Irgendwie schön zu sehen, dass es sie – natürlich – auch noch gibt: Spiegelreflexkameras. Auch Canon hatte zur Photokina im vergangenen Jahr mit der EOS-R-Serie plötzlich die uneingeschränkte Liebe zur Systemkamera erklärt. Das sollte aber offenbar keinesfalls heißen, dass die Spiegelreflexkamera damit schon ausgedient hat. Denn Canon meldet sich mit der Einsteiger-DSLR EOS 250D zurück. Und die ist laut dem Hersteller…
die weltweit leichteste DSLR-Kamera mit beweglichem Bildschirm.
Der Schwenkspiegel mit Live-View des EOS 250D lässt sich auf Wunsch nach vorne klappen, was für die Generation Selfie und YouTube interessant ist. Als Beobachter der Szene horcht man aber vor allem beim Stichwort „leicht“ auf. Denn bei Spiegelreflexkameras denkt man für gewöhnlich an recht schwere, wuchtige Kameras. Doch auch hier sind kompakte und leichte Maße im Prinzip nicht unmöglich.
Wie schlägt sich die EOS 250D aber im Vergleich zur spiegellosen Konkurrenz? Vergleichen wir sie doch mal mit zwei DSLMs, zum einen der EOS M50 aus gleichem Hause. Und dann noch mit der Panasonic Lumix GX85 aus ähnlicher Preisklasse.
Canon EOS 250D im Vergleich mit DSLMs
Canon EOS 250D | Canon EOS M50 | Panasonic GX85 |
---|---|---|
122,4 x 92,6 x 69,8 mm (B x H x T) | 116,3 x 88,1 x 58,7 mm | 122 x 70,6 x 43,9 mm |
Gehäuse: ca. 450 Gramm | ca. 390 Gramm | ca. 426 Gramm |
optischer Sucher | elektronischer Sucher | elektronischer Sucher |
Bis 5 Bilder/sek | Bis 10 Bilder/sek | Bis 8 Bilder/sek |
APS-C-Sensor | APS-C-Sensor | 4/3-Sensor |
Optischer Bildstabilisator nur an kompatiblen Objektiven | Optischer Bildstabilisator nur an kompatiblen Objektiven | 5-Achsen-OIS |
24,1 MP/ 4K-Video | 24 MP/ 4K-Video | 16 MP/ 4K-Video |
Ein Blick auf die Werte zeigt zum einen, dass die EOS 250D sich an die Mittelklasse richtet. 5 Serienbilder pro Sekunde sind kein Topwert, aber das ist nicht zwingend der Bauweise geschuldet. Teurere Spiegelreflexkameras schaffen mehr. Auffällig dennoch, dass die preislich ähnliche EOS M50 mit gleichem Digic-8-Bildprozessor bis zu 10 Bilder pro Sekunde schafft.
Auch die leichteste Spiegelreflex ist tiefer, breiter, schwerer
Und trotz der kompakten Werte für eine Spiegelreflexkamera bringt die EOS 250D 450 Gramm auf die Waage, ist also nicht gerade ein Leichtgewicht. Die Panasonic GX85 ist zwar nicht wesentlich leichter, die EOS M50 mit nur 390 Gramm aber schon. Und auch was die Maße des Gehäuses anbelangt, steht die EOS 250D hier etwas schlechter dar als die beiden Vergleichskameras aus der Kategorie der Spiegellosen.
Vor allem aber in der Tiefe kann die EOS 250D ihre Herkunft nicht verleugnen. Mit fast 7 Zentimetern ist sie gut 1cm dicker als die EOS M50 und misst sogar 2,5 Zentimeter mehr in der Tiefe als die Lumix GX85. Die beiden Systemkameras gewinnen also den Vergleich der Maße und des Gewichts recht deutlich.
Akkulaufzeit: Die Runde geht an die DSLR
Gut an der EOS 250 D gefällt mir, dass sie nun immerhin mit WiFi 4 (b/g/n) ausgerüstet ist. Auch Bluetooth LE ist an Bord; Canon gibt es nicht genauer an. Es dürfte Bluetooth 4.x sein. Nicht das Neueste vom Neuen, aber immerhin.
Und da ist dann noch ein Detail an der EOS 250D, das so manchem Systemkamera-Nutzer die Tränen der Wehmut in die Augen treiben dürfte. Und das nennt sich Akkureichweite. Hier gibt Canon für die Einsteiger-DSLR bei 23 Grad Außentemperatur etwa 1.070 Aufnahmen an. Bei der EOS M50 sind es gerade einmal 235 Bilder (370 im Eco-Modus). Es beschreibt einen der großen (und letzten) Vorteile, die Spiegelreflexkameras immer noch haben: ihre Akkus halten einfach deutlich länger durch als die der spiegellosen Konkurrenz.
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Gut recherchiert. Fairer Vergleich, nüztlich für Einsteiger. Weiterso.