Sony Alpha 7R IV: 61 Megapixel, gleiche Geschwindigkeit

Sonys neues Kameraflaggschiff Alpha 7R IV ist auf den ersten Blick nur eine leicht verbesserte Neuauflage. Trumpfkarte ist jedoch die hohe neue Auflösung von 61 Megapixeln – bei gleichbleibender Geschwindigkeit.

Sony Alpha 7R IV: 61 Megapixel, gleiche Geschwindigkeit
Sony Alpha 7R IV

2013 machte Sony ernst und brachte die erste spiegellose Systemkamera mit einem Kleinbildsensor auf den Markt. Mit einem kompakten Gehäuse waren die Alpha 7 und ihr fast zeitgleich präsentiertes Schwestermodell Alpha 7R IV die damals kleinsten Vollformatkameras, vor allem, weil die Konkurrenz gleich große Sensoren nur in Spiegelreflexkameras anbot. Das hat sich 2019 geändert und nun hat Sony eine Neuauflage der Luxuskamera angekündigt: die Alpha 7R Mark IV, also die mittlerweile vierte Generation.

61 Megapixel, 10 Bilder pro Sekunde

Im Vergleich zu den weitestgehend ähnlich ausgestatteten Schwestermodellen Alpha 7 und Alpha 7S haben die rückwärtig belichteten Sensoren der Alpha 7R-Modelle vor allem mehr Megapixel an Bord. So ist es auch mit der Alpha 7R IV. Stolze 61 Megapixel sind es hier. Durch externe Software auf einem Rechner, der Einzelformate zusammenrechnet, lässt sich gar ein Superbild mit 240 Megapixeln erzeugen. Pixel Shift nennt Sony diese Technik.

Sony Alpha 7R IV: Vollformat-Systemkamera, vierte Generation
Sony Alpha 7R IV: Vollformat-Systemkamera, vierte Generation

Mehr Megapixel machen nicht automatisch bessere Fotos. Die Detailtreue ist allerdings höher, und was die Alpha 7R IV hier so interessant macht, ist die Geschwindigkeit des Bionz-X-Prozessors, der auch in dieser hohen Auflösung 10 Bilder pro Sekunde schafft. Bis zu 68 Bilder pro Reihe sind zudem in voller Auflösung, auch mit RAW, möglich, eher der Zwischenspeicher voll ist. In APS-C-Qualität schafft die Kamera dabei jeweils auch noch mehr.

Alpha 7R IV: Leicht verbesserte Handhabung

Gut dabei, dass die Alpha 7R IV die schnelleren SD-Karten vom UHS-II-Format unterstützt. Zwei davon passen gleichzeitig ins Gehäuse. Mit USB 3.2 Generation 1, Bluetooth 4.1 und Wi-Fi zusätzlich im 5-GHz-Band sollen sich Bilder außerdem schneller auf einen Rechner übertragen lassen.

Beherbergt auf Wunsch zwei Speicherkarten gleichzeitig: Die neue Alpha 7R IV
Beherbergt auf Wunsch zwei Speicherkarten gleichzeitig: Die neue Alpha 7R IV

Sony hat gegenüber der Alpha 7R III den Griff am rechten Gehäuserand in der Tiefe erweitert, was das Halten verbessern soll. Ein weiteres mechanisches Schnellwahlrad oben und ein Joystick zur schnelleren Menüwahl sind hinzugekommen. Neu ist auch der verbesserte OLED-Sucher, der nun 5,76 Millionen Pixel abbildet. Nicht uninteressant ist auch die leicht verbesserte Akkulaufzeit: Über Aufnahmen mit dem TFT-Touchscreen-Display sollen es nun 670 statt (wie bei der 7R III) 650 Fotos sein. Beides ist ohnehin schon weit vorne für spiegellose Systemkameras.

Rückseite mit leicht verbessertem Bedienkonzept
Rückseite mit leicht verbessertem Bedienkonzept

Die Alpha 7R IV unterstützt Echteit-Augen-Autofokus (Eye AF) bei Menschen wie bei Tieren. Bei Bilderreihen sowie jetzt bei Videoaufnahmen bleibt der Fokus damit ständig auf dem sich bewegenden Motiv. 567 AF-Phasendetektionspunkte sollen schon 74 Prozent des Bildbereichs abdecken. Der Vorgänger 7R III musste sich noch mit 399 Punkten begnügen. Weitere 425 AF-Kontrastpunkte sollen, wie schon bei der 7R III, die Genauigkeit des Autofokus etwa bei schwachem Licht erhöhen. Alles in allem will Sony so eine nahezu 100-prozentige Autofokus-Abdeckung erreichen, auch an den Rändern des Motivs.

Fazit: Entscheidend verbessert

Die Sony Alpha 7R IV kann 4K-Video (wie schon der Vorgänger) bis 30 fps aufnehmen. HDR-Aufnahmen sind zwar möglich, nicht allerdings mit 10 bit. Das Display lässt sich leider nicht um 180 Grad nach oben klappen, was für Vlogger interessant gewesen wäre. Die Kamera bietet wieder eine optische 5-Achsen-Stabilisierung. Mit 665 Gramm inklusive Speicherkarte und Akku ist die Kamera nur unwesentlich schwerer geworden als ihr Vorgänger (657 Gramm).

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Alles in allem also ein kleines, feines Update, das Sony hier präsentiert. Vor allem, wer mehr Details in höherer Auflösung möchte, ohne bei der Geschwindigkeit Kompromisse einzugehen, für den ist die Alpha 7R IV gegenüber den Vorgängermodellen hochinteressant. Wenn die Kamera im August auf den Markt kommt, wird Sony hierfür rund 4.000 Euro verlangen.

Ausblick

Die Kamerawelt ist heute eine andere als noch vor sechs Jahren, als die erste Alpha 7R auf den Markt kam. Mittlerweile haben auch die beiden Branchenriesen Canon und Nikon erkannt, dass spiegellose Systemkameras die Zukunft gehören dürfte. Die vor einem Jahr präsentierten neuen Canon EOS-R- und Nikon-Z-Serien sind die ersten Vollformatkameras der beiden Großen.

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Sony allerdings hat auf dem Gebiet der spiegellosen Vollformatkameras ein paar Jahre Vorsprung. Und die Trumpfkarte spielt die neue Alpha 7R IV mit ihren schnellen Bionz-X-Prozessor und den 10 Serienbildern bei voller, höherer Auflösung als die Konkurrenz voll aus.

Lange aber wird Sony sich darauf nicht ausruhen können. Denn zumindest was Abmessungen und Gewicht angeht, haben die beiden starken Nebenbuhler gleichgezogen. Die Canon EOS R und die Nikon Z7 und Z6 sind etwa gleich schwer wie die Alpha 7R IV, die EOS RP ist mit 485 Gramm sogar deutlich leichter.

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