Balkonkraftwerk auf Gartenhaus oder Terrasse: Geht das?

Balkonkraftwerk im Garten oder auf der Terrasse aufstellen? Ja, das geht. Du musst sie nur sicher aufstellen – und anmelden.

Balkonkraftwerk auf Gartenhaus oder Terrasse: Geht das?
Aufmacher

Auf die Frage: Muss ein Balkonkraftwerk-Set zwingend auf einem Balkon montiert werden, lautet die schnelle Antwort: nein. „Balkonkraftwerk“ ist nur die umgangssprachliche Bezeichnung für genehmigungsfreie Mini-PV-Anlagen mit einer Leistung von 600 Watt – bzw. 800 Watt ab 1. Januar 2024. Wir sagen dir, was du beachten musst.

Inhalt:

Ist eine Mini-Photovoltaik-Anlage im Garten erlaubt?

Ob du dir diese Photovoltaik-Anlage nun am Balkongeländer montierst oder aber auf ein Flachdach schnallst bzw. in den Garten stellst, ist zunächst einmal dir überlassen.

Spezifische Regelungen greifen erst, wenn die Mini-PV bestimmte Maße und eine gewisse Bauhöhe überschreitet. Die genauen Regeln sind in den Bauordnungen der Bundesländer festgehalten.

Ausschnitt aus einer Erklärung des sächsischen Landtages zur Änderung der landesspezifischen Bauordnung. (Eigener Screenshot)
Ausschnitt aus einer Erklärung des sächsischen Landtages zur Änderung der landesspezifischen Bauordnung. (Eigener Screenshot)

In den meisten Bundesländern greifen die Genehmigungen erst, wenn sie höher als drei Meter und länger als neun Meter ist.

Mini-PV im Garten aufstellen

Dennoch solltest du im Hinterkopf haben, dass es mit dem Photovoltaik-Set aus Paneelen, Wechselrichter und Anschlusskabeln noch nicht getan ist. Um die Anlage vor Sturm und Wetter zu schützen, solltest du sie auf einer Stützkonstruktion montieren.

Halterung für ein Technaxx-Solarkraftwerk. (Foto: Technaxx)
Halterung für ein Technaxx-Solarkraftwerk. (Foto: Technaxx)

Viele Hersteller, etwa Technaxx, bieten kompatible Halterungen für ihre Photovoltaik-Produkte an. Aufgebockt oder mindestens schräg hingelegt sind sie vor Sturm, Schnee und Regen besser geschützt.

All das gilt auch für den Aufbau auf der Terrasse.

Darauf solltest du bei der Aufstellung achten

Entscheidest du dich für die Aufstellung im Garten oder auf der Terrasse, solltest du weitere Faktoren beachten.

Freistehende Module sind ideal, um Neigung und Ausrichtung auf die Sonne abzustimmen. Achte hierbei aber auf mögliche Verschattungen und Verschmutzungen durch umstehende Sträucher, Bäume und andere Objekte.

Bei einem Solarmodul von 2 m mal 1,5 m reicht bei manchen Modulen schon die Verschattung durch eine Hand, um den Solarertrag auf 15 % der Maximalleistung zu senken.

Hast du zwei Module, solltest du sie nach Südosten und Südwesten ausrichten, um über den Tag gleichmäßig viel Strom zu erzeugen.

Montage der Photovoltaik auf einem Dach

In vielen Gärten stehen Geräteschuppen oder -häuschen, deren Dach in der Regel für die Solarmodul-Installation geeignet sind. Viele der oben erwähnten Halterungen sind auch zur Dachmontage geeignet. Es gilt: Je flacher die Module auf dem Dach aufliegen, umso besser sind Dach und Solaranlage vor Sturmschäden geschützt.

Dennoch sollten die Module leicht schräg stehen, um die Solarausbeute zu erhöhen und Schnee wie Regen abfließen lassen zu können.

Wielandsteckdose sollte Pflicht sein

Steckerfertige Mini-PV-Anlagen kommen in der Regel mit einer Schuko-Steckverbindung daher. Den klassische Stromstecker solltest du aber gerade im Gartenbereich nicht nutzen. Sicherer ist die Wielandsteckdose, deren Konstruktion Lichtbögen verhindert und die ebenso das Eindringen von Wasser ausschließt.

Die Wielandsteckdose beugt Lichtbögen und Wassereindringen vor. (Bild: Wieland Electric)
Die Wielandsteckdose beugt Lichtbögen und Wassereindringen vor. (Bild: Wieland Electric)

Auch eine Garten-Photovoltaik musst du anmelden

Auch wenn deine Mini-PV nun im Garten steht, statt am Balkon zu hängen, musst du sie anmelden. Dazu musst du sie im sogenannten Marktstammdatenregister und beim örtlichen Netzbetreiber registrieren. Die einzelnen Schritte zeigen wir dir, damit die Registrierung bei beiden Stellen klappt. Und wir verraten dir in dem Beitrag auch, ab wann du ein Gewerbe anmelden und die Anlage beim Finanzamt anmelden musst:

Ein Balkonkraftwerk ist also nur die landläufige Bezeichnung für steckerfertige, nicht genehmigungspflichtige Photvoltaik-Anlagen mit einer Spitzenleistung von 600 W. Ob du diese nun am Balkon, im Garten oder auf die Terrasse stellst, bleibt die überlassen.

Solange die Paneele sicher aufgestellt oder verschraubt sind, die Ausrichtung für maximale Stromausbeute stimmt und die Anmeldung an den entscheidenden Stellen, steht einem Photovoltaik-Einsatz im Garten nichts im Wege.

(Aufmacher via Dall-e und Adobe Firefly)

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