Vier tragbare Steckdosen für unterwegs, dazu genug Power für deinen Laptop, dein Smartphone und viele andere technische Geräte – so könnte ein Werbeslogan für die Alpha-ESS BlackBee 2000 lauten. Die wuchtige, in modischem Schwarz-Gelb gehaltene Solar-Powerstation schafft ordentlich Leistung für bis zu 15 Elektrogeräte. Die Bedienung des Displays allerdings treibt uns im Test beinahe in den Wahnsinn. Und das kleinere Schwestermodell BlackBee AP 1000 wirkt im Vergleich sympathischer.
Inhalt:
- Design, Anschlüsse und Technik
- Display und Bedienung
- BlackBee 2000 vs. BlackBee 1000, EcoFlow und Jackery
- Solarpanel SP300 und SP200
- Fazit
BlackBee 2000: Design, Anschlüsse und Technik
Der Solargenerator BlackBee 2000 wirkt wie eine große Version der von uns bereits getesteten und für gut befundenen BlackBee AP 1000. Das Design ist ähnlich schwarz-gelb (dürfte was für BVB-Fans sein). Statt eines Tragegriffs gibt es auf der Oberseite Aussparungen für zwei Tragemulden. Damit ist der 22 kg schwere Klotz zumindest auf wenigen Metern gut zu transportieren. Sehr cheffig: Die beiden Qi-Ladematten oben tragen das BlackBee-Design:
An den Seiten links und rechts findest du hinter der gelben Wand zwei Lüfter. Dass die nicht die allerleisesten sind, ist eigentlich deswegen in Ordnung, weil sie selten mal anspringen. Eigentlich nur, wenn du mehrere Dinge gleichzeitig erledigst, etwa die DC-Steckdosen einschalten und gleichzeitig solarladen:
Auf der Vorderseite findest du alle Anschlüsse für Verbraucher, um technische Geräte zu betreiben oder zu laden:
- 4 AC-Wechselstromsteckdosen für Haushaltsgeräte bis 1.600 Watt (Gesamtleistung: 2.040 Watt, Spitzenleistung: 3.000 Watt).
- 4 USB-A-Steckdosen (alle QuickCharge 3.0 bis 36 Watt)
- 2 USB-C-Steckdosen (beide USB-PD bis 60 Watt)
- 2 DC-Ports (DC5525 36 und 60 Watt)
- 1 AUX/ 12V-KFZ-Anschluss (12 V 10 A = 120 W)
- 2 Qi-Ladematten (je 10 Watt)
Sehr schön: Die BlackBee 2000 besteht unseren Wasserkochertest, regelt die Ausgangsleistung für unseren 2.000 W starken Wasserkocher herunter und kocht das Wasser klaglos. Das machen die wenigsten Powerstations mit AC-Steckdosen.
Ebenfalls ungewöhnlich: Die BlackBee 2000 unterstützt ganze 36 Watt für USB-A. Die allermeisten anderen Powerstations riegeln selbst mit QuickCharge 3.0 bei 20 Watt ab. USB-PD mit 60 Watt für die beiden USB-C-Steckdosen ist in Ordnung – hier bieten einige wie der Jackery Explorer 1500 Pro bereits 100 Watt – aber es reicht, um die meisten Smartphones oder Laptops schnell zu laden.
Gleichzeitiges Aufladen über Netzstecker und Solarpanel
Eine Bewertung der Qi-Ladematten oben muss leider ausfallen. Ich habe sie schlicht nicht eingeschaltet bekommen. Die Info, wie das geht, fehlt in der Gebrauchsanweisung.
Update: Mit Hilfe von Alpha-ESS haben wir das Rätsel nun gelöst. Du musst die Powerstation einschalten, dann die DC-Taste drücken und dann dein Qi-fähiges Gerät sehr genau auf einer der beiden Ladeflächen platzieren. Dann lädt dein Smartphone, und es erscheint auch das kabellose-Laden-Symbol im Display:
Schön ist, dass die BlackBee 2000 ganze 2.203 Wh Nennkapazität und über 1.600 Ladezyklen bei über 80 Prozent Restkapazität erlaubt, was einen Lebensdauer von mehreren Jahren ermöglicht. Schade trotzdem, dass Alpha-ESS hier noch auf Lithium-Ionen-Speichertechnologie (Li-On) setzt statt des moderneren LiFePO4-Verfahrens (Lithium-Eisenphosphat). Das macht in der Praxis aber wenig.
