseite. Der Tank ist schmal und schmiegt sich unauffällig ans Gerät. Doch schmal bedeutet auch lang bzw. breit. Ich muss mit beiden Händen greifen, um ihn abzuheben.
Das gelingt recht einfach. Jedoch hätte ich gerne eine dritte Hand, um die etwas eigenwillig konstruierte Klappe zu öffnen. Anfangs habe ich sogar dafür beide Hände gebraucht. Die dritte Hand fehlt mir auch, um den Wasserhahn zu öffnen. Das Wasser direkt in den Tank nachzugießen, finde ich umständlich, da das Gerät bei mir nur wenig Abstand zum Oberschrank darüber hat.
Auch nicht optimal gelöst: Die Angabe für die maximale Einfüllhöhe ist seitlich angebracht und nur schlecht abzulesen, wenn ich gerade den Wassertank mit beiden Händen unter fließend Wasser halte.
Sage liefert einen Wasserfilter mit, der bis einschließlich Wasserhärte 3 geeignet ist. Ab Wasserhärte 4 benötigst du noch einen separaten Wasserfilter oder musst Wasser aus der Flasche nehmen, denn Kalk beeinträchtigt den Geschmack des Kaffees und lässt das Gerät verkalken. Der mitgelieferte Filter reicht laut Sage für 40 Liter, was 20 Füllungen entspricht oder einer Nutzungsdauer von drei Monaten.
Das Sahnehäubchen: Milch aufschäumen
Die Sage the Barista Touch Impress bereitet auch sogenannte Kaffeespezialitäten zu. Dabei kommt die aufgeschäumte Milch nicht wie beim Kaffeevollautomaten aus dem Gerät. Die Siebträgermaschine hat eine Milchlanze, die heißen Dampf in ein Milchkännchen pustet und so die Milch darin aufschäumt.
Milch und Milchschaum habe ich dann – zugegeben etwas ungelenker als eine Barista – zum Espresso in die Tasse gegeben. Schon hatte ich meinen Cappucchino. Dabei ein kleines Kunstwerk zu malen, versuchte ich erst gar nicht. Wer jedoch seinem Lieblingsmenschen morgens einen Kaffee ans Bett bringt und diesen noch mit einem Herzen verziert – ich würde mich nicht beschweren.
Das Edelstahl-Milchkännchen fasst 480 ml. Minimale und maximale Einfüllmenge sind gut sichtbar markiert. Die Öffnung ist groß genug, um das Kännchen schnell zu reinigen.
Das Aufschäumen funktioniert mit Milch wie auch mit pflanzlichen Alternativen, empfohlen wird dann aber die Barista-Version. Wenn sie kalt ist, schäumt sie besser.
Das Kännchen – ein Barista würde vielleicht von einem Milchpitcher sprechen – soll auf dem Temperatursensor stehen, dann steuert die Sage the Barista Touch Impress den Dampfstab auch automatisch. Der Messfühler-Pips (wieder so ein Alternativname) muss lediglich fettfrei sein, um den korrekten Wert zu liefern.
Was sich im Kännchen befindet, gibst du über das Display ein: Kuh, Mandel, Hafer oder Soja – schließlich schäumen diese Varianten unterschiedlich. Dazu kannst du noch die gewünschte Temeperatur zwischen 40 und 75 Grad angeben – und die Textur in acht Stufen. Das Auto-MilQ-System steuert nun die Luftzufuhr.
Sage spricht davon, dass das Ergebnis ein seidenweicher Mikro-Milchschaum sei –mit mindestens einer Million Mikrobläschen pro Milliliter.
Bei mir im Test hat das zu meiner Zufriedenheit geklappt. Der Schaum erreichte zwar nicht ganz die malerische Konsistenz wie im Café, doch das schreibe ich mir zu. Er war aber schön weich und nicht so kratzig wie aus mancher Kaffeemaschine im Möbelhaus-Erlebniscafé.
Fazit: Hätte ich gerne behalten
Ich habe schon einige Kaffeevollautomaten getestet, die Sage the Barista Touch Impress ist die erste Siebträgermaschine in meiner Testküche. Mit einigen Schwierigkeiten habe ich gerechnet, doch keine davon ist tatsächlich aufgetaucht.
Wartezeit: Die Sage the Barista Touch Impress ist sofort betriebsbereit. Gleichmäßiges Tampern: Die hybride Siebträgermaschine erledigt diesen Prozess halbautomatisch und zu meiner Zufriedenheit.
- Der Kaffee
- Integrierte Kaffeemühle
- Einfache Bedienung
- Viele Spritzer beim Bezug
- Handhabung Wassertank
Was mich überzeugt hat, ist das Ergebnis. Das ist – meiner Meinung nach – dem der Kaffeevollautomaten, die ich testen durfte, überlegen. Mein eigener Anteil daran war lediglich, die richtigen Bohnen gekauft zu haben (im zweiten Anlauf). Hebel ziehen und Siebträger einsetzen, ist keine lästige Arbeit. Den Rest, also einen vollmundigen Espresso, hat die Maschine gemacht.
Das Gerät passt mit 36 x 3,3 x 41,5 cm auch in meine kleine Küche. Das Design ist schön, wertig und durchdacht. Die Handhabung des Wasserbehälters finde ich persönlich etwas unpraktisch. Auch die Spritzer nach jedem Bezug sind nicht optimal. Doch angesichts der vielen schönen Eigenschaften und meiner Freude am Geschmack finde ich diese Punkte eigentlich nicht der Rede wert.
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Welcher Kaffee war denn der falsche und welcher schlussendlich der richtige?