Die Anschlüsse für das Wiederaufladen über den mitgelieferten Netzstecker oder per Solarmodul befinden sich hinter zwei – nicht besonders hübschen – Klappen auf der Rückseite. Klar, die schützen die Eingänge, sind aber fummelig zu öffnen und hängen dann unschön in der Gegend herum.
Interessante Wahl übrigens: Alpha-ESS setzt für das Solarladen der BlackBee 2000 auf zwei Anderson-Anschlüsse (auch genannt APP oder HPP, High Power Port). Daran passen zwei der empfohlenen Solarpanels SP300 mit jeweils 300 Watt Eingangsleistung (600W maximal). Weil der Hersteller alle notwendigen Adapter für das eigenen SP300-Solarpanel mitliefert, kann dir die Anschlusstechnik eigentlich egal sein. Andere Hersteller setzen auf MC4 oder XT60 – wir haben dir in einem Beitrag alle derzeit gängigen Solarstecker-Typen vorgestellt, und zeigen dir, welche Adapter du notfalls brauchst.
Per Netzstecker lädt die Box mit 1.200 Watt. Schön: Auch gleichzeitiges Laden per Netzstecker und Solarpanel(s) ist möglich.
Display und Bedienung: Hakelig
Das Display der BlackBee 2000 ist sogar mehrfarbig. Davon bekommst du allerdings – zum Glück – meist nichts mit. Nur die Warnlampen würden farbig erscheinen. Trotzdem: Das Display ist wesentlich größer und heller als das von uns kritisierte der kleinen Schwester BlackBee 1000. Egal ob in der Dunkelheit oder bei gleißendem Sonnenlicht: es ist immer gut abzulesen.
Der Einschaltknopf allerdings trieb mich im Test beinahe in den Wahnsinn. Wie lange muss ich darauf drücken, damit sich das Gerät und dann das Display einschaltet? Wann zeigt es was an? Es hängt davon ab. Ein paar Sekunden schalten das Gerät mit einem lauten Knacken an, das sich immer wieder aus dem Standby verabschiedet und ganz ausschaltet. Den Eco-Modus ein- oder auszuschalten, wie von Alpha-ESS in der mitgelieferten Anleitung beschrieben, funktionierte in meinem Test ebensowenig wie die Qi-Ladematten zu aktivieren.
Ein kurzer Druck auf die Powertaste soll auch das Display einschalten. Weil das aber nur verzögert reagiert, weißt du als Bedienende:r oft nicht mehr, was nun gerade Sache ist: Kommt da noch etwas oder nicht? Oft zeigt die BlackBee 2000 bei angeschlossenen Verbrauchern im ersten Moment nur die Ausgangsleistung an; die Eingangsleistung des Solarpanels kommt verzögert. Alles in allem wäre eine eigene Display-Taste hilfreich gewesen.
Auch nicht ideal: Zwar schaltet sich die ganze Powerstation nach mehreren Stunden des Nichtbenutzens ganz aus. Einmal eingeschaltete (und dann gerne vergessene) AC- oder USB-Steckdosen allerdings laufen auch bei Nichtbenutzung über Stunden weiter. Das verbraucht deutlich mehr Energie, als das bei anderen Powerstations der Fall ist. Einmal etwa den USB-Schalter angelassen und einen halben Tag später wieder danach geschaut, kosteten an die 5 Prozent der Gesamtladung.
Preis und Vergleich
Alpha-ESS verkauft die BlackBee 2000 UVP für 2.100 Euro – und liegt damit auf Augenhöhe etwa mit der Jackery Explorer 2000 Pro (2.300 Euro) und der EcoFlow Delta Max 2000 (Shoplink, 1.700 Euro) oder Delta 2 Max (2.100 Euro). Auffällig aber: Das Gewicht der BlackBee 2000 ordnet sich weit oben ein: 22 kg gegenüber 19,5 kg (Explorer 2000 Pro) und 22 kg (Delta 2 Max und Delta Max). Alle Hersteller bieten in Kombination mit ihren Solarpanels auch oft Rabatte an.
BlackBee 2000 vs. BlackBee 1000
Wie oben schon beschrieben, liegt das riesige, helle, teils farbige Display der BlackBee 2000 Welten über der kleineren BlackBee 1000. Höher bei dem größeren und schwereren 2000er-Modell (22 kg vs. 10,2 kg und 43,8 x 34 x 28,3 cm vs 34,3 x 25,4 x 26,7 cm) ist natürlich auch die Kapazität – das lässt schon der Name vermuten: 2.203 Wh gegenüber 1036,8 Wh. Auch mehr Ladezyklen schafft die BlackBee 2000: 1.600 bei über 80 Prozent Restkapazität gegenüber 1.000 bei der AP 1000. Eine reine Sinuswelle bieten beide Geräte, die größere der beiden hat 4 AC-Steckdosen à 1.600 Watt, die kleinere 3 bei bis zu 1.000 Watt.
Bei der BlackBee 1000 haben wir immerhin die Qi-Ladematten eingeschaltet bekommen. Und zumindest in einem Detail ist die kleinere BlackBee 1000 besser: Sie hat zwar nur eine USB-C-Steckdose, die schafft aber satte 100 Watt über USB-PD.
Die Sicherheitstechnik ist bei beiden Geräten gleich: Es gibt Überladungsschutz, Überentladungsschutz, Überspannungsschutz, Unterspannungsschutz, Überlastschutz, Kurzschlussschutz und Übertemperaturschutz.
SolarPanel SP300 und SP200
Alpha-ESS lieferte uns für unseren Test das passende Solarpanel SP300 gleich mit. Vom Test mit der BlackBee 1000 stand uns auch noch die sehr gute Solarladetasche SP200 zur Verfügung, das wir ebenfalls an die BlackBee 2000 angeschlossen haben.
Das SP300 ist dabei eins der besondersten Solarpanel, die wir seit langem getestet haben: ungewöhnlich hoch und dünn und dabei sehr leicht. Ganze 7,7 kg bringt es nur auf die Wage. Das hat aber auch einen Nachteil: Durch die sehr dünne Konstruktion verzieht sich das Panel sehr schnell. Auch fallen Gebrauchsspuren schnell auf.
Interessant: Statt integrierter Ständer – die bei den meisten Solartaschen nicht wirklich gut funktionieren – hat Alpha-ESS dem SP300 Metallständer beigelegt. Damit kannst du das Solarmodul auch leicht vor einem feuchten Untergrund schützen. Die Arretierungen kannst du in zwei verschiedenen Winkeln passende zum Sonnenstand ausrichten.
Volle Leistung bekam ich mit dem SP300 allerdings selten zustande. Selbst bei bestem Wetter, blauem Himmel und Mittagssonne im Hochsommer kamen nur selten einmal mehr als 200 Watt dabei heraus. Oft war es mir, als würde der integrierte MPPT-Regler nicht die volle Leistung zulassen.
Mit dem SP200 kam ich bei bestem Wetter auf bis zu 150 Watt – immerhin. Aber gerade hier habe ich den Verdacht, dass der MPPT-Regler der BlackBee 2000 nicht in der Lage ist, selbstständig hochzuregeln, wenn anfangs einzelne Solarzellen verschattet sind. Ist das der Fall, registriert der Regler nicht mehr die volle Leistung, sondern regelt etwa nur noch bis 60 Watt hoch. Ein Neueinstecken des Panels in den HPP-Port ergibt dann plötzlich 120 Watt.
Fazit
Die Alpha-ESS BlackBee 2000 ist alles in allem eine gute Solar-Powerstation mit vielen Anschlussmöglichkeiten und moderner Technik. Das Display ist deutlich größer, heller und insgesamt besser als beim kleinen Schwestermodell BlackBee 1000. Allein die Bedienung der „Bienenkönigin“ könnte noch etwas leichter sein. A propos leichter: Mit 22 Kilogramm ist die Powerstation etwas schwerer, als das nach unserem Empfinden unbedingt notwendig gewesen wäre. Richtig mobil ist der Powrblock damit nämlich nicht mehr.
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Das Solarpanel SP300 ist hingegen eine Freude an Portabilität. Es ist leicht, hoch und gut tragbar, es verzieht sich allerdings schnell ein klein wenig. Für beide Geräte und die Kombination aus Alpha-ESS BlackBee 2000 und SP300 geht von uns eine Empfehlung aus. Fairerweise gesagt werden muss aber auch: die etwas weniger leistungsfähige und kleinere Kombi aus BlackBee 1000 und SP200 hat am Ende den etwas sympathischeren Eindruck gemacht.
- Uriges, modernes Design
- Auf wenigen Metern noch gut transportabel
- Kabelloses Qi-Laden
- Gleich vier AC-Steckdosen mit 1.600 Watt
- Riesiges, helles Display
- Erstaunlich leichtes Solarpanel (SP300)
- Solarladeregler könnte besser sein
- Abdeckungen hinten nicht gerade hübsch
- Bedienung nicht immer einfach
- Solarpanel verzieht sich
